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Verfahren und Vorrichtung zur Zeitmessung
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bei Segelregatten Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Zeitmessung
bei Segelregatten und eine Regatta-Zeimessvorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
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Bei Segelregatten wird üblicherweise von einem Startschiff gestartet.
Eine gesamte Linie zwischen dem Startschiff und einem zweiten, liegenden Schiff,
einer festen Landmerke oder einer im Wasser verankerten Boje
bildet
die Startlinie. Auf optische und/oder akustische Weise wird den Regattateilnehmern
die Zeit bis zur Startfreigabe angezeigt Sobald die Startfreigabe erfolgt, drfen
die Boote die Startlinie überschreiten.
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Die Wettfahrtsbestimmungen schreiben vor, dass bei einem Frühstart,
d.h. wenn ein Boot die Startlinie vor der Startfreigabe überschreitet, dieses Boot
das Startschiff oder die Boje umrunden und die Startlinie erneut ansegeln muss.
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Ein Nichtbefolgen dieser Bestimmung führt automatisch zur Disqualifikation.
Überfahren mehrere teilnehmer die Startlinie zu früh, so wird der Start abgebrochen
und es muss neu gestartet werden Bei der häufig grossen Zahl von Teilnehmern und
der Maskierung der Boote kurz vor'der Startfreigabe an der Startlinie ist es für
die Regattaleitung häufig nur sehr schwierig feststellbar, ob ein Boot zu früh startet
und welches Boot zu früh startet. Erschwert wird dies insbesondere dadurch, dass
sich die Boote teilweise verdecken, wobei ungünstige Wetterverhältnisse und die
knappe Zeit beim Start mehrerer aufeinanderfolgender Klassen hinzukommen.
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Dies führt zu zahlreichen Unzuträglichkeiten, die darin bestehen,
dass einzelne teilnehmer durch unbemerkte oder unidentifizierte Frühstarts begünstigt
werden, dass einzelne Teilnehmer oft noch nach Beendigung der Regatta disqualifiziert
werden oder dass infolge zahlreicher Startwiederholungen
die vorgeschriebene
Zahl der Wertungsfahrten nicht durch geführt werden kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile zu beseitigen
und ein Startverfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, die eine objektive Kontrolle
des Startes erlaubt und eine für jeden eilnehmæ individuelle genaue Zeitmessung
ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren gelöst, das erfindungsgemäss
dadurch gekknnzeichnet ist, das vom Startsignal an über eine festgelegte Zeitspanne
elektromagnetische Signale entlang der Startlinie gesendet werden, dass entlang
der Ziellinie elektromagnetische Signale gesendet werden und dass an den Teilnehmerbooten
angebrachte Zeitzähler durch diese Signale angesteuert werden Bei dem erfindungsgemässen
Verfahren wird für jedes Boot individuell die Fahrtzeit gemessen. Der Zeitzähler
jedes Bootes wird in Gang gesetzt, sobald dieses Boot die Startlinie überquert,
Da die elektromagnetischen Signale jedoch erst dann ausgesendet werden, wenn der
Start durch das startsignal freigegeben ist, wird der Zeitzähler bei zu früh startenden
Booten nicht in Gang gesetzt, da diese die Startlinie zu einer Zeit überqueren,
in welcher noch keine elektromagnetischen Signale gesendet werden. Ebenso wird der
Zeitzähler für die Boote nicht in Gang gesetzt, die nach Ablauf der vorgeschriebenen
Startzeit die Startlinie noch nicht überquert haben. Subjektive Irrtümer der Regattaleitung
sind
daher ausgeschlossen und insbesondere wird vermieden, dass zu früh startende Teilnehmer
dadurch begünstigt werden, dass sie beim Start durch andere Boote verdeckt sind
und nicht disqualifizrt werden können, da ihre Bootsnummer nicht zu identifizieren
ist.
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Ebenso wird eine genaue Zeitmessung bei dem erfindungsgemässen Verfahren
dadurch sichergestellt, dass die Zeitzähler automatisch beim tberqueren der Ziellinie
abgeschaltet werden Durch Ablesen der indaviduellen Zeitzähler der einzelnen Boote
ist somit eine objektive und genaue Wertung der Regatta möglich.
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Es bestehen verschiedene Möglichkeiten, auf welche Weise die elektromagnetischen
Signale entlang der Start- und der Ziellinie gesendet werden können. Wesentlich
ist dabei nur, dass die Aussendung der Signale ausreichend genau auf die Start-
bzw. Ziellinie gebündelt ist. Ausserdem dürfen selbstverständlich die Teilnehmerboote
diese elektromagnetischen Signale nicht untereinander abschirmen.
