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Innenrohrformstück für Kamine
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Innenrohrformstück für Kamine
für die Führung von Rauchgas sowie eine Vorrichtung zum Walken von Matten für Isolierungen
der Innenrohrformstücke und auf ein Verfahren zur Herstellung von gewalkten Matten
für Isolierungen der Innerohrformstücke.
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Kamine oder Schornsteine bestehen üblicherweise aus mindestens einem
Rauchgas führenden Innenrohr, das von einer wärmebeständigen Isolierung umgeben
und in einen Mantel eingesetzt oder mit einer Ummantelung versehen ist.
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Aus der DT-PS 838 499 ist ein Bauelenent zui Herstellung von Rauch-
oder Gasabzugsrohren, insbesondere Kaminen,
bekannt, das aus einem
inneren Rohr aus wärmewiderstandsfähigem Material, einem äußeren Block und einer
dazwischenliegenden Hülse aus Isoliermaterial besteht. Die Hülse kann aus isolierendem,
unverbrennbarem Material, wie Zellenbeton, Asbestfasermaterial, Diatomit, Glaswolle,
Mineralwolle od.
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dgl. bestehen. Das isolierende Material wird in den Zwischenraum zwischen
dem inneren Rohr und dem äußeren Block eingegossen oder eingefüllt.
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In dem DT-Gbm 1 995 206 ist ein Kaminstein mit durch gehender Innenöffnung
zum Aufnehmen eines Einsatzrohrabschnitts mit Abstand zwischen Einsatzrohr-Außenfläche
und Innenöffnungsfläche beschrieben, bei dem der Innenöffnungsfläche eine Isolationsschicht
mit oder ohne Abstand räumlich zugeordnet ist. Bei der bekannten Ausführungsform
kann der Innendurchmesser der rohrförmigen Isolationsschicht geringfügig größer
gewählt werden als der Außendurchmesser des Einsatzrohrs, so daß die Isolationsschicht
mit einer einen festen Sitz gewährenden Passung am Einsatzrohr bzw. am Einsatzrohrabschnitt
befestigt ist. Im Material für die Isolationsschicht sind Schaumglas ( Foamglas
) oder getränkte und/oder gebrannte Steinwolle und/oder Glaswolle vorgesehen.
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Der Einsatzrohrabschnitt oder der Kaminstein können bereits am Ort
der Fertigung mit der Isolationsschicht versehen werden, indem diese z.B. aufgeklebt
oder angefcrmt wird.
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Aus der DT-AS 1 957 106 ist ein Verfahren zum Herstellen eines Formstücks
für Kamine, bei dem ein den Rauchgasabzug bildeides Innenrohr mit einer thermischen
Isolationsschicht umkleidet wird und ein Mantel auf die thermische Isolationsschicht
aufbetoniert wird, bekannt, bei dem vor dem Aufbetonieren des Mantels auf der thermischen
Isolationsschicht
eine später wieder entfernbare Abstandshalteschicht
aufgebracht und auf dieser der Mantel aufbetoniert wird. Um das zum Führen von Rauchgas
bestimmte Innenrohr aus Schamotte kann als thermische Isolationsschicht eine Mineral-
oder Glasfasermatte gewickelt werden, auf welche die Abstandhalteschicht aufgebracht
wird. Die Abstandhalteschicht kann aus vorgefertigten Schalen aus Wachs oder Stearin
oder aus einer Eisschicht bestehen. Nach Erstarren des Betonmantels und Entfernen
der Abstandhalteschicht, z.B. durch einfaches Abtropfen unter Wärme, entsteht anstelle
der Abstandhalteschicht ein Radialspiel für thermische Bewegung des Innenrohrs mitsamt
der Isolationsschicht.
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In der DT-AS 1 815 516 wird dargelegt, daß bei der Umkleidung des
Innenrohrstrangs mit Min eralfas ermatten eine Gleichmäßigkeit der Isolierstärke
besonders an den Stellen, an denen die Enden der Matten zusammenstoßen, nur sehr
schwierig zu erreichen ist. Beim direkten Aufbetonieren der Ummantelung könnten
sich ungleichmäßige Dichtheit und Wandstärke des Isoliermaterials ergeben. Außerdem
müßten bei Ausbildung der Isolationsschicht als vorgefertigte Klemm-Manschette verschiedene
Typen von Klemm-Manschetten für verschiedene urchmesserlängen und Querschnittsformen
des Schornsteins vorgesehen werden. Die Klemm-Manschetten liessen sich auch nicht
bequem auf der Baustelle im Schornstein oder in einem Schornsteinformstück nachträglich
einbringen.
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Gemäß der DT-AS 1 815 516 ist daher eine durchgehende Isolationsschitht
aus Mineralfasern zwischen einem feuerfesten Innenrohrstrang und einem im Abstand
von diesem herum angeordneten äußeren Mantelrohrstein des Schornsteins angeordnet,
die
aus einem wendelförmig eingelegten Mineralfaserzopf besteht.
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Um den Zopf kann ein Schutzmantel angeordnet sein, der aus einer Umklöppelung
aus Polyamidfäden oder Draht besteht.
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Das Einlegen eines Mineralfaserzopfes löst jedoch nicht die besonderen
Probleme der Isolierung des Rauchgas führenden Innenrohre, weil der Mineralfaserzopf
sich unter dem Eigengewicht der Zonfwindungen noch nachsetzt, so daß die Windungspackung
noch dichter wird und am Kopfende eine von thermischer Isolierung freie Strecke
entsteht. Außerdem ist eine Isolierung aus Mineralfaserzopfwindungen nicht gleichförmig.
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In dem DT-Gbm 7 318 578 wird auseinandergesetz, daß bei dem üblichen
liegenden Transport der isolierten Innenrohre der weiche Teil, nämlich die Isolationschicht,
außen liegt und besonders die Gefahr der Beschädigung und eines Transportbruchs
ausgesetzt ist. Ferner sei die hygroskop -sche Isolierungsschicht bei dem Transport
und der Lagerung frei der Atmosphäre ausgesetzt.
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Gemäß dem D2-Gbm 7 318 578 ist ein Mantel-Formstück für mehrschalige
Formsteine od.dgl., das aus ineinander angeordneten Teilen als Innenrohrisolierschicht
und Mantelrohr zusammensetzbar ist, vorgesenen, bei dem die Isolier bzw. Dämmschicht
mit der Innenfläche des Mantel-Formstücks fest verbunden ist und das Mantel-Formstück
und die Dämmschicht ein einstückiges Bauteil bilden. Die Dämmschicht besteht aus
einer überwiegend auf Mineralfasser-Basis gebildeten Isolierung und kann an dem
Mantel mittels mechnnisener Befestigungsteile, wie Nägeln oder Schrauben, oder durch
Kleben befestigt sein.
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Das Mantel-Formstück mit auf der innenliegenden Isolier- oder Dämmschicht
hat den wesentlichen Nachteil, daß die Isolierschicht beim Einsetzen des Innenrohrs
leicht zerstört oder beschädigt werden kann und daß es außerdem nicht einfach ist,
die Isolier- oder Dämmschicht auf der Innenfläche des Mantel-Formstücks zu befestigen.
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Die für die Herstellung der bekannten Isolierungen verwendeten Matten
oder Platten aus Mineralwolle und/oder Glaswolle, sind nur sehr schwer biegsam.
So sind z.B. zylindrische Schalen aus den genannten Stoffen sehr formsteif. Gemäß
der DT-OS 2 118 o46 ist daher vorgesehen, daß das vorgefertigte schalenförmige Isolierstück,
das in dem Ringraum zwischen Innenrohr und Mantel angeordnet wird, nur an einer
Umfangsseite, z.B. der inneren Umfangsseite, zusammenhängt und die andere Umfangsseite
durch längs des Isolierstücks verteilte Querschlitze aufweist, die gegen.-über dem
Mantel offene Spalten bilden. Die Querschlitze sollen sich über den größten Teil
der Dicke des Isolierstücks erstrecken. Die Herstellung der Querschlitze in dem
Isolierstück erfolgt durch Aussägen mit z.B. einer Rundsäge. Es handelt sich um
einen sehr aufwendigen Arbeitsvorgang, bei dem ein wesentlicher Verlust an Isoliermaterial
eintritt, besondere Vorsichtsmaßnahmen zur Beseitigung des gesundheitsschädlichen
Mineralfaser- oder Glasfaserstaubs getroffen werden müssen und schließlich ein Isolierstück
erhalten wird, dessen Wärmedämmung durch die Querschlitze herabgesetzt ist. Es ist
auch bekannt, Platten aus Isoliermaterial, wie Mineralfasern oder Glasfasern, für
die Herstellung von schalenförmigen Isolierstücken zum Einlegen in den Ringraum
zwischen Innenrohr und Mantel bei Kaminformstücken mit durchgehenden Bohrungen zu
versehen, die parallel zur Achse des Innenrohrs verlaufen. Die Herstellung
dieser
Bohrungen soll ein Biegen der formsteifen Platten zu einer Schale mit einem gewünschten
Durchmesser erleichtern. Auch in diesem Fall ist ein aufwendiger Arbeitsvorgang
erforderlich, durch den ein Verlust an Isoliermaterial und eine Herabsetzung der
Wärmedämmung an den durchbohrten Stellen herbeigeführt wird.
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Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Innenrohrformstücks
für Kamine, das von einer wärmebeständigen Isolierung aus Mineral- und/oder Glasfasern
umkleidet ist, bei dem die Isolierung nicht die Nachteile der geschilderten bekannten
Ausführungsformen aufweist und eine gleichförmige Wärmedämmung gewährleistet ist
und das in einfacher Weise herstellbar ist.
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Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindmgsgemäß durch ein Innenrohrformstück
für Kamine für die Fiihrung von Rauchgas, das von einer wärmebeständigen Isolierung
aus Mineral- und/oder Glasfasern umkleidet ist, das dadurch gekennzeichnet ist,
daß die Isolierung auf dem Innenrohr aus einer flächig gewalkten Isoliermatte aus
elastischen wärmebeständigen Mineralfasern oder Glasfasern oder einem Gemisch davon
besteht.
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Gemäß einer zweckmäßigen Aueführungsform wird die flächig gewalkte
Isoliermatte in ihrer -Lage auf dem Innenrohr durch Metallbänder oder wärmebeständige
Kunststoffbänder festgehalten.
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Die mit der Isolierung versehenen Innenrohre werden zweckmäßig in
einer Schrumpffolie verpackt.
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Ptir runde Innenrohre wird vorzugsweise eine Isoliermatte verwendet,
die-kontinuierlich oder in kurzen Abständen
flächig gewalkt worden
ist, während für Innenrohre mit rechteckigem oder quadratischem Querschnitt Isoliermatten
verwendet werden, die in Abständen, welche den Seitenlängen der Innenrohre entsprechen,
flächig gewalkt worden sind.
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Unter flächig gewalkt" wird in diesem Zusammenhang ein Walken mit
Walkwalzen verstanden, die miteinander in Eingriff stehende gekrümmte Oberflächen
aufweisen, wobei die Walkwalzen eine Breite aufweisen, die mindestens dem 1- bis
2-fachen der Dicke der zu walkenden Isoliermatte oder -platte entspricht und vorzugsweise
etwa dem 3- bis lo-fachen, insbesondere dem 3- bis 5-fachen der Dicke der ungewalkten
Matte entspricht.
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Die Erfindung umfaßt auch ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Walken von Matten für die Isolierung der Innenrohrformstücke, wobei eine Mehrzahl
von angetriebenen, über gekrümmte Flächen in Eingriff miteinander stehenden Walkwalzen
für das flächige Walken der Isoliermatten oder -platten zur Anwendung gelangt.
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Die Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert.
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Fig. 1 ist ein Schnitt durch ein Innenrohrformstück gemäß der Erfindung
mit wärmebeständiger Isolierung0 Fig. 2 zeigt ein Teilstück eines Innenrohrformstücks
gemäß der Erfindung mit teilweise entfernter Isolierung, wobei die Isolierung in
ihrer Lage durch ein Metallband festgehalten wird.
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Fig. 3 zeigt die Verpackung einer Mehrzahl von isolierten Innenrohren
in einer Schrumpffolie.
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Pig. 4 stellt schematisch eine Vorrichtung zum flachigen Walken einer
Isoliermatte mit vier Walkwalzengruppen dar.
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Fig. 5 zeigt schematisch einen Teil eines stufenlosen Getriebes für
die Vorrichtung gemäß Fig. 4, und Fig. 6 zeigt schematisch eine mit der Vorrichtung
gemäß Fig. 4 gewalkte Isolierung für ein Innenrohrformstück mit quadratischem Querschnitt.
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In den Fig. 1 und 2 ist mit 1 das Innenrohr aus Schamotte bezeichnet,
das zweckmäßig über seine ganze Länge, mit Ausnahme eines vorstehenden, abgesetzten
Teils, der für den Eingriff in eine entsprennende Ausneiimung in einem anschließenden
Innenrohrformstück dient mit einer Isolierung aus einer biegsamen elastische, flächig
gewalkten Matte aus wärmebeständiger Glasfaser versehen ist. Die Isoliermatte 2
wird in ihrer Lage durch Metallbänder 3 festgehalten. Anstelle von Metallbändern
können auch Bander aus wärmebeständigem Kunststoff oder Drähte zur Anwendung gelangen.
