DE2618277A1 - Verfahren zur desodorisierung von schaummitteln fuer die herstellung von luftschaum - Google Patents

Verfahren zur desodorisierung von schaummitteln fuer die herstellung von luftschaum

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DE2618277A1
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protein
hypochlorite
heavy metal
chlorite
metal salts
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Albert Dipl Chem Dr Schlegel
Peter Dipl Chem Dr Wirtz
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Hoechst AG
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Hoechst AG
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A62LIFE-SAVING; FIRE-FIGHTING
    • A62DCHEMICAL MEANS FOR EXTINGUISHING FIRES OR FOR COMBATING OR PROTECTING AGAINST HARMFUL CHEMICAL AGENTS; CHEMICAL MATERIALS FOR USE IN BREATHING APPARATUS
    • A62D1/00Fire-extinguishing compositions; Use of chemical substances in extinguishing fires
    • A62D1/0071Foams
    • A62D1/0078Foams containing proteins or protein derivatives

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  • Emergency Management (AREA)
  • Disinfection, Sterilisation Or Deodorisation Of Air (AREA)
  • Paper (AREA)

Description

  • Verfahren zur Desodorisierung von Schaunimitteln für die Her-
  • stellung von Luftschaum Zur Herstellung von sogenannten stabilen Luftschäumen für Feuerlöschzwecke und andere Verwendungsarten sind Mischungen bekannt, die schwach alkalische Schaumextrakte auf Basis von wasserlöslichen Eiweißabbauprodukten, Schutzkolloide und gegebenenfalls zur Schaumstabilisierung Metallverbindungen enthalten. Zur Herstellung der Stammlösungen werden Proteine oder proteinhaltige Materialien tierischer oder pflanzlicher Herkunft in einem Druckkessel einem sauren, neutralen oder alkalischen Aufschluß bei Temperaturen von etwa loo - 2000C unterworfen und anschließend schwach alkalisch gemacht. In der Regel fallen Stammlösungen an, die 40 - 5o Gew. an gelösten Proteinabbauprodukten enthalten. In der Technik gibt man im allgemeinen dem alkalischen Abbau (DBP 833 594) den Vorzug.
  • Als Schutzkolloid läßt sich beispielsweise Sulfitablauge (DBP 697 646) verwenden. Als Metallverbindungen können entweder Metallsalze wie Eisenr Sulfat oder Metallkomplexsalze (DBP 1 o90 673) zugesetzt werden, um den später erzeugten Luftschaum stabiler zu machen. Zum Zwecke der Erhöhung der Gefrierfestigkeit kann man den Stammlösungen auch noch wasserlösliche Alkohole beispielsweise Methanol oder Butylenglykol zusetzen.
  • Beim hydrolytischen Aufschluß der proteinhaltigen Ausgangsprodukte werden stets Schwcfelwasserstoff und Merkaptane freigesetzt, weshalb die entstandenen Gase und die gebildete Stammlösung ausgesprochen unangenehm riechen. Um das Auftreten von Schwefelwasserstoff und Merkaptanen zu verhindernthat man bereits beim alkalischen Aufschluß Metallsalze zugesetzt, die in der Lage sind, die freigesetzten Schwefelverbindungen als schwerlösliche Metallsalze abzufangen, beispielsweise Eisen-(II)-Sulfat (BE-PS 389 359).
  • Ebenso lassen sich die genannten Metallsalze am Ende des Aufschlußes zusetzen. Damit kann zwar einwandfrei das Auftreten des widerlichen Geruchs verhindert werden, jedoch sind die gleichzeitig anfallenden schwefel- und metallhaltigen Niederschläge sehr voluminös. Das durch Zentrifugieren bestimmte Volumen des Niederschlages ist etwa loo-fach größerals das äquivalenter Mengen reiner Metallsulfidniederschläge. Dies beruht wahrscheinlich auf dem hohen Proteingehalt der Lösungen. Zwar lassen sich diese Niederschläge aus den Rohaufschlüssen abtrennen, jedoch geht wegen ihres hohen Anteils an flüssiger Phase ein beträchtlicher Prozentsatz des proteinhaltigen Abbauproduktes verloren.
