DE2620067A1 - Schnelldreheinrichtung fuer eine aufwickelvorrichtung fuer sicherheitsgurte - Google Patents

Schnelldreheinrichtung fuer eine aufwickelvorrichtung fuer sicherheitsgurte

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DE2620067A1
DE2620067A1 DE19762620067 DE2620067A DE2620067A1 DE 2620067 A1 DE2620067 A1 DE 2620067A1 DE 19762620067 DE19762620067 DE 19762620067 DE 2620067 A DE2620067 A DE 2620067A DE 2620067 A1 DE2620067 A1 DE 2620067A1
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rotating device
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ignition
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Guenter Herrmann
Karl-Erik Nilsson
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    • B60R21/017Electrical circuits for triggering passive safety arrangements, e.g. airbags, safety belt tighteners, in case of vehicle accidents or impending vehicle accidents including arrangements for providing electric power to safety arrangements or their actuating means, e.g. to pyrotechnic fuses or electro-mechanic valves
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    • B60VEHICLES IN GENERAL
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Description

  • Schnelldreheinrichtung für eine Aufwickelvorrichtung
  • für Sicherheitsgurte Die Erfindung betrifft eine Schnelldreheinrichtung für eine Aufwickelvorrichtung für Sicherheitsgurte, die einen Drehkolben mit einer Hohlwelle und treibflügel aufweist und mit einem Festtreibstoff-Gaserzeuger.versehen ist, der durch eine elektrisch betätigbare Anzündpille angezündet wird und dessen Treibgase über Düsen die Zreibflugel beaufschlagen.
  • Der geringe zur Verfügung stehende Platz in Kraftfahrzeugen bedingt die Anordnung von Aufwickelvorrichtungen für Sicherheitsgurte auf kleinstem Raum. So ist es bereits durch die DT-AS 22 62 889 bekannt, die Aufwickelvorrichtung für den Gurt als einen Drehkolben auszubilden, der mit einem von Treibgasen beaufschlagten Flügel versehen ist. Als Weiterbildung für diese bekannte Anordnung wurde bereits vorgeschlagen (Patentanmeldung P 25 40 514.0), den Drehkolben als Schnelldreheinrichtung auszubilden, bei dem der Gaserzeuger in einer Hohlwelle der Schnelldreheinrichtung angeordnet ist und die Treibgase durch Düsen in der Welle auf zwei Flügel einwirken, die in einer Ringkammer beaufschlagt werden und somit eine fast zweimalige Umdrehung der Aufwickelrolle für den Gurt gestatten. Bei dieser Anmeldung wurde als Sicherung gegen unbeabsichtigtes Zünden bei einer elektrostatischen Aufladung weiterhin vorgeschlagen, eine Zindpille mit einem Solldurchschlag oder einer kapazitiven AbbkRkung zu verwenden.
  • Es hat sich nun gezeigt, daß diese vorgeschlagenen Maßnahmen keine vollständige Sicherheit gegen ungewollte Zündung der Treibladunq gewährleisten. Eine Auslösung des Zünders ist außer durch elektrostatische Energien auch durch elektrische und elektromagnetische Felder denkbar. Um einem direkten Einfluß dieser elektromagnetischen Energien vorzubeugen, ist es bekannt, den Zünder in einem Gehäuse einzuschließen, das ihn vor derartiger Belastung abschirmt. Dadurch ist der Zünder jedoch nicht gegen elektromagnetische Energie geschützt, die über die Zuführungsdrähte einwirkt. Es können z. B. die Zuführungsdrähte für die Anzündpille bei schlechter Montage eine Antenne bilden, z.B. als Dipol. Wenn nun ein mit diesem Dipol ausgestattetes Fahrzeug in die Nähe von starken Funk- oder Radarstationen fährt, kann die Feldstärke dieser Stationen ausreichen, um in Verbindung mit dem Dipol der Anzündpille eine Energie zuzuführen, die die sehr empfindlich gehaltene Anzündpille für den Gurtstrammer auslöst.