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Eine besonders geeignete Regatta-Zeitmessvorrichtung zur Durchführung
des erfindungsgemässen Verfahrens ist daher gekennzeichnet durch ein im Wasser versenktes,
entlang der Startlinie und ein im Wasser versenktes, entlang der Ziellinie verlaufendes
Sendekabel, durch jeweils einen an jedem Boot befestigbaren Empfänger und durch
einen mit dem Empfänger verbundenen, durch diesen steuerbaren Zeitzähler.
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Die Aussendung der elektromagnetischen Signale durch ein im Wasser
versenktes, entlang der Startlinie bzw. Ziellinie verlaufendes Sendekabel ermöglicht
eine genaue Festlegung der Start- bzw. Ziellinie. Der Abstand aller Boote von dem
Sendekabel ist beim Überqueren der Startlinie gleich, so dass keine Störungen durch
unterschiedliche Intensität der elektromagnetischen Signale möglich sind. Das im
Wasser liegende Sendekabel behindert ausserdem die Teilnehmerboote nicht. Schliesslich
ist durch die Verwendung eines im Wasser liegenden Sendekabels ausgeschlossen, dass
durch ein Boote die elektromagnetischen Signale für ein anderes Boot abgeschirmt
werde Das Sendekabel wird zweckmässigerweise von einer elektrischen Versorgungseinrichtung
gespeist, die sich auf einem Aartschiff befindet. Die Startvorrichtung ist auf diese
Weise von einem bestimmten Startplatz unabhängig.
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Zweckmässigerweise ist das Sendekabel von Trommeln abziehbar, die
auf den Startschiffen bzw. dem Startschiff ud einer festen Lardmarke angebracht
sind. Diese Ausbildungsform erlaubt ein bequemes Auslegen des Sendekabels und ebenso
ein bequemes Wiedereinholen.
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Vorteilhafterweise läuft das Sendekabel über an den Start schiffen
angebrachte Ausleger und von diesen mittels gewichtsbelasteter Leitseile in einstellbarer
Tiefe gehaltene Führungen. Das Bendekabel kann auf diese Weise über die Ausleger
ohne
Gefahr einer Beschädigung über Bord des Start schiffes geführt werden. Durch die
Führungen wird erreicht, dass das Sendekabel von den Auslegern senkrecht in das
Wasser verläuft und in der erforderlichen einstellbaren Tiefe parallel zur Wasseroberfläche
gehalten werden kann.
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Dadurch wird sichergestellt, dass die elektromagnetischen Signale
über die gesamte Länge der Startlinie mit praktisch der gleichen Intensität an die
Wasseroberfläche und somit an die Empfänger der Teilnehmerboote gelangen.
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Zweckmässigerweise wird für Start- und Zellinie dasselbe Sendekabel
verwendet, indem die Startschiffe nach erfolgtem Start mit eingeholtem Sendekabel
zur Ziellinie fahren und das Sendekabel entlang dieser Ziellinie auslegen. Dies
verringert selbstverständlich die Kosten der Zeitmessvorrichtung und erlaubt die
auch bisher übliche Verwendung der Start schiffe anschliessend als Zielschiffe zur
Festlegung der Zellinie.
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In einer vorteilhaften Ausbildung der Erfindung sind der Empfänger
und der Zeitzähler zusammen mit ihrer Energieversorgung, vorzugsweise einer Batterie,
in einem gemeinsamen Gehäuse angeordnet. Die gesamte aus Empfänger und Zähler bestehende
Einheit kann daher vor Regattabeginn von der Regattazeitung an die Teilnehmer ausgegeben
und nach Beendigung der Wettfahrt wieder eingesammült und zur Auswertung des Ergebnisses
der Wettfahrt abgelesen werden
Zweckmässigerweise ist das Gehäuse
in eine am Bug des Bootes anbringbare Halterung einsetzbar. Dadurch wird eine genau
definierte, für alle Boote gleiche Zeitmessung gewährleistet, da jeweils das Überschreiten
der Start-bzw. Ziellinie durch den Bug des Bootes als Beginn bzw.
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Ende der Wettfahrt definiert ist.
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Vorteilhafterweise weist diese Halterung Stromlinienform auf und ist
wasserdicht und stossfest. Die Halterung und die Zeitmessvorrichtung behindert auf
diese Weise die Bahreigenschaften des Bootes nicht und der Empfänger und der Zeitzähler
sind gegen Beschädigung geschützt.
