DE2616645A1 - Fluidgetriebenes gyroskop - Google Patents
Fluidgetriebenes gyroskopInfo
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Description
DIPL.-ING. KLAUS BEHN
DIPL.-PHYS. ROBERT MÜNZHUBER
DIPL.-PHYS. ROBERT MÜNZHUBER
8 MÜNCHEN 22 Wl DENMAYERSTRASSE β
TEL. (089) 22 25 30 - 29 51 92
15. April 1976
A 100 76 Ml/De
Firma SANDERS ASSOCIATES, INC., Daniel Webster Highway,
South, Nashua, New Hampshire 03060 / USA
Fluidgetriebenes Gyroskop
Fluidgetriebene Gyroskope haben zahlreiche praktische Anwendungsgebiete
und sind besonders geeignet, in Leitsystemen eingesetzt zu werden. Derartige Gyroskope müssen im
Aufbau einfach sein sowie billig und sehr zuverlässig. Der Rotor muß in sehr kurzer Zeit (Bruchteil einer Sekunde) in
Gang gesetzt werden können, nachdem er das Startsignal erhalten hat, und muß auf hohe Geschwindigkeit innerhalb ähnlich
kurzer Zeit danach gebracht werden können, und außerdem soll er eine brauchbare Drehzahl für relativ lange Zeit (15
bis 60 Sekunden) halten. Das Volumen und sein Gewicht sollen dabei so niedrig wie möglich gehalten werden.
Es sind zahlreiche Typen fluidgetriebener Gyroskope bekannt, die bisher im Einsatz sind. Eine davon ist in der
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Bankhaus Merck. Flnck & Co., München. Nr. 25464 \
Bankhaus H. Aufhäuser. München. Nr. 261300 Postscheck: München 20004-800
ORIGINAL INSPECTED
US-PS 5 287 982 beschrieben. Dieses Gyroskop besitzt ein
fluiddichtes Gehäuse, innerhalb dessen ein hohler Rotor drehbar gelagert ist. Der Eotor ist mit zwei oder mehr
öffnungen ausgestattet, die eine Verbindung zwischen seinem Innern und seiner äußeren Umgebung schaffen. Für den
Betrieb ist das gesamte Gehäuse einschließlich des Rotorinnern mit Druckgas angefüllt. Um das Gyroskop in Gang zu
setzen, wird das Gehäuse zur Atmosphäre hin geöffnet, so daß das Gas, das den Rotor außen umgibt und sich innerhalb
des Gehäuses befindet, sehr schnell entweichen kann. Das Gas innerhalb des hohlen Rotors kann hingegen nur durch die
Öffnungen entweichen, die so angeordnet und geformt sind, daß Reaktionskräfte des ausströmenden Gases den Rotor stark
beschleunigen. Einer der Nachteile dieses Gyroskops ist darin zu suchen, daß nur die Energie des innerhalb des kleinen
Innenraums des Rotors gespeicherten Gases tatsächlich zur Erzeugung seiner Drehung verwendet werden kann.
Eine weitere Gyroskoptype ist in der US-PS 3 102 4JO beschrieben.
Diese weist ein gasdichtes Gehäuse auf, eine äußere Kardanaufhängung im Gehäuse, eine innere Kardanaufhängung
innerhalb der äußeren und einen drehbar in die innere Kardanaufhängung eingehängten Rotor. Die innere Kardanaufhängung
ist hohl und im wesentlichen kugelförmig. Der Rotor ist mit einer Anzahl von Flügeln an seinem Umfang
ausgestattet. Die innere Kardanaufhängung besitzt eine Anzahl von öffnungen nahe den Rotorflügeln, die eine Ver-
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"bindung zwischen innen und außen der inneren Kardanaufhängung
herstellen. Das gesamte Gehäuse wird mit Druckgas angefüllt. Um den Rotor zu beschleunigen, wird der Innenraum
der inneren Kardanaufhängung zur umgebenden Atmosphäre hin entlüftet, woraufhin das übrige Gas durch die öffnungen
in der inneren Kardanaufhängung hindurchströmt und dabei die Antriebsflügel des Rotors streift, so daß dieser schnell
beschleunigt wird. Diese Art Gyroskop hat zahlreiche Nachteile. Nachdem nämlich der Rotor in schnelle Drehung versetzt
ist, stellen die Antriebsflügel einen beträchtlichen Windwiderstand dar, so daß der Rotor erheblich verzögert
wird und das Gyroskop hat außerdem einen komplizierten Entlüftungs- und Schlxeßmechanismus.
