DE2619158B2 - Dreistufige Hemmvorrichtung zum Abbremsen eines Regelstabs - Google Patents
Dreistufige Hemmvorrichtung zum Abbremsen eines RegelstabsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine dreistufige Hemmvorrichtung zum Abbremsen eines bei einer Notabschaltung in
einen flüssigkeitsgekühlten Reaktorkern einfahrenden Regelstabs gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Es handelt sich also um eine Vorrichtung zur Regelung der Geschwindigkeit, mit der die Regelstäbe bei einer
Notabschaltung in den Kernreaktor fallen, wobei ihre Fallgeschwindigkeit abgebremst, also gehemmt wird.
Die bekannten Regelstabantriebe haben Hemmvorrichtungen an der oberen Verlängerung des Regelstabantriebsgehäuses,
um den Fall der Regelstäbe während einer Reaktorabschaltung zu bremsen. Das Fallen der
Regelstäbe in den Reaktorkern sind im allgemeinen oberhalb des Reaktordruckbehälters angeordnet, an
dem der Regelstabantrieb befestigt ist, und gewährleisten eine einwandfreie Abbremsung unter der Voraussetzung,
daß das ReeelstabantriebsEehäuse mit Flüssig
ίο
keit gefüllt ist
Sollte das Regelstabantriebsgehäuse einen niedrigen Flüssigkeitsstand haben, erfolgt eine »trockene« Notabschaltung
und das Fallen des Regelstabs wird dann nicht einwandfrei gebremst, wodurch der mit der Leitspindel
verbundene Regelstab zu schnell fällt und sowohl den Regelstabantrieb als auch den Kernreaktor beschädigt
Eine Hemmvorrichtung der eingangs genannten Art bei der das Reaktorkühlmedium als Bremsmedium für
die Regelstäbe am Ende ihres Bewegungshubes benutzt wird, ist aus der US-PS 31 24 513 bekannt Dabei wird
das Bremsmedium durch Öffnungen in einem gesonderten Führungsrohr geleitet und das den Kolben
umgebende Gehäuse weist zwei Wirkungsbereiche mit unterschiedlichem effektiven Querschnitt auf.
Aus der DE-OS 17 64 441 ist ein Kontrollstab-Antriebssystem für einer. Kernreaktor bekannt bei dem
der den Regelstab tragende Stab ein zylindrisches Glied mit erweitertem Durchmesser aufweist das in einem
konisch verjüngten Teil des Gehäuses abgebremst wird.
Diese bekannten Hemm- und Bremsvorrichtungen weisen den Nachteil auf, entweder im oberen Teil des
Regelstabantdebs angeordnet zu sein und somit oberhalb des Reaktordruckbehälters zu liegen, so daß
ein »trockener« Notabschalt-Zustand bestehen kann, der ein unwirksames Abbremsen bewirkt und infolgedessen
eine Beschädigung des Reaktors hervorruft. Darüberhinaus ist es notwendig, die Wirksamkeit der
Abbremsung in einzelnen Stufen vorzusehen. Außerdem muß eine Drehung während des Fallens vermieden
werden.
Der Erfindung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, eine Hemmvorrichtung der eingangs genannten Art
zu schaffen, bei der unter Ausnutzung der Kühlflüssigkeit des Kernreaktors als Bremsmedium und durch
besondere Gestaltung des die Leitspindel umgebenden Gehäuses und des mit ihr verbundenen Kolbens eine
günstige Bremswirkung für den Regelstab erzielt und eine »trockene« Notabschaltung sicher vermieden wird.
Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 angegebenen baulichen Besonderheiten
gelöst.
