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Verfahren zur Yorbehandlung eines Kie8- oder
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Blähtonzuschlagstoffes für Beton bzw. leichtbeton Die Erfindung betrifft
ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1* Es ist bereits bekannt,
Kieszuschlagstoffe für Beton durch klassieren und Waschen vorzubehandeln. Bezüglich
des Klassierens gilt dies auch für Blähtonzuschlagstoffe.
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Es ist auch bereits bekannt, daß Beton nur über eine fur einzelne
Betonsorten maximal vorgegebene Zeitspanne umgewälzt werden darf, wonach der Beton
seine Bindefähigkeit verliert und "totgemischt" ist. Dieser Effekt ist insbesondere
für Transportbeton wesentlich, welcher während der Anfahrt dauernd umgewälzt werden
muß, wobei die Anfahrtszeit so zu wählen ist, daß nach Ankunft an der Baustelle
noch kein l'20tmischen" erfolgt ist.
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Bei "totgemischtem" Beton bildet sich um Jeden einzelnen Stein des
oder der gröberen Zuschlagstoffe eine Mantelschicht aus abgebundenem Zement mit
feinen Zuschlagstoffen. Ein derartiges Produkt wurde bisher als wertlos angesehen
und vernichtet.
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Bei Gerrazzo- und Waschbeton ist bereits die Zugabe eines
oder
mehrerer verschiedenfarbiger Eieezuwqchlagstoffe bekannt, um ein ästhetisch besseres
und aufgelockertes Aussehen zu erhalten, jedoch ist man hier auf örtlich vorliegende
Zuschlagstoffe von natürlicher Färbung beschränkt, deren Auswahl meist sehr klein
ist, so daß die möglichen Varianten bei der Farbgestaltung gering sind.
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Beim Fördern von Leichtbeton, welcher Blähtonzuechlagstoffe oder sonstige
Zuschlagstoffe mit Kapillarwirkung enthält, durch Rohrleitungen von einem Transportfahrzeug
zu einer Baustelle mittels einer Betonpumpe ist bisher die Schwierigkeit aufgetreten,
daß wegen des am Einlaß der Rohrleitung unmittelbar hinter der Betonpumpe herrschenden
hohen Druckes das in dem fließfähigen Leichtbeton enthaltene Wasser in die eine
Eapillarwirkung aufweisenden Zuschlagstoffe hineingedrückt wird:, wobei also die
von der Betonpumpe geleistete Arbeit nicht zum Fortw bewegen des Beichtbetons durch
die Rohrleitung sondern zum Einpressen von Wasser in die Zuschlagstoffe entgegen
dem Druck der darin enthaltenen Gasbläschen verwendet wird, während aniererseits
durch dieses Einpressen von Wasser die Reibung innerhalb der Rcbrleltung nahe der
Betonpumpe um ein Vielfaches erhöht wird, so daß im Endergebnis nach kurzer Zeit
die Rohrleitung verstopft wird. Selbst der durch die Rohr'oitung geförderte Leichtbeton
stellt wegen des in die Zuschlagstoffe eingedmickten Wassers praktisch keinen Leichtbeton
mehr dar, wobei zu beachten ist, daß das Austreten des eingedrückten Wassers aus
den eine Kapillarwirkung aufweisenden Zuschlagstoffen sich über viele Jahre erstrecken
kann, im Gegensatz zu normalem Schwerbeton.
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Die Erfindung schafft ein Verfahren zur Vorbehandlung eines Kieszuschlagstoffes
für Beton, durch welches eine besondere Farb- und Mustergestaltung an Flächen möglich
wird, wie sie bisher in der Vielzahl der Varianten nicht erreicht werden konnte.
Die Erfindung schafft ferner auch die Möglichkeit* iieicbtbeton mit insbesondere
Blähtonzuschlagstoffen so zu rerbesseren, daß ein Einpressen von Wasser beim Fördern
unter
Druck durch Rohrleitungen weitgehend vermieden wird, wobei
sich zusätzlich noch geringere Reibungswiderstände gegenüber der Rohrleitung und
damit bessere Fördereigenechaften ergeben.
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Erreicht wird dies durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs
1. Hierbei versteht man unter dem Begriff ''Zementleim" ein Gemisch aus Zement und
Wasser ohne jegliche Zuschlagstoffe.
