DE2615953C2 - Verfahren zur Herstellung von festem kautschukartigem Polybutadien mit einem hohen Gehalt von mehr als 95 % der Butadieneinheiten in cis-1,4-Konfiguration - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von festem kautschukartigem Polybutadien mit einem hohen Gehalt von mehr als 95 % der Butadieneinheiten in cis-1,4-KonfigurationInfo
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Description
von (A) Trialkylaluminium UDd (B) einem Nickelsalz einer Carbonsäure In Cyclohexan und ein Bortrifluoridetherat
(C) kontlnuiarlich zugeführt werden. ,
Dieses Verfahren führt zwar zu guten Polymerisationsergebnissen, es besitzt jedoch den Nachteil, daß die
Katalysatorkomponenten (A) und (B) vor Ihrem Einsatz erst noch In einer zusätzlichen Verfahrensstufe in
Gegenwart von Cyclohexan mit geringen Mengen an 1,3-Butadlen umgesetzt werden müssen.
Aufgabe der Erfindung war es daher, ein kontinuierliches Verfahren zur Herstellung von Polybutadien mit
einem Gehalt an Butadieneinheiten von mehr als 95« in cis-l,4-Konflguration zu erarbeiten, das bei Einsatr
von aliphatischen oder cycloaliphatlschen Lösungsmitteln und Katalysatorsystemen aus (A) Trialkylaluminium,
(B) einem Nickelsatz einer Carbonsäure und (C) einem Bortrifluoridetherat absolut zufriedenstellend für eine
Durchführung im technischen Maßstab ist und das ohne die aufwendige zusäztliche Verfahrensstufe der Vormischung
von Katalysatorkomponenten in Gegenwart von Lösungsmitteln und geringer 1,3-Butadienmengen
durchgeführt wird. Aufgabe der Erfindung war es auch, ein Verfahren zu schaffen, das gegenüber den aus den
oben genannten US-Patentschriften bekannten Verfahren eins erhöhte Produktivität an cis-l,4-Polybutadien
erzielt und zu dessen Durchführung geringere Mengen an den Katalysatorkomponenten erforderlich sind als bei
diesen bekannten Verfahren. is
Es wurde in unerwarteter Welse festgestellt, daß zur Schaffung eines Verfahrens zur kontinuierlichen Polymerisation
von 1,3-Butadien zu einem Polybutadien mit hohem Gehalt an Butadieneinheiten in cis-1,4-Konfiguration
man kontinuierlich den Katalysator in einer In sltu-Weise verfügbar machen muß.
Gegenstand der Erfindung ist somit das im Patentanspruch beschriebene Verfahren.
Es wurde festgestellt, daß dann, wenn alle drei Katalysatorkomponenten unmittelbar vor dem Einspritzen in
das Reaktionsgefäß vermischt werden, ein Verstopfen der Zuführungsleitungen eintritt.
Es wurde gefunden, daß die beste Methode zur Einführung einer jeden der Katalysatorkomponenten in die
Mischung aus 1,3-Butadien und Inertem Lösungsmittel, welche als Vormischung bezeichnet wird, darin besteht,
daß jede der Katalysatorkomponenten in dem jeweils eingesetzten aliphatischen oder cycloaliphatlschen
Lösungsmittel aufgelöst wird, worauf eine getrennte Einspritzung in das Reaktion5«efäß in einer engen Nähe
zueinander erfolgt.
Die Konzentration dieser Katalysatorkomponenten in dem Lösungsmittel ist nicht kritisch und kann zwischen
0,01 und 99 Gew.-56 schwanken. Eine exaktere Arbeitsweise 1st jedoch möglich, wenn die Konzentration unterhalb
5,0 und vorzugsweise unterhalb 1,0% gehalten werden.
Zur Durchführung des Verfahrens der Erfindung geeignete Trialkylaluminlumverbindungen (A) sind Triethylaluminium,
Tri-n-butylalumiuium, Triisobutylaluminium, Tri-n-propylalumlnium, Triisopropylaiuminium,
Tripentylaluminium, Trilsopenrylaluminium, Tri-n-hexylaluminium, Triisohexylaluminium, Triheptylaluminium,
Triisoheptylaluminium, Trioct; 'aluminium sowie Triisooctylaluminium. Von diesen Verbindungen
verwendet man vorzugsweise Triethylaluminium oder Triisobutylaluminium.