Weitere Einzelheiten der Hemmvorrichtung nach der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Die erfindungsgemäße Hemmvorrichtung umfaßt ein hohlzylindrisches Gehäuse, in dem sich ein Kolben mit
der Leitspindel des Regelstabantriebs bewegt. Das Gehäuse ist mit dem dem Reaktordruckbehälter
zugewandten Montageende des Regelstabantriebes derart verbunden, daß sich das Regelstabanschlußende
der Leitspindel durch das Gehäuse hindurch bewegen kann. Das dem Regelstab am nächsten gelegene Ende
des Gehäuses ist verschlossen und bildet einen Hemmzylinder, der ein kleineres Spiel für den Kolben
zuläßt als die übrigen Teile. Der Kolben ist auf der Leitspindel montiert, um sich mit derselben zu bewegen,
jedoch nur in dem von dem Gehäuse umschlossenen Bereich. Wenn sich der Kolben in dem Gehäuse mit der
Leitspindel bewegt, wird seine Geschwindigkeit dadurch gebremst, daß er Flüssigkeit aus dem Gehäuse
heraus um den Spielraum des Zylinders herum drücken muß, da das Ende des Gehäuses verschlossen ist.
Die Hemmvorrichtung ist so ausgebildet, daß drei einzelne Hemm-Bereiche entstehen. Der erste Bereich
liegt am weitesten von dem Regelstab entfernt und hat eine Reihe von ringförmigen Öffnungen, um Flüssigkeit
aus der Vorrichtung abzuziehen, wenn der Kolben in das Gehäuse einfährt. Der zweite Bereich Meet in der Nähe
des ersten Bereichs und hat keine ringförmigen öffnungen, aber ein vorher festgelegtes Spie', um den
Durchmesser des Kolbens herum. Wenn der Kolben sich durch den zweiten Bereich bewegt, drückt er
Flüssigkeit zurück um das Spiel zwischen dem Kolben und dem zweiten Bereich herum und in den ersten
Bereich hinein, von dem aus die Flüssigkeit durch die ringförmigen Öffnungen abgezogen wird. Der dritte
Bereich liegt in der Nähe des zweiten Bereichs und hat um den Durchmesser des Kolbens herum ein kleineres
Spiel als der zweite Bereich. Der dritte Bereich besitzt keine ringförmigen öffnungen. Wenn sich der Kolben
durch den dritten Bereich hindurch bewegt, wird Flüssigkeit mit größerer Schwierigkeit durch das
kleinere Spiel zurück um den Kolben herum und in den zweiten sowie ersten Bereich hinein gedrückt, wodurch
die Bewegung der Leitspindel und des damit verbundenen Regelstabs gebremst wird.
Um zu gewährleisten, daß der Regelstabantrieb kein Drehmoment auf den daran angeschlossenen Regelstab
ausübt, ist innerhalb der Hemmvorrichtung eine Drehrnomenihemmvorrichtung angeordnet Diese
Drehmomenthemmvorrichtung schließt eine Führung ein, die in Längsrichtung innerhalb des Gehäuses
angeordnet ist und zu einem Vorsprung paßt, der auf dem Kolben ausgebildet ist, um sich innerhalb der
Führung zu bewegen und den Kolben auf eine Längsbewegung entlang der Führung zu begrenzen. Die
Führung nimmt jedes Drehmoment auf, das von der Leitspindel ausgeübt wird.
Die Hemmvorrichtung gemäß der Erfindung weist also drei verschiedene Hemmgrade auf, die aufeinander
folgen und an Größe zunehmen, um eine schnelle Einführung des Regelstabs zu erlauben, dabei aber doch
zu gewährleisten, daß der Kolben einwandfrei gebremst wird, bevor der Regelstab voll eingeführt ist
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher
beschrieben. Es zeigen
F i g. 1A und 1B diametrale Längsschnittansichten, die
so dargestellt sind, daß sie aufeinander folgend in axialer Ausrichtung aneinander gelegt werden müssen, um eine
Darstellung eines Regelstabantriebs zu ergeben, wobei der Regelstabantrieb an einem Kernreaktorbehälter
montiert ist.
F i g. 2 eine erweiterte Ansicht der Hemmvorrichtung nach F i g. 1 mit einem Kolben in voll ausgefahrener
Lage.
F i g. 3 eine Querschnittsansicht entlang der Linie 3-3 der F i g. 2, die die Drehmomenthemmvorrichtung der
Hemmvorrichtung zeigt.
