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"Anordnung zur Verminderung der Extrafokalstrahlung eines
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Röntgenstrahlers" Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung zur
Verminderung der Extrafokalstrahlung eines mit einer Tiefenblende versehenen Röntgenstrahlers
mittels einer Blendenanordnung.
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Die Extrafokalstrahlung ist eine außerhalb des eigentlichen Brennfleckes
erzeugte Strahlung, die einen Grauschleier auf der Röntgenaufnahme erzeugt und die
- bei einer Abblendung der Röntgenstrahlung mittels der am Röntgenstrahler angebrachten
Tiefenblende auf ein Format, das kleiner ist als das Filmformat - jenseits der durch
die Abblendung bestimmten Fläche eine Schwärzung des Films erzeugt. Die
Extrafokalstrahlung
trägt also nicht zur Bildinformation bei, erhöht aber die Strahlenbelastung für
den Patienten.
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Es ist bekannt, daß die Extrafokalstrahlung um so wirksamer reduziert
wird, je geringer der Abstand zwischen den dazu vorgesehenen Blenden und dem Brennfleck
der Röntgenröhre ist (Electromedica 37, 1971, IV, S. 125 bis 131).
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Da die im allgemeinen aus Metall bestehende Blende zur Beseitigung
der Extrafokalstrahlung aber einen gewissen Abstand vom Brennfleck haben muß, damit
Uberschläge zwischen der Anode, auf der sich der Brennfleck befindet, und der Blende
vermieden werden, kann die Extrafokalstrahlung in der Praxis nicht vollständig unterdrückt
werden.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Anordnung der
eingangs genannten Art so auszubilden, daß die verbleibende Extrafokalstrahlung
weiter reduziert wird.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch eine an dem Röntgenstrahler
oder einem damit verbundenen Teil, insb. der Tiefenblende, auf seiner dem Untersuchungsbereich
zugewandten Seite angebrachte Halteeinrichtung, an deren von der Tiefenblende abgewandten
Ende eine auswechselbare oder verstellbare Blende angebracht ist. Durch die Erfindung
wird vor allem derjenige Teil der Extrafokalstrahlung weiter reduziert, der den
Zentralstrahl schneidet, der also beispielsweise an der unteren Blendenkante vorbei
den oberen Teil des Bildfeldes erreicht. Zu diesem Zweck muß die zwischen dem Brennfleck
und dem Patienten befindliche, an der Halteeinrichtung angebrachte Blende möglichst
weit vom Brennfleck entfernt sein.
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Neben der Beseitigung eines Teiles der Extrafokalstrahlung, der bei
Einsatz brennflecknaher Blenden noch verbleibt, wird durch die Erfindung erreicht,
daß das Bildfeld schärfer begrenzt wird. Dies läßt sich zwar noch leichter durch
filmnahe Blenden erreichen, die hinter dem Patienten
und unmittelbar
vor dem Film angeordnet sind, doch kann damit nicht die Strahlenbelastung des Patienten
durch die Extrafokalstrahlung vermindert werden Grundsätzlich könnte die Halteeinrichtung
beispielsweise Teleskopstangen enthalten, deren eines Ende an der Tiefenblende um
eine zur Strahlenaustrittsrichtung senkrechte Achse schwenkbar ist und an deren
anderem Ende jeweils eine Blendenplatte angebracht ist. Die Teleskopstangen mit
den Blendenplatten müßten dabei entsprechend den Aufnahmeverhältnissen auseinandergezogen
und durch Schwenken um die Achse an der Tiefenblende entsprechend dem Aufnahmefeld
eingestellt werden. Dies ist vergleichsweise umständlich. Eine einfacher zu bedienende
Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß die Halteeinrichtung einen Tubus enthält,
der an seinem von dem Brennfleck abgewandten Ende Mittel zum Aufnehmen von ebenen
Blenden senkrecht zur Tubuslängsachse enthält. Zwar werden zur Beseitigung der Extrafokalstrahlung
an der Tiefenblende anzubringende Tubusse mit einer zur Tubuslängsachse senkrechten
Blende benutzt, doch befindet sich dabei die Blende an dem an der Tiefenblende anzubringenden
Tubusendes so daß sich damit nur eine geringe Wirkung erzielen laut.
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Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß der Tubus aus transparentem
Material besteht. Dies ermöglicht es dem Benutzer, das Strahlenbündel mittels des
im allgemeinen in der Tiefenblende enthaltenen Lichtvisiers so einzustellen, daß
sein Querschnitt (vor der Blende) mit der Öffnung der Blende übereinstimmt. Diese
Einstellung erlaubt es, dünnere Blenden zu verwenden, da ein Teil der Extrafokalstrahlung
dabei bereits durch die Tiefenblenden absorbiert wird.
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Eine andere Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß der Tubus auf
einem an der Tiefenblende befestigten Haltekörper in Richtung der Tubuslängsachse
verschiebbar
ist. Dadurch kann der Abstand der Blende vam Brennfleck
unterschiedlichen Aufnahmeverhältnissen annepaßt werden.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen Fig. 1 eine Ausführungsform, bei
der die Hilteeinrichtung durch einen Tubus gebildet wird, Fig. 2 eine Ausführungsform,
bei der die Hälteeinrichtung aus einem Haltekörper und einem darauf in Richtung
seiner Längsachse verschiebbaren Tubus besteht und Fig. 3 eine Ausführungsform,
bei der die Blenden an Teleskopstangen befestigt sind, die sich hochklappen und
aus dem Strahlengang bringen lassen, andererseits eine beliebige Formatausblendung
und Abstandsänderung ermöglicht.
