DE2624768B2 - Gleitschutzvorrichtung für Luftreifen von Kraftfahrzeugen - Google Patents
Gleitschutzvorrichtung für Luftreifen von KraftfahrzeugenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Gleitschutzvorrichtung für Luftreifen von Kraftfahrzeugen, bestehend aus mehreren
in Umfangsrichtung hintereinander quer auf der Lauffläche des Luftreifens angeordneten biegsamen
Stegen, insbesondere einlageverstärkten Kunststoffstegen, die an ihren Enden mittels einer Spannvorrichtung
gehalten sind, an ihrer Außenseite angeformte äußere Hochreliefprofile mindestens zum Teil mit eingebeitteten
Nagelstiften aufweisen und an ihrer dem Luftreifen zugewandten Innenseite mit angeformten, sich zu
punkt- oder linienförmigen Spitzen verjüngenden inneren Hochreliefprofilen versehen sind.
Eine solche Gleitschutzvorrichtung ist bereits bekannt (CH-PS 2 04 674). Mit den äußeren Hochreliefprofilen
und den eingebetteten Nagelstiften ergeben sich für den Winterfahrbetrieb vorteilhafte Eigenschaften,
wie sie von Winterreifen bzw. Spikesreifen !her bekannt sind, ohne daß in Anpassung an die jeweiligen
Straßenverhältnisse ein Reifenwechsel erfolgen muß und vergleichsweise teuere Reifen angeschafft werden
müssen. Vielmehr kann die Gleitschutzvorrichtung im Bedarfsfall wie bei Schneeketten bekannt angelegt
werden, wobei die Montage jedoch einfacher ist und insbesondere das starke Schlagen der Ketten entfällt, so
s daß mit einer höheren Geschwindigkeit als bei Verwendung von Schneeketten gefahren werden kann.
Bei der bekannten Gleitschutzvorrichtung dienen die über die Innenseite der Stege verteilten im wesentlichen
spitz auslaufenden inneren Hochreliefprofile, die mehr
ίο oder weniger in die Profilnuten des Luftreifens
eindringen können, der unverrutschbaren Anordnung der Stege auf der Lauffläche des Luftreifens.
Bei der bekannten Gleitschutzvorrichtung sind die Nagelstifte ausschließlich in einem mittleren Bereich
der Stege vorgesehen, während die sich verjüngenden inneren Hochreliefprofile ausschließlich mit größerem
seitlichem Abstand an den beiden Endbereichen eines jeden Steges angeordnet sind. Daher liegen die mit den
Nagelstiften verseiienen mittleren Bereiche der Stege mit ihrer Innenseite im wesentlichen ganzflächig an der
Lauffläche des Luftreifens an, und die sich verjüngenden inneren Hochreliefprofile in den Endbereichen der
Stege sind ohne Einfluß auf das Verhalten der Nagelstifte. Diese ragen um ein vorbestimmtes Maß
über die Außenseite der Stege vor, was bei Eis und festgefahrener Schneedecke zwar eine gute Spurführung
bedingt, bei schnee- und eisfreien Straßen jedoch zu einer starken Beeinträchtigung und auch Beschädigung
des Straßenbelages führt.