Die F i g. 1A und 1B zeigen einen Regelstabantrieb 10,
der ein rohrförmiges Gehäuse 12 hat, das aub einer
Vielzahl von aneinanderliegenden Abschnitten besteht,
die dicht zusammengeschweißt sind. Das offene Ende 11
(Fig. 18) des Regelstabantriebgehäuses 12 ist so eingerichtet, daß es in stehender Lage dicht an einen
Behälter 13 eines Wasser enthaltenden Reaktors angeschweißt werden kann. Der mittlere Abschnitt des
Regelstabantriebgehäuses 12 enthält ein Paar Hebelarme 14 und 16, von denen jeder eine Rollenmutter 18
trägt, jede Rollenmutter 18 kann mit ihren jeweiligen Hebelarmen 14 und 16 in und außer Eingriff mit einer
axialen Schraubwelle oder Leitspindel 20 geschwenkt werden. Die Leitspindel 20 verläuft nach unten durch
das Ende des Regelstabantriebgehäuses 12 in den Reaktorbehälter 13, wo sie mit einem nicht dargestellten
RcHktors in sincr sn sich bekannten Hamnf rnon*!pnt ι
Weise gekoppelt ist
Die Hebelarme 14 und 16, die die Rollenmuttern 18 tragen, sind aus einem Stück mit Annen 22 bzw. 24
ausgebildet, die von diesen nach oben in einen Motorabschnitt 26 des Regelstabantriebgehäuses 12
verlaufen und zusammen mit den Armen 14 und 16 Hebel bilden, die auf Stiften 28 schwenkbar sind. Die
Stifte 28 sind auf einem Rotcrtragkcrper 30 des Regelstabantriebgehäuses 12 befestigt Die Arme 22
ίο und 24 bilden Segmente eines Induktionsmotorläufers in
an sich bekannter Weise, so daß, wenn die Statorwicklungen 32 der Reihenfolge nach durch einen Mehrphasenstrom
an Spannung gelegt werden, die Rollen 18 in Eingriff mit der Leitspindel 20 geschwenkt werden und
die Leitspindel 20 veranlassen, sich in einer linearen Richtung zu bewegen. Genauer gesagt: die Rollen 18
laufen planetenförmig um und treiben dabei linear die sich nicht drehende Leitspindel 20 an sowie dadurch den
mit ihr verbundenen Regelstab. Die Leitspindel 20 ist auch in einer festen, stationären Lage haltbar, indem
man einen nichtdrehenden Feldstrom in den Statorwicklungen 32 aufrechterhält. Dadurch können die
Rollen 18 mit dem Gewinde 34 der Leitspindel 20 in Eingriff bleiben. Wenn das Feld im Stator 32 vollständig
zusammenbricht, werden die Rollen 18 außer Eingriff mit dem Gewinde 34 durch eine nicht dargestellte
Umlegefeder gebracht, wodurch die Leitspindel 20 und der damit verbundene Regelstab schnell in den
Reaktorkern unter Schwerkraft und Federdruck fallen können,, um den Reaktor abzuschalten. Dies wird
gewöhnlich mit »Notabschaltung« bezeichnet
Das Regelstabantriebgehäuse 12 steht unter den: Druck des Kernreaktorbehälters 13, weil er dicht damit
verbunden ist. Da die Drücke in einem Kernreaktor in
J5 der Größenordnung von 140 bar liegen können, kann
natürlich bei einem Bruch des Gehäuses 12 ein gefährlicher Zustand entstehen. Die Leitspindel 20
würde dann aufgrund der Druckdifferenz zwischen der Umgebung und dem Gehäuse 12 aus dem Gehäuse 12
"to herausgeschossen. Um zu vermeiden, daß die Leitspindel
20 aus dem Gehäuse 12 bei einem solchen Bruch herausgeschossen wird, befindet sich innerhalb des
Gehäuses 12 eine Blockiervorrichtung 52. Diese Blockiervorrichtung 52 kann mit dem Gewinde 34 der
Leitspindel 20 in Eingriff treten, wenn die Statorwicklungen 32 spannungslos werden. Selbst wenn ein solcher
Eingriff hergestellt ist, wird die Blockiervorrichtung 52 es der Leitspindel 20 ermöglichen, mit ihr eine
Ratschenwirkung einzugehen und noch eine Notabschaltung zu erlauben. Sollte jedoch die Leitspindel 20
anfangen, sich in einer entgegengesetzten Richtung zu bewegen, und dadurch anzuzeigen, daß sie den Versuch
unternimmt, aus dem Gehäuse herauszutreten, dann wird die Blockiervorrichtung 52 sich niit der Leitspindel
20 bewegen, um die Leitspindel 20 gegen die Innenwand des Gehäuses 12 zu drücken und zu verhüten, daß die
Leitspindel 20 aus dem Gehäuse 12 heraustritt.