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Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung einen Röntgenstrahler 1
mit einer Röntgenröhre 2. Die brennflecknahen Mittel zum Ausblenden der Extrafokalstrahlung
sind nicht dargestellt. Mit dem Gehäuse des Röntgenstrahlers ist eine Tiefenblende
3 verbunden, die nicht näher dargestellte, in zwei zueinander senkrechten Richtungen
verstellbare Lamellenblenden enthält, mit deren Hilfe vom Benutzer der Querschnitt
des Strahlenbündels entsprechend den diagnostischen Erfordernissen eingestellt werden
kann.
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Auf ihrer dem Röntgenstrahler 1 abgewandtes Seite ist die Tiefenblende
mit Schienen 4 versehen, die hinter die flanschartigen Ansatzstücke 5 eines Tubus
6 greifen.
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Der Tubus 6, dessen Längsachse mit der Richtung des Zentralstralils
übereinstimmt, kann eine Länge von rund 40 cm haben.
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An seinem anderen Ende sind Fühnngen 7 vorgesehen, in die der Benutzer
eine von mehreren Bleiblenden 8 nach der Erfindung mit jeweils denselben äußeren
Abmessungen,
jedoch mit unterschiedlicher Öffnung 9 einsetzen kann.
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Bei einer Aufnahme befindet sich die Blende 8 in der Nähe des Patienten
10, der auf einer Tischplatte 11 gelagert ist, unterhalb der die nicht näher dargestellte
Kassette für den zu belichtenden Film angeordnet ist.
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Bei einer Aufnahme wählt der Untersucher zunächst die Blende aus,
deren Öffnung für die Belichtung der ihn interessierenden Bereiche ausreicht. Mittels
des in der Tiefenblende üblicherweise enthaltenen Lichtvisiers paßt er dann den
Querschnitt des Strahlenbündels durch Verstellen der Tiefenblende 3 dem Querschnitt
der Öffnung 9 an. Zu diesem Zweck besteht der Tubus 6 zweckmäßigerweise aus einem
transparenten Material, durch das hindurch der Benutzer die Lichtvisiereinstellung
in bezug auf die Blendenöffnung 9 kontrollieren kann. Diese Kontrolle wird erleichtert,
wenn die der Tiefenblende 3 zugewandte Oberfläche der Blende 8 so gefärbt ist, daß
der durch die Tiefenblenden ausgeblendete Lichtkegel des Lichtvisiers deutlich auf
der Blende 8 sichtbar wird, wenn der Licht- bzw. der bei der späteren Aufnahme wirksam
werdende Strahlenkegel größer ist als der Öffnung 9 der Blende 8 entspricht.
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Bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsforin der Erfindung ist
ein Haltekörper12 an der Tiefenblende 3 auf entsprechende Weise befestigt wie der
Tubus 6 an der Tiefenblende 3 in Fig. 1. Auf den zueinander parallelen, sich in
Richtung des Zentralstrahls erstreckenden Außenwänden des Haltekörpers 12 ist ein
Tubus 6' verschiebbar angeordnet, der ebenfalls aus transparentem Material besteht
und an seinem von der Tiefenblende abgewandten Ende mit einer Führungsschiene 7'
zur Aufnahme einer Blende 8' versehen ist. Der Tubus kann mittels einer Feststellschraube
13 an beliebiger Stelle des Haltekörpers 12 arretiert werden. Die Verschiebung des
Tubusses
und damit der Blende 8 ist von Vorteil beispielsweise,
wenn der Röntgenstrahler und mit ihm die Tiefenblende und die daran befestigten
Teile auf den Patienten zu bewegt werden soll. Außerdem ist es in gewissen Grenzen
möglich, den ausgeblendeten Licht- bzw. Strahlenkegel und die Blendenöffnung durch
Verschieben des Tubusses 6' einander anzupassen.
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Bei der in Fig. 3 dargestellten Ausführungsform der Erfindung wird
die Blende durch vier Blendenklappen gebildet, von denen in der Zeichnung nur die
Blendenklappen 15a, 15b und 15c zu sehen sind. Die Blendenklappen sind an je einem
Teleskopgestänge 16a, 16b bzw. 16c befestigt, das an einem mit der Tiefenblende
3 verbundenen Rahmen 17 angelenkt ist. Bei Nichtbenutzung werden die Blendenklappen
hochgeklappt (wie in Fig. 3die Blendenklappe 15c), und in dieser Stellung kann der
Patient auch ohne Behinderung auf dem nicht näher dargestellten Patientenlagerungstisch
gelagert werden. Vor der Aufnahme werden die Teleskopgestänge 16a, 16b, 16c dann
ausgezogen und nach unten geklappt, bis die Katen der Blendenklappen mit den Abmessungen
des ausgeblendeten Strahlenbündels übereinstimmen. Durch entsprechendes Ausziehen
der Teleskopgestänge kann die Blende, die durch die vier im heruntergeklappten Zustand
zueinander senkrechten Blendenklappen gebildet wird, bis dicht an den Patienten
heran gebracht werden, wo sie für die Beseitigung der erwahnten Extrafokalstrahlung
am wirksamsten ist.
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PATENTArSPRÜCHE:
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