DE2616671A1 - Futtermittel - Google Patents

Futtermittel

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DE2616671A1
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sulphite waste
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sewage sludge
sulphite
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August Wilhelm Dr Sohn
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ZELL WILDSHAUSEN CHEM WERKE
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ZELL WILDSHAUSEN CHEM WERKE
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23KFODDER
    • A23K10/00Animal feeding-stuffs
    • A23K10/30Animal feeding-stuffs from material of plant origin, e.g. roots, seeds or hay; from material of fungal origin, e.g. mushrooms
    • A23K10/37Animal feeding-stuffs from material of plant origin, e.g. roots, seeds or hay; from material of fungal origin, e.g. mushrooms from waste material
    • YGENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
    • Y02TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
    • Y02PCLIMATE CHANGE MITIGATION TECHNOLOGIES IN THE PRODUCTION OR PROCESSING OF GOODS
    • Y02P60/00Technologies relating to agriculture, livestock or agroalimentary industries
    • Y02P60/80Food processing, e.g. use of renewable energies or variable speed drives in handling, conveying or stacking
    • Y02P60/87Re-use of by-products of food processing for fodder production

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Description

  • Futtermittel
  • Futtermittel bestehen üblicherweise aus verdaulichen, organischen Stoffen und Mineralstoffen. Die organischen Stoffe werden im Magen/Darmtrakt der Tiere abgebaut und dienen sowohl der Energiezufuhr als auch dem Körperaufbau. Die Mineralstoffe sind entweder unentbehrliche Biokatalysatoren oder dienen unmittelbar dem Körperaufbau.
  • Abgesehen von den vorgenannten, für das Wachstum der Tiere unentbehrlichen Stoffen können aber auch schwer oder nur teilweise verdauliche oder resorbierbare Stoffe als Futter zusätze bei der Aufzucht von Haustieren eine Rolle spielen. Das gilt sowohl für organische als-auch für anorganische Bestandteile des Futters.
  • Meistens läßt es sich gar nicht verhindern, daß das Tier mit dem eigentlichen Aufzuchtfutter auch solche Beifutterstoffe aufnimmt, die nicht oder nur teilweise verdaulich sind. Hier sind vor allem die hochmolekularen, faserigen Kohlenhydrate der Futterpflanzen und ihre Umwandlungsprodukte zu nennen, wie Cellulose, polymere Zuckersäuren und Huminsäuren, daneben aber auch verhornte Eiweißkollagene, Betaine, Purinbasen und andere Stoffe.
  • Weiterhin nehmen die Tiere, vornehmlich Schweine, auch Mineralstoffe, vor allem Tone, auf, die, ohne unmittelbar am Verdauungsvorgang teilzunehmen, in zum Teil angequollenem Zustand den Magen/Darmtrakt durchlaufen.
  • Die Rolle der vorgenannten Stoffe für das Wachstum und das Wohlbefinden der Tiere ist nicht in allen Einzelheiten geklärt. So kann zum Beispiel allein die Vergrößerung der Oberfläche eine Rolle spielen. Die zu verdauenden Stoffe werden an der Oberfläche der hochmolekularen, unverdaulichen Stoffe adsorbiert, wodurch den Enzymen eine größere Angriffsfläche gegeben ist. Unter der Voraussetzung, daß die obligatorischen Nährstoffe in genügendem Maß zugefüttert werden, können die vorgenannten unverdaulichen oder schwerverdaulichen Stoffe als Beifutter dadurch einen Beitrag zur optimalen Aufzucht bieten, daß sie dem Tier eine gewisse Trägheit verleihen. Die Unruhe, wie sie besonders bei Schweinen oft festgestellt wird, wird den Tieren genommen; das Futter wird durch ihr ruhiges Verhalten besser verwertet.
  • Die Erfindung beruht nun auf dem Gedanken, den in kommunalen Kläranlagen anfallenden Klärschlamm, der sowohl die aerobe als auch die anaerobe Gärung oder eine partielle Naßverbrennung durchlaufen hat und der somit von den leichtverdaulichen beziehungsweise leicht oxydierbaren Stoffen weitgehend befreit ist, in Futtermitteln beziehungsweise Futterzusatzmitteln zu verwerten.
  • Gegenstand der Erfindung ist somit ein Futtermittel in pulverisierter oder körniger Form, bestehend aus (A) biologisch oder durch partielle Naßverbrennung gereinigtem Klärschlamm aus kommunalen Abwässern, (B) Sulfitablauge oder Sulfitablaugebestandteilen, sowie gegebenenfalls (C) üblichen Futtermittelzusatzstoffen.