Als Nickelcarbonsäuresalze (B) sind Nfckelbenzoat, Nickelacetat, Nickelnaphthenat, Nickeloctanoat, Nickelpalmitat
und Nickelstearat geeignet. Von diesen Verbindungen werden vorzugsweise Nickeloctanoat sowie
Nickelnaphthenat verwendet.
Die beim erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzte Katalysatorkomponente (C) ist ein Bortrifluoridkomplex
eines Ethers. Sind diese Bortrifluoridetherkomplexe nicht im Handel erhältlich, dann lassen sie sich !sieht direkt
durch Kontaktleren von Bortrifluoridgas mit dem als Komplexbildungsmittel eingesetzten Ether in ungefähr
gleichen molaren Mengen herstellen. Diese Kontaktierung erfolgt durch Umsetzung der gewünschten Mengen
an BF3 sowie der Etherverbindung unter Bildung des BF3-Etherats. Diese Methode läßt sich leichter durchführen
und kann in einem Medium aus einem Inerten organischen Verdünnungsmittel ausgeführt werden.
Zur Durchführung des Verfahrens der Erfindung geeignete Bortrifluoridetherate sind Bortrlfluorld-dipropyletherat,
Bortrilfluorid-dllsopropyletherat, Bortrlfluorid-dl-n-butyletherat, Bortrifluorid-dllsobutyletherat, Bortrlfluorld-dl-n-pentyletherat,
Bortrifluorid-dilsopentyletherat, Bortrifluorid-dl-n-hexyletherat, Bortrifluorld-diisohexyletherat,
Bortrifluorid-dl-n-heptyletherat, Bortrifluorid-di-n-octyletherat und Bortrifluorld-dlisooctyletherat.
Von diesen Verbindungen wird vorzugsweise Bortrlfluorid-di-nbutyletherat verwendet.
Das Molverhältnis der verschiedenen Katalysatorkomponenten zueinander ist vor. Bedeutung bei der Durchführung
des Verfahrens der Erfindung. Das Molverhältnis der Trialkylaluminlumverbindungen zu den Nickelcarbonsäuresalzen
Hegt zwischen 3/1 und 90/1, wobei ein bevorzugter Bereich bei 6/1 bis 60/1 liegt. Ein geeigneter
Bereich Hegt zwischen 12/1 und 45/1. Das Molverhältnis der Trialkylaluminlumverbindungen zu den
Bortrlfiuorldetheraten liegt zwischen 0,25/1 und 1,2/1, wobei ein bevorzugterer Zwischenbereich zwischen
0,35/1 und 1,1/1 und ein noch bevorzugterer Bereich zwischen 0,45/1 und 0,85/1 Hegt.
Die Menge des zur Durchführung des Verfahrens der Erfindung eingesetzten Katalysatorsystems kann etwas
variieren. Man kann allgemein angeben, daß die Katalysatormenge, ausgedrückt als gesamte Gewichtstelle des
Nickelcarbonsäuresalzes pro 100 Gewichtstelle 1,3-Butadien (NlO Gew.-Telle/100 Gew.-Teile BD) zwischen
0,001 und 1 liegen kann. Ein bevorzugterer Zwischenbereich Hegt zwischen 0,002 und 0,1 und ein noch geeigneter
Bereich zwischen 0,003 und 0,005.
Wie bereits erwähnt worden Ist, besteht ein Ziel der Erfindung darin, ein Verfahren zu schaffen, bei dessen
Durchführung die Produktivität an cls-1,4-Polybutadlen erhöht wird, wobei die Katalysatormenge herabgesetzt
wird, die für die Butadlenpolymerlsatlon erforderlich Ist. Es 1st möglich, daß diese Katalysatormenge überschritten
werden kann, falis die Gesamtmenge an pro 45 kg des Monomeren eingesetztem Katalysator keine Folge auf
den Endverbraucher ausübt oder falls bei der Durchführung des Polymerisationsverfahrens ein Überschuß an
Verunreinigungen vorliegt. Die angegebenen katalytlschen Mengen sollen die Erfindung nicht beschränken, sie
dienen vielmehr als Richtlinien für die einzusetzenden Mengen.
