DE262564C

DE262564C - Einrichtung zur Bestimmung von Gas-, Dampf- und Flüssigkeitsgewichtsmengen

Info

Publication number: DE262564C
Application number: DE1912262564D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1912-03-02
Filing date: 1912-03-02
Publication date: 1913-07-15

Description

■'Ψ ί

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die meisten Verfahren zum Messen von Gas-, ^; Dampf- und Flüssigkeitsgewichtsmengen beruhen auf einer volumctrischcn Bestimmung des ; betreffenden Mediums. Da jedoch fast aus- \ schließlich nur Gewichtsmengen interessieren, so hat man vielerlei Konstruktionen in Vorschlag gebracht, die automatisch die Anzeigen ■ der eine volumetrische Messung vornehmenden Apparate entsprechend den zu berücksichtigenden Faktoren von Temperatur und Druck korrigieren. Alle diese komplizierten Konstruktionen haben sich jedoch in der Praxis nur wenig bewährt. Neuerdings ist man nun dazu übergegangen, durch geeignete Vorrichtungen die Messung von Gas-, Dampf- und Flüssigkeitsmengen dadurch zu bewerkstelligen, daß man den zu messenden Mengen proportionale elektrische Ströme erzeugt, die registriert oder gezählt werden. Es liegt nun nahe, bei diesem Verfahren eine Korrektur der Volumenmessung in eine Gewichtsmengenbestimmung herbeizuführen, indem man entweder den Strom in seiner Stärke durch das Ein- Und Ausschalten von Widerständen, die von Temperatur und Druck der zu messenden Medien beeinflußt werden, verändert, oder indem man das Registrierinstrument oder den Stromzähler durch weitere Stromkreise, die entsprechend von Temperatur und Druck der zu messenden Medien schwanken, beeinflußt. Bei dem letzteren Wege ergeben sich für die theoretische Lösung keinerlei Schwierigkeiten, da sowohl Registrierapparate als auch Stromzähler bekannt sind, die mehrere Spulen kombiniert mit elektromagnetischen Hemmvorrichtnngen besitzen, so daß man ein durch den der Volumenmessung entsprechenden Strom hervorgerufenes Drehmoment ohne weiteres durch besondere abgezweigte elektrische Ströme, die man zu den weiteren Spulen oder zu den Hemmvorrichtungen führt, abschwächen oder verstärken kann. Hierbei wird ohne' weiteres dem physikalischen Gesetz, nach welchem diese Korrekturen erfolgen müssen, wenigstens theoretisch Rechnung getragen. Praktisch aber bildet diese theoretisch naheliegende Gestaltung erhebliche Schwierigkeiten, und sie erscheint dem ersten hier angedeuteten Weg gegenüber deshalb viel komplizierter, weil mehrere getrennte Stromkreise und wesentlich teuerere und schwer genau zu eichende Instru-' mente verwandt werden müssen.

Betrachtet man nun aber den zuerst angedeuteten Weg, nach dem die Korrektur durch Schwächung oder Verstärkung des dem Volumen proportionalen Meßstromes erfolgen soll, und zwar durch Einschaltung von Widerständen, so findet man, daß dieses Verfahren sich ohne weiteres mit dem in Betracht kommenden physikalischen Gesetz, das eine Multiplikation, der für die Gewichtsbestimmung maßgebenden Größen verlangt, nicht in Einklang bringen läßt. Bei der Einschaltung von Widerständen in den Meßstromkreis, die je nach Temperatur und Druck des zu messenden Mediums sich verändern, würde man immer nur eine Addition . dieser Größen erhalten, es sei denn, daß man diese Widerstände auch noch mechanisch durch den Volumenmeßapparat selbst so beeinflußt,

daß diese Addition einer Multiplikation entspricht. Es ist ohne weiteres erkennbar, daß diese Konstruktion, wenn auch denkbar, sich für die praktische Ausführung wohl als viel zu kompliziert erweisen würde. ·