  • Das Futtermittel der Erfindung findet nach Maßgabe der beabsichtigten Wirkung nicht nur als Futtermittel sondern auch als Futterzusatzmittel Verwendung. Wenn im folgenden ausschließlich von Futtermittel gesprochen wird, ist dies im eben genannten Sinn zu verstehen.
  • Das Futtermittel der Erfindung enthält als Komponente (A) biologisch oder durch partielle Naßverbrennung gereinigten Klärschlamm aus kommunalen Abwässern. Klärschlämme, die nach dem Durchlaufen der anaeroben Gärung in Faul türmen auch als Faulschlamm oder nach dem Prozeß der Zimpro-Naßverbrennung auch als Zimproschlamm bezeichnet werden, enthalten zu etwa gleichen Teilen organische und anorganische Stoffe.
  • Das Futtermittel der Erfindung enthält als Komponente (B) Sulfitablauge oder Sulfitablaugenbestandteile. Sulfitablauge fällt in großen Mengen bei der Sulfitzellstofferzeugung an und wird, nach Maßgabe des Verwendungszwecks, verschiedenen Aufbereitungsverfahren unterworfen, zum Beispiel eingedickt, vergoren oder mit Laugen oder Säuren behandelt, wobei auch bestimmte Bestandteile aus Sulfitablauge abgetrennt werden. Solche behandelten Sulfitablaugen oder Bestandteile aus Sulfitablaugen werden manchmal auch als "Sulfitablaugenzubereitungen" bezeichnet. Erfindungsgemäß sind sämtliche in der Praxis anfallenden Sulfitablaun, gegebenenfalls als Ausgangsmaterial für die genannten Sulfitablaugenzubereitungen, geeignet. Bevorzugt sind unvergorene Sulfitablaugen aus Calcium-Sulfitverfahren, deren Zucker noch vorhanden sind.
  • Bevorzugte Beispiele für Sulfitablaugenzubereitungen sind Ausfällungen, die durch Zugabe von Ätzkalk oder gelöschtem ätzkali, zum Beispiel nach dem Verfahren von Guy D. Howard, entstehen (Hans Vogel "Sulfitzellstoff-Ablaugen" 1948, S. 134). Hierbei kann die Ausfällung nach Abtrennung von der Restlauge als solche oder das Gemisch aus Ausfällung und Restlauge (ohne Abtrennung) verwendet werden; letzteres ist bevorzugt. Derartige Ligninsulfonate bzw.
  • Ligninsulfosäuren durchlaufen eine innere Kondensation durch die Abgabe von Reaktionswasser und liegen im durchschnittlichen Molekulargewicht höher als die normalen Ligninsulfosäuren der Sulfitablaugen. Sie werden durch diesen Prozess biologisch schwerer angreifbar.
  • Sulfitablaugen, die nach Zusatz von Mineralsäuren als Lösungen oder als Pulver erhitzt worden sind. Bevorzugt sind solche Sulfitablaugen, die durch Versetzen der Ablauge bis etwa pH 1,2 und anschließendes Zerstäuben erhalten worden sind.
  • Sulfitablaugen, die durch sogenannte Ultrafiltration von Zuckern und niedermolekularen Ligninsulfonaten befreit worden sind (Fraktionierung), zum Beispiel nach dem Prinzip der umgekehrten Osmose (z.B. Verfahren gemäß "The Danish Sugar Corporation Ltd." RO-Division DK-4900,Nakskov Dänemark). Fraktionierte Produkte dieser Art können erfindungsgemäß von Vorteil sein, weil man zwischen der niedermolekularen, zuckerreichen Fraktion und der höhermolekularen, zuckerärmeren Fraktion wählen kann.
  • Ausfällungen aus Sulfitablauge, die durch Versetzen der Ablauge mit organischen Stoffen, insbesondere höhermolekularen stickstoffhaltigen Stoffen, wie Polyäthylenimine oder Harnstoff und/oder Melamin-Polykondensate, erhalten werden. Bevorzugt werden solche Sulfitablaugenprodukte, die durch Behandlung mit Harnstoffpolykondensaten erhalten werden. Solche Produkte wurden zur Kernverleimung von Papier sowie zur Herstellung von Holzspanplatten vorgeschlagen (DT-PS 1223534).
  • Sulfitablaugen, die mit kondensierenden Stoffen, wie Formaldehyd oder Furfurol, gegebenenfalls unter Zusatz von Aminen, behandelt worden sind (z.B. A. Sohn 'überblick über die heutigen Kenntnisse des Lignins und der Ligninsulfosäure" in "Das Leder", 18, (1967) 110).
  • Durch die Kalkbehandlung nach Guy D. Howard läßt sich einerseits vorhandenes anorganisches Sulfit als CaS03 ausfällen; andererseits kann man die hochmolekularen Anteile der Ligninsulfonsäure abtrennen. Das Howard-Verfahren bietet darüberhinaus den Vorteil, daß man ohne Eindampfung der Ab lauge zu einem pulverisierten Produkt gelangen kann, wobei der Überschuß an Kalk nach der Zugabe zum Klärschlamm als Futterkalk dient.
  • Während die anorganischen Bestandteile des Klärschlamms praktisch alle biochemisch wichtigen Elemente enthalten, werden durch die Sulfitablauge beziehungsweise Sulfitablaugenbestandteile neben den Spurenelementen des Holzes und CaO vor allem MgO eingebracht. Das Futtermittel der Erfindung kann deshalb als sogenanntes Mineralfutter Verwendung finden. Selbstverständlich muß bezüglich der Klärschlammkomponente darauf geachtet werden, daß den Klärwerken keine toxischen organischen Stoffe oder Elemente, wie Blei, Zink oder Cadmium, aus Industrieanlagen zufließen.
  • Übliche Futtermittelzusatzstoffe (C) sind zum Beispiel Eiweißkomponenten oder Fettstoffe, sowie Vitamine und Mineralstoffe. Diese Stoffe können in gereinigter Form oder als rohe Naturstoffe Verwendung finden.
  • Die Herstellung des pulverisierten oder körnigen Futtermittels der Erfindung kann auf verschiedene Weise erfolgen. Vorzugsweise wird der gereinigte Klärschlamm (A), zum Beispiel Faulschlamm, vor oder nach Zugabe der Komponente (B), auf Temperaturen von über 2000C, vorzugsweise 300 bis 4000C erhitzt. Das Erhitzen kann auf sehr kurze Zeit beschränkt sein, kann aber auch, unter langsamer Erniedrigung der Temperatur bis unter 1000C, über 15 bis 20 Minuten ausgedehnt werden, wie es zum Beispiel in herkömmlichen Trockenöfen üblich ist. Diese Behandlung dient dem Zweck der Abtötung etwa noch vorhandener Mikroorganismen. Es gibt aber auch Fälle, zum Beipiel bei der Schweineaufzucht, wenn sie ausschließlich in Ställen erfolgt, wo die Temperaturbehandlung des Klär-0 schlamms auf Uber 200 C nicht erforderlich ist. In diesem Fall können die Mikroorganismen des Klärschlamms zur Verbesserung der Darmflora der Tiere beitragen.
  • Sofern ein Erhitzen des Klärschlamms (A) vorgesehen ist, kann die Zugabe der Komponente (B) vor oder nach dem Erhitzen des Klärschlamms (A) erfolgen. Vorzugsweise wird die Komponente (B), zum Beispiel die rohe Sulfitablauge, wenn die Zugabe vor dem Erhitzen des Klärschlamms erfolgt, pulverförmig verwendet. Die Überführung des Gemisches aus (A) und (B) in den pulverisierten oder körnigen Zustand wird dadurch erleichtert.
  • Vorzugsweise werden als Komponente (B) unvergorene Sulfitablaugen aus einem Calcium-Sulfitverfahren verwendet, deren Zucker noch anwesend sind. Diese Zucker erhöhen den Anteil an leichtverdau-0 lichen Stoffen, auch wenn sie im Fall des Erhitzens auf über 200 C oxydiert und in Zuckerabbaustoffe umgewandelt werden. Auch diese Zuckerabbaustoffe sind verdaulich und beteiligen sich durch ihren karamelartigen Geruch vorteilhaft an der Geruchs- und Geschmacksbildung des Futtermittels.
  • Durch den Gehalt an Sulfitablauge beziehungsweise Sulfitablaugenbestandteilen mit ihrem Gehalt an hochmolekularen Ligninsulfonaten wird an sich der Anteil an schwer oder nur teilweise verdaulichen Stoffen erhöht. Andererseits treten bei der Herstellung des Futtermittels der Erfindung auch chemische Reaktionen zwischen den organischen Bestandteilen ein, insbesondere dann, wenn ein Erhitzen des Gemisches nach vorheriger Zugabe der Sulfitablauge vorgenommen wird. Durch diese Reaktionen, die im einzelnen noch nicht geklärt sind, werden die dem gereinigten Klärschlamm unter Umständen noch anhaftenden, unangenehmen Geruchs- und Geschmacksstoffe entfernt; der vergorene Klärschlamm erhält in hygienischer EIinsicht die Eigenschaften, die an ein Futtermittel gestellt werden.
  • Die in der Komponente (B) enthaltenen Ligninsulfonate wirken sich aufgrund ihrer Grenzflächenaktivität vorteilhaft auf die Klärschlammkomponente (A) aus. Sie wirken der Agglomeration der Teilchen während des Verdauungsvorgangs entgegen und fördern unter Vermeidung zu starker Obstipation den Durchsatz durch den Magen-und Darmtrakt.
  • Die Zugabe der Zusatzstoffe (C) kann, sofern ein Erhitzen vorgesehen ist, vor oder nach dem Erhitzen erfolgen.
  • Das Mischungsverhältnis der drei Komponenten (A), (B) und (C) wird nach Maßgabe des Fütterungszwecks ausgewählt. Im allgemeinen sind auf 100 Gewichtsteile (A) 10 bis 900 Gewichtsteile (B), vorzugsweise 60 bis 200 Gewichtsteile (B) und insbesondere etwa 100 Gewichtsteile (B), enthalten.
  • Bei Verwendung der Komponente (C) wird diese im allgemeinen in einer Menge von 10 bis 100 Gewichtsprozent, vorzugsweise 10 bis 50 Gewichtsprozent, jeweils bezogen auf (A) plus (B), einverleibt. Aus wirtschaftlich-technischen Gründen kann man aber auch so vorgehen, daß man das erfindungsgemäße, aus den Hauptbestandteilen (A) und (B) bestehende Futtermittel nur als Zusatz zu größeren Mengen (C), zum Beispiel in einer Menge von 1 bis 50 Gewichtsprozent, zusetzt.
  • Das Vermischen erfolgt zum Beispiel kontinuierlich in einer offenen Förderschnecke, wenn die Sulfitablauge vor dem Erhitzen zugegeben wird. Es können aber auch andere Mischvorrichtungen verwendet werden.
  • Für das Erhitzen des Gemisches kommen zum Beispiel Seiler-Koppers-Anlagen in betracht.
  • Die Futtermittel der Erfindung können sowohl als eigentliche Futtermittel als auch als Futtermittelzusatzstoffe Verwendung finden. Damit werden sowohl Klärschlamm als auch Sulfitablauge einer volkswirtschaftlich vorteilhaften Verwertung zugeführt. Bekanntlich stellt die Beseitigung des Klärschlamms beziehungsweise Faul schlamms sowie des entsprechenden Restschiamms nach der partiellen Naßverbrennung, zum Beispiel nach dem Zimpro-Verfahren, ein erhebliches Problem für die Gemeinden dar. Die in der Praxis durchgeführte Verbrennung bedeutet eine Verschwendung wertvoller Rohstoffe. Ähnliches gilt für die Verbrennung von Sulfitablauge, die ebenfalls In großem Umfang in der Zellstoffindustrie durchgeführt wird.
  • Es sind zwar bereits Versuche bekannt geworden, Sulfitablauge unmittelbar als Beifutter für Rinder und Milchkühe einzusetzen.
  • Diese Versuche hatten jedoch in der Praxis keinen Erfolg, da die Ligninsulfonate Störungen der Darmschleimhäute verursachten.
  • Die Beispiele erläutern die Erfindung. Alle Prozentangaben beziehen sich auf das Gewicht.
  • Beispiel 1 In einer ländlichen Kläranlage wurde Faulschlamm, der unmittelbar aus dem Faulturm entnommen war und einen pH-Wert von 7,4 hatte, über eine Siebbandpresse entwässert. Die aus der Presse in Fladen abfallende Masse hatte einen Feststoffgehalt von 25 Prozent.
  • 400 kg dieses vorkonzentrierten Schlammes wurden in einem Schaufelmischer mit 100 kg Zellpulver (durch Zerstäubungstrocknung erhaltene Sulfitablauge aus einer Fichtenholzkochung mit einem Zuckergehalt von 24 Prozent) innig vermischt. Das erhaltene Gemisch besaß einen Trockenstoffgehalt von 40 Prozent.
  • Das Gemisch wurde in einem Trockenofen, System Seiler-Koppers, kontinuierlich eingespeist und bei einer Anfangstemperatur von 0 0 380 c und einem Temperaturgefälle von bis zu 80 c innerhalb von 30 Minuten durchgeeetzt. Das Endprodukt fiel in körniger Konsistenz mit einem Trockenstoffgehalt von 91 Prozent an. Der Anteil an organIscher Substanz betrug 62,5 Prozent, bezogen auf Trockenstoffe.