  • Weiterhin ist sowohl in der bekannten als auch in der vorgeschlagenen Aufwickelvorrichtung der einwandfreie Ablauf der Zündung und der Traibgasentwicklung aus den verwendeten Treibstoffen, die im wesentlichen in Granulatform verwendet werden, nicht gewährleistet, weil das Granulat bei üblicher Ladedichte infolge der in einem Fahrzeug auftretenden Stöße und Vibrationen teilweise zu Pulverstaub zerrieben werden kann. Wird jedoch die Ladedichte, die bekanntlich das Verhältnis von Treibstoffmasse zu Brennkammervolumen darstellt, durch Verdichtung zur Vermeidung der Pulverisierung zu groß gewählt, kann, ebenso wie bei pulverisiertem Treibstoff, eine verpuffungsartige Verbrennuny auftreten, welche die Aufwickelvorrichtung zerstört. Außerdem weisen die vorstehend genannten Aufwickelvorrichtungen Mängel bei der Austauschbarkeit des Gaserzeugers auf.
  • Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht darin, bei einer Schnelldroheinrichtung mit einem in ihrer Hohlwelle eingebauten Gaserzeuger die Anzündpille gegen ungewollte Zündung sowohl durch elektrostatische Entladungen als auch durch elektromagnetische Vorgänge zu schützen, für das Granulat eine lange Lebensdauer und einen stets einwandfreien Zündablauf zu gewährleisten sowie eine gute Austauschbarkeit des Gaserzeugers zu sichern.
  • Diese Aufgabe wird bei einer Schnelldreheinrichtung der eingangs genannten Art erfindungsgemät durch die im Anspruch 1 gekennzeichnete Lehre gelöst.
  • In Weiterbildung der Erfindung ist in dem Abschirmgehäuse die Platzmembrane so angeordnet, daß bei ihrem Platzen der die ele,ktrischen Bauteile umgebende Raum im Abschirmgehäuse als zusätzlicher Brennraum dient.
  • Nach einem weiteren merkmal der Erfindung können die elektrischen Bauteile zur Verhinderung einer ungewollten Anründung der Anzündpille aus einem Hochfrequenzfilter, einer kapazitiven Umlaststrecke und einer Funkenstrecke bestehen.
  • Der Hochfreuqenzfilter ist in bekannter Weise als Tiefpaßfilter in L-Ausführung mit einem Kondensator und einer Ferritkernspule ausgebildet und der Kondensator dient zugleich zur kapazitiven Umlastung von über die Zuführunqsdrähte zugeführter elektrostatischer Energie. Weiterhin besteht die Funkenstrecke aus auf der Platzmembrane mit einem Abstand zu den Führungsdrähten, sowohl zwischen diesen als auch außerhalb zum Abschirmgchse aufgetragenem elektrisch leitenden material. In zweckmäßiger Ausgestaltung der brfindunq ist die Brennkammer durch einen in dem zu ihr entgegenqesetzten Ende der Hohlwelle eingesetzten Zapfen gehalten und das Abschirmgehäuse nach außen durch eine eingesetzte hochdruck- und ternperaturfeste Nbdeckscneibe aus Isoliermaterial abgedichtet.
  • Die Vorteile der Erfindung sind vor allem darin zu sehen, daß durch sie ein auf engstem Raum untergebrachter Gaserzeuger geschaffen ist, der gegen von außen einwirkende elektrische Energie aller Art sicher geschützt ist, eie große Lebensdauer aufweist und gut austauschbar ist.
  • In der durch den Zapfen in der Welle der Schnelldreheinrichtung gesicherten Brennkammer befindet sich als erstes das, den gesamten Gaserzeuger einschließlich seiner elektri6chen Einrichtung aufnehmende Isoliergehduse, welches zweckanig als Kunststoff-Spritzteil ausgeführt ist und gegen die direkte Einwirkung von statischer EleRtrizität schützt. In das Isoliercehäuse ist das metallische !-bschinngehäuse eingesetzt, welches z.B. aus Kupfer gefertigt ist und verhindert, daß hochfrequente elektromagnetische Energie eindringen kann.
  • Die in dem Abschirmgehäuse eingebauten elektrischen Bauteile zur Verhinderung einer ungewollten zündung des Festtreibstoffes schützen in ihrer Kombination sicher auch vor jeglicher elektrischer Energie, die über die Zuführungsdrähte in den Gaserzeuger eindringen könnte. Mit den erfinderisch ange- ordneten mechanischen und elektrischen Bauteilen wird somit gegen jede Art von elektrischer Energie ein zweifacher schutz geboten.