  • Es bestand daher die Aufgabe hydrolytisch gewonnene Proteinaufschlüsse ohne Verwendung von Schwermetallsalzen als Schwefelfänger zu desodorisieren. Selbstverständlich darf durch ein solches Verfahren die schaumaktive Wirkung des Proteinhydrolysats nicht beeinträchtigt werden.
  • Es wurde nun ein Verfahren zur Herstellung von Proteinabbauprodukten für die Herstellung pon Luftschäumen, die frei von geruchsbelästigenden Schwefelverbindungen sind, gefunden, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man Proteine in an sich bekannter Weise in Abwesenheit von Schwermetallsalzen hydrolysiert und man das Hydrolysat solange mit Chlorit, Wasserstoffperoxid oder Hypochlorit versetzt, bis beim Tüpfeln mit Bleiacetatpapier keine Schwärzung mehr auftritt.
  • Bevorzugt ist eine Hydrolyse im alkalischen Medium, z.B. mittels Kalk (vgl. Ullmanns Enzyklopädie der technischen Chemie, 3. Auflage, Bd. 7, S. 573) oder mittels Ammoniak. Die Zugabe von Hypochlorit, Chlorit oder H202 kann in weiten pH-Bereichen erfolgen, z.B. von pH 1 bis pH 14, insbesondere pH 3 bis pH 12 für Hypochlorit und pH 3 bis pH 9 für H202. Als Hypochlorite werden bevorzugt Alkalihypochlorite, wie Natriumhypochlorit oder Calciumhypochlorit eingesetzt. Anstelle von Hypochlorit kann auch elementares Chlor zugesetzt werden. Als Chlorite werden am besten lösliche Verbindungen'wie die Alkalichloriteßeingesetzt.
  • Nach der Behandlung mit Hypochlorit, Chlorit oder H20 wird der 22 pH-Wert auf pH 7 bis pH 12, insbesondere pH 7,5 bis pH lo, eingestellt. Der so hergestellten Stammlösung können noch Salze von zweiwertigen Metallen wie Zink und Eisen zugesetzt werden, um die Schaumstabilität zu verbessern. Auch andere,an sich bekannte Zusätze wie z.B. Frostschutzmittel können zugegeben werden.
  • Wenn nach beendetem Aufschluß der Autoklav geöffnet wird, müssen zunächst die gasförmig vorliegenden Hydrolyseprodukte (Schwefelwasserstoff, Merkaptane) unschädlich gemacht werden. Dies kann z.B. in an sich bekannter Weise durch Verbrennen mittels einer Hilfsflamme oder durch Einleiten der Gase in Hypochloritlösung (vorzugsweise über pH 7) geschehen. Anschließend wird die flüssige Phase nach dem erfindungsgemäßen Verfahren behandelt.
  • Die zuzusetzende Menge an Oxidationsmittel hängt von den Aufschlußbedingungen und der Art des aufzuschließenden Rohmaterials, insbesondere seinem Schwefelgehalt, ab. In erster Nährung braucht man ca. o,4 Mol H202 oder Hypochlorit oder o,l Mol Chlorit pro kg Protein.
  • Die Flüssigphase enthält größenordnungsmäßig o,l Ges.* Schwefel und 40 Gew.% gelöste organische Substanzen. Es ist deshalb überraschend, daß Hypochloritvund Wasserstoffperoxid spezifisch die Schwefelverbindungen oxydieren.
  • Wenn die Oxydationsmittel in hoher Konzentration vorliegen, kann die Reaktion manchmal stürmisch verlaufen. Es empfiehlt sich daher, die Oxydationsmittel vor ihrer Anwendung zu verdünnen oder langsam zuzugeben.
  • Da beim erfindungsgemäßen Verfahren ein Schwermetallsulfidniederschlag mit der Fähigkeit, Protein zu absorbieren, nicht mehr auftritt, erhöht sich auch die Ausbeute an Proteinhydrolysat. Gegenüber der Entschwefelung mit Eisensalzen werden bei gleichem Einsatz daher etwa rund 30% höhere Ausbeuten erhalten.
  • Die einsetzbaren Proteine sind dem Fachmann bekannt. Beispielsweise können Albumine, Globuline und Hämoglobin eingesetzt werden, vorzugsweise aber keratinhaltige Substanzen wie Hornmehl.
  • Die Temperatur,bei der das Oxydationsmittel zugegeben wird, ist nicht kritisch. Bewährt haben sich Temperaturen von 20 bis looOC, vorzugsweise 60 bis 80 C.