In dem Bemühen, die bisherigen Gyroskope zu vereinfachen und zu verbessern, ist das erfindungsgemäße Gyroskop mit
einem fluiddichten Gehäuse ausgestattet, daß im Betrieb
mit einem Druckfluid angefüllt wird. Im Gehäuse befindet sich ein hohler Rotor mit einer oder mehreren öffnungen, die so angeordnet und gestaltet sind, daß sie kurvenförmige Düsen darstellen, so daß der Rotor beschleunigt wird, wenn das Druckgas durch die öffnungen von außen in das Innere des Rotors einströmt. Ein verhältnismäßig einfacher Mechanismus übernimmt sowohl die Funktion der Entlüftung des Rotorinnern als auch das Feststellen oder Lösen des
Kreisels. Es ist auf diese Weise möglich, die Oberfläche des Rotors glatt zu gestalten, so daß während des Kreiselbetriebs nur geringe Reibung herrscht. Außerdem wird nur
mit einem Druckfluid angefüllt wird. Im Gehäuse befindet sich ein hohler Rotor mit einer oder mehreren öffnungen, die so angeordnet und gestaltet sind, daß sie kurvenförmige Düsen darstellen, so daß der Rotor beschleunigt wird, wenn das Druckgas durch die öffnungen von außen in das Innere des Rotors einströmt. Ein verhältnismäßig einfacher Mechanismus übernimmt sowohl die Funktion der Entlüftung des Rotorinnern als auch das Feststellen oder Lösen des
Kreisels. Es ist auf diese Weise möglich, die Oberfläche des Rotors glatt zu gestalten, so daß während des Kreiselbetriebs nur geringe Reibung herrscht. Außerdem wird nur
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sehr wenig gespeicherte Energie vergeudet, da nur das verhältnismäßig
kleine Volumen, das sich innerhalb des Rotors befindet, ohne nutzbare Arbeitsleistung in Form von Beschleunigung
am Rotor nach außen abströmt.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist mit einem Gehäuse ausgestattet, das Fluid unter Druck aufnehmen kann, der erheblich
über dem Umgebungsdruck liegt, weist ferner einen hohlen Rotor auf, eine Einrichtung, um den Rotor innerhalb
des Gehäuses drehbar zu halten, und ist mit einer oder mehreren Öffnungen im Rotor ausgestattet, die zwischen der Umgebung
und dem Innenraum des Rotors eine Fluidverbindung herstellen, wobei die öffnungen so angeordnet und geformt sind,
daß sie Düsen bilden, damit beim Hindurchströmen des Fluid von außen nach innen durch die Öffnungen der Rotor in einer
bestimmten Richtung in Drehung gesetzt wird, während außerdem ein Fluidkanal aus dem Innern des Rotors nach außen aus
dem Gehäuse herausführt und Mittel vorgesehen sind, um diesen Kanal zu verschließen oder freizugeben.
Die Erfindung wird nun an einem speziellen Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1: einen Schnitt'durch das erfindungsgemäße Gyroskop
mit in Richtung der Sotorachse liegender Schnittebene und
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Fig. 2: einen Schnitt nach der Linie II-II der Fig. 1
senkrecht zur Rotorachse.
Das Gehäuse 11 enthält den gesamten Mechanismus und stützt ihn ab. Es ist fluiddicht außer an noch speziell zu beschreibenden
öffnungen und fest genug, um ein Fluid mit erheblichem Druck aufnehmen zu können, beispielsweise
trocknen Stickstoff mit einem Druck von etwa 140 bar. Das Gehäuse 11 kann nur einen Hauptabschnitt haben, der mehr
oder weniger nah den Mechanismus umgibt, kann jedoch auch noch einen Hilfsabschnitt enthalten, der in der Zeichnung
als eine Art Dom dargestellt ist und die Bezeichnung 11' trägt, damit es eine größere Menge Druckfluid zu speichern
vermag. Die Größe des Hilfsteils wird durch den zur Verfugung stehenden Platz und die benötigte Energiemenge bestimmt.
Wenn so ein zusätzlicher Hilfsteil vorhanden ist, müssen
selbstverständlich Verbindungen zwischen den beiden Bereichen bestehen, z.B. in Gestalt der Durchbruchsöffnung 12 in Fig.
2.
In das Gehäuse 11 ist ein im wesentlichen ringförmiger äußerer Kardanlagerring 13 drehbar eingesetzt mit Hilfe von
Lagern 14 und 15. Ein im wesentlich ebenfalls ringförmiger
innerer Kardanlagerring 16 ist in den äußeren Ring 13 gleichfalls mit Lagern 17 und 18 eingesetzt. Ferner ist
eine Abtastvorrichtung 19, etwa ein Potentiometer, zwischen äußerem Lagerring 13 und Gehäuse 11 vorgesehen, die ein
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die Stellung des äußeren Lagerringes 13 anzeigendes Signal erzeugt.
Ein im wesentlichen kugelförmiger hohler Rotor 21 läuft um
eine Welle 22 um, auf der er mit Lagern 23 und 24- gelagert ist. Ein Stück einwärts von den Lagern 23 und 24 "befinden
sich auf der Welle zwei schmale Ringwulste 25 und 26, die
sich Ms dicht an den Rotor 21 mit geringem Abstand zu diesem erstrecken, der gerade ausreicht, daß der Rotor sich
frei drehen kann, der jedoch zwischen der Innenseite und der Außenseite des Rotors kaum Fluid passieren läßt.
Die Fig. 2 zeigt, daß der Rotor 21 wenigstens eine, vorzugsweise jedoch zwei oder mehrere Öffnungen 28 und 29 symmetrisch
am Umfang verteilt und annähernd in der Mittelebene des Rotors senkrecht zur Achse der Welle 22 aufweist. Jede
Öffnung ist als gekrümmte Düse gestaltet, so daß von außen nach innen in den Rotor hineinströmendes Fluid mit einer
Reaktionskraft auf den Rotor einwirkt und diesen in schnelle Drehung versetzt.
Die Welle 22 ist starr an beiden Enden in den inneren Kardanring eingesetzt. Sie besitzt eine Achsialbohrung 34,
die sie vollständig durchzieht. An einem Ende (in der Fig. 1 das linke Ende) ist sie beispielsweise mit einer Kappe
35 abgedichtet. Das andere Ende der Bohrung ist offen. Die Welle besitzt ein oder mehrere Querbohrungen 36, über die
zwischen dem Innenraum des Rotors 21 und der Bohrung 34
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der Welle 22 Verbindung "besteht.
Das Gehäuse 11 ist mit einem Ansatz 41 mit Mittelöffnung
42 ausgestattet, die im wesentlichen zylindrische Gestalt hat und auf der Innenseite zum Gehäuse hin einen Ringflansch
43 besitzt. Ein rohrförmiger Feststellkolben 44 ist in die
öffnung 42 von außen eingesetzt, woraufhin das äußere Ende der verbleibenden Ringöffnung zwischen Feststellkolben 44
und Gehäuseansatz 41 durch einen Sprengring 45 verschlossen
wird. Die axiale Bohrung 46 des Feststellkolbens 44 ist an beiden Enden offen. Der Teil des Kolbens 44, der in der
öffnung 42 steckt, ist von einer an seinem äußeren Ende fest sitzenden, ihn mit Abstand umgebenden Hülse umgeben, so daß
in den Zwischenraum zwischen der Kolbenwand und der Hülse eine Schraubenfeder 48 Platz findet. Die Feder 48 ist mit
ihrem einen Ende an dem Verbindungssteg zwischen Kolben 44 und Hülse und mit ihrem anderen Ende am Ringflansch 43 abgestützt,
so daß sie den Kolben 44 auswärts drückt (in Fig. 1 nach rechts). Am inneren Ende der Hülse befindet
sich ein Flansch 49, der mit Schiebesitz in der Bohrung 42 gleiten kann. Die Gesamtlänge der Außenhülse ist so gewählt,
daß, wenn der Flansch 49 am Ringflansch 43 anliegt, das äußere Ende des Kolbens 44 etwa bündig mit dem Ansatz .
