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Schnelldreheinrichtung für eine Aufwickelvorrichtung
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für Sicherheitsgurte Die Erfindung betrifft eine Schnelldreheinrichtung
für eine Aufwickelvorrichtung für Sicherheitsgurte, die einen Drehkolben mit einer
Hohlwelle und treibflügel aufweist und mit einem Festtreibstoff-Gaserzeuger.versehen
ist, der durch eine elektrisch betätigbare Anzündpille angezündet wird und dessen
Treibgase über Düsen die Zreibflugel beaufschlagen.
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Der geringe zur Verfügung stehende Platz in Kraftfahrzeugen bedingt
die Anordnung von Aufwickelvorrichtungen für Sicherheitsgurte auf kleinstem Raum.
So ist es bereits durch die DT-AS 22 62 889 bekannt, die Aufwickelvorrichtung für
den
Gurt als einen Drehkolben auszubilden, der mit einem von Treibgasen
beaufschlagten Flügel versehen ist. Als Weiterbildung für diese bekannte Anordnung
wurde bereits vorgeschlagen (Patentanmeldung P 25 40 514.0), den Drehkolben als
Schnelldreheinrichtung auszubilden, bei dem der Gaserzeuger in einer Hohlwelle der
Schnelldreheinrichtung angeordnet ist und die Treibgase durch Düsen in der Welle
auf zwei Flügel einwirken, die in einer Ringkammer beaufschlagt werden und somit
eine fast zweimalige Umdrehung der Aufwickelrolle für den Gurt gestatten. Bei dieser
Anmeldung wurde als Sicherung gegen unbeabsichtigtes Zünden bei einer elektrostatischen
Aufladung weiterhin vorgeschlagen, eine Zindpille mit einem Solldurchschlag oder
einer kapazitiven AbbkRkung zu verwenden.
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Es hat sich nun gezeigt, daß diese vorgeschlagenen Maßnahmen keine
vollständige Sicherheit gegen ungewollte Zündung der Treibladunq gewährleisten.
Eine Auslösung des Zünders ist außer durch elektrostatische Energien auch durch
elektrische und elektromagnetische Felder denkbar. Um einem direkten Einfluß dieser
elektromagnetischen Energien vorzubeugen, ist es bekannt, den Zünder in einem Gehäuse
einzuschließen, das ihn vor derartiger Belastung abschirmt. Dadurch ist der Zünder
jedoch nicht gegen elektromagnetische Energie geschützt, die über die Zuführungsdrähte
einwirkt. Es können z. B. die Zuführungsdrähte für die Anzündpille bei schlechter
Montage eine Antenne bilden, z.B. als Dipol. Wenn nun ein mit diesem Dipol ausgestattetes
Fahrzeug in die Nähe von starken Funk- oder Radarstationen fährt, kann die Feldstärke
dieser Stationen ausreichen, um in Verbindung mit dem Dipol der Anzündpille eine
Energie zuzuführen, die die sehr empfindlich gehaltene Anzündpille für den Gurtstrammer
auslöst.
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Weiterhin ist sowohl in der bekannten als auch in der vorgeschlagenen
Aufwickelvorrichtung der einwandfreie Ablauf der Zündung und der Traibgasentwicklung
aus den verwendeten Treibstoffen, die im wesentlichen in Granulatform verwendet
werden, nicht gewährleistet, weil das Granulat bei üblicher Ladedichte infolge der
in einem Fahrzeug auftretenden Stöße und Vibrationen teilweise zu Pulverstaub zerrieben
werden kann. Wird jedoch die Ladedichte, die bekanntlich das Verhältnis von Treibstoffmasse
zu Brennkammervolumen darstellt, durch Verdichtung zur Vermeidung der Pulverisierung
zu groß gewählt, kann, ebenso wie bei pulverisiertem Treibstoff, eine verpuffungsartige
Verbrennuny auftreten, welche die Aufwickelvorrichtung zerstört. Außerdem weisen
die vorstehend genannten Aufwickelvorrichtungen Mängel bei der Austauschbarkeit
des Gaserzeugers auf.