  • Das Einpressen des Fpsttreibstoff-Granulats in das Isoliergehause beim Einsetzen des Pbschirmghuses bewirkt, daß das Granulat auch bei starken Erschütterungen sich nicht aneinander reiben und danit zu Pulver zerfallen kann. Die damit hohe Ladedichte des Treibstoffes wird sofort nach de;n Zünden der Anzündpille dadurch ausgeglichen, daß die r-latzmembranc birst und der gesamte durch die elektrischen Bauteile eingenommene Kaum für die Ausdehnung der rreibgase zur Verfücung steht. Dadurch wird auf einfache Art eine für den gewollten Verbrennungsverlauf günstige Ladedichte des Treibstoffes hergestellt.
  • Andere, die Erfindung ausgestaltenden Merkmale genen aus weiteren Unteransprüchen und der Beschreibung der Zeichnung hervor.
  • Es zeigen: Fig. 1 einen Schnitt durch die Gesamtansicht einer Aufwickelvorrichtung, Fig. 2 einen Schnitt entsprechend den Linien II-II der Fig. 1, Fig. 3 einen Schnitt entsprechend den Linien I1I - III der Fig. 1, Elig. 4 einen Schnitt entsprechend den Linien IV - IV der Fig. 1, Fig. 5 einen Schnitt durch die Brennkammer in vergrö.3erter Darstellung, Fig. 6 einen Schaltplan der wesentlichen elektrischen Bauteile in der Brennkammer.
  • Die Hauptbaugruppen einer Aufwickelvorrichtung entsprechend Fig. 1 sind eine Schnelldreheinrichtung 1 und ein Gurtaufroller 2, die zusammen in ein Gehäuse 3 eingebaut sind.
  • Die Schnelldreheinrichtung 1 besteht aus einer Hohlwelle 4 mit Ringscheibe 5, einem vorderen Deckel 6, einem hinteren Deckel 7 und Drehflügeln 8 bis 11. Die Hohlwelle 4 ist am vorderen und hinteren Deckel drehbar gelagert und nimmt in einer Bohrung 12 eine Brennkammer 13 auf, die mit einem Zapfen 4 in der Schnelldreheinrichtung 1 verschraubt ist.
  • Weil die Brennkammer 13 in der Fig. 2 näher erläutert wird, ist sie in der Fg. - in Ansicht dargestellt. Der Zapfen 14 ist doppelseitig mit einem Gegenzapfen 14a ausgeführt. Der hintere Deckel 7 ist napfartig mit einem anteil " versehen, der bis zum vorderen Deckel 6 reicht und auf diesem gelagert ist. t'lierdurch entstehen zwischen Hohlwelle 4 und dem mantel 15 zwei Ringkammern 16 und 17, die durch die Ringscheibe 5 voneinander getrennt slnd. In jederder Ringkammern sind zwei Drehflügel angeordnet, wovon die Flügel 8 und 9 fest mit der Hohlwelle 4 und der Ringscheibe 5, der Flügel 40 an den vorderen Deckel 6 (siehe Fiq. 2) und der lgl 1n an den hinteren Deckel 7 (siehe Fig. 3) angesetzt sind. Da der vordere Deckel 6 fest mit dem Gehäuse 3 verbunden und der hintere Deckel 7 auf der Welle 4 und dem Bund des Zapfens 14 drehbar gelagert sind, ergibt es sich, daß nur der Flügel 10 in der vorderen Ringkammer 16 nicht verdrehbar ist. In den Übergang zwischen dem hinteren Dekkel 7 und dem Mantel 15 ist ein kleiner Bolzen 18 eingelassen. Außerdem weist der hintere Deckel einen Absatz 19 auf.