Das zur Durchführung des Verfahrens der Erfindung eingesetzte Lösungsmittelsystem besteht aus einem aliphatischen
Kohlenwasserstoff- oder cycloaliphatlschen Kohlenwasserstofflösungmlttel. Als derartige Lösungs-
mittel sind Butan, Pentan, Hexan, Heptan, Octan, Cyclohexan und Cyclopentan geeignet.
Einer der Vorteile bei der Durchführung des erfindungsg;emäßen Verfahrens besteht darin, daß man Verbesserungen
bezüglich des Umweltschutzes erzielt. Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird
vollständig die Verwendung von aromatischen Lösungsmitteln, wie Benzol oder Toluol, vermieden. Der Schutz
der Umgebung favorisiert die Verwendung von aliphatischen oder cycloaliphatische η Lösungsmitteln bei der
Polymerisation von l,3-3utadien gegenüber den unerwünschten aromatischen Lösungsmittelsystemen.
Die Lösi'ngmittelmenge, die zur Durchführung der Erfindung eingesetzt wird, kann erheblich schwanken und
liegt bei einem Butadien/Lösungsmlttel-Gewichtsverhältrtls von 5 bis 25*. Die exakte Menge des Monomeren
in bezug auf das Lösungsmittel hängt natürlich von einer Vielzahl von Faktoren ab, wobei der Hauptfaktor die
Viskosität der Mischung aus dem gelösten Polybutadien Un dem Lösungsmittel ist. Je konzentrierter die Polymer/Lösungsmittel-Mischung
ist, desto höher ist die Viskosität der Mischung. Es ist bekannt, daß das Wärmeübertragungsvermögen
mit höheren Viskositäten abnimmt. Die Viskosität der Polymer/Lösungsmittel-Mischung
hängt nicht nur von der Konzentration des Polybutadtens in dem Lösungsmittel, sondern auch möglicherweise
von dem Umsatz, dem Molekulargewicht sowie der Molekulargewichtsverteilung des cls-l,4-Polybutadiens ab,
das in der Mischung aus Polymerem und Lösungsmittel enthalten ist. Man muß daher die Viskosität einer
derartigen Mischung gegenüber der Fähigkeit ausgleichen, die bei der Additionspolymerisatlcn von 1,3-Butadien
erzeugte Wärme abzuführen, um die Temperatur der Polymerisation zu steuern. Es wurde festgestellt, daß ein
Gewichtsverhältnis von 1,3-Butadien zu Lösungsmittel von 10 bis 25% eine Polybutadlen/Lösungsmittel-Mischung
ergibt, die in zufriedenstellender Weise in technischem Maßstabe gehandhabt weriin kann.
Das erfindungsgemäße Polymerisationsverfahren wird unter Einhaltung von Methoden durchgeführt, bei
deren Ausführung man unter Ausschluß von Luft und Feuchtigkeit arbeitet.
Die eingehaltenen Temperaturen haben sich als nicht kritisch erwiesen und liegen bei 0 bis 1100C, wobei
Temperaturen von 30 bis 90° C zweckmäßig sind. Die Drücke liegen gewöhnlich bei Umgebungsdruck, man
kann jedoch auch gewünschtenfalls höhere oder tiefere Drücke einhalten.
In den folgenden Beispielen bedeutet BF3 ■ Bu2O Bortrlfluorid-dibutyletherat, TEA Trtethylaluminium und
NtO Nickeloctanoat.
Beispiele 1 bis 4
In eine aus zwei Reaktionsgefäßen, die in Reihe geschaltet sind, bestehende Kette, die mit Wärmeübertragungsmöglichkeiten
und Rührmöglichkelten versehen ist, wobei jedes Reaktionsgefäß ein Fassungsvermögen
von ungefähr 102 1 aufweist, wird mit einer Geschwindigkeit von ungefähr 36 kg pro Stunde eine Vormischung
aus 16 Gewichtsprozent, 1,3-Butadten und η-Hexan eingeführt. Dieser Mischung aus 1,3-Butadien und Hexan
werden kontinuierlich die drei Katalysatorkomponenten NiO als 0,05 gewichtsprozentige Lösung in Hexan, TEA
als 0,5 gewichtsprozentige Lösung in Hexan und BF3 · Bu2O als 0,5 gewichtsprozentige Hexanlösung in den in
der Tabelle angegebenen Mengen und Gewichtsverhältnissen zugeführt. Das Polybutadien wird mit einer
10%igen Harzsäurelösung in Hexan abgestoppt, worauf eine 10%Ige Lösung In Hexan von 2,6-Di-tert. jiexyl-pkresol
als Antioxidationsmittel in den in der Tabelle angegebenen Mengen zugesetzt wird.