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Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht darin, bei einer
Schnelldroheinrichtung mit einem in ihrer Hohlwelle eingebauten Gaserzeuger die
Anzündpille gegen ungewollte Zündung sowohl durch elektrostatische Entladungen als
auch durch elektromagnetische Vorgänge zu schützen, für das Granulat eine lange
Lebensdauer und einen stets einwandfreien Zündablauf zu gewährleisten sowie eine
gute Austauschbarkeit des Gaserzeugers zu sichern.
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Diese Aufgabe wird bei einer Schnelldreheinrichtung der eingangs genannten
Art erfindungsgemät durch die im Anspruch 1 gekennzeichnete Lehre gelöst.
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In Weiterbildung der Erfindung ist in dem Abschirmgehäuse die Platzmembrane
so angeordnet, daß bei ihrem Platzen der die ele,ktrischen Bauteile umgebende Raum
im Abschirmgehäuse als zusätzlicher Brennraum dient.
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Nach einem weiteren merkmal der Erfindung können die elektrischen
Bauteile zur Verhinderung einer ungewollten Anründung der Anzündpille aus einem
Hochfrequenzfilter, einer
kapazitiven Umlaststrecke und einer Funkenstrecke
bestehen.
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Der Hochfreuqenzfilter ist in bekannter Weise als Tiefpaßfilter in
L-Ausführung mit einem Kondensator und einer Ferritkernspule ausgebildet und der
Kondensator dient zugleich zur kapazitiven Umlastung von über die Zuführunqsdrähte
zugeführter elektrostatischer Energie. Weiterhin besteht die Funkenstrecke aus auf
der Platzmembrane mit einem Abstand zu den Führungsdrähten, sowohl zwischen diesen
als auch außerhalb zum Abschirmgchse aufgetragenem elektrisch leitenden material.
In zweckmäßiger Ausgestaltung der brfindunq ist die Brennkammer durch einen in dem
zu ihr entgegenqesetzten Ende der Hohlwelle eingesetzten Zapfen gehalten und das
Abschirmgehäuse nach außen durch eine eingesetzte hochdruck- und ternperaturfeste
Nbdeckscneibe aus Isoliermaterial abgedichtet.
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Die Vorteile der Erfindung sind vor allem darin zu sehen, daß durch
sie ein auf engstem Raum untergebrachter Gaserzeuger geschaffen ist, der gegen von
außen einwirkende elektrische Energie aller Art sicher geschützt ist, eie große
Lebensdauer aufweist und gut austauschbar ist.
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In der durch den Zapfen in der Welle der Schnelldreheinrichtung gesicherten
Brennkammer befindet sich als erstes das, den gesamten Gaserzeuger einschließlich
seiner elektri6chen Einrichtung aufnehmende Isoliergehduse, welches zweckanig als
Kunststoff-Spritzteil ausgeführt ist und gegen die direkte Einwirkung von statischer
EleRtrizität schützt. In das Isoliercehäuse ist das metallische !-bschinngehäuse
eingesetzt, welches z.B. aus Kupfer gefertigt ist und verhindert, daß hochfrequente
elektromagnetische Energie eindringen kann.
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Die in dem Abschirmgehäuse eingebauten elektrischen Bauteile zur Verhinderung
einer ungewollten zündung des Festtreibstoffes schützen in ihrer Kombination sicher
auch vor jeglicher elektrischer Energie, die über die Zuführungsdrähte in den Gaserzeuger
eindringen könnte. Mit den erfinderisch ange-
ordneten mechanischen
und elektrischen Bauteilen wird somit gegen jede Art von elektrischer Energie ein
zweifacher schutz geboten.