  • Von den Ringkammern führen je eine halb in die Flügel eingelassene Bohrung durch die Deckel nach außen, und zwar in der vorderen Ringkammer die Bohrung 20 (sh. Fig. 2) und in der hinteren Ringkammer die Bohrung 21 (sh. Fig. 3). In die Wandung der Hohlwelle 4 sind eine Düse 24 zur vorderen Ringkammer 16 (sh. Fig. 2) und eine entsprechende Düse 25 zur hinteren Ringkammer 17 (sh. Fig. 3) angeordnet.
  • Der Gurtaufroller 2 besteht in bekannter Weise aus einer Gurtrolle 30, auf der ein Gurt 31 aufwickelbar ist, einer vorderen und hinteren Seitenscheibe 32 und 33 und einer als Schneckenfeder ausgebildeten Aufrollfeder 34. Die Gurtrolle 30 ist auf dem Gegenzapfen 14a der Schnelldreheinrichtung 1 und einem im Gehäuse 3 montierten Lagerzapfen 35 drehbar gelagert. Die mit der Gurtrolle 30 in einem Stück gefertiqte vordere Seitenscheibe 32 ist auf der der Schnelldreheinrichtung zugewandten Seite als Klinkenzahnrad mit Zähnen 36 ausgebildet und hat eine Anzahl von am Umgang verteilter Bohrungen 38. Die gesamte Aufwickelvorrichtung kann mit einem Flansch 3b des Gehäuseansatzes 3a mit Hilfe eines durch eine Bohrung 39 zu steckenden, nicht dargestellten Bolzens montiert werden.
  • Zwischen der Innenwand des Gehäuses 3 und dem Mantel 15 ist entsprechend den Fig. 1 und 3 in einer Erweiterung 50 eines zwischen dem Deckelansatz 19 und dem Gehäuse 3 gebildeten ersten Ringspaltes 51 eine Zahnstange 52 eingesetzt, die an einem Herausfallen aus dem Ring spalt durch eine Nase 53 gehindert ist. Der Ringspalt 51 ist am anderen Ende durch eine Wulst 54 begrenzt.
  • Aus der Fig. 5 ist der Aufbau der Brennkammer 13 ersichtlich.
  • Ein Brennkammergehäuse 60 besteht aus einem Rohrteil 60a und einem Flansch 60b. Das Rohrteil hat ein Innengewinde 61, in das der Zapfen 14 eingeschraubt ist. Dadurch ist die Brennkammer 13 mit ihrem Flansch 60b am vorderen Deckel 6 und mit dem Zapfen 14 am hinteren Deckel 7 festgesetzt. Das Brennkammergehäuse weist eine Bohrung 62 auf, in dem ein Isoliergehäuse 63 alle Teile für die Pyrotechnik und elektrische Sicherheit aufnimmt. In das Isoliergehäuse 63, welches aus Kunststoff, z.B. faserverstärktem Polyimid, besteht, ist ein Abschirmgehäuse 64 aus Kupfer und eine Festtreibstoffladung 65, die zweckmäßig in Granulatform ausgebildet ist, eingesetzt. Als Festtreibstoff wird bevorzugt ein Granulat aus Nitrozellulose und Nitroglyzerin zu etwa gleichen Teilen verwendet. Im Bereich der Treibstoffladung 65 ist das Abschirmgehäuse 64 abgesetzt. Dort befindet sich eine Kunststoffhülle 66, die ebenfalls z.B.
  • aus faserverstärktem Polyimid besteht, eine Anzündladung 67 aus Schwarzpulver und eine Anzündpille 68. Letztere (68) ist von üblicher Art und deshalb nicht im Schnitt dargestellt. Im Rohrteil 60a des Brennkammergehäuses 60 ist weiterhin noch gegenüber der Düse 24 in der Hohlwelle 4 eine Bohrung 69 angeordnet. Eine weitere Bohrung befindet sich korrespondierend zu der Düse 25 (sh. Fig. 3).