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Zweckmässigerweise ist die Halterung mittels an Bord befestigbarer,
elastischer Gurte vor den Bug schnallbar.
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Dadurch ergibt sich eine für alle Boote gleiche definierte Lage des
Empfängers und ausserdem eine bequeme und nicht störende Befestigungsmöglichkeit.
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Um den Zeitpunkt der Überquerung der Start- bzw. Ziellinie möglichst
genau zu definieren, kann die Halterung eine elektromagnetische Abschirmung aufweisen,
die nur eine von dem Gehäuse nach unten verlaufende Öffnung freilässt, an derem
inneren Ende der Empfänger angeordnet ist. Die Abschirmung bewirkt, dass die elektromagnetischen
Signale des Sendekabels über die Öffnung nur dann in den Empfänger gelangen, wenn
sich dieser unmittelbar senkrecht über dem Sendkabel, d.h. der Startlinie befindet.
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Zweckmässigerweise ist die Öffnung dabei durch eine wasserdichte Membran
verschlossen oder das Gehäuse selbst ist wasserdicht ausgebildet und verschliesst
die Öffnung dichtend.
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Eine weitere Hassnahme zur genauen Definition des Zeitpunkts,an dem
Start- bzw. Ziellinie überschritten wird, besteht darin, dass der Empfänger beim
Maximum der Signalintensität den Zeitzähler schaltet. Diese Massnahme kann zusätzlich
zu der elektromagnetischen Abschirmung oder auch ohne diese Abschirmung verwendet
werden.
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Um verhältnismässig aufwendige elektronische Schaltungen zur Bestimmung
des Maximums der Signalintensität zu vermeiden, ist es zwecknässig, den Empfänger
mit einer einstellbaren Ansprechschwelle für die Signal intensität auszustatten.
Durch diese Ansprechschwelle ist bereits eine im allgemeinen ausreichende Genauigkeit
bei der Festlegung des Zeitpunktes der Überquerung der Start- bzw. Ziellinie gewährleistet.
Ausserdem macht eine solche Ansprechschwelle die Vorrichtng unempfindlich gegen
Störsignale.
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Schliesslich ist es vorteilhaft, wenn eine Kontrollanzeige für den
Betriebszustand des Zeit zählers vorgesehen ist.
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An dieser Kontrollanzeige kann der Regattateilnehmer feststellen,
ob der Zeitzähler beim Überqueren der St;R*inie in Gang gesetzt wird und er somit
vorschrftsmässig gestartet ist. Zeigt die Kontsollanzeige an, dass der Zeitzähler
nicht
in Gang gesetzt ist, so weisS der Teilnehmer, da er die Starlinie
zu früh überschritten hat und den Start wieder holen muss.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles
unter Bezugunme auf die beigefügte Zeichnung näher erläutert. Es zeigen Fig. 1 die
Anordnung eines Sendekabels gom. der Erfindung an der Startlinie, Fig. 2 oben und
in der Mitte die Anordnung der Halterung fiir Empfänger und Zeitzähler aw Bug eines
Bootes in Seitena-nsich-t und in Draufsicht, und unten die Ausbildung der Halterung
und ihrer Befestigung in einer teilweise geschnittenen Seitenansicht.
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In Fig. 1 ist der Aufbau der Statlinie der Regatta-Seit messvorrichtung
dargestellt. Die StaLinie wird zwischen zwei Stanschiffen 1 festgelegt.
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Auf jedem Startschiff 1 ist eine Kabeltrommel 2 angeordnet, die von
Hand oder motorisch getrieben werden kann. Weiter ist an jedem Startschiff 1 bei
der Kabeltrommel 2 ain Ausleger 3 angeordnet, der über die seitliche Bordwand hinausgeschwenkt
werden kann.
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An den Auslegern 3 ist jeweils ein auf eine Rolle aufwickelbares Leitseil
4 vorgesehen. An dem freien Ende des Lelkeiles 4 ist jeweils ein Gewicht 5 angebracht,
das dafür sorgt, dass das Leisell senkrecht in das Wasser hinabgelassen werden kann.
Weiter ist an dem Ende des Leitseils 4 oberhalb des Gewichtes 5 eine Führung 6 angebracht,
die beispielsweise aus einem Führungsring bestehen kann. Schliesslich ist das Leiseil
4 mit Markierungen verziehen, mittels derer abgelesen werden kann, wie tief sich
die Führung 6 unter der Wasseroberfläche befindet.
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Auf die Kabeltrommeln 2 ist ein Sendekabel 7 aufgewickelt.