49 am Gehäuse 11 abschließt. Der Außendurchmesser des Hauptbereichs des Kolbens 44 ist so gewählt, daß er mit Gleitsitz
in die Innenbohrung des Ringflansches 43 hineinpaßt, dadurch daß der Außendurchmesser der Hülse kleiner als der
Durchmesser der Bohrung 42 ist, entsteht in der Bohrung
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™ O ~"
eine Ringkammer 51· Der Ansatz 41 des Gehäuses 11 "besitzt
einen oder mehrere Kanäle 52, die eine Verbindung zwischen der Kammer 51 und dem Gehäuseinnenraum herstellen. Auch der
Feststellkorben 44 ist mit einer oder mit mehreren Entliiftungslöehern
53 ausgestattet, die eine Verbindung zwischen der Kolbenbohrung 46 und der Federkammer 47 herstellen.
In den inneren Kardanring 16 ist eine Buchse 5^ eingesetzt,
die das offene Ende der Welle 22 umgibt und eine ringförmige Vertiefung vor dem Wellenende bildet, in die das innere Ende
des Feststellkolbens 54- so weit eintreten kann, daß es
praktisch am offenen Ende der Welle 22 ansteht. Die Buchse 54 stellt damit eine Labyrinthdichtung zwischen dem Gehäuseinnenraum
und der Bohrung 34- bzw. 46 der Welle 22 und des
Kolbens 44 her. Weitere Labyrinthdichtungen bilden die bereits
erwähnten Ringwulste 25 und 26 der Welle 22 zwischen Gehäuse und Rotorinnenraum. Die Passung zwischen dem Ringflansch
43 und dem Kolben 44 übernimmt eine Labyrinthabdichtung zwischen dem Innenraum des Gehäuses 11 und der
Federkammer 47.
Bevor das Gyroskop in Betrieb gesetzt wird und während das Gehäuse unter Druck steht, ist der Druck auf allen
Seiten der Die htungen gleich, so daß das Fluid an keiner Stelle bestrebt ist, einen Druckausgleich herzustellen.
Nur während der Beschleunigungsphfese des Rotors, während
der der Innenraum des Rotors zur Umgebung hin geöffnet wird, was im einzelnen noch näher beschrieben wird, so
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daß ein Druckunterschied an den Dichtungsstellen herrscht, wird (praktisch während eines Bruchteils einer Sekunde) die
Abdichtung benötigt.
lig. 1 zeigt, daß bei der soeben beschriebenen Anordnung
ein Fluidkanal vom Innenraum des Rotors 21 durch die Bohrungen 36 sowie die Axialbohrung 34 und die Kolbenbohrung 46 besteht.
Außerdem läßt sich erkennen, daß am inneren Ende des Kolbens 44 und an dem Kardanlagerring 16 keine Vorkehrungen
getroffen sind, die eine axiale Verschiebung des Kolbens 44 von der Welle 22 und dem Kardanring 16 weg verhindern,
d.h. also in Fig. 1 nach rechts. Eine seitliche Verschiebung ist jedoch verhindert. In der dargestellten Lage der Teile
zueinander können sich weder der innere noch der äußere Kardanring 13 verdrängen. Mit anderen Worten, das Gyroskop
ist solange arretiert, bis der Kolben 44 herausgezogen wird, was im einzelnen noch erläutert wird. Gleichzeitig dient
der Kolben 44 als Teil des Kanals, über den der Rotorinnenraum entlüftet wird.