Es ist bereits bekannt, bei Spikesreifen der zerstörenden
Wirkung der Nagelstifte bei schnee- und eisfreien Straßen dadurch zu begegnen, daß die Nagelstifte mit
ihren inneren Enden auf einem elastisch zusammendrückbaren Untergrund aus Weichgummi gelagert
werden, so daß die Nagelstifte beim Auftreffen ihrer äußeren Enden auf den im Vergleich zu Schnee und Eis
härteren Straßenbelag in diesem Untergrund hinein und damit bis zur Lauffläche des Reifens zurückgedrückt
werden (DE-GM 18 32 329). Diese Maßnahme erfordert jedoch einen erheblichen Aufwand und auch eine über
die Länge der Nagelstifte hinausgehende Stärke der Reifenwand. Das vorgesehene Zurückziehen der Nagelstifte
nur bei trockener Straße erfordert ganz spezielle Eigenschaften des Weichgummiuntergrunds, und es
steht zu befürchten, daß bei der bekannten Ausbildung eine nur vergleichsweise geringe Betriebsdauer mit dem
gewünschten Betriebsverhalten gewährleistet ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bekannte Gleitschutzvorrichtung der eingangs genannten
Art unter Beibehaltung der Haftung am Luftreifen und der Sicherung gegen seitliches Rutschen so zu
verbessern, daß bei der Fahrt auf schnee- und eisfreier Fahrbahn diese in geringerem Maße beansprucht wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß weitere angeformte, sich zu punkt- oder linienförmigen
Spitzen verjüngende Hochreliefprofile an der Steginnenseite rings mit einem Abstand um die
einzelnen Aufnahmestücke der Nagelstifte gruppiert angeordnet sind.
Bei dieser Ausbildung bewirken die weiteren Hochreliefprofile, daß die Innenseite des Steges im
Bereich der Nagelstifte bzw. ihrer Aufnahmestücke im Abstand zur Lauffläche des Luftreifens gehalten wird.
Daher kann bei von der Fahrbahn auf die Nagelslifte aufgebrachten radial einwärts wirkendem Druck der
betreffende Nagelstift sich zusammen mit seinem Aufnahmestück radial einwärts in Richtung auf die
Lauffläche des Luftreifens verlagern, so daß der an sich
Ober die Außenseite des Steges vorspringende Nagelstift sich mit seinem äußeren Ende bis zur
Stegaußenseite zurückzieht Dabei ist es nicht erforderlich, die Nagelstifte in einem besonder: elastischen
Untergrund aus Weichgummi oder dgl. einzubetten. Die an der Innenseite des Steges angeformten weiteren
Hochreliefprofile erfordern kein spezielles elastisches Material und können ohne wesentlichen zusätzlichen
Aufwand mitgeformt werden. Dabei bildet die Einbettung der tv'cgelstifte keine besondere Schwachstelle,
und es besteht auch keine Gefahr dei vorzeitigen Beschädigung oder des Nachlassens der erstrebten
radialen Einstellung der Nagelstifte auf die jeweilige Fahrbahn.
Zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand einer schematischen Zeichnung
näher erläutert Es zeigt
F i g. 1 den Steg der ersten Ausführungsform mit einer
Sicht auf seine Außenseite, wobei die an seiner Innenseite vorhandenen Profile gestrichelt eingezeichnet
sind, und
Fig.2 einen Steg der zweiten Ausführungsform in einer F i g. 1 entsprechenden Darstellung.
Da bei beiden Ausführungsformen nur Detailunterschiede vorhanden sind, können sie weitgehend
gemeinsam beschrieben werden, und dementsprechend sind auch gleiche Bezugszeichen in den beiden Figuren
vorgesehen.
Der Steg 1 weist auf seiner Außenseite äußere Hochreliefprofile auf, wobei in beiden Endbereichen des
Steges 1 zwei Hochreliefprofile 2 mit seitlichen Schultern vorgesehen sind, denen gemäß Fig. 2 ein
weiteres äußeres Hochreliefprofil IO zugeordnet ist, während im mittleren Stegbereich gemäß F i g. 1 zwei
zentrale äußere Hochreliefprofile 5 vorgesehen sind, die sich parallel zueinander unter dem Winkel α gegenüber
der Querachse OO' des Steges 1 und damit gegenüber der Umfangsrichtung des Reifens erstrecken, und
gemäß Fig.2 ein unter dem Winkel α geneigt verlaufendes zentrales äußeres Hochreliefprofil 5
vorgesehen ist, dem zwei kürzere entgegengesetzt geneigt verlaufende und zueinander parallele Hochreliefprofile
8 und 9 zugeordnet sind, die parallel zueinander verlaufen und auf gegenüberliegenden
Seiten des zentralen Hochreliefprofils 5 angeordnet sind.