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Das Einpressen des Fpsttreibstoff-Granulats in das Isoliergehause
beim Einsetzen des Pbschirmghuses bewirkt, daß das Granulat auch bei starken Erschütterungen
sich nicht aneinander reiben und danit zu Pulver zerfallen kann. Die damit hohe
Ladedichte des Treibstoffes wird sofort nach de;n Zünden der Anzündpille dadurch
ausgeglichen, daß die r-latzmembranc birst und der gesamte durch die elektrischen
Bauteile eingenommene Kaum für die Ausdehnung der rreibgase zur Verfücung steht.
Dadurch wird auf einfache Art eine für den gewollten Verbrennungsverlauf günstige
Ladedichte des Treibstoffes hergestellt.
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Andere, die Erfindung ausgestaltenden Merkmale genen aus weiteren
Unteransprüchen und der Beschreibung der Zeichnung hervor.
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Es zeigen: Fig. 1 einen Schnitt durch die Gesamtansicht einer Aufwickelvorrichtung,
Fig. 2 einen Schnitt entsprechend den Linien II-II der Fig. 1, Fig. 3 einen Schnitt
entsprechend den Linien I1I - III der Fig. 1, Elig. 4 einen Schnitt entsprechend
den Linien IV - IV der Fig. 1, Fig. 5 einen Schnitt durch die Brennkammer in vergrö.3erter
Darstellung,
Fig. 6 einen Schaltplan der wesentlichen elektrischen
Bauteile in der Brennkammer.
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Die Hauptbaugruppen einer Aufwickelvorrichtung entsprechend Fig. 1
sind eine Schnelldreheinrichtung 1 und ein Gurtaufroller 2, die zusammen in ein
Gehäuse 3 eingebaut sind.
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Die Schnelldreheinrichtung 1 besteht aus einer Hohlwelle 4 mit Ringscheibe
5, einem vorderen Deckel 6, einem hinteren Deckel 7 und Drehflügeln 8 bis 11. Die
Hohlwelle 4 ist am vorderen und hinteren Deckel drehbar gelagert und nimmt in einer
Bohrung 12 eine Brennkammer 13 auf, die mit einem Zapfen 4 in der Schnelldreheinrichtung
1 verschraubt ist.
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Weil die Brennkammer 13 in der Fig. 2 näher erläutert wird, ist sie
in der Fg. - in Ansicht dargestellt. Der Zapfen 14 ist doppelseitig mit einem Gegenzapfen
14a ausgeführt. Der hintere Deckel 7 ist napfartig mit einem anteil " versehen,
der bis zum vorderen Deckel 6 reicht und auf diesem gelagert ist. t'lierdurch entstehen
zwischen Hohlwelle 4 und dem mantel 15 zwei Ringkammern 16 und 17, die durch die
Ringscheibe 5 voneinander getrennt slnd. In jederder Ringkammern sind zwei Drehflügel
angeordnet, wovon die Flügel 8 und 9 fest mit der Hohlwelle 4 und der Ringscheibe
5, der Flügel 40 an den vorderen Deckel 6 (siehe Fiq. 2) und der lgl 1n an den hinteren
Deckel 7 (siehe Fig. 3) angesetzt sind. Da der vordere Deckel 6 fest mit dem Gehäuse
3 verbunden und der hintere Deckel 7 auf der Welle 4 und dem Bund des Zapfens 14
drehbar gelagert sind, ergibt es sich, daß nur der Flügel 10 in der vorderen Ringkammer
16 nicht verdrehbar ist. In den Übergang zwischen dem hinteren Dekkel 7 und dem
Mantel 15 ist ein kleiner Bolzen 18 eingelassen. Außerdem weist der hintere Deckel
einen Absatz 19 auf.
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Von den Ringkammern führen je eine halb in die Flügel eingelassene
Bohrung durch die Deckel nach außen, und zwar in der vorderen Ringkammer die Bohrung
20 (sh. Fig. 2) und in der hinteren Ringkammer die Bohrung 21 (sh. Fig. 3). In die
Wandung der Hohlwelle 4 sind eine Düse 24 zur vorderen Ringkammer
16
(sh. Fig. 2) und eine entsprechende Düse 25 zur hinteren Ringkammer 17 (sh. Fig.