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Durch den Erfindungsgedanken werden Verfahrensmerkmale bewußt angewendet,
die bisher als unerwünscht galten, da sie zur Erzeugung von Ausschußbeton führten.
Die erfindungsgemäß vorbehandelten Kies- oder Blähtonzuschlagstoffe können für drei
verschiedene Betonarten verwendet werden, wobei sich in zwei Anwendungsfällen besondere
ästhetische Wirkungen und in einem Anwendungsfall bessere technische Eigenschaften
und geringere Reibungswiderstände erzielen lassen.
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Gemäß dem Patentanspruch 5 kann ein erfindungsgemäß vorbehandelter
Kieszuschlagstoff zur Herstellung von Terrazzobeton verwendet werden. Nach dem Anschleifen
erscheinen auf der Fläche nicht nur eine Vielzahl von einzelnen Steinquerschnitten,
sondern es ist vielmehr jeder Ste,nquerschnitt von einem ringförmigen Bereich einer
Mantelsehicht umgeben. Unter Zuhilfenahme der Verfahrensmerkmale nach den Patentansprüchen
3 und/oder 4 läßt sich hierbei eine Vielzahl von Farbeffekten erzielen, wobei man
allein unter Verwendung von fünf natürlich gefärbten Zuschlagstoffen und/oder Sandkomponenten
auf eine Variationszahl von über 100 gelangt. Beispielsweise kann der Kieszuschlagstoff
aus blauem Basalt bestehen, während die umgebende Mantelschicht einen wesentlichen
Anteil an rotem Sandstein umfaBt. Der mit diesem Zuschlagstoff hergestellte Terrazzobeton
kann unter Verwendung eines natürlich gelbfarbigen Sandes hergestellt sein. Man
hat also bei einem derartigen Gerrazzobeton einen dreifarbigen Eindruck. Selbstverständlich
kann Jedoch der Terrazzobeton auch mehrere, theoretisch unbegrenzt viele, nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren vorbehandelte Rieszuschlagstoffe enthalten.
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Ähnliche Vorteile hinsichtlich ästhetisch vorteilhafter Gestaltung
erhält man gemäß dem Patentanspruch 6 bei Anwendung zur Herstellung von Waschbeton.
Hierbei hebt sich allerdings lediglich die Mantelschicht jedes einzelnen Steines
bzw. Korns über die Waschbetonfläche hervor, während der Kieszuschlagstoff selbst
in bezug auf seine Farbe nicht in Erscheinung tritt. Durch Zugabe zweier oder mehrerer
erfindmigsgemäß vorbehandelter Kieszuschlagstoffe lassen sich jedoch auch hier ästhetisch
ansprechende Farbgestaltungen erzielen.
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Eine günstige Gestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ergibt sich
aus dem Patentanspruch 2, welcher ermöglicht, daß praktisch keine Abfallmengen der
fließfähigen Betons entstehen, in welchen der vorzubehandelnde Kieszuschlagstoff
eingemischt wird.
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Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung näher erkäutert.
Es zeigen: Fig. 1 ein Beispiel eines einen Bestandteil eines erfindungsgemäß vorbehandelten
Kieszuschlagstoffes bildenden, von einer Mantelschicht umgebenen Steines im Querschnitt
bzw. im angeschliffenen Zustand, Fig. 2 eine unter Verwendung eines erfindungsgemäß
vorbehandelten Kieszuschlagstoffes hergestellte Terrazzobetonplatte in Draufsicht
sowie in bruchstückweiser Darstellung, Fig. 3 eine übliche Vorrichtung zum Fördern
von Leichtbeton von einem Transportfahrzeug über eine Rohrleitung zu einer Baustelle,
in schematisierter Darstellung, zur Veranschaulichung der Vorteile, welche mit einem
einen erfindungsgemäß vorbehandelten, Blähtonzuschlagstoff enthaltenden Leichtbeton
erzielbar sind.