Eine plattenförmige Membran 81 schließt die öffnung 42 ab
und ist mit dem Ansatz 41 des Gehäuses 11 mit einer festen, fluiddichten Abdichtung verschlossen, beispielsweise durch
Elektronenstrahlschweissung. Die Membran 61 ist mit einer Ringnut 61' in ihrer Oberfläche ausgestattet, die als Sollbruchstelle
im Augenblick der Inbetriebnahme des Gyroskops dient. Die Jeder 48 drückt den Kolben 44 gegen die Membran
61. Eine flache, scheibenförmige Kappe 62 umgibt mit einem
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Flanschrand 63 eine mittlere Vertiefung 64. Die Kappe 63
überdeckt die Öffnung 42 und äützt auch die Membran 61 ab, da sie mit ihrem Flanschrand 63 am Ansatz 41 des Gehäuses
11, vorzugsweise durch Elektronenstrahlschweissung, befestigt ist. Die Membran 61 und die Kappe 62 bilden einen
Verschluß, der die Öffnung 42 und die Bohrung 46 abdichtet, so daß das Innere des Gehäuses 11 von der Umgebung abgetrennt
ist. Die Kappe 62 überdeckt die gesamte Öffnung 42 und die Membran 61 mit beträchtlichem Überstand. Auf einer
Seite der Öffnung 42 v/eist der Ansatz 41 eine Ausnehmung 65 auf, die nach außen hin offen ist und von der Kappe 62
überdeckt wird. Diese Ausnehmung enthält eine Sprengladung 66, auch Zündladung genannt. Ein Drähtepaar 67 durchsetzt
die Kappe 62, so daß die Zündladung 66 auf ein Signal hin gezündet wsüen kann. Auch die Kappe 62 weist nahe dem Außenrand
eine Ringnut 68 auf, die die Funktion einer Sollbruchstelle hat.
Fig. 2 läßt erkennen, daß die Gehäusewand von einem Füllrohr 71 durchsetzt ist, daß es ermöglicht, in das Gehäuse
11 das Druckfluid, etwa Luft oder trockenen Stickstoff, mit einem Druck von etwa 140 bar einzupressen. Das Rohr 7^
kann ein Rückschlagventil enthalten, wird jedoch vorzugsweise, wenn das Gyroskop nur einmal verwendet werden soll,
als abquetschbares Rohr aus einem gut verformbaren Material wie Kupfer oder Aluminium hergestellt. Fach dem Füllvorgang
wird das Rohr 71 verquetscht, wie dies gestrichelt angedeutet ist und bei 72 fluiddicht verschlossen. Dies kann
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mit einem Lottropfen 73 sicher geschehen.
Für den Betrieb befinden sich die Teile in der Stellung,
wie sie in der Zeichnung dargestellt sind, wobei das Gehäuse über das Quetschrohr 71 gefüllt worden ist. Der gesamte Innenraum
des Gehäuses 11 einschließlich des Rotorinnern, der über die öffnungen 28 und 29 Zugang hat, und der Bohrung
34 der Welle 22 sowie der Bohrung 46 des Kolbens 44 sind
mit Druckfluid angefüllt, "über den Kanal 52 ist auch die
Kammer 51 mit Druckgas gefüllt, gleiches gilt für die Federkammer
47 über die Entlüftungsbohrung 53· Das linke Ende
des Kolbens 44 befindet sich in der Vertiefung der Buchse 54 und wird darin durch die Membran 61 am rechten Kolbenende
gehalten. Die Membran 61 wird ihrerseits durch die Kappe 62 festgehalten. Damit können sich weder der äußere
noch der innere Kardanring 13 bzw. 16 in ihrer Lage verändern. Das Gyroskop kann in diesem Zustand über lange
Zeit, beispielsweise Jahre, gelagert werden.