12 3 4
NiO Gew.-Teile/100 Gew.-Teile
Monomcres TEA/NiO (Gewicht) TEA/BF3 (Gewicht) Temperatur, 0C
Umsatz in dem ersten Reaktor, % Umsatz in dem zweiten Reaktor, % Verweilzeit, h End-Mooney-Viskosität, M/L4, bestimmt
bei IQQ0C nach ASTM D-1646
DSV, bestimmt nach ASTM D 3616-77 Abstopteile pro 100 Teile des Polymeren 1,08
Antioxidationsmittelteile pro 100 Teile des Polymeren Durchj-hnittliche Vormischungs- 36,79
zuführgeschwindigkeit, kg/h
0,006 | 0,0039 | 0,008 | 0,0058 |
12,1 | 18,2 | 16,1 | 11,99 |
1,37 | 0,91 | 1,50 | 1,15 |
78 | 69 | 69 | 66 |
70,3 | 52,4 | 56,8 | 68.2 |
80,6 | 69,3 | 78,2 | 79,0 |
4,29 | 4,31 | 4,15 | 4,35 |
54 | 64 | 45,5 | 81 |
2,90 | 3,07 | 3,16 | 3,64 |
1,08 | 1,06 | 0,97 | 1,03 |
1,03 | 0,84 | 0,91 | 1,03 |
38,06
36,36
Das bei der Durchführung der vorstehenden Polymerisation erzeugte Polybutadien weist einen Gehalt an
Monomerenelnhelten in cls-1,4-Konflguratlon von mehr als 95% auf.
Um die Verbesserung zu erläutern, die durch eine kontinuierliche Einspritzung der Katalysatorkomponenten
In das Reaktionsgefäß, welches die Mischung aus aliphatischen^ Lösungsmittel und 1,3-Butadien enthält und in
sltu-Bildung des Katalysatorsystems erzielt wird, sei auf folgende Ergebnisse hingewiesen:
Bei der Durchführung eines Butadienpolymerisationsverfahrens unter Einsatz des in der US-PS 3170 907
beschriebenen Katalysatorsystems sowie unter Anwendung der Vorformmethoden gemäß den US-PS 34 64 965
und 34 71 462, stellt man während einer längeren Zeitspanne fest, daß beim Einsatz der kontinuierlich vorgeformten Katalysatoren gemäß den Methoden dieser US-Patentschriften ein durchschnittlicher Umsatz von 67,5%
erzielt wird.
Wird 1,3-Butadlen während einer langen Zeltspanne nach dem erfindungsgemäßen Verfahren unter kontinuierlicher Zugabe der Katalysatorkomponenten polymerisiert, dann stellt man fest, daß der durchschnittliche
Umsatz auf 74,9% ansteigt, was einer ll%igen Erhöhung des Gesamtdurchschnittsumsatzes entspricht. Infolge
der Tatsache, daß die erfindungsgemäße Katalysatorzufuhrmethode die Bildung eines Katalysatorsystems
ermöglicht, das aktiver 1st als das kontinuierlich vorgeformte Katalysatorsystem des Standes der Technik, Ist is
eine Erhöhung der kontinuierlichen Fließgeschwindigkeit der Reaktanten In das Reaktionsgefäß möglich,
wodurch eine Gesamtzunahme der Produktivität bei Verwendung einer Anlage der gleichen Größe um 18,4%
möglich Ist. Gleichzeitig vermindert sich der gesamte verbrauchte Katalysator um durchschnittlich 25%.