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Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird ein Kies-oder
Blähtonzuschlagstoff in Frisohmörtel, der feine Zuschlagstoffe
von
einer gegenüber dem eingemischten Kies- oder Blähtonzuschlagstoff sehr geringen
Korngröße aufweist, oder in Zementleim eingemischt. Dieses Gemisch wird nun fortgesetzt
umgewälzt, vorzugsweise in einer üblichen Betonmischmaschine, bis der Frischmörtel
oder Zementleim in Form einer Mantelschicht über Jedem einzelnen Stein bzw. Korn
des Kies- bzw. Blähtonzuschlages erhärtet. Fig. 1 zeigt einen Stein 1, welcher auf
diese Weise von einer Nantelschicht 2 umgeben ist. Zweckmäßig ist hierbei die Menge
des Frischmörtels oder Zementleims im Volumen nur wenig größer als das Gesamtvolumen
aller Nantelschichten des eingemischten Kies- oder Blähtonzuschlagstoffes. Die durchschnittliche
Dicke der Mantelschicht hängt von dem gewünschten Anwendungszweck ab, jedoch kann
- bezogen auf eine durchschnittliche Korngröße des eingemischten Kies- oder Blähtonzuschlages
-nur eine maximale durchschnittliche Dicke der Nantelschicht erreicht werden, wobei
ein Rest des ursprünglich fließfähigen Prischmörtels oder Zementleimes nach dem
"otmischen" verbleibt, wenn hiervon eine übermäßige Menge vorhanden war.
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Die feinen Zuschlagstoffe des Frischmörtels, in welchen die Kies-
oder Blähtonzuschlagstoffe eingemischt werden, umfassen -vorzugsweise bei der Anwendung
von Terrazzo- oder Waschbeton -zumindest eine ßandkomponente mit natürlicher Färbung,
welche sich von derjenigen des Kieszuschlagstoffes unterscheidet.
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Big 2 zeigt eine Terrazzobetonplatte mit insgesamt fünf Farbkomponenten,
wobei vier erfindungsgemäß vorbehandelte Kieszuschlagstoffe verwendet sind, und
zwar mit den Farbkombinationen I, II; II, V; IV, V; I, IV. Die Grundfarbe des Terrazzobetons
entspricht einer Farbe III. Es ergibt sich somit eine praktisch unbegrenzte Vielfalt
von Farbvariationsmöglichkeiten.
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Bei Anwendung zur Herstellung von Waschbeton lassen sich ebenfalls
verschiedene Farbvariationen erzielen, wobei jedoch im Gegensatz zu Terrazzobeton
bei jedem einzelnen Stein eines Kieszuschlagstoffes nicht dieser Stein selber, sondern
lediglich die umgebende Mantelschicht mit ihrer Farbe in Erscheinung tritt.
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Gemäß Fig. 3 gelangt von einem nicht veranschaulichten Transp.rtfahrzeug
Blähtonzuschlagstoffe enthaltender Leichtbeton in eiaen Trichter 3 und wird mittels
einer Betonpumpe 4 in eine Rohrleitung 5 gefördert, welche zur Baustelle führt.
Es hat sich gezeigt, daß bei Verwendung eines nicht erfindungsgemäß varbehandelten
Blähtonzuschlagstoffes am Bereich des Auslasses der Betonpumpe 4 Wasser in den Blähtonzuschlagstoff
gedrückt wird, ohne auf den am auslaßseitigen Teil der Rohrleitung 5 befindli chen
Leichtbeton eine Translationsbewegung zu übertragen. Die Folge ist eine sehr starke
Zunahme der Reibung an der Rohrleitung 5, welche wiederum zur Ausbildung von Kräften
führt, die das Bestreben haben, die Rohrleitung 5 entsprechend der gestrichelten
Darstellung von Fig. 3 aufzuweiten. Im Ergebnis wird die Rohrleitung 5 nach kurzer
Zeit blockiert. Beim Fördern eines Leichtbetons mit erfindungsgemäß vorbehandeltem
Blähtonzuschlagstoff wird jedoch das Einpressen von Wasser in den Blähtonzuschlagstoff
weitgehend vermieden, da die bei der Verbehandlung entstandene Mantelschicht, welche
der Nantelschicht 2 von Big. 1 analog entspricht, im wesentlichen wasserdicht ist.
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Dadurch ergibt sich eine erheblich leichtere Förderung des Leichtbetons
durch die Rohrleitung 5 bei geringerer Belastung der Betonpumpe 4, ohne die Gefahr
eines Blockierens. Außerdem wird ein vorzeitiges Steifwerden des Frischmörtels oder
Zementleimes infolge W überiäßigen Wasserentzuges vermieden