Soll das Gyroskop in Betrieb gesetzt werden, so wird über die Drähte 67 ein Signal zugeführt, wodurch die Zündladung
66 detoniert. Die dabei entstehenden Gase gelangen in den Raum 64 und reißen die Kappe 62 entlang der Bruchrille 68
auf. Dadurch wird die Stütze von der Membran 61 weggenommen, die nun entlang ihrer Sollbruchstelle 611 aufgrund des
Innendrucks aufbricht. Damit wird ein Kanal vom Innenraum des Rotors 21 durch die Querbohrungen 36, die Axialbohrung
34 und die Innenbohrung 46.frei, wodurch das innere des
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Rotors äußerst schnell einen niedrigen Druck erhält und
an den Öffnungen 28 und 29 ein Druckunterschied entsteht. Dadurch, daß das Fluid nun durch die Öffnungen hindurchströmt,
entsteht eine starke Reaktionskraft, die den Rotor schnell auf hohe Drehzahlen bringt, typischerweise in
etwa 200 Millisekunden. Während dieser Zeit bleibt der Kolben noch in seiner den inneren Kardanring sperrenden
Stellung, obgleich die Kappe 62 und die Membran 61 bereits nicht mehr vorhanden sind, was damit zusammenhängt, daß der
Druck aus der Federkammer 47 durch die Entluftungsbohrung 53 entwichen ist, während der Druck in der Kammer 51 zwischen
dem Sprengring 45 und dem Flansch 49 noch groß genug ist,
die Kraft der Feder 48 zu übertreffen und den Kolben 44 in seiner Lage zu halten, solange im Gehäuseinnern noch
ein wesentlicher Überdruck vorhanden ist. Wenn dann der
Überdruck im Gehäuse 11 und in der Kammer 51 stark abfällt,
so daß er in den Bereich des Umgebungsdrucks kommt, womit alle gespeicherte Energie praktisch abgearbeitet ist und
der Rotor auf seine Arbeitsgeschwindigkeit gebracht ist, kann die Feder 48 den Kolben 44 hinausschieben, so daß
dann die Kardanringe 13 und 16 freigegeben sind. Das Gyroskop arbeitet nun als Kreisel und kann über das Potentiometer
19 seine Werte abgeben.
Mit der Erfindung ist ein fluidgetriebenes Gyroskop geschaffen, bei dem lediglich das innerhalb des Rotors sowie
der Wellenbohrung und dem Arretierkolben befindliche Fluid
ohne Arbeitsleistung ausströmt. Der Kolben 44 hat dabei
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die kombinierte Funktion, daß er den Kanal für die Entlüftung
des Rotorinnern "bildet und außerdem das Kardangehänge
sperrt oder freigibt. Der Rotor "besitzt keine äußeren Flügel, so daß er nur sehr geringen Luftreibungswiderstand
hat, wenn er umläuft. Die ganze Anordnung ist anpassungsfähig, da soviel oder sowenig Energie wie benötigt mitgeführt
werden kann, intern die Größe des Hilfsgehäuses entsprechend
"bemessen wird.
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Claims (32)
1. Fluidgetriebenes Gyroskop mit einem Gehäuse, daß ein Fluid aufzunehmen vermag, dessen Druck erheblich über dem
Umgebungsdruck liegt, einem hohlen Rotor, einer Trageinrichtung, die den Rotor im Gehäuse drehbar trägt, und
Öffnungen im Rotor, durch die ein Fluidaustausch zwischen dem Inneren und der äußeren Umgebung des Rotors möglich
ist, dadurch gekennzeichnet, daß die öffnung (28,29) als
Düse angeordnet und gestaltet ist, durch die der Rotor (21) in Drehung versetzt wird, wenn Fluid von außen durch die
Öffnung (28,29) in den Rotor (21)einströmt, und daß ein Fluidkanal
(36,34-,4-6) vorgesehen ist, der den Innenraum des
Rotors (21) mit der äußeren Umgebung des Gehäuses (11) verbindet, Mittel (61,62) zum Verschließen des Kanals sowie
Mittel (66) zum Aufbrechen des Verschlusses vorgesehen sind.
2. Gyroskop nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rotor (21) eine im wesentlichen kugelförmige äußere
Gestalt hat.
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3. Gyroskop nach Anspruch. 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Rotor (21) neben der genannten Öffnung wenigstens eine weitere Öffnung (28,29) aufweist.
4. Gyroskop nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel zum Tragen des Rotors (21) eine Welle (21) 'beinhalten,
auf der der Rotor (21) drehbar gelagert ist.
5. Gyroskop nach Anspruch 4-, dadurch gekennzeichnet, daß
die Welle (22) eine sie axial durchsetzende Bohrung (3^)
enthält, die an einem Ende geschlossen und am anderen Ende offen ist, während eine im wesentlichen radial verlaufende
Bohrung (36) zwischen der axialen Längsbohrung (34) der
Welle (22)' und dem Innenraum des Rotors (21) eine Verbindung herstellt.
Welle (22)' und dem Innenraum des Rotors (21) eine Verbindung herstellt.
6. Gyroskop nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch einen
hohlen Kolben (44) mit einer Bohrung (46), die an "beiden Enden offen ist, während der Korben (44) mit der Rotorwelle (22) fluchtet und an ihr offenes Ende angrenzt.
hohlen Kolben (44) mit einer Bohrung (46), die an "beiden Enden offen ist, während der Korben (44) mit der Rotorwelle (22) fluchtet und an ihr offenes Ende angrenzt.
7· Gyroskop nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
das Gehäuse (11) eine die Gehäusewand vollständig durchsetzende Öffnung (42) aufweist, die vom Kolben (44) durch- '
setzt wird, so daß der Pluidkanal diese Öffnung, die Bohrung in der Welle und die Bohrung im Kolben beinhaltet.
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8. Gyroskop nach. Anspruch 7, dadurch, gekennzeichnet, daß
die Öffnung (42) im Gehäuse und die Bohrung (46) des Kolbens (44) durch Verschlüsse (61,62) dicht abgeschlossen sind.
9· Gyroskop nach Anspruch δ, dadurch gekennzeichnet, daß
diese Verschlüsse durch eine Membran (61) gebildet werden, die sowohl die Öffnung (42) als auch das Ende des Kolbens
(44) innerhalb der Öffnung verschließt und mit dem Gehäuse (11) in Verbindung ist, und daß eine flache Kappe (62) die
Membran (61) überdeckt und abstützt und außerhalb der Membran mit dem Gehäuse (11) in Verbindung ist.
10. Gyroskop nach Anspruch 9* dadurch gekennzeichnet, daß
für das Öffnen eine auf ein Signal zündende und detonierende, die Kappe (62) aufbrechende Zündladung (66) vorgesehen
ist.
11. Gyroskop nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Kappe einen umlaufenden Flanschrand (63) aufweist,
der einen vertieften Abschnitt (64) umgibt, mit dem die Kappe (62) die Membran überdeckt, während der Flanschrand
(63) mit dem Gehäuse (11) in Verbindung ist.
12. Gyroskop nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse eine von der Kappe (62) überdeckte Aussparung
(65) für die Aufnahme der Zündladung (66) hat.
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13· Gyroskop nach Anspruch 12, gekennzeichnet durch eine Sollbruchrille (68), die ringförmig in der Kappe (62) umläuft
.
14. Gyroskop nach Anspruch 13, gekennzeichnet durch eine Feder (48), die den Arretierkolben (44) gegen die Membran
(61) und außer Eingriff mit der Rotorwelle (2?) drückt.
15· Gyroskop nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß
der Kolben (44) und das Gehäuse (11) im Bereich der Öffnung (42) eine Kammer (51) bilden, die mit dem Innenraum des
Gehäuses (11) in Verbindung steht, wobei die Ausbildung derart ist, daß der vom Innenraum des Gehäuses in die Kammer
einwirkende Druck der Wirkung der Feder (48) entgegentritt und den Kolben (44) in Richtung auf die Welle (2?) drückt.
16. Gyroskop nach Anspruch 15, gekennzeichnet durch ein
Füllrohr (71) am Gehäuse zum Einbringen eines Druckfluids.
17« Gyroskop nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
im Gehäuse drehbar ein äußerer Kardanring (13) gelagert ist, in dem wiederum drehbar ein innerer Kardanring (16) gelagert
ist, und daß die Mittel zum Tragen des Rotors (21) eine Welle (22) beinhalten, auf der der Rotor (21) drehbar gelagert
ist, während die Welle (22) mit dem inneren Kardanring (16) fest verbunden ist.
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18. Gyroskop nach Anspruch. 17, dadurch gekennzeichnet, daß
der Rotor eine kugelförmige Außengestalt hat.
19· Gyroskop nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß
der Rotor wenigstens eine der erstgenannten Öffnung gleiche HilfsÖffnung aufweist.
20. Gyroskop nach Anspruch 17, gekennzeichnet durch eine die Welle (22) axial durchsetzende Bohrung (34-), die an
einem Ende geschlossen und am anderen Ende offen ist und die von wenigstens einer radial verlaufenden Bohrung (36)
durchsetzt wird, die eine Fluidverbindung zwischen dem Rotorinnenraum und der Axialbohrung (34) herstellt.
21. Gyroskop nach Ansprucl: 20, dadurch gekennzeichnet, daß ein Arretierkolben (4-4-) eine beidends offene Axialbohrung
(46) besitzt und in axialer Ausrichtung an das offene Ende
der Rotorwellenbohrung (34) angrenzt, so daß der Fluidkanal
durch die Radialbohrung (36), die Axialbohrung (34) der Rotorwelle (22) und die Längsbohrung (46) im Arretierkolben
(44) gebildet ist.
22. Gyroskop nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß der innere Kardanring (16) nahe dem offenen Ende öer Rotorwelle
(22) eine Aufnahme (54) für das Ende des Arretierkolbens (44) aufweist, die eine axiale Verschiebung zwischen
dem Kolben (44) und dem inneren Kardanring (16) zuläßt,
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eine seitliche Verschiebung jedoch, unterbindet.
23. Gyroskop nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß der innere Kardanring (16) eine das Ende des Arretierkorbens
(44-) umschließende Ausnehmung aufweist.
24. Gyroskop nach Anspruch 25» dadurch gekennzeichnet,
daß die Mittel zum Versperren einen die Öffnung (42) im Gehäuse (11) und die Bohrung (46) des Kolbens (44) abdichtenden
Verschluß (61,62) aufweisen, der das Gehäuseinnere von der Umgebung abtrennt.
25· Gyroskop nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß
der Verschluß eine das Ende des Kolbens (44) überdeckte heinbran (61) enthält, die am Gehäuse (11) anliegt, sowie
eine flache Kappe (62) die die Membran (61) überdeckt und ebenfalls mit dem Gehäuse (11) verbunden ist.
26. Gyroskop nach Anspruch 25? gekennzeichnet durch eine
exklusive Ladung (66) zum Entsperren, die auf ein Signal entzündet wird, um die Kappe (62) aufzuhalten.
27· Gyroskop nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, daß die Kappe (62) einen außen umlaufenden Flansch (63) hat, ·
der eine Vertiefung (64) umgibt, in der die Membran (61) gelegen-ist, während der Flansch (63) mit dem Gehäuse (11)
fest verbunden ist.
- 20 ..609850/0620
·- ro -
28. Gyroskop nach Anspruch ?7, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Aufnahme der explosiven Ladung (66) im Gehäuse (Ti) unterhalb der Kappe (6;) eine nach außen offene Ausnehmung
(65) vorgesehen ist.
29· Gyroskop nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kappe eine ringförmige Hut (68) als Sollbruchstelle
30. Gyroskop nach Anspruch 29, dadurch gekennzeichnet, daß eine Feder (48) vorgesehen ist, die den Sperrkorben (44)
gegen die Membran (61) und außer Eingriff mit dem -inneren Kardanring (16) und der Welle (22) drückt.
31. Gyroskop nach Anspruch 30, dad/urch gekennzeichnet, daß
der Sperrkolben (44) und das Gehäuse (11) im Bereich der Öffnung so ausgebildet sind, daß sie eine Kammer (51) bilden,
die mit dem Innenraum des Gehäuses (11) in Verbindung steht, wobei die Ausbildung derart ist, daß der Druck im Gehäuseinnenraum
gegen die Kraft der Feder (48) wirkt.
32. Gyroskop nach Anspruch 31? gekennzeichnet durch ein
im Gehäuse befestigtes hüllrohr (71) zum Einbringen eines
Fluid unter Druck in das Innere des Gehäuses (11).
609850/0-6 20
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