  • Dieses Endprodukt wurde in einem landwirtschaftlichen Betrieb als Futterzusatzmittel in Mengen von 100 bis 150 g pro Tag an Ferkel verfüttert. Zu diesem Zweck wurde ein 5 Wochen alter Wurf von 14 Stück hc.lrviert. Die eine Hälfte Ferkel erhielt den Futtermittelzusatz, und zwar morgens und abends je 50 g pro Tier im-Austausch gegen organisches Mischfuttergranulat und Mineralfutter im Verhältnis 60 : 40 Prozent. Die Ferkel nahmen den Futtermittelzusatz gerne an. Ihr Verhalten änderte sich bereits nach einigen Tagen; sie kewegten sich im Verhältnis zur Vergleichsgruppe wesentlich ruhiger, lagen viel und zeigten bei der Fütterung nicht das sonst übliche, aufgeregte Schreiverhalten.
  • Nach einer Fütterungszeit von 10 Wochen waren-die Versuchstiere gegenüber der Vergleichsgruppe (ohne Futtermittelzusatz) an Körpergröße deutlich überlegen.
  • Beispiel 2 (A) Faulschlamm Verwendet wurde der in einem ländlichen Klärwerk anfallende, im Anschluß an eine Seiler-Koppers-Trockenanlage in körnig-pulverisierter Form vorliegende Faulschlamm.
  • (B) Sulfitablaugenbestandteil (basisches Calciumligninsulfonat) Fichten-Sulfitablauge wurde nach dem Howard-Verfahren mit Kalk aufbereitet. Hierzu wurde die Ablauge mit Ca(OH)2 auf pH 10,5 eingestellt, wobei äich ein Niederschlag von Calciumsulfit abschied. Nach dem Abtrennen des Niederschlags wurde der pH-Wert mit Ca(OH)2 auf 12,0 erhöht. Der Niederschlag (basisches Calciumligninsulfonat) wurde isoliert.
  • Futtermittel zusatz Der körnig-pulverisierte Faulschlamm wurde in einer Mischschnecke im Gewichtsverhältnis 1 : 1 mit dem noch feuchten, basischen Calciumligninsulfonat vermischt. Man erhielt ein streufähiges Material mit einem Feuchtigkeitsgehalt von 10 bis 15 Prozent. Es eignet sich in dieser Form als Futterzusatzmittel für Schweine.
  • Patentansprüche

Claims (7)

  1. Patentansprüche Futtermittel in pulverisierter oder körniger Form, bestehend aus (A) biologisch oder durch partielle Naßverbrennung gereinigtem Klärschlamm aus kommunalen Abwässern, (B) Sulfitablauge oder Bestandteilen aus Sulfitablauge, sowie gegebenenfalls (C) üblichen Futtermittelzusatzstoffen.
  2. 2. Futtermittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Klärschlamm (A), gegebenenfalls zusammen mit der Komponente (B), auf über 2000C, vorzugsweise 300 bis 4QOOC, unter Luftzufuhr erhitzt worden ist.
  3. 3. Futtermittel nach mindestens einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Sulfitablauge eine unvergorene Sulfitablauge ist.
  4. 4. Futtermittel nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Sulfitablauge einer Vorbehandlung mit Kalk, vorzugsweise nach dem Verfahren von Guy D. Howard, unterworfen worden ist.
  5. 5. Futtermittel nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis von (A) zu (B) bezogen auf Trockenstoffe, etwa 1 : 1 beträgt.
  6. 6. Futtermittel nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Zusatzstoffe (C) Kohlenhydrate, Eiweißkomponenten, Mineralstoffe oder andere für die Tieraufzucht wichtige Stoffe enthalten sind.
  7. 7. Verfahren zur Herstellung eines Futtermittels, dadurch gekennzeichnet, daß man gereinigten Klärschlamm auf Temperaturen von über 2000C, vorzugsweise 300 bis 4000C, unter Luftzufuhr erhitzt und anschließend mit Sulfitablauge oder Sulfitablaugenbestandteilen, sowie gegebenenfalls üblichen Futtermittelzusatzstoffen vermischt.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US4957748A (en) * 1987-03-23 1990-09-18 The Board Of Regents Of The University Of Nebraska Ruminant feed, method of making and method of using
US5023091A (en) * 1987-03-23 1991-06-11 The Board Of Regents Of The University Of Nebraska Ruminant feed method of making and method of using

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