DE261401C - - Google Patents
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Classifications
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- H—ELECTRICITY
- H02—GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
- H02K—DYNAMO-ELECTRIC MACHINES
- H02K31/00—Acyclic motors or generators, i.e. DC machines having drum or disc armatures with continuous current collectors
- H02K31/02—Acyclic motors or generators, i.e. DC machines having drum or disc armatures with continuous current collectors with solid-contact collectors
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- Induction Machinery (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- ΛΙ 261401 -KLASSE
21 d. GRUPPE
. ALFRED LAMPL in BERLIN. Gleichstrom-Unipolarmaschine mit zylindrischem Läufer.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 9. August 1910 ab.
Die vorliegende Erfindung bezweckt, den Leistungskoeffizienten, d. h. die Materialausnutzung
von Unipolarmaschinen, wesentlich zu erhöhen und die bei Erzeugung höherer Spannungen
auftretenden Schleifringschwierigkeiten — hohe mechanische und elektrische Verluste,
großer Raumbedarf und Bürstenverschleiß — zu beseitigen.
Der Erfindungsgegenstand ist in den Fig. ι
ίο bis 4 in zwei beispielsweisen Ausführungen
dargestellt. Die gestrichelten Linien zeigen den Verlauf der Kraftlinien, die strichpunktierten
denjenigen des Stromes und die Pfeile den Weg der Kühlluft an.
Nach Fig. ι und 2 ist das Feldsystem (Ständer) 4 in der bisher gebräuchlichen Weise als
massiver Guß körper ausgeführt. Ein solcher bietet wegen der vielen starken Rückleitungen,
die aus ihm heraus oder durch ihn hindurchgeführt werden müssen, erhebliche konstruktive
Schwierigkeiten und erfordert große Mengen an Kupfer o. dgl. Der in Fig. 3 und 4
, dargestellte Ständer zeigt demgegenüber einen prinzipiell gleichen Aufbau wie der Läufer,
indem er aus vielen voneinander isolierten und durch Lüftungsschlitze getrennten Stahl-Sektoren
zusammengesetzt ist. Letztere können zur Stromrückleitung verwendet werden, wodurch eine gute Ausnutzung und Kühlung
erzielt und die Anbringung besonderer Stromrückleiter vermieden wird.
Durch Fig. 5 ist veranschaulicht, in welcher Weise die spiralförmige Feldverzerrung durch
die Ankerströme infolge des hohen magnetischen Widerstandes der Luftschlitze auf gehoben
wird.
Um zu verhindern, daß je zwei benachbarte Segmente des Läufers oder des Ständers eine
höhere gegenseitige Spannungsdifferenz als die Einzel- (Elementar-) Spannung des Läufers aufweisen,
können gemäß Fig. 2 die zu demselben Schleifringpaar gehörigen (parallel geschalteten)
Leitergruppen in zwei gleich große Teile geteilt und je um einen gemeinsamen Durchmesser
symmetrisch angeordnet werden. Die mit α av b bv c C1 usw. bezeichneten Leiterelemente
sind demnach jeweils denselben Schleifringpaaren zugeordnet und gehören zu
ebenso vielen Rückleitern im Ständer, die gleichfalls symmetrisch um einen gemeinsamen
Durchmesser verteilt sind. Zwischen je zