DE2616216A1 - Verfahren zur reinigung von benzolpolykarbonsaeuren - Google Patents
Verfahren zur reinigung von benzolpolykarbonsaeurenInfo
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Description
Verfahren zur Reinigung von Benzolpolykarbonsäuren
Die vorliegende Erfindung betrifft die Reinigung von Benzolpolykarbonsäuren
und insbesondere von Benzoldikarbonsäuren wie Isophthalsäure, Orthophthalsäure und Terephthalsäure.
Die hohen Polykarbonsäurepolyester mit verschiedenen Glykolen haben beachtliche Anwendungsmöglichkeiten als Fasern. Aber man
ist gezwungen, die Veresterung ausgehend von sehr reinen Säuren auszuführen.
Eine besonders wichtige Säure ist die Terephthalsäure, deren hohe Polyester insbesondere ausgehend von Methylterephthalat
hergestellt werden, dasmit einem geeigneten Glykol umgeestert und polykondensiert wird, um den Superpolyester herzustellen.
Die Herstellung des Polyesters mit Hilfe des Methylterephthalats ist die wesentliche Stufe in Anbetracht des außergewöhnlich hohen
Reinheitsgrades, den der Polyester haben muß.
Es ist also notwendig, daß die Terephthala*säure, von der ausge-
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hend das Methylterephthalat hergestellt wird, einen sehr hohen
Reinheitsgrad "besitzt; wenn das nicht der Fall ist, hat der erhaltene
Polyester einen zu geringen Schmelzpunkt und eine ungeeignete Färbung.
Die Verunreinigungen der Terephthalsäure sind von zwei verschiedenen
Arten: einerseits 4-Carboxybenzaldehyd, das sich bei der Herstellung der Terephthalsäure durch Oxidation eines Dialkylbenzols
wie Paraxylol bildet und das einen schlechten Einfluß auf die Qualität des Polyesters hat; und andererseits gefärbte Verbindungen
wie Fluorenone oder Benzy!verbindungen. Die Verfahren zur
Reinigung von Terephthalsäure müssen also eine hochgradige Entfernung dieser Verunreinigungsarten ermöglichen.
Es sind verschiedene Verfahrensweisen vorgeschlagen worden, insbesondere
um den Gehalt an 4-Carboxybenzaldehyd zu reduzieren.
Die Verunreinigungen der Terephthalsäure wie die der anderen Benzolpolysäuren
können weder durch eine Destillation, die eine Zersetzung der gewünschten Säure mit sich bringen würde, noch durch
Umkristallisieren entfernt werden, wobei diese Verunreinigungen in der Mehrzahl der gewöhnlichen Lösungsmittel unlöslich sind.
Es wurde ein Verfahren zur Entfernung der Verunreinigungen der Benzolpolykarbonsauren vorgeschlagen, das darin besteht, diese
Säuren in einer wässrigen Lösung in Gegenwart eines Katalysators zur Hydrierung bei einer Temperatur zwischen etwa 2000C und 4000C
zu hydrieren. Dieses Verfahren - obgleich es zu richtigen Ergebnissen führt - ist in der Tat wenig praktisch und zwar wegen der
Notwendigkeit, Wasserstoff handzuhaben und oft einen relativ ho-
6098^/12 43
partiellen
henVwasserstoffdruck zu verwenden, um das Gas lösen zu können und es in <Ll& flüssigen Phase diffundieren zu lassen.und auch aus dem
Grund, ein reguliertes Tauchbad oder ein notwendiges Rühren zur Dispersion des Wasserstoffes und zum Aufrechterhalten des engen
Kontaktes des Wasserstoffes mit der Lösung sichern zu müssen.
Es wurde auch ein Verfahren zur Entfernung der Verunreinigungen der Benzolpolykarbonsäuren vorgeschlagen, das darin besteht, diese
Säuren in Abwesenheit von Wasserstoff bei einer Temperatur zwischen 1000C und 3000C in Gegenwart eines Katalysators zur Hydrierung
zu behandeln, wobei die zu reinigende Säure in einer Lösung in Wasser oder gegebenenfalls in einem anderen Lösungsmittel
wie einoiKeton, einer aliphatischen Säure oder Amid enthalten ist.
Der Gebrauch eines Alkohols als Lösungsmittel war ausdrücklich untersagt, da man in der Tat weiß, daß die Alkohole gegenüber
Säuren nicht inert sind,- also hier gegenüber der zu reinigenden Säure - und daß die Alkohole bei den experimentellen Bedingungen
der Reinigung zur Bildung von Estern führen, die gegebenenfalls von Harzen begleitet werden.
Aber in der vorliegenden Erfindung wird festgestellt, daß man
viel wirksamerere Reinigungen erhält als diejenigen, die man bei
den bekannten Verfahren nach dem Stand der Technik erhält, indem man genau als Lösungsmittel einen Alkohol verwendet unter der Voraussetzung,
daß dieser Alkohol kein primärer Alkohol ist und in kritischen, bestimmten Mengen mit Wasser gemischt ist. Nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren arbeitet man zwischen 1100C und 35O0C
in Abwesenheit von molekularem Wasserstoff in Gegenwart von einem Katalysator zur Hydrierung und bei einem ausreichenden Druck, um
. 609844/1? U3
26162 1 ö
die Reaktionsphase flüssig zu halten. Entsprechend der vorliegenden
Erfindung ist das Lösungsmittel also eine Mischung aus Wasser und Alkohol, die 0,5 - 50 Gew.-$ Alkohol enthält, vorzugsweise
1-30 Gew.-$, insbesondere 1-7 Gew. -fo und vorzugsweise noch
1,5 - 3,5 Gew.-$, wobei die ergänzende Menge zu 100 Gew.-% Wasser
ist. Das vorliegende Verfahren ermöglicht es so, wenn notwendig einen Gehalt an 4-Carboxybenzaldehyd zu erreichen, der unterhalb
von 10 Gewichtsanteilen pro Million Gewichtsanteilen Benzolpolykarbonsäure liegt, ohne irgendeine Veresterung der Säure absolut
zu beobachten, die man reinigen will.
Man kann in Mischung mit Wasser jeden sekundären oder tertiären Alkohol verwenden, der in Wasser löslich ist und der vorzugsweise
3 bis 8 Kohlenstoffatome enthält; man kann als nicht einschränkende
Beispiele erwähnen: Cyelopentanol, Cyclohexanol, Isopropanol, Isobutanol, Tertiät-Butanol etc.. Vorzugsweise verwendet
man Isopropanol. Die primären Alkohole sind nicht geeignet. Der in der vorliegenden Erfindung verwendete Katalysator ist ein
konventioneller Hydrierungskatalysator; er enthält mindestens ein Edelmetall der Platingruppe, das sich auf einem Träger befindet
und dessen Konzentration zwischen etwa 0,01 und 10 Gew.-$ Katalysator
beträgt. Das Metall wird also unter Platin, Palladium, Ruthenium, Rhodium, Iridium und Osmium ausgewählt. Man kann zwei Metalle
oder mehrere verwenden in gleichen oder ungleichen Konzentrationen, wobei die Konzentration jedes einzelnen Metalls in deny.
Bereich zwischen 0,01 und 10 Gew.-$ des Katalysators variiert.
Man kann verschiedene Träger für das oder die verwendeten Metalle verwenden wie z.B.Aktivkohle, verschiedene Aluminiumoxide, darunter
kalziniertes Aluminiumoxid - vorzugsweise mit hoher spezifi-
609844/124 3
scher Oberfläche (ζ.B.oberhalb von 30 m /g).und andere anorganische
Oxide wie Siliciumdioxid, Siliciumdioxidgel, Titanoxide, Zirkonoxide, Magnesiumoxide, Thoriumoxide und Boroxide, Kieselgur,
Seifenerden etc.. Man kann auf diese oben genannten Träger anstatt
der Edelmetalle der Platingruppe andere Metalle ablagern wie Eisen, Kobalt, Nickel in fein verteilter metallischer Form oder
in Gestalt von Salzen wie den Nitraten. Man kann auch Raney-Nickel verwenden, Platinschwarz oder Palladiumschwarz, metallisches
Nickel auf Kieselgur etc.. Der Katalysator kann als mehr oder weniger feiner Puder, als Granulate oder Pastillen etc. verwendet
werden.