  • In die Brennkammer führen von außen zwei Zuführungsdrähte 7O und 71, von denen der eine (70) mit dem Abschirmgehäuse 64 und der andere (71) mit einem Vorwiderstand 72, der vor dem Abschirmgehäuse 63 angeordnet und einschließlich der Zuführungsdrähte mit einer Kunststoffmasse 73, z.B. Polyimid, vergossen ist. Ein Pbgangsdraht 74 vom Vorwiderstand 72 führt durch eine das Abschirmgehäuse 64 fest verschließende Abdeckscheibe 75, die aus Glas besteht und mit einem Kupferrand 76 außen eingefaßt ist, zu einem Kondensator 77 und weiter zu einer Ferritgkernspule 78. Der Ausgang der Ferritkernspule 78 ist mit einem Zünddraht 79 für die Anzündpille 78 verbunden. Ein zweiter Zünddraht 80 ist am Abschirmgehäuse 64 geerdet. Die Zünddrähte 79 und 80 sind zwischen der Ferritkernspule 78 und der Andndpille 68 durch eine Platzmembrane 81 aus einem leicht zu zersplitternden Material, z.B. Keramik, geführt. Auf die Platzmembrane 81 ist mit Abstand zu den Zünddrähten 79 und 80 leitendes Material 82, z.B. aus Kupfer, aufgetragen. Der Raum innerhalb des Abschirmgehäuses 64 zwischen der Abdeckscheibe 75 und der Platzmembran 81 kann mit einem sauerstoffreichen, komprimierten Gas ausgefüllt werden.
  • Der Zusammenbau und das Einbringen der beschriebenen Bauteile in die Brennkammer 13 wird zweckmäßig wie folgt durchgeführt: Zuerst wird das Isnlationsgehäuse 63 festsitzend eingebracht und in diese das Festtreibstoff-Granulat 65 eingefüllt. Vor dem Einbringen des Abschirmgehäuses 64 werden in dieses die Kunststoffhülle 66, die Anzündladung 67, die Anzündpille 68 und die Platzmembrane 81 eingesetzt. Das Abschirmgehäuse 64 wird darauf durch Druck auf die Platzmembrane 81 in das eingefüllte Treibstoff-Granulat 65 des Isoliergehäuses 63 eingepreßt. Nach dem Verlöten der Platzmembrane 81 werden die Ferritkernspule 78, der Kondensator 77, die Abdeckscheibe 75 und der Vorwiderstand 74 mit den Zuführungsdrähten 70 und 71 eingebaut. Vor dem Vergießen des Raumes vor dem Abschirmgehäuse mit der Kunststoffmasse 73 kann das komprimierte, sauerstoffreiche Gas eingebracht werden.
  • Die Wirkungsweise der beschriebenen Schnelldreheinrichtung ist wie folgt: Bei einem Aufprall des Fahrzeuges bewirkt ein nicht dargestellter Sensor einen elektrischen Impuls, der z.B. über einen ebenfalls nicht dargestellten, aufgeladenen Kondensator über die Zuführungsdrähte 70 und 71 in die Brennkammer 13 geleitet wird. Die eingeleitete Zündenergie ist so bemessen, daß sie durch die in der Brennkammer befindlichen elektrischen Bauteile nicht wesentlich gedämpft wird und über die Zünddrähte 79 und 80 den in der Anzündpille 68 befindlichen Brückendraht zum Glühen bringt und die Anzündladung 67 anzündet. Letztere durchschlägt die Kunststoffhülle 66 und das Abschirmgehäuse 64 und zündet die Festtreibstoffladung 65.
  • Gleichzeitig durchschlagen die Gase der Anzündladung 67 die Platzmembrane 81, welche zersplittert und den Weg für den zusätzlichen Raum im Abschirmgehäuse 64 zur Einstellung der richtigen Ladedichte freigibt. Der Festtreibstoff in Granulatform hatte durch das Einpressen des Abschirmgehäuses 64 bei der Montage eine in Richtung des Grenzwertes der Treibstoffdichte von z.B. 1,6 rückende Ladedichte erreicht.
  • Infolgedessen bildet sich beim Anzünden ein sehr hoher Druck aus, durch den die Platzmembrane birst und die entwickelten Treibgase befähigt, sich sehr schnell innerhalb der Brennkammer bzw. des Isoliergehäuses 63 auszudehnen.