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Die Herstellung der Innenrohrformstücke gemäß der Erfindung erfolgt
zweckmäBig in einem Fertigungsbetrieb, in dem auch die Innenrohre in Standardgrößen
und -ausführungen hergestellt werden0 Die neuen isolierten Innenrohrformstücke können
zu mehreren in einer Schrumpffolie (Polyäthylenfolie) verpackt werden, um einen
einwandfreien Schutz gegen Witterungseinflüsse
herbeizuführen.
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In Fig. 3 ist eine derartige Verpackung mit einer Polyäthylenfolie
4 gezeigt. Im Gebrauch auf der Baustelle wird die Polyäthylenfolie abgezogen,und
die einzelnen Innenrohrformstücke werden zusammen mit der auf ihr befindlichen Isolierung
in den Kaminmantel aus z.B. Leichtbeton eingesetzt. Das Innenrohrformstück gemäß
der Erfindung gelangt auf diese Weise mit trockener und nichtverschmutzter Isolierung
in den Kaminmantel, wobei gegebenenfalls eine Mehrzahl von Innenrohrformstücken
in Kamineinheiten oder -ummantelungen mit einer Mehrzahl von Öffnungen eingesetzt
werden kann.
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Die Isolierungen bei dem Innenrohrformstück gemäß der Erfindung haben
eine Stärke zwischen etwa 20 und 40 mm und entsprechen den Vorschriften der Zulassung.
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In der Vorrichtung gemäß Fig. 4 sind vier Walzenpaare 5,6 vorgesehen,
von denen die Walzen 5 konvex gekrümmte und die Walzen 6 konkav gekrümmte Arbeitsflächen
aufweisen. Die Walzen 5,6 sind jeweils auf angetriebenen Wellen 7,8 in einstellbarem
Abstand voneinander angeordnet.
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Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 4 ist der Abstand der einzelnen
Walzen so bemessen, daß eine gewalkte Isolierung erhalten wird, bei der eine Mineralfaserplatte
9 aus z.B. Steinwolle derart flächig gewalkt wird, daß für die vier Ecken eines
quadratischen Innenrohrs entsprechend gewalkte Streifen entstehen.
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Die Walkwalzen 5 mit den konvex gekrümmten Arbeitsflächen sind mit
im Abstand voneinander angeordneten Mitnehmerspitzen
lo versehen,
die bei der dargestellten Ausführungsform in die Innenseite der späteren Isolierung
eingreifen.
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Die Breite der Walzen beträgt bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
loo mm, während die Tiefe der Krümmung der Arbeitsfläche der konkaven Walzen 6 bzw.
die Höhe der Ballung bei den konvexen Walzen 5 etwa 30 mm beträgt.
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Bei den Walzen 5 kann anstelle der Mintnehmerspitzen auch eine Anzahl
von im Abstand voneinander vorgesehenen Rippen bzw. Riefen vorhanden sein.
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Die Wellen 7 und 8 sind für den Eingriff mit den Walkwalzen vlerkantig
ausgebildet. Die Mittel für die Feststellung der Walzen sind nicht dargestellt.
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In Fig. 5 ist schematisch die Antriebsvorrichtung für die Walkwalzen
5 und 6 in verkleinertem Maßstab dargestellt. Die Antriebsvorrichtung liegt seitlich
ron der in Fig. 4 gezeigten Walzenanordnung. Die Walkwalzen werden gemeinsam von
einem stufenlosen Getriebe mittels Kettenräder 11 und 12 und einer Kette 13 angetrieben.
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Die Walkvialze 5 ist mit in Abstand vonelnanoer angeordneten Mitnehmerspitzen
lo versehen.
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In Fig. 6 ist schematisch eine Isolierung mit vierflächigen Walkstellen
gezeigt, die mit der Vorrichtung gemäß der Fig. 4 bei der die zu walkende Isoliermatte
im wesentlicher senkrecht zur Zeichenebene geführt wird, erhalten werden kann.
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Bei Anwendung der beschriebenen Vorrichtung wird die Biegsamkeit
der gewalkten Matte oder Platte an den in
Fig. 6 gezeigten Stellen
15 stark erhöht, ohne daß die Isolierungseigenschaften und der Zusammenhalt des
Materials an den betreffenden Stellen beeinträchtigt wird.
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Wenn es gewünscht wird, eine kontinuierliche oder im wesentlichen
kontinuierliche (d.h. in geringen Abstand erfolgende) Walkung zu erzielen, werden
die Walkwalzen zusammengeschoben, und es wird zweckmäßig die Anzahl der Walkwalzen
erhöht.
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L e e r's'e i t e