Ein ll%lger Zuwachs des Umsatzes beim Verfahren der Erfindung 1st von noch größerer Bedeutung, wenn
man gleichzeitig die 18,4%lge Zunahme der Produktivität berücksichtigt. Desgleichen ist der ll%lge Zuwachs
des Umsatzes zusammen mit der 25%lgen Verminderung des Gesamtkatalysatorverbrauchs zu sehen. Dieser
ll%lge Umcatzzuwachs und die 18%lge Zunahme der Produktivität sind zusammen mit der 25%lgen Abnahme
des Gesamtkatalysatorverbrauchs völlig unerwartet.
Claims (1)
10
Patentanspruch:
Verfahren zur Herstellung von festem kautschukartigem Polybutadien mit einem hohen Gehalt von mehr
als 95% der Butadieneinheiten In cis-l,4-Konflguratlcn durch kontinuierliche Polymerisation von 1,3-Butadlen
in Mischung mit einem inerten aliphatischen oder cycloallphatischen Lösungsmittel, bei 0 bis 110° C, in
Gegenwart eines Katalysatorsystems aus (A) wenigstens einer Trialkylalumlnlumverblndung, wobei die
Alkylgruppe 2 bis 8 Kohlenstoffatome enthält, (B) wenigstens einem Nickelcarbonsäuresalz und (C) wenigstens
einem Bortrifluortd/Ether-Komplex, wobei das Molverhältnis der Trialkylaluminlumverbindung zu dem
Nickelcarbonsäuresalz zwischen 3/1 und 90/1 und das Molverhältnis des Alumlniumtrialkyls zu den Bortrifluoridetheraten
zwischen 0,25/1 und 1,2/1 liegt, dadurch gekennzeichnet, daß jede der einzelnen
Katalysatorkomponenten jeweils für sich kontinuierlich in das Polymerisationsgefäß eingespritzt wird,
welches die Mischung aus 1,3-Butadien und inertem Lösungsmittel enthält.
20
30 35 40 45 50
60
Es sind einige Verfahren zur Herstellung von Polybutadien mit hohem Gehalt an Butadlenelnhetu.L; in cis-1,4-Konfiguraiion
bekannt. So wird beispielsweise in der US-PS 31 70 907 ein Verfahren zur Herstellung von
Polybutadien mit einem Gehalt an Butadieneinheiten in cis-1,4-Konfiguration von 97,456 beschrieben. Dieses
Verfahren besteht darin, 1,3-Butadien in einem Kohlenwasserstcffverdünsungsmittel bei 400C durch Zugabe
von 1,3-Butadien zu einem Katalysatorsystem zu polymerisieren, das durch Vermischen von Nlckelnaphthenat,
Bortrifiuoridetherat und Triethylalumlnlum hergestellt worden Ist. In dieser Druckschrift wird ganz allgemein
angegeben, daß das bei diesem Verfahren eingesetzte Katalysatcrsystem in der Weise erhalten wird, daß eine
Reaktion durch Vermischen von (A) einem Trialkylaluminium, (B) einem organischen Carbonsäuresalz von
Nickel, und (C) Bortrifiuoridetherat bewirkt wird, wobei das Molverhältnis des Trialkylaluminiums zu dem
Bortrifiuoridetherat zwischen 0,1 und 5,0 und das Molverhältnis des Nickelsalzes zu dem Trialkylaluminium
zwischen 0,03 und 7,0 liegt.
Dieses bekannte Verfahren verwendet jedoch ein Katalysatorsystem, das In Kohlenwasserstoff nicht vollständig
löslich ist, d. h. nur In verdünnten Lösungen löslich zu sein scheint, In konzentrierten Losungen jedoch
einen schwarzen Niederschlag erzeugt. Außerdem zeigt dieses Verfahren noch die Nachteile einer verringerten
Katalysatoraktivität bei Polymerisationssystemen, die große Mengen an Verunreinigungen enthalten oder in
Jenen die 1,3-Butadien-Konzentration niedrig ist.