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Das Sendekabel 7 verläuft von der Kabeltrommel 2 des einen Startschiffes
1 über eine am vorderen Ende des Auslegers 3 angeordnete Flihrungsrolle senkrecht
nach unten, wobei es in der Führung 6 gehalten wird. Von der Führung 6 verläuft
das Sendekabel 7 waagerecht entlang der Startlinie durch das Wasser zu der Führung
6 des anderen Startschiffes 1. Von dort lauft das Kabel wieder senkrecht nach oben
und über den Ausleger 3 auf die Kabeltrommel 2 dieses anderen Startschiffes 1. Mit
Hilfe des mit dem Gewicht 5 belasteten Leitseiles 4 wird eingestellt, in welcher
Tiefe das Sendekabel 7 waagerecht unter der Wasseoberfläche verläuft.
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Das Sendekabel 7 ist an einer Energieversorgung 8 angeschlossen, die
sich auf einem der Startschiffe 1 befindet.
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Beim Einschalten der Energieversorgung 8 wird das Sendekabel 7 mit
einem Wechselstrom geeigneter Frequenz gespeist, so dass von dem Sendekabel 7 elektromagnetische
Signale ausgesendet werden. Bei einem als Doppelschleife geschalteten Kabel können
dabei Durchdringungsreichweiten von 1o bis 15 m erreicht werden, so dass das Kabel
in jedem Falle ausreichend tief gelegt werden kann, um die Bate nicht zu behindern.
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In Fig. 2 ist dargestellt, wie die von dem Sendekabel 7 ausgesendeten
elektromagnetischen Signale in der Zeitmessvorrichtung verwendet werden.
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Am Bug jedes an der Regatta teilnehmenden Bootes 9 ist eine Halterung
1o angebracht. Die Halterung 1o ist stromlinienförmig gestaltet und an die vordere
Bigspftze gesetzt. Die Halterung lo ist mittels eines elastischen Gurtes 11 an dem
Boot befestigt, in-dem dieser Gurt 11 unter Spannung in hakenförmige Deckbeschläge
12 eingehängt ist.
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Die Halterung lo besteht aus einem stossfesten Material, das zweckmässigeweise
entweder selbst wasserdicht ist oder mit einem wasserdichten Überzug versehen ist.
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In der Oberseite der Halterung lo ist eine Ausnehmung 13 vorgesehen,
die durch einen Deckel 14 dichtend verschliessbar ist. Von der Ausnehmung 13 führt
eine Öffnung 15 nach
unten durch die Halterung-'lo.
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Ein Gehäuse 16, das in den Abmessungen der Ausnehmung 13 entspricht,
ist in diese Ausnehmung 13 einsetzbar. Dabei verschliesst entweder der Boden des
Gehäuses 16 dichtend die Öffnung 15 oder es ist zusätzlich eine wasserdichte Membran
vorgesehen, die diese Öffnung verschliesst.
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In dem Gehäuse 16 ist der Empfänger, das von dem Empfänger gesteuerte
Zählwert sowie eine Batterie für die Energieversorgung von Empfänger und Zählwerk
untergebracht. Der Empfänger ist dabei in dem Gehäuse 16 so angeordnet, dass sich
sein die elektrogagnetischen Signale aufnehmenaer Sensorteil unmittelbar über der
Öffnung 15 befindet. Die Halterung lo kann zusätzlich einen metallischen Überzug,
metallische Einlagerungen oder ähnliches aufweisen, so dass die elektromagnetischen
Signale abgeschirmt werden und nur durch die Öffnung 15 zu dem Empfänger gelangen
können. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass der Empfänger nur auf elektromagnetische
signale anspricht, die senkrecht von unten kommen, d.h. der Empfänger spricht nur
an, wenn er sich senkrecht über dem Sendekabel 7 befindet.
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Der Empfänger und der Zeitzähler sind in dem Fachmann geläufiger Weise
aufgebaut und daher nicht im einzelnen beschrieben. Es sei lediglich erwähnt, dass
der Empfänger vorzugsweise mit einer einstellbaren Ansprechschwelle ausgestattet
ist, so dass er den Zeitzähler erst dann ein-bzw. abschaltet, wenn die empfangenen
elektromagnetischen Signale eine vorgegebene Hindestamplitude überschreiten.
Es
ist auch möglich, den Empfänger mit einer an sich bekannten elektronischen Schaltung
auszustatten, die das Maximum der Amplitude bzw. Intensität der eggangenen elektromagnetischen
Signale feststellt, wobei der Zeitzähler betätigt wird , wenn dieses Maximum iberschritten
wird.