DE2625398A1

DE2625398A1 - Mittel und verfahren zum stimulieren des keimens von kartoffeln

Info

Publication number: DE2625398A1
Application number: DE19762625398
Authority: DE
Inventors: Wilhelm Dipl Chem Dr Kohl; Nikolaus Dipl Ing Moldovany; Alfred Dipl Ing Schneider
Original assignee: Philips Patentverwaltung GmbH
Current assignee: Philips Intellectual Property and Standards GmbH
Priority date: 1976-06-05
Filing date: 1976-06-05
Publication date: 1977-12-15
Also published as: DE2625398C2

Description

Mittel und Verfahren zum Stimtulieren des Keimens von Kartof-
feln Die Erfindung betrifft ein Mittel zum Stimulieren des Keimens von Kartoffeln und ein Verfahren, bei dem das Mittel angewendet wird.
Um bei Kartoffeln eine vorzeitige Reife zu erzielen, werden die Kartoffeln in einer künstlichen Atmosphäre zum Vorkeimen gebracht. Dies erfordert besondere Gebäude, in denen die Kartoffeln in niedriger Schütthöhe mehrere Tage dem Einfluß von Wärme und Licht ausgesetzt werden. Da die so hervorgerufenen Keime leicht abbrechen, sind besonders schonend arbeitende Kartoffellegemaschien erforderlich, die einen hohen Arbeits-und Zeitaufwand nit sich bringen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diesen Aufwand zu vermeiden.
Diese aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Mittel der eingangs genannten Art gelöst, das durch folgende Zusammensetzung gekennzeichnet ist: 16 bis 30 Gew.% Calciumglycerophosphat und/oder 1,6#10-5 bis 3#10-5 Gew.% Calciumpantothenat sowie 0,002 bis 0,012 Gew.% Cystein und 3,2#10-5 bis 4#10-5 Gew.% Kinetin, Rest: Füll- und Trägerstoffe, wie Aluminiumsilikat, z.B. Kaolin, Aluminiumoxid oder Siliciumdioxid.
In einer bevorzugten Ausführungsform enthält das erfindungsgemäße Mittel zusätzlich noch einen oder mehrere der folgende Stoffe: 10 bis 24 Gew.% Ammoniumsulfat 20 bis 40 Gew.% Kaliumnitrat 8 bis 16 Gew.% Glucose 8 bis 16 Gew.% Saccharose 0,8 bis 1,6 Gew.% Bernsteinsäure 0,1 bis 0,3 Gew.% Citronensäure 0,1 bis o,3 Gew.% Weinsäure 0,1 bis 0,3 Gew.% Äpfelsäure 0,4 bis 0,5 Gew.% Natriumbenzoat 0,002 bis 0,004 Gew.% Tyrosin 0,008 bis 0,02 Gew.% Inosit 0,002 bis 0,006 Gew.% Ascorbinsäure 1,6b10-5 bis 3-10-5 Gew.% Thiamin 5#10-5 bis 9#10-5 Gew.% Biotin 3,2.10-5 bis 4.10-5 Gew.% Indolyl-3-essigsäure.
Da Saatkartoffeln häufig vor dem Setzen mit Fungiziden, z.B.
gegen Phytophthora infestans, behandelt werden, ist es zweckmäßig, dem erfindungsgemäßen Mittel ein oder mehrere Fungizide zuzusetzen. Dies erspart gegenüber dem bisher üblichen Vorkeimen einen Arbeitsgang.
Die Keimstimulierung mit Hilfe des erfindungsgemäßen Mittels wird vorzugsweise so vorgenommen, daß Saatkartoffeln vor dem Setzen 2 bis 10 min, insbesondere 5 min, in eine 0,03- bis 0,3 gew.%ige wäßrige Lösung des Mittels getaucht werden. Dabei haftet das erfindungsgemäße Mittel hauptsächlich in den Augen der Kartoffeln fest. Man kann das erfindungsgemäße Mittel aber auch als Stäubepulver formulieren, indem man z.B. anorganische Trägerstoffe zusetzt.
Die F.rfindung beruht demnach auf dem Gedanken, das Vorkeimen von Kartoffeln durch eine Behandlung mit einem chemischen Mittel zu ersetzen.
Die Vorteile der Erfindung bestehen gegenüber nicht vorgekeimten Kartoffeln in einem Zeitvorsprung, der fast genauso groß ist wie bei vorgekeimten Kartoffein, gegenüber vorgekeimten Kartoffeln in einer sehr großen Arbeitsersparnis.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es wurde folgendes Gemisch hergestellt: Calciumglycerophosphat 10,000 kg Ammoniumsulfat 10,000 kg Kaliumnitrat 16,000 kg Glucose 6,010 kg Saccharose 6,010 kg Bernsteinsäure 0,601 kg Citronensäure 0,121 kg Weinsäure 0V121 kg Äpfelsäure 0,121 kg Natriumbenzoat 0,241 kg Tyrosin 0,002 kg Inosit 0,006 kg Ascorbinsäure 0,001 kg Thiamin 12 mg Calciumpantothenat 12 mg Biotin 36 mg Cystein 0,003 kg Kinetin 18 mg Indolyt-3-essigsäure 18 mg Aluminiumsilicat (AttageS l 40) 0,753 kg 50,000 kg Aus diesem pulverförmigen Gemisch wurde kurz vor dem Behandeln von Saatkartoffeln eine 0,3 gew.%ige wäßrige Lösung bereitst In diese Lösung wurden die Saatkartoffeln 5 min lang getaucht und sodann gesetzt.
Bei einem Vergleichsanbau wurde festgestellt, daß der Zeitvorsprung der mit dem erfindungsgemäßen Mittel vorbehandelten Kartoffeln 80 bis 90 % der auf übliche Welse vorgekeimten Kartoffeln betrug. Andererseits beträgt die Zeit- und Arbeitsersparnis infolge des Fortfalls der Vorkeimung 200 bis 250 %.
Patentansprüche:

Claims

Patentansprüche: Mittel zum Stimulieren des Keimens von Kartoffeln, gekennzeichnet durch folgende Zusammensetzung: 16 bis 30 Gew.% Calciumglycerophosphat und/oder 1,6#10-5 bis 3#10-5 Gew.% Calciumpantothenat sowie 0,002 bis 0,012 Gew.% Cystein und 3,2#10-5 bis 4#10-5 Gew.% Kinetin, Rest: Füll- und Trägerstoffe, wie Aluminiumsilikat, z.B. Kaolin, Aluminiumoxid oder Siliciumdioxid.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es zusä-tzlich einen oder mehrere der folgenden Stoffe enthält: 10 bis 24 Gew. Ammoniumsulfat 20 bis 40 Gew.% Kaliumnitrat 8 bis 16 Gew.% Glucose 8 bis 16 Gew.% Saccharose 0,8 bis 1,6 Gew.% Bernsteinsäure 0,1 bis 0,3 Gew.5o' Citronensäure 0,1 bis 0,3 Gew.% Weinsäure 0,1 bis 0,3 Gew.% Äpfelsäure 0,4 bis 0,5 Gew.% Natriumbenzoat 0,002 bis 0,004 Gew.% Tyrosin 0,008 bis 0,02 Gew.°,b Inosit 0,002 bis 0,005 Gew.% Ascorbinsäure 1,6#10-5 bis 3#10-5 Gew.% Thiamin 5#10-5 bis 9#10-5 Gew.% Biotin 3,2#10-5 bis 4#10-5 Gew.% Indolyl-3-essigsäure.
3. Mittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es zusätzlich ein oder mehrere Fungizide enthält.
4. Verfahren zum Stimulieren des Keimens von Kartoffeln mit dem Mittel nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kartoffeln vor dem Setzen 2 bis 10 min in eine 0,03- bis 0,3 gew.%ige wäßrige Lösung des Mittels getaucht werden.