Zur Verbesserung dieses Verfahrens wurden daher In den US-PS 3464 965 und 34 71462 1,3-Butadien-PoIymerisationsverfahren
mit besser löslichen Katalysatorsystemen beschrieben. Die dabei verwendeten Katalysatorsysteme
sind^aus einer Mischung aus (A) einer Trialkylaluminiumverbindung, (B) einem Nickelsalz von
Carbonsäuren, (C) einem Bortrifiuoridetherat und (D) 1,3-Butadien In Gegenwart eines Kohlenwasserstofflösungsmittels
vorgeformt worden, Indem die Mischung in einer solchen Reihenfolge gebildet wurde, daß das
1,3-Butadien der Mischung zugesetzt wurde, bevor das Nickelsalz und die Organoaluminlumverbindung reagieren
gelassen wurden; diese Mischung wurde dann bei einer Temperatur von 20 bis 100° C gealtert.
Der bei dem In der US-PS 3170 907 beschriebenen Verfahren bei hohen Verunreinigungen und niedrigen
Monomerkonzentrationen bekannte Katalysatoraklivitätsverlust wird durch diese mit stabilisierten und vorgeformten
Katalysatorsystemen arbeitenden Verfahren vermieden.
Bei den aus diesen US-PS 3170 907, 34 64 965 und 34 71462 bekannten Verfahren können zwar sowohl
aromatische als auch aliphatlsche Kohlenwasserstoffe als Inerte Lösungsmittelsysteme verwendet werden. Sämtliche
In diesen Druckschriften beschriebenen Versuche werden jedoch In Benzol bzw. Toluol oder in einem
Gemisch von Toluol mit einem aliphatischen Kohlenwasserstoff durchgeführt.
Eigene Untersuchungen zeigten nun, daß diese bekannten Verfahren dann, wenn man Polybutadiene mit
mehr als 95% der Monomereinheiten In cls-1,4-Konflguratlon erhalten will, bei Durchführung In technischem
Maßstabe keine zufriedenstellenden Ergebnisse bringen, wenn anstelle von aromatischen Lösungsmitteln, wie
Benzol oder Toluol, ein aliphatlsches Lösungsmittelsystem, -vle Pentan oder Hexan, verwendet wird.
Dabei wurde festgestellt, daß die Katalysatorkomponenten, wie Trialkylaluminium oder ein Nickelcarbonsäuresalz,
In aliphatischen Kohlenwasserstoffen, wie Pentan oder Hexan, und auch In aromatischen Lösungsmitteln
löslich sind. Andererseits wurde festgestellt, daß Bortrifluorlddlethyletherat nicht in ausreichendem Maße In den
aliphatischen Lösungsmitteln löslich ist. Werden bestimmte Kombinationen der Katalysatorkomponenten, bestehend
aus Alumlnlumtrlalkylen, Nickelsalzen von Carbonsäuren und Bortrifluoriddiethyletheraten, vereinigt,
dann wird ein Katalysator gebildet, der sich nicht für eine Durchführung In technischem Maßstabe eignet.
Dieser Katalysator Ist nicht löslich, vielmehr muß er in aliphatischen Kohlenwasserstoffen suspendiert oder
dispergiert werden. Die Unlösllchkelt des Katalysators führt zu dem Verstopfen der KatalysatorzufUhrungsleltungen
zu dem Polymerlsatlonsreaktlonsgefäß und zu einem Absitzen des Katalysators in dem Katalysatorvorratstank.
Sogar die Vorformung derartiger Katalysatoren gemäß den Methoden, wie sie In den US-PS 34 64 965
oder 34 71 462 beschrieben sind, unter Einsatz eines konjugierten Diolefins als Katalysatorstabillslerungsmlttel
liefert kein vollständig zufriedenstellendes Katalysatorsystem zur Polymerisation von 1,3-Butadlen In aliphatischen
Lösungsmitteln. Sogar das vorgeformte stabilisierte Katalysatorsystem Ist nicht zufriedenstellend Infolge
von Unlösllchkeltsproblemen, die bei dem vorgeformten stabilisierten Katalysator auftreten, wenn ein aliphatlsches
Kohlenwasserstofflösungsmittelsystem, wie Pentan oder Hexan, verwendet wird.
Des weiteren ist aus der DE-OS 18 14 011 ein Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von cls-1,4-Polybutadlen
bekannt, bei dem dem das Monomere und Cyclohexan enthaltenden Polymerisationsreaktor getrennt
voneinander eine unter Zusatz von \% des zur Polymerisation eingesetzten 1,3-Butadlens vorgebildete Lösung
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