Die Menge des Katalysators* hängt von der Aktivität des Katalysators
ab und von dem geforderten Reinigungsgrad. Um einen hohen Reinheitsgrad an Säure zu erreichen, genügen im allgemeinen 20 800
ppm des Metalles in Gewichtsanteilen der zu behandelnden Säure,
ohne daß diese Werte einschränkend sind. Die beste Konzentration an Katalysator wird leicht in Abhängigkeit der Betriebsbedingungen
und des Reinheitsgrades der zu behandelnden Säure bestimmt. Die Behandlung der Säure kann auf einem Katalysatorfestbett oder einem
fluiden Bett oder einem beweglichen Bett ununterbrochen oder unterbrochen ausgeführt werden.
Die Behandlungsdauer hängt von dem anfänglichen Reinheitsgrad der zu reinigenden Säure und von dem geforderten Reinheitsgrad nach
der Reinigungsreaktion ab. So kann die Kontaktzeit zwischen der
Lösung und dem Katalysator z.B.einige Minuten bis einige Stunden dauern.
Nach der erfindungsgemäßen Behandlungsweise wird die gereinigte
609844/ 1243
7. b '! b 2 Ib - 6 -
Säure mit irgendeinem bekannten Mittel gewonnen. Man kann z.B.die
Lösung von dem Katalysator trennen, die Lösung abkühlen, um die Säure kristallisieren zu lassen, sie von der Mutterflüssigkeit
mit irgendeinem konventionellen Verfahren trennen und sie gegebenenfalls mit einem adäquaten Lösungsmittel waschen. Die zu reinigende
Säure kann von irgendeiner Quelle stammen.
So kann z.B.die verunreinigte Terephthalsäure, auf die das erfindungsgemäße
Verfahren angewandt werden kann, aus der Oxidation in flüssiger Phase von para-Xylol (Paraxylol) stammen, entweder
mit Luft, indem man ein Schwermetall und Brom als Katalysator verwendet, oder mit Salpetersäure.
Die folgenden, nicht einschränkenden Beispiele erläutern die Erfindung.
In jedem Beispiel wird der Gehalt an 4-Carboxybenzaldehyd
bestimmt, indem man die Säure in einem verdünnten Alkali löst, wobei man den pH-Wert mit einem Puffer auf 9 bringt und indem man
das 4-Carboxybenzaldehyd durch Polarographie dosiert. Die Farbe, die in Einheiten "Farbe T.E.G." (Triäthylenglykol-Farbe) ausgedrückt
wird, wird bestimmt, indem man 4,0 g der erhaltenen gereinigten Säure mit 28,4 cnr Triäthylenglykol bei 2000C verestert,
sodann die Farbe der erhaltenen Lösung mit den Eichmaßen der American Public Health Association (APHA) vergleicht.
Man reinigt Terephthalsäure, die durch Oxidation mit Luft von para-Xylol erhalten wird, in Gegenwart von Bromwasserstoff und
Kobaltacetat-Tetrahydrat. Das Reaktionslösungsmittel ist Essigsäure.
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2 6 Ί 6 2 Ib
-Y-
Die erhaltene Terephthalsäure enthält 5.500 ppm (in Gewichtsanteilen)
4-Carboxybenzaldehyd. Die Farbe T.E.G-. dieser unreinen
Terephthalsäure beträgt 240 und ihre optische Dichte bei 340 m^
beträgt 1,09.
Die Bedingungen für die Reinigungsreaktion sind die folgenden:
Temperatur 25O0C
Druck 40 kg/cm am Manometer
räumliche Gesdrrandigkeit (kg/h/l Lösung) : 0,550
Man verwendet als Katalysator Palladium zu 0,5 Gew.-$ auf einem
Kohleträger in Granulaten. Man leitet 3,8 kg dieses gesiebten und feuchten Katalysators in eine Titanröhre, deren innerer Durchmesser
10 cm beträgt. Die Länge des katalytischen Bettes beträgt 110
cm. Der Katalysator wird auf eine Titanplatte mit Löchern gebracht, wobei die Löcher einen Durchmesser von 1,05 mm haben und die Zentren
dieser Löcher voneinander einen Abstand von 2 mm haben. Man läßt eine Lösung von unreiner Terephthalsäure durch die Kolonne
perkolieren: die unreine Lösung wird oben an der Kolonne eingeleitet; nach der Behandlung wird die Lösung am Boden der Kolonne
abgelassen. Die so behandelte Lösung wird unter Druck gewonnen, abgekühlt, sodann mit Unterdruck versehen; die Terephthalsäure
kristallisiert. Sie wird durch Filtrieren gewonnen, sodann gewaschen und getrocknet.