  • Dadurch wird die Ladedichte auf einen Wert unterhalb mn 1,0,etwa auf 0,7, reduziert, womit ein normaler weiterer Abbrand des Treibstoffes bei einem Druck unterhalb von 500 bar gewährleistet ist. Bei dem weiteren Abbrand bewirkt das in das Abschirmgehäuse 64 eingepreßte sauerstoffreiche Gas eine wesentlich bessere Verbrennung, die nahe dem optimalen Wert, d.h. dem stöchometrischen Nischungsverhältnis der beiden Hauptbestandteile Nitrozellulose und Nitroglyzerin liegt. Dadurch wird auch die Gesamtausbeute des Treibstoffes wesentlich vergrößert. Durch die Druckbeaufschlagung infolge der Treibgase zerbricht die Wandung des Isoliergehäuses 63 und Treibgase strömen durch die Bohrungen 69 und die Düsen 24 und 25 in die beiden Ringkammern 16 und 17 zwischen die Flügel 8 und 10 tFig. 2) bzw. 9 und 5 (Fig.3).
  • Die Schnelldreheinrichtung kann maximal den Gurt so weit strammen, bis der Flügel 8 an dem feststehenden Flügel 10 und der Flügel 11 am Flügel 9 nach nicht ganz zwei Umdrehungen zur Ruhe kommt. Dieser Fall ist in den Fig. 2 und 3 gestrichelt eingezeichnet, wobei die Flügel in der Endstellung mit 8a und 11a bezeichnet sind. Die Drehung der Flügel in den Ringkammern 16 und 17 wird auf dem letzten Teil des Verdrehungsweges dadurch gedämpft, daß die in den Ringkammern befindliche Luft zwischen den Flügel komprimiert wird, bevor sie aus den kleinen Bohrungen 20 und 21 entweichen kann. Mit der Größe dieser Bohrungen kann man-somit die Dämpfung des Gurtstrammers variieren. Es ist unwahrscheinlich, daß der volle Umdrehungswinkel von etwa 6200 zur Strammung des Gurtes ausgenutzt werden muß. Wenn ein kleiner Umdrehungswinkel zur Strammung des Gurtes ausreicht, werden die Treibgase ihre Energie auf dem kürzeren Verdrehungsweg mit einer größeren Kraft abgeben.
  • Nachdem der Gurt den Fahrzeuginsassen während des Zusammenstoßes in seinen Sitz gepreßt hat, muß die dem Körper innewohnende, mit der Deformation des Fahrzeuges gleichzeitig wirkende, noch vorhandene Bewegungsenergie durch die als Kraftbegrenzer dienende Zahnstange 52 bei der Rückdrehung des Gurtaufrollers abgebaut werden (sh. Fig. 3). Während die Zahnstange bei der Gurtstrammung in der Erweiterung 53 des Ringspaltes 51 nur lose mitdreht, wird dieselbe bei der Rückdrehung der Schnelldreheinrichtung 1 durch den Mantel 15 mitgenommen und rollt im Ringspalt 51 zwischen dem Mantel 15 und dem Gehäuse 3 ab, wodurch eine Energieaufnahme durch Einprägen des Zahnprofiles erfolgt. Die Abmessungen der Zahnstange 52 können vorzugsweise so vorgenommen werden, daß die Schnelldreheinrichtung 1 während ihres Abrollens im Ringspalt 51 bis zum Auftreffen auf den Wulst 54 etwa zwei volle Umdrehunqen mit gleicher Energieaufnahme durchführt.
  • Um eine frühzeitige Anzündung der Anzündpille 68 durch ungewollt einwirkende elektrische Energien zu vermeiden, sind mehrfache erfindungsgemäße Maßnahmen getroffen. Das Isoliergehäuse 63 aus Kunststoff, das Abschirmgehäuse 64 aus Kupfer sowie die vordere Abdeckscheibe 75 schirmen alle über die Luft oder durch direkte Leitung über das Brennkammergehäuse 60 auf die Brennkammer 13 einwirkenden elektrischen Energien wirksam ab. Durch die vorgenannten Bauteile kann jedoch nicht verhindert werden, daß über die Zuführungsdrähte 70 und 71 ungewollte elektrische Energien zur Anzündpille 68 geleitet werden.