Bei der Notabschaltung, bei der die Leitspindel 20 schnell in den Reaktor eingeführt werden muß, ist eine
e>o Vorrichtung erforderlich, die die Leitspindel 20 bremst,
um zu vermeiden, daß sie auf das Ende des Regelstabantriebs 10 unter dem vollen Schwung des
Falls auftrifft und den Antrieb 10 beschädigt. Zu diesem Zweck wird eine Hemmvorrichtung 54 auf das auf der
h"> Seite des Reaktorbehälters 13 gelegene Ende des
Gehäuses 12 gesetzt, um innerhalb des wassergefüllten Behälters 13 zu liegen, wenn der Regelstabantrieb 10
Diese besondere Anordnung der Hemmvorrichtung 54 gewährleistet, daß sie immer innerhalb des mit
Flüssigkeit gefällten Behälters 13 liegt und deshalb auch mit Wasser gefüllt ist, wodurch eine trockene Notabschaltung, bei der die Hemmvorrichtung 54 unwirksam
sein würde, äußerst unwahrscheinlich wird.
Wie am besten aus den F i g. 1B und 2 zu erkennen ist,
schließt die Hemmverrichtung 54 ein hohlzylinderförmiges Gehäuse 56 ein, welches an einem Stutzenteil 58
des Gehäuses 12 durch Schrauben 60 (F i g. IA) befestigt ist Das entgegengesetzte Ende der Hemmvorrichtung
54 ist durch eine untere Endkappe 62 verschlossen, durch die die Leitspindel 20 gleitend verläuft.
Das Gehäuse 56 ist so ausgebildet, daß es drei verschiedene Bereiche 66, 68 und 70 hat, von denen
jeder eine vorher festgelegte Hemmwirkung in Verbindung mit einem Hemmkolben 64 ausübt, der so
an der Leitspindel 20 befestigt ist, daß er innerhalb des Gehäuses 56 liegt
Der erste Bereich 66 des Gehäuses 56 erlaubt ein großes Spiel für den Kolben 64 im Bereich von 1 mm bis
1,3 mm um den Außendurchmesser des Kolbenteils 72 herum und hat eine Reihe von ringförmigen öffnungen
67, durch die vor dem Kolben 64 befindliches Wasser herausgedrückt wird, wenn der Kolben 64 sich durch
diesen ersten Bereich 66 hindurch bewegt. So ergibt der erste Bereich 66 eine minimale Hemmwirkung, um es zu
ermöglichen, daß der Regelstab schnell in den Reaktor zur Einleitung der Abschaltung eingeführt wird.
Nachdem einmal der Regelstab in den Reaktor eingeführt ist, wird eine verstärkte Hemmwirkung
durch den zweiten Bereich 68 eingeleitet Der zweite Bereich 68 hat das gleiche Spiel für den Kolben 64 wie
der erste Bereich 66, ist aber frei von öffnungen. Somit
muß das Wasser, das sich vor dem Kolben 64 befindet, um den Kolben 64 herum zurück in den ersten Bereich
66 gedrückt werden, wo es abgezogen wird, wenn sich der Kolben 64 durch diesen zweiten Bereich 68 hindurch
bewegt
Wenn der Kolben 64 in den dritten Bereich 70 eintritt,
muß daran gedacht werden, den Kolben 64 zwangsläufig anzuhalten. Zu diesem Zweck besitzt der dritte
bereich 70 ein vermindertes Spiel für den Kolben, d. h. ein Spiel in der Größenordnung von 0,3 mm bis 0,4 mm
um den Durchmesser des Kolbens 64 herum; auch befinden sich in diesem Bereich keine Öffnungen. Wenn
somit der Kolben 64 durch diesen Bereich 70 fährt, wird das Wasser um den Kolben 64 zurück in den zweiten 68
und den ersten Bereich 66 gedrückt, um mit erhöhter Schwierigkeit daraus abgezogen zu werden und
zwangsläufig den Kolben bis zum Halt zu hemmen.