Die nachstehend beschriebene Einrichtung nun gestattet eine einfache \¥iderstandsschaltung bei Verwendung von nur einem Meßstrom, und sie bildet infolgedessen eine einfache Lösung

ίο für die Korrektur eines dem Volumen proportionalen Meßstromes entsprechend Temperatur und Druck des in Gewichtsmengen zu bestimmenden Mediums. Verwandt wird dabei zur Messung eine Anordnung ähnlich der Wheatstoneschen Brücke. Das Meßinstrument selbst, ein registrierender Ampere- oder Voltmesser oder ein Amperestundenzähler, wird in die Brücke geschaltet. Der Widerstand, welcher durch die beliebigen Meßvorrichtungen entsprechend der zu bestimmenden Gas- oder Flüssigkeitsmenge verändert wird, bildet einen der vier Zweige dieser Brücke. Das ganze System ist so abgestimmt, daß durch die Brücke kein Strom fließt, sobald das zu messende Volumen Null beträgt, und daß der Meßstrom anwächst entsprechend dem sich vergrößernden Durchfluß durch die Meßvorrichtung. Der Widerstand, welcher die Korrektur für die Druckveränderungen in dem Meßergebnis vorzunehmen hat, ist in dem Hauptstromkreis, vor der Verzweigung des Stromes in der. Brücke,' angeordnet, und derjenige, der für die Veränderungen entsprechend den Temperaturschwankungen sorgt, liegt in der Brücke selbst vor dem Instrument.

Durch diese überaus einfache Anordnung gelingt es, eine Multiplikation der Größe des Meßstromes mit den Faktoren für Druck und Temperatur nur durch die Verkleinerung und Vergrößerung von Widerständen herbeizuführen, und die entstehenden Fehler können bei entsprechender Dimensionierung der Widerstände in der Meßbrücke vollständig vernachlässigt werden.

In ,der Zeichnung ist das Schaltungsschema | gekennzeichnet, α ist die Stromquelle, b, c, d, c stellen die Verzweigung einer Wheatstoneschen Brücke dar, wobei e den veränderlichen Wider-!¹ stand bildet, der in der eigentlichen Brücke f\ Ströme erzeugt, die dem Volumen des zu messenden Mediums proportional sind. Das! Instrument g dient dazu, die Stärke dieser¹ Ströme zu erkennen bzw. zu messen. Der: Widerstand h, welcher vor der Verzweigung! der Brücke im Haupcstromkreis liegt, möge ■ durch den Druck des zu messenden Mediums beeinflußt werden. Der Widerstand i ist dann in der Brücke selbst vor dem Meßinstrument angeordnet und wird von den Temperatur-! Schwankungen verändert. Die Arbeitsweise ist! ohne weiteres danach verständlich. j

Claims

Patent-Ansprüche: I

■ ■ i. Einrichtung zur Bestimmung von Gas-, Dampf- und Flüssigkeitsgewichtsmengen durch einen dem jeweiligen Volumen proportionalen Meßstrom unter Verwendung einer Schaltung, ähnlich einer Wheatstone- ; sehen Brücke, dadurch gekennzeichnet, daß dieser Meßstrom durch Widerstände, die jeweils \>on Druck und Temperatur beein-

: flußt werden, dem physikalischen Gesetz entsprechend korrigiert wird, und zwar durch

."·-.'■ die Einschaltung der den Meßstrom beein-' flussenden Widerstände in den Haupt-Stromkreis vor Verzweigung des Stromes in der Brücke und in der Brücke selbst vor dem elektrischen Meßgerät.
2. Vorrichtung zur Benutzung der Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein veränderlicher Widerstand im Hauptstromkreis vor der Verzweigung des Stromes in der Brücke und der zweite veränderliche Widerstand in der Brücke selbst angeordnet ist, um hierdurch eine , Korrektur des Meßstromes gemäß dem in Betracht kommenden physikalischen Gesetz zu erzielen. ■■■··.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.

UEIlLlN. CtDRUCKT IN

KEICUSDRUCKEREl.