  • Bci der Verlegung der Zuführungsdrähte 70 und 71 von der Erde bzw. Stromversorgung zur Brennkammer besteht die Möglichkeit, daß die Drähte für bestimmte Frequenzen eine Antenne bilden. Fährt nun das mit der Aufwickelvorrichtung ausgerüstete Fahrzeug in die Nähe starker Funk- oder Radarstationen, kann die von diesen Stationen ausgestrahlte Energie ausreichen, um in den Zuführungsdrähten Ströme verschie- denerFrequenzen zu induzieren, die ausreichen könnten, um die empfindliche Anzündpille zum Ansprechen zu bringen.
  • Entsprechend der Fig. 5 und dem Schaltbild der Fig. 6 werden der niederfrequente Anteil solcher Fremd ströme durch den Vorwiderstand 72, der z.B. ein Ohm hat, in Verbindung mit der Ferritkernspule 78 und der hochfrequente Anteil durch einen durch den Kondensator 77 und die Ferritkernspule 78 gebildeten Hochfrequenzfilter, der hier als Tiefpaßfilter in L-Ausführung ausgebildet ist, wirksam gedämpft.
  • Der dann noch über die Zündpille 68 fließende Strom ist so gering, daß diese nicht angezündet wird.
  • Weiterhin besteht die Moglichkeit, daß z.B. beim Arbeiten an der elektrischen anlage durch einen Monteur, über den Zuführungsdraht 71 elektrostatische Energie eingespeist wird.
  • Naqh Messungen kann eine in einem Menschen aufgespeicherte statische Elektrizität eine Kapazität von 500 pF betragen und eine Entladespannung von 50 KV auftreten. Um den dabei über den Kondensator 77 zur Erde 86, die hier durch das Abschirmgehäuse 64 gebildet ist. fließenden Entladestrom klein zu halten, ist der Kondensator 77 erfindungsgemäß auch für diese Aufgabe der kapazitiven Umlastung ausgelegt. Für eine optimale Wirkung im Hochfrequenzfilter müßte hier der Kondensator 0,57iF und für eine optimale Wirkung zur kapazitiven Umlastung 50 F aufweisen. Bei einem mittleren Wert von z.B. etwa 5/uF wird er für die hier beschriebene Schnelldreheinrichtung beiden Aufgaben gerecht, vor allem bleibt der Entladestrom bei Einspeisung der elektrostatischen Energie eines Menschen unter 1A, bei dem eine übliche Anzündpille 684 nicht anspricht. Da jedoch die in Rede stehende Anzündpille ihre Stromversorgung beim Aufprall über einen piezoelektrisch ansprechenden Sensor, der einen die elektrische Energie speichernden Kondensator ansteuert, erhalten-, dessen Energie nicht gröBer als etwa ?mJ/n ist, müssen diese sehr bei der hier auftretenden kurzen Entladezeit empfindlich sein, wodurch die Gefahr auftreten kann, daß sie auch bei IA bereits ansprechen können. Um diesem vorzubeugen, ist das elektrisch leitende Material 82 auf der Platzmembrane 81 aufoetragen, welches mit den Zünddrähten 79 und 80 Funkenstrecken 87 bildet.
  • Patentansprüche:

Claims (12)

  1. Patentansprüche 1. Schnelldreheinrichtung für eine Aufwickelvorrichtung für Sicherheitsgurte, die einen Drehkolben mit einer Hohlwelle und Treibflügel aufweist und mit einem Festtreibstoff-Gaserzeuger versehen ist, der durch eine elektrisch betätigbare Anzündpille angezündet wird und desen Treibgase über Düsen die Treibflel beaufschlagen, dadurch g e k e n n z e i c h n o + , darin in der Hohlwelle (4) eine Brennkammer l13 eingesetzt ist, in der in einem elektrostatisch isolierten Gehause (Isoliergenäuse 63) ein metallisches Abschirmgehäuse (64) mit der Anzündpllle (8), elektrischen Bauteilen zur Verhinderung einer ungewollten Anzündung des Treibstoffes (65) und eine Platzmembrane (81) zwischen der Anzündpille und den elektrischen Bauteilen sowie der Treibstoff angeordnet sind, wobei das Abschirmgehäuse im B reich der elektrischen Bauteile gasdicht im Isoliergehäuse sitzt und im Bereich der Anzündpille zum Isoliergehäuse einen Ringraum bildet, in dem der Treibstoff eingepreßt ist.