Der Kolben 64 ist so konstruiert, daß der Wasserfluß
um ihn herum vergrößert wird, und schließt einen konischen Teil 74 ein, der aus dem Kolben 64
ausgebildet ist und sich zu einem engen Halsstück 76 verjüngt Es wurde festgestellt daß der konische Teil 74
weniger Widerstand dem um den Kolben 64 herum zurückströmenden Wasser bietet als ein scharfer,
senkrechter Rücksprung zum Halsstück 76; dadurch wird eine reibungslosere Dämpfungwirkung erzielt
Das entgegengesetzte Ende des Halsstücks 76 hat einen Fortsatz mit erweitertem Durchmesser 77 und mit
einer Reihe von Zähnen 78, die in Nuten 80 gleiten, um eine Drehmomenthemmung für die Leitspindel 20 zu
bilden, wie es am besten der F i g. 3 zu entnehmen ist Diese Drehmomenthemmvorrichtung hindert die Leitspindel 20 daran, sich zu drehen, wenn sie während einer
Notabschaltung von der linearen Antriebsvorrichtung
losgelassen wird.
Um eine sichere Befestigung des Kolbens 64 an der Leitspindel 20 zu erreichen, ist er so ausgebildet, daß er
innen eine Bohrung 82 hat durch die ein innerer Stab 84 der Leitspindel 20 läuft, um beide Enden 88 und 89 der
Leitspindel 20 zu verbinden. Der innere Stab 84 ist durch eine Schraube 86 mit dem regelstabseitigen Ende 88 der
Leitspindel 20 verbunden. Das regelstabseitige Ende 88 der Leitspindel 20 ist weiterhin so ausgebildet, daß es in
ίο eine vergrößerte Ringöffnung 90 drückt, die in dem
unteren Ende des Kolbens 64 ausgebildet ist Das obere Ende 89 der Leitspindel 20 ist so ausgebildet daß es eine
Reihe von Zähnen 92 hat, die in Nuten 94 (F i g. 1 B) eingreifen, welche in dem Ende des Kolbens 64
ausgebildet sind, an welchem sich die Zähne 78 befinden. Somit ist der Kolben 64 zwischen den beiden Enden 88
und 89 der Leitspindel 20 gehalten.
Wenn im Betrieb die Leitspindel aus ihrer in F i g. 2 dargestellten Lage getrieben wird, um den Regelstab
aus dem Kernreaktor herauszuziehen, dann wird der Kolben 64 veranlaßt, sich gegen eine Feder 96 zu
bewegen, wodurch dieselbe zusammengedrückt wird und Energie speichert Durch die volle Zurückziehung
des Regelstabs bewegt sich der Kolben 64 nach oben in
den ersten Bereich 66 unterhalb der öffnung 69, die als
eine Entlüftung für Medium oberhalb des Kolbens 64 wirkt, wie es in F i g. 1 dargestellt ist Bei dieser
Notabschaltung gibt das Gewinde 34 der Leitspindel 20 diese von den Rollen 18 frei und die Leitspindel 20
beginnt, sich in ihrer Lage gemäß der Darstellung in F i g. 2 unter der Schwerkraft und der Kraft der Feder
96 zu bewegen. Die Bewegung des Kolbens 64 durch den ersten Bereich 66 ist verhältnismäßig uneingeschränkt da die Kraft der Feder 96 am größten ist und
die öffnungen 67 es erlauben, daß das sich vor dem Kolben 64 befindliche Wasser leicht aus der Hemmvorrichtung durch die öffnungen 67 austritt Die öffnung 69
verhindert, daß eine Saugkraft oberhalb des Kolbens 64 entwickelt wird Wenn der Kolbenteil 72 in den zweiten
Bereich 68 eintritt wird das Wasser, das sich vor dem Kolben befindet, aus Mangel an öffnungen gezwungen,
um den Kolbenteil 72 herum und durch den Spielraum zwischen dem Kolbenteil 72 und dem Gehäuse 56
zurück in das Halsstück 76 zu strömen und von da in den
« ersten Bereich 66, wo es durch die öffnungen 67 austritt
Dies verursacht eine bedeutende Bremsung des Kolbens 64. Wenn der Kolben 64 in den dritten Bereich 70 mit
vermindertem Spielraum eintritt dann wird das vor ihm befindliche Wasser um ihn herum mit größerer
Schwierigkeit — wegen des verminderten Spiels — zurückgedrückt Die Kraft der Feder 96 ist auch dicht
am Minimalwert Somit wird der Kolben 64 dadurch vollständig gebremst um sich allmählich in seine in
Fig.2 dargestellte Lage zu bewegen, ohne den
Wenn der Kolben 64 durch den Regelstabantrieb 10 hochgezogen wird, dann fließt Wasser in die Hemmvorrichtung 54, um den Raum vor dem Kolben 64 durch das
Spiel zwischen dem Kolben 64 und dem Gehäuse 56 zu
füllen. Es ist darauf hinzuweisen, daß etwas Wasser auch
zwischen der Endkappe 62 und der Hemmvorrichtung 54 aufgrund des minimalen Spiels fließt, das zwischen
der Leitspindel 20 und einer Leitspindelführung 98 in der Endkappe 62 vorgesehen ist Dieses Spiel liegt in der
t>5 Größenordnung von 0,25 bis 03 mm um den Durchmesser des Leitspindelgehäuses 20 herum und ist vorgesehen, um den Widerstand gegen die Leitspindelbewegung auf ein Geringstmaß herabzusetzen, also nicht um
als eine öffnung zu dienen, durch die Wasser in die Hemmvorrichtung 54 strömt bzw. aus dieser von einer
Notabschalistellung nach oben fährt, ein leerer Raum vorübergehend unter dem Kolben aufgrund des engen
Spiels im Bereich 70 bildet. Dieser leere Raum wird sich jedoch schnell durch Leckage füllen.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Dreistufige Hemmvorrichtung zum Abbremsen eines bei einer Notabschaltung in einen flüssigkeitsgekühlten
Reaktorkern einfahrenden Regelstabes am Ende seines Bewegungshubes, die eine Leitspindel
aufweist, die an einem Ende an dem Regelstabantrieb angeschlossen ist und an ihrem anderen Ende
den Regelstab trägt und die ferner einen Kolben aufweist, der in der Nähe des am Regelstab
angeschlossenen Endes der Leitspindel angebracht und mit dieser in einem die Leitspindel und den
Kolben umgebenden hohlzylinderförmigen Gehäuse bewegbar ist, wobei das Gehäuse in den mit
Flüssigkeit gefüllten Teil des Reaktordruckbehälters so weit hineinragt, daß die Kühlflüssigkeit des
Kernreaktors in dieses eindringt, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gehäuse (36) in drei Bereiche unterteilt ist, von denen der erste beim
Einfahren de? Regelstabes von dem Kolben (64)
durchlaufene Bereich (66) in der Gehäusewandung ringförmig angeordnete Offnungen (67), der zweite
Bereich (68) den gleichen inneren Durchmesser bzw. dasselbe Spiel für den Kolben (64) wie der erste
Bereich (66) und der dritte Bereich (70) einen kleineren inneren Durchmesser wie der zweite
Bereiche bzw. ein demgegenüber verringertes Spiel für den Kolben (64) aufweisen, wobei der Kolben
(64) zwei durch ein enges Halsstück (76) miteinander verbundene Teile (72,77) aufweist, von denen der in
Fallrichtung gesehen untere Teil (72) sich konisch (74) in das Halsstück (76) verjüngt.
2. Hemmvorrichtung nach .Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Kolben (64) an seinem oberen Teil (77) zahnartige Vorsprünge (78)
aufweist, die in Nuten (80) gleiten, die in Längsrichtung in dem ersten (66) und zweiten Bereich (68) des
Gehäuses (56) angeordnet sind.
3. Hemmvorrichtung nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (64) eine Bohrung
aufweist, durch die ein im Inneren der Leitspindel (20) angeordneter Stab (84) verläuft.
4. Hemmvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitspindel (20) eine Reihe
von Zähnen (92) aufweist, die in Nuten (94) einrasten, die am oberen Teil (77) des Kolbens (64) angeordnet
sind.
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