Der Neigungswinkel α der zentralen äußeren Hochreliefprofile 5, 8 und 9 kann beispielsweise so
zwischen 30° und 45° gegenüber der Achse OO' verlaufen, die ihrerseits senkrecht zur Längsachse 7 des
Steges 1 verläuft, der sich im Betriebszustand über die Breite des Luftreifens erstreckt. Die Dicke der äußeren
Hochreliefprofile kann bei Personenkraftwagen zwisehen 2 und 8 mm, vorzugsweise zwischen 3 und 5 mm,
sowei bei Lastkraftwagen zwischen 4 und 12 mm, vorzugsweise zwischen 5 und 10 mm, betragen. Die
seitlichen äußeren Hochreliefprofile 2 und 10 sind jeweils mit einem nach außen bzw. oben vorragenden
Nagelstift 4 mit einer vergrößerten kreisförmigen Anlagebasis versehen. Die zentralen Hochreliefprofile 5
weisen entsprechende Nagelstifte B auf. Die zentralen Hochreliefprofile 8 und 9 sind gemäß F i g. 2 ohne
Nagelstift ausgeführt, könnten jedoch gegebenenfalls auch mit Nagelstiften versehen sein. Ebenso könnte
jedes äußere Hochreliefprofil auch mehr als einen Nagelstift 4 bzw. 6 aufweisen. Die Zahl der vorgesehenen
Nagelstifte ist vom Gewicht und von der Leistung des Fahrzeugs sowie von den Abraessungen des Steges
I abhängig. Dabei hat sich eine Ausbildung als vorteilhaft erwiesen, bei der die Spitzen der zentralen
Nagelstifte 6 in den zentralen Hochreliefprofilen 5 auf einem zwischen etwa 1 bis 3 mm tieferen Niveau als die
Spitzen der seitlichen Nagelstifte 4 in den seitlichen Hochreliefprofilen 2 und 10 liegen. Dadurch wird die
Krümmung des Luftreifens über die Anlagelänge des Steges ausgeglichen, den seitlichen Nagelstiften 4 eine
erhöhte Wirksamkeit erteilt und der Bodendruck im Zentrum des Steges 1 verringert
Der Steg 1 weist an seiner Innenseite über die Stegfläche verteilte längliche innere Hochreliefprofile
II und 12 (Fig. 1), die sich zu linienförmigen Spitzen
verjüngen, bzw. innere Hochreliefprofile 13 (F i g. 2) auf, die sich zu punktförmigen Spitzen verjüngen. Diese
spitz auslaufenden inneren Hochreiiefprofile ff, 12, 13,
die mehr oder weniger tief in Profilnuten des Luftreifens eingreifen können, dienen der rutschfesten Befestigung
des Steges 1 auf dem Luftreifen.
Gemäß F i g. 1 sind weitere innere Hochreliefprofile 14 vorgesehen, die sich bogenförmig mit Abstand rings
um die Nagelstifte 4 bzw. ihre Aufnahmestücke erstrecken. In ähnlicher Weise sind bei der Ausführung
gemäß F i g. 2 innere Hochreliefprofile 15 vorgesehen, die im Abstand rings um die seitlichen Nagelstifte 4
gruppiert sind. Während die Hochreliefprofile 14 einen etwa dreieckförmigen Querschnitt aufweisen, sind die
Hochreliefprofile 15 kegelförmig ausgebildet. Die um die seitlichen Nagelstifte 4 gruppierten weiteren
Hochreiiefprofile 14 und 15 ermöglichen es den vorspringenden Nagelstiften 4, sich bei entsprechendem
Druck auf ihre außenliegenden Spitzen bis zur Außenseite des Steges 1 zurückzuziehen. In entsprechender
Weise sind den zentralen Nagelstiften 6 pyramidenförmige weitere innere Hochreiiefprofile 16
sowie in Steglängsrichtung verlaufende weitere innere Hochreiiefprofile 17 zugeordnet, die ebenfalls die
Steginnenseite im Bereich der Nagelstifte 6 im Abstand vom Luftreifen halten und dadurch eine radiale
Einwärtsverlagerung der Nagelstifte 6 ermöglichen.
Die Zahl und Gestalt der um einen Nagelstift 4 oder 6 gruppierten weiteren Hochreiiefprofile 14,15,16,17 ist
im wesentlichen abhängig von der Dicke des Steges 1, dem Gewicht des Fahrzeuges und den Abmessungen
des Nagelstiftes 4 bzw. 6 und seines Aufnahmestückes. Die Verjüngung der weiteren Hochreiiefprofile zu
punktförmigen oder linienförmigen Spitzen trägt ebenfalls zu einer Stabilisierung des Steges 1 auf dem
Luftreifen bei und verhindert ein Verrutschen des Steges 1 beim Beschleunigen oder Abbremsen des
Fahrzeugs. Zusätzlich bewirkt die Verjüngung der weiteren Hochreiiefprofile zu einer Spitze, daß sich die
Nagelstifte bei einer Belastung, wie sie beim Beschleunigen oder Abbremsen auf trockner Fahrbahn auftritt,
kurzzeitig örtlich radial einwärts zurückziehen.
Somit sichert die aus den Stegen 1 bestehende Gleitschutzvorrichtung eine Spurhaltung des Fahrzeugs
bei Neuschnee, festgefahrenem Schnee, Eis oder Glatteis, wobei auch trockene Fahrbahnen durch die
Nagelstifte nicht beschädigt werden. Dabei läßt die Gleitschutzvorrichtung Geschwindigkeiten von beispielsweise
etwa 70 km/h zu.
Hierzu j Blatt
Claims (5)
1. Gleitschutzvorrichtung für Luftreifen von Kraftfahrzeugen, bestehend aus mehreren in JUmfangsrichtung
hintereinander quer auf der Lauffläche der Luftreifen angeordneten biegsamen Stegen,
insbesondere einlageverstärkten Kunststoffstegen, die an ihren Enden mittels einer Spannvorrichtung
gehalten sind, an ihrer Außenseite angeformte äußere Hochreliefprofile mindestens zum Teil mit
eingebetteten Nagelstiften aufweisen und an ihrer dem Luftreifen zugewandten Innenseite mit angeformten,
sich zu punkt- oder linienförmigen Spitzen verjüngenden inneren Hochreliefprofilen versehen
sind, dadurch gekennzeichnet, daß weitere angeformte, sich zu punkt- oder linienförmigen
Spitzen verjüngende Hochreliefprofile (14, 15, 16,
17) an der Steginnenseite rings mit einem Absrand um die einzelnen Aufnahmestücke der Nagelstifte (4,
6) gruppiert angeordem sind.
2. Gleitschutzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die weiteren Hochreliefprofile
(14, 15, 16, 17) pyramidenförmig mit quadratischer oder rechteckiger Basis, prismenförmig,
kegelförmig oder bogenförmig mit dreieckigem Querschnittsprofil ausgebildet sind.
3. Gleitschutzvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die weiteren Hochreliefprofile
(14, 15, 16, 17) entsprechend geometrischen Mustern angeordnet sind, die sich aus geraden
und gekrümmten Linien sowie Kreisen und Kreuzen zusammensetzen.
4. Gleitschutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Abstand der weiteren Hochreliefprofile (14, 15„ 16, 17) von den Aufnahmestücken der Nagelstifte (4,6)
höchstens 5 mm beträgt.
5. Gleitschutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Spitzen
der zentralen Nagelstifte (6) in den zentralen äußeren Hochreliefprofilen (5) auf einem zwischen
etwa 1 bis 3 mm tieferen Niveau als die Spitzen der seitlichen Nagelstifte (4) in den seitlichen äußeren
Hochreliefprofilen (2,10) liegen.
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