  2. 2. Schnelldreheinrichtung nach Anspruch i, dadurch g e -k e n n z e i c h n e t , daß in dem Abschirmgehäuse (64) die Platzmembrane (81) so angeordnet ist, daß bei ihrem Platzen der die elektrischen Bauteile umqebende freie itaum im Abschirmgehäuse als zusätzlicher Brennraum dient.
  3. j. Schnelldreheinrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß die elektrischen Bauteile zur Verhinderung einer ungewollten Anzndung der Anzündpille (68) aus einem Hochfrequenzfilter (77,7S) einer kapazitiven Umlaststrecke (77) und einer Funkenstrecke (87) bestehen.
  4. 4. Schnelldreheinrichtung nach Anspruch 3, dadurch g e -k e n n z e i c h n e t , daß der Hochfrequenzfilter (77,78) in bekannter Weise als Tiefpaßfilter in L-Ausführung mit einem Kondensator (77) und einer Ferritkernspule (78) ausgebildet ist und daß der Kondensator zugleich zur kapazitiven Umlastung von über die Zuführungsdrähte (70,71) zugeführter elektrostatischer Energie dient.
  5. 5. Schnelldreheinrichtung nach Anspruch 3, dadurch g e -k e n n z e i c h n e t , daß die Funkenstrecke aus auf die Platzmembrane (81) mit einem Abstand zu den Zünddrcihten (79,80) sowohl zwischen diesen als auch außerhalb zum Abschirmgehduse (64) aufgetragenem elektrisch leitenden Material (82) besteht.
  6. Schnelldreheinrichtung nach Anspruch 1, dadurch g e -k e n n z e i c h n e t , daß das Abschirmgehäuse (64) nach außen durch eine Abdeckscheibe (75) aus Isolier-und Abschirmmaterial, durch die der Abgangsdraht (74) zum Vorwiderstand (72) geführt ist, hochdruck- und temperaturfest abgedichtet ist.
  7. 7. Schnelldreheinrichtung nach Anspruch 6, dadurch g e -k e n n z e i c h n e t , daß vor der Abdeckscheibe (75) ein Vorwiderstand (72) angeordnet ist, der zusammen mit den Zuführungsdrähten (70,71) mit einem Isoliermaterial (73) gasdicht vergoßen ist.
  8. 8. Schnelldreheinrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß zur elektromagnetischen Abschirmung die Brennkammer (13) als Faraday-Käfig (64,75) ausgebildet ist und die Zuführungsleitungen (70,71) abgefiltert sind.
  9. 9. Schnelldreheinrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß die elektrostatische Festigkeit durch eine allseitige Außenisolation (63,73) sowie durch den Umlastkondensator (77) und die Funkenstrecken (87) erfolgt.
  10. C. Schnelldreheinrichtuno nach Anspruch 1, dadurch g e -k e n n z e i c h n e t , daß die Brennkammer (13) durch einen in dem zu ihr entgegengesetzten Ende der Hohlwelle (4) eingesetzten mit Gewinde (61) versehenen Zapfen (24i gehalten ist.
  11. 11. Schnelldreheinrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß das Abschirmgehäuse (64) im Bereich der elektrischen Bauteile mit einem sauerstoffreichen komprimierten Gas gefüllt ist.
  12. 12. Schnelldreheinrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß die Treibgase nach dem Anzünden des Treibstoffes (G5) die Platzmembrane (81) zerstören, das Abschirmgehäuse (64) voll ausfüllen und das als Verdammung dienende Isoliergehäuse (63) am Ort der Düsen (69) durchstoßen.
    «3. Schnelldrene richtung nach den Ansprüchen 1 bis 10, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß die Treibladung aus drei Teilen besteht, von denen der eine im Abschirmgehäuse (64) befindliche Teil (67) aus Schwarzpulver, der im Isoliergehäuse (63) befindliche Teil (65) aus Granulat besteht, das im wesentlichen aus itrozellulose und Nitroglyzerin zusammengesetzt ist,und der im Bereich der elektrischen Bauteile befindliche Teil aus dem sauerstoffreichen komprimierten Gas besteht.
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