3) angeordnet.
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Der Gurtaufroller 2 besteht in bekannter Weise aus einer Gurtrolle
30, auf der ein Gurt 31 aufwickelbar ist, einer vorderen und hinteren Seitenscheibe
32 und 33 und einer als Schneckenfeder ausgebildeten Aufrollfeder 34. Die Gurtrolle
30 ist auf dem Gegenzapfen 14a der Schnelldreheinrichtung 1 und einem im Gehäuse
3 montierten Lagerzapfen 35 drehbar gelagert. Die mit der Gurtrolle 30 in einem
Stück gefertiqte vordere Seitenscheibe 32 ist auf der der Schnelldreheinrichtung
zugewandten Seite als Klinkenzahnrad mit Zähnen 36 ausgebildet und hat eine Anzahl
von am Umgang verteilter Bohrungen 38. Die gesamte Aufwickelvorrichtung kann mit
einem Flansch 3b des Gehäuseansatzes 3a mit Hilfe eines durch eine Bohrung 39 zu
steckenden, nicht dargestellten Bolzens montiert werden.
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Zwischen der Innenwand des Gehäuses 3 und dem Mantel 15 ist entsprechend
den Fig. 1 und 3 in einer Erweiterung 50 eines zwischen dem Deckelansatz 19 und
dem Gehäuse 3 gebildeten ersten Ringspaltes 51 eine Zahnstange 52 eingesetzt, die
an einem Herausfallen aus dem Ring spalt durch eine Nase 53 gehindert ist. Der
Ringspalt 51 ist am anderen Ende durch eine Wulst 54 begrenzt.
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Aus der Fig. 5 ist der Aufbau der Brennkammer 13 ersichtlich.
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Ein Brennkammergehäuse 60 besteht aus einem Rohrteil 60a und einem
Flansch 60b. Das Rohrteil hat ein Innengewinde 61, in das der Zapfen 14 eingeschraubt
ist. Dadurch ist die Brennkammer 13 mit ihrem Flansch 60b am vorderen Deckel 6 und
mit dem Zapfen 14 am hinteren Deckel 7 festgesetzt. Das Brennkammergehäuse weist
eine Bohrung 62 auf, in dem ein Isoliergehäuse 63 alle Teile für die Pyrotechnik
und elektrische Sicherheit aufnimmt. In das Isoliergehäuse 63, welches aus Kunststoff,
z.B. faserverstärktem Polyimid, besteht, ist ein Abschirmgehäuse 64 aus Kupfer und
eine
Festtreibstoffladung 65, die zweckmäßig in Granulatform ausgebildet
ist, eingesetzt. Als Festtreibstoff wird bevorzugt ein Granulat aus Nitrozellulose
und Nitroglyzerin zu etwa gleichen Teilen verwendet. Im Bereich der Treibstoffladung
65 ist das Abschirmgehäuse 64 abgesetzt. Dort befindet sich eine Kunststoffhülle
66, die ebenfalls z.B.
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aus faserverstärktem Polyimid besteht, eine Anzündladung 67 aus Schwarzpulver
und eine Anzündpille 68. Letztere (68) ist von üblicher Art und deshalb nicht im
Schnitt dargestellt. Im Rohrteil 60a des Brennkammergehäuses 60 ist weiterhin noch
gegenüber der Düse 24 in der Hohlwelle 4 eine Bohrung 69 angeordnet. Eine weitere
Bohrung befindet sich korrespondierend zu der Düse 25 (sh. Fig. 3).