Die Lösung, die die Reinigungskolonne bei 2500C durchströmt, enthält
ungefähr 7,5 g unreine Terephthalsäure pro 100 g Lösungsmittel.
In der folgenden Tabelle I ist der Gehalt in ppm an 4-Carboxy-
.6 09844/12 43
■benzaldehyd der gereinigten Terephthalsäure angegeben, ebenso wie
die Farbe T.E.G. und die optische Dichte der gereinigten Säure. Ebenso ist in der Tabelle I der Gehalt in ppm an Benzoesäure und
an para-Toluylsäure der gereinigten Terephthalsäure angegeben.
Bei Versuch A ist das Lösungsmittel reines Wasser.
Bei den Versuchen B-J wird das Lösungsmittel aus verschiedenen Mischungen Wasser-Isopropanol gebildet.
Bei Versuch K ist das Lösungsmittel reines Isopropanol.
609844/ 1 7Λ2
O CD CO
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Φ | φ | -Ρ* | • | 4 4 | cf | N | cf | P- | O | Cf | J31 | cf | P | φ | 4 | ο | ||||||||
CT1 CD | € | Φ p | O | CD | P | P | Φ | • CQ | s- | Η3 | H | ti | ||||||||||||
JaJ | Φ | VO | I | H- | Φ | Η· | ty1 | 4 | H- | H | CQ | φ | ρ: | H | ||||||||||
Φ | Φ | H- | «9 | cp | ha | ω | |3 | <<! | rV | CO | Φ | Φ | I | H- | CQ | O | ||||||||
H- | H- | ö | O | & | O | p: | 4 | H | ι | O | »3* | |||||||||||||
Ϊ3 | £3 | O | N) | H1 | φ | ti | 1-3 | > | ||||||||||||||||
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Terephthalsäure | Tere- | S | VJl | |||||||||||||||||||||
Bildung | .Verharzung | VJI | _^ | |||||||||||||||||||||
VJl
8 |
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|||||||||||||||||||||||
k | ||||||||||||||||||||||||
1-3
Beispiel 2
Bei den Versuchen L, M und N der Tabelle II ist das Lösungsmittel
eine Mischung mit 98 Gew.-$ Wasser und 2 Gew.-$ eines Alkohols,
der Cyclopentanol, Cyclohexanol bzw.Butanol-2 ist. Alle anderen experimentellen Bedingungen sind die gleichen wie die in Beispiel
1.
Zum Vergleich: wenn man als Lösungsmittel eine Mischung mit 98 Gew.-$ Wasser und 2 Gew.-^ Äthanol (einem primären Alkohol) verwendet,
ist die Reinigung sehr unwirksam aufgrund der Tendenz zur Bildung -von Estern der Terephthalsäure wegen der Verwendung von
Äthanol.
Versuch | L mit 2 Gew.-$ Gyclopentanol |
M mit 2 Gew.-?? Cyclohexanol |
N mit 2 Gew.-5^ Butanol-2 |
erhaltene Tere phthalsäure : |
|||
Gehalt in ppm an 4-Carboxybenzaldehyd |
5 | 6 | 6 |
Gehalt in ppm an Benzoesäure |
< 10 | <10 | <1O |
Gehalt in ppm an para- Toluylsäure |
42 | 43 | 42 |
Farbe T.E.G.APHA | 6 | 6 | 7 |
optische Dichte bei 340 m jus |
0,021 | 0,025 | 0,024 |
609 8 44/1? 43
Claims (5)
- Patentansprüche/ 1/ Verfahren zur Reinigung einer Benzolpolykarbonsäure, wobei man diese Säure in Lösung in einem Lösungsmittel bei einer Temperatur zwischen 110 C und 350 0 bei einem ausreichenden Druck, um eine flüssige Phase aufrecht zu erhalten, und in Gegenwart eines Hydrierungskatalysators behandelt, dadurch gekennzeichnet, daß das Lösungsmittel eine Mischung aus Wasser und Alkohol ist, wobei die Mischung 0,5 - 50 Gew.-% Alkohol enthält und der Alkohol unter den sekundären und tertiären Alkoholen ausgewählt wird,
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung 1 - 30 Gew.-fo Alkohol enthält.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung 1-7 Gew.-% Alkohol enthält.
- 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Benzolpolykarbonsäure Terephthalsäure ist.
- 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Alkohol Isopropanol ist.60 9 8 44/1243ORIGINAL INSPECTED
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