  • Die Reaktion der Oxydationsmittel mit den reaktionsfähigen schwefelhaltigen Substanzen verläuft sehr schnell. Die Bestimmung des Endpunktes durch Tüpfeln mit Bleiacetatpapier ist deshalb leicht möglich.
  • Chlor Durch die Oxydation mit Wasserstoffperoxid oder Hypochlorit wird das Schaumverhalten der Proteinhydrolysate nicht beeinflußt.
  • Auch andere Oxydationsmittel, wie Kaliumpermanganat und Kaliumbichromat könne zwar zur Oxydation verwendet werden. Dabei bilden sich jedoch voluminöse Niederschläge von Metallhydroxiden, die große Mengen gelöster Proteine einschließen.
  • In diesem Fall gE t der Vorteil der Ausbeuteerhöhung gegenüber der Verwendung von Eisensalzen zur Entschwefelung wieder verloren.
  • Beispiel 1 In einem Druckkessel werden lo kg Hornspäne, 1,5 kg Eisen-(II)-Sulfat-heptahydrat, 10,5 Liter Trinkwasser und 3,25 kg wässrige Ammoniaklösung (25 Gew.% NH3) eine Stunde lang bei 160 bis 170 C behandelt. Man kühlt auf etwa 80 C ab, gibt geringe Mengen Flockungsmittel zu und trennt den Eisensulfidschlamm im Dekanter ab. Der pH-Wert beträgt 9,5-10,5.
  • Ausbeute: 17,6 kg Hydrolysat (Gehalt: 40 Gew.% Proteinhydrolysat).
  • Beispiel 2 Man arbeitet wie in Beispiel 1, läßt jedoch das- Eisen-(II)-Sulfat weg. Nach Abkühlen auf 7oOC werden innerhalb von 30 Minuten looo ml Wasserstoffperoxid (Gehalt: 15 Gew.%) zugegeben. Danach tritt beim Tüpfeln mit Bleiacetatpapier keine Schwärzung mehr auf. Der pH-Wert beträgt 9,5-lo,ci, Ausbeute: 25 kg Hydrolysat (Gehalt: 40 Gew.* Proteinhydrolysat).
  • Beispiel 3 Man arbeitet wie in Beispiel 2, d.h. ohne Verwendung von Eisen-(II)-Sulfat, aber führt die Oxydation mit Chlorbleichlauge durch.
  • Bei einer Temperatur von 300C werden innerhalb von 30 Minuten 3,75 Liter Natriumhypochloritlösung (Gehalt 81,5 g aktives Chlor pro Liter) zugegeben. Beim Tüpfeln mit Bleiacetatpapier trat keine Schwärzung mehr auf.
  • Beispiel 4 Das Proteinhydrolysat von Beispiel 3 diente zur Herstellung einer wässrigen Lösung mit 4* Proteinhydrolysat. Diese wurde mit einem handelsüblichen Luftschaumgerät verschäumt. Dabei ergab sich bei einem 8-fachen Schaumvolumen eine Wasserhalbwertszeit von 20 Minuten.
  • Beispiel 5 Das Proteinhydrolysat von Beispiel 2 diente zur Herstellung eines typischen Schaumstammansatzes: 55 Teile Hornabbau mit 40 Gew.* Trockensubstanz, 13 Teile Buchenholzsulfitlauge mit 50 Trockensubstanz, 2 Teile Zinkoxidlösung 5o%ig, 1o Teile Glykol > und 6 Teile Wasser wurden vereinigt.
  • Dieser Schaumstammansatz ergibt in 4%iter wässriger Lösung beim Verschäumen ein 8-faches Schaumvolumen und eine Wasserhalbwärtszeit (das ist die Zeit, die verstreicht, bis die Hälfte des eingesetzten Wassers sich aus dem Schaum zurückgebildet hat) von 20 Minuten.
  • Beispiel 6 10 kg Hornspäne werden wie in Beispiel 2 aufgeschlossen. Nach Abkühlen auf 70 C werden innerhalb von 3o Minuten 30 bis 40 g Natriumchlorit in Form einer wässrigen Lösung (Gehalt: 30 Gew%) zugegeben. Danach tritt beim Tüpfeln mit Bleiacetatpapier keine Schwärzung mehr auf.
  • Ausbeute: 25 kg Lösung (Gehalt: 40 Gews Proteinhydrolysat).

Claims (1)

  1. Patentan.spruch 1. Verfahren zur Herstellung von Proteinabbauprodukten für die Herstellung von buftschäumens die frei von geruchsbeiästigenden Schwefelverbindungen sind, durch Hydrolyse von Proteinen in Abwesenheit von Schwermetallsalzen, dadurch gekennzeichnet, daß man das Protein-Hydrolysat solange mit Wasserstoffperoxid, Hypochlorit oder Chlorit versetzt, bis beim äpfeln mit Bleiacetatpapier keine Schwärzung mehr auftritt.
DE19762618277 1976-04-27 1976-04-27 Verfahren zur desodorisierung von schaummitteln fuer die herstellung von luftschaum Withdrawn DE2618277A1 (de)

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