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In die Brennkammer führen von außen zwei Zuführungsdrähte 7O und 71,
von denen der eine (70) mit dem Abschirmgehäuse 64 und der andere (71) mit einem
Vorwiderstand 72, der vor dem Abschirmgehäuse 63 angeordnet und einschließlich der
Zuführungsdrähte mit einer Kunststoffmasse 73, z.B. Polyimid, vergossen ist. Ein
Pbgangsdraht 74 vom Vorwiderstand 72 führt durch eine das Abschirmgehäuse 64 fest
verschließende Abdeckscheibe 75, die aus Glas besteht und mit einem Kupferrand 76
außen eingefaßt ist, zu einem Kondensator 77 und weiter zu einer Ferritgkernspule
78. Der Ausgang der Ferritkernspule 78 ist mit einem Zünddraht 79 für die Anzündpille
78 verbunden. Ein zweiter Zünddraht 80 ist am Abschirmgehäuse 64 geerdet. Die Zünddrähte
79 und 80 sind zwischen der Ferritkernspule 78 und der Andndpille 68 durch eine
Platzmembrane 81 aus einem leicht zu zersplitternden Material, z.B. Keramik, geführt.
Auf die Platzmembrane 81 ist mit Abstand zu den Zünddrähten 79 und 80 leitendes
Material 82, z.B. aus Kupfer, aufgetragen. Der Raum innerhalb des Abschirmgehäuses
64 zwischen der Abdeckscheibe 75 und der Platzmembran 81 kann mit einem sauerstoffreichen,
komprimierten Gas ausgefüllt werden.
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Der Zusammenbau und das Einbringen der beschriebenen Bauteile in die
Brennkammer 13 wird zweckmäßig wie folgt durchgeführt: Zuerst wird das Isnlationsgehäuse
63 festsitzend eingebracht und in diese das Festtreibstoff-Granulat 65 eingefüllt.
Vor dem Einbringen des Abschirmgehäuses 64 werden in dieses die Kunststoffhülle
66, die Anzündladung 67, die Anzündpille 68 und die Platzmembrane 81 eingesetzt.
Das Abschirmgehäuse 64 wird darauf durch Druck auf die Platzmembrane 81 in das eingefüllte
Treibstoff-Granulat 65 des Isoliergehäuses 63 eingepreßt. Nach dem Verlöten der
Platzmembrane 81 werden die Ferritkernspule 78, der Kondensator 77, die Abdeckscheibe
75 und der Vorwiderstand 74 mit den Zuführungsdrähten 70 und 71 eingebaut. Vor dem
Vergießen des Raumes vor dem Abschirmgehäuse mit der Kunststoffmasse 73 kann das
komprimierte, sauerstoffreiche Gas eingebracht werden.
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Die Wirkungsweise der beschriebenen Schnelldreheinrichtung ist wie
folgt: Bei einem Aufprall des Fahrzeuges bewirkt ein nicht dargestellter Sensor
einen elektrischen Impuls, der z.B. über einen ebenfalls nicht dargestellten, aufgeladenen
Kondensator über die Zuführungsdrähte 70 und 71 in die Brennkammer 13 geleitet wird.
Die eingeleitete Zündenergie ist so bemessen, daß sie durch die in der Brennkammer
befindlichen elektrischen Bauteile nicht wesentlich gedämpft wird und über die Zünddrähte
79 und 80 den in der Anzündpille 68 befindlichen Brückendraht zum Glühen bringt
und die Anzündladung 67 anzündet. Letztere durchschlägt die Kunststoffhülle 66 und
das Abschirmgehäuse 64 und zündet die Festtreibstoffladung 65.
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Gleichzeitig durchschlagen die Gase der Anzündladung 67 die Platzmembrane
81, welche zersplittert und den Weg für den zusätzlichen Raum im Abschirmgehäuse
64 zur Einstellung der richtigen Ladedichte freigibt. Der Festtreibstoff in Granulatform
hatte durch das Einpressen des Abschirmgehäuses 64 bei der Montage eine in Richtung
des Grenzwertes der Treibstoffdichte von z.B. 1,6 rückende Ladedichte erreicht.
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Infolgedessen bildet sich beim Anzünden ein sehr hoher Druck aus,
durch den die Platzmembrane birst und die entwickelten Treibgase befähigt, sich
sehr schnell innerhalb der Brennkammer bzw. des Isoliergehäuses 63 auszudehnen.
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Dadurch wird die Ladedichte auf einen Wert unterhalb mn 1,0,etwa auf
0,7, reduziert, womit ein normaler weiterer Abbrand des Treibstoffes bei einem Druck
unterhalb von 500 bar gewährleistet ist. Bei dem weiteren Abbrand bewirkt das in
das Abschirmgehäuse 64 eingepreßte sauerstoffreiche Gas eine wesentlich bessere
Verbrennung, die nahe dem optimalen Wert, d.h. dem stöchometrischen Nischungsverhältnis
der beiden Hauptbestandteile Nitrozellulose und Nitroglyzerin liegt. Dadurch wird
auch die Gesamtausbeute des Treibstoffes wesentlich vergrößert. Durch die Druckbeaufschlagung
infolge der Treibgase zerbricht die Wandung des Isoliergehäuses 63 und Treibgase
strömen durch die Bohrungen 69 und die Düsen 24 und 25 in die beiden Ringkammern
16 und 17 zwischen die Flügel 8 und 10 tFig. 2) bzw. 9 und 5 (Fig.3).
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Die Schnelldreheinrichtung kann maximal den Gurt so weit strammen,
bis der Flügel 8 an dem feststehenden Flügel 10 und der Flügel 11 am Flügel 9 nach
nicht ganz zwei Umdrehungen zur Ruhe kommt. Dieser Fall ist in den Fig. 2 und 3
gestrichelt eingezeichnet, wobei die Flügel in der Endstellung mit 8a und 11a bezeichnet
sind. Die Drehung der Flügel in den Ringkammern 16 und 17 wird auf dem letzten Teil
des Verdrehungsweges dadurch gedämpft, daß die in den Ringkammern befindliche Luft
zwischen den Flügel komprimiert wird, bevor sie aus den kleinen Bohrungen 20 und
21 entweichen kann. Mit der Größe dieser Bohrungen kann man-somit die Dämpfung des
Gurtstrammers variieren. Es ist unwahrscheinlich, daß der volle Umdrehungswinkel
von etwa 6200 zur Strammung des Gurtes ausgenutzt werden muß. Wenn ein kleiner Umdrehungswinkel
zur Strammung des Gurtes ausreicht, werden die Treibgase ihre Energie auf dem kürzeren
Verdrehungsweg mit einer größeren Kraft abgeben.
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Nachdem der Gurt den Fahrzeuginsassen während des Zusammenstoßes in
seinen Sitz gepreßt hat, muß die dem Körper innewohnende, mit der Deformation des
Fahrzeuges gleichzeitig wirkende, noch vorhandene Bewegungsenergie durch die als
Kraftbegrenzer dienende Zahnstange 52 bei der Rückdrehung des Gurtaufrollers abgebaut
werden (sh. Fig. 3). Während die Zahnstange bei der Gurtstrammung in der Erweiterung
53 des Ringspaltes 51 nur lose mitdreht, wird dieselbe bei der Rückdrehung der Schnelldreheinrichtung
1 durch den Mantel 15 mitgenommen und rollt im Ringspalt 51 zwischen dem Mantel
15 und dem Gehäuse 3 ab, wodurch eine Energieaufnahme durch Einprägen des Zahnprofiles
erfolgt. Die Abmessungen der Zahnstange 52 können vorzugsweise so vorgenommen werden,
daß die Schnelldreheinrichtung 1 während ihres Abrollens im Ringspalt 51 bis zum
Auftreffen auf den Wulst 54 etwa zwei volle Umdrehunqen mit gleicher Energieaufnahme
durchführt.
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Um eine frühzeitige Anzündung der Anzündpille 68 durch ungewollt einwirkende
elektrische Energien zu vermeiden, sind mehrfache erfindungsgemäße Maßnahmen getroffen.
Das Isoliergehäuse 63 aus Kunststoff, das Abschirmgehäuse 64 aus Kupfer sowie die
vordere Abdeckscheibe 75 schirmen alle über die Luft oder durch direkte Leitung
über das Brennkammergehäuse 60 auf die Brennkammer 13 einwirkenden elektrischen
Energien wirksam ab. Durch die vorgenannten Bauteile kann jedoch nicht verhindert
werden, daß über die Zuführungsdrähte 70 und 71 ungewollte elektrische Energien
zur Anzündpille 68 geleitet werden.
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Bci der Verlegung der Zuführungsdrähte 70 und 71 von der Erde bzw.
Stromversorgung zur Brennkammer besteht die Möglichkeit, daß die Drähte für bestimmte
Frequenzen eine Antenne bilden. Fährt nun das mit der Aufwickelvorrichtung ausgerüstete
Fahrzeug in die Nähe starker Funk- oder Radarstationen, kann die von diesen Stationen
ausgestrahlte Energie ausreichen, um in den Zuführungsdrähten Ströme verschie-
denerFrequenzen
zu induzieren, die ausreichen könnten, um die empfindliche Anzündpille zum Ansprechen
zu bringen.
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Entsprechend der Fig. 5 und dem Schaltbild der Fig. 6 werden der niederfrequente
Anteil solcher Fremd ströme durch den Vorwiderstand 72, der z.B. ein Ohm hat, in
Verbindung mit der Ferritkernspule 78 und der hochfrequente Anteil durch einen durch
den Kondensator 77 und die Ferritkernspule 78 gebildeten Hochfrequenzfilter, der
hier als Tiefpaßfilter in L-Ausführung ausgebildet ist, wirksam gedämpft.
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Der dann noch über die Zündpille 68 fließende Strom ist so gering,
daß diese nicht angezündet wird.
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Weiterhin besteht die Moglichkeit, daß z.B. beim Arbeiten an der elektrischen
anlage durch einen Monteur, über den Zuführungsdraht 71 elektrostatische Energie
eingespeist wird.
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Naqh Messungen kann eine in einem Menschen aufgespeicherte statische
Elektrizität eine Kapazität von 500 pF betragen und eine Entladespannung von 50
KV auftreten. Um den dabei über den Kondensator 77 zur Erde 86, die hier durch das
Abschirmgehäuse 64 gebildet ist. fließenden Entladestrom klein zu halten, ist der
Kondensator 77 erfindungsgemäß auch für diese Aufgabe der kapazitiven Umlastung
ausgelegt. Für eine optimale Wirkung im Hochfrequenzfilter müßte hier der Kondensator
0,57iF und für eine optimale Wirkung zur kapazitiven Umlastung 50 F aufweisen. Bei
einem mittleren Wert von z.B. etwa 5/uF wird er für die hier beschriebene Schnelldreheinrichtung
beiden Aufgaben gerecht, vor allem bleibt der Entladestrom bei Einspeisung der elektrostatischen
Energie eines Menschen unter 1A, bei dem eine übliche Anzündpille 684 nicht anspricht.
Da jedoch die in Rede stehende Anzündpille ihre Stromversorgung beim Aufprall über
einen piezoelektrisch ansprechenden Sensor, der einen die elektrische Energie speichernden
Kondensator ansteuert, erhalten-, dessen Energie nicht gröBer als etwa ?mJ/n ist,
müssen diese sehr bei der hier auftretenden kurzen Entladezeit
empfindlich
sein, wodurch die Gefahr auftreten kann, daß sie auch bei IA bereits ansprechen
können. Um diesem vorzubeugen, ist das elektrisch leitende Material 82 auf der Platzmembrane
81 aufoetragen, welches mit den Zünddrähten 79 und 80 Funkenstrecken 87 bildet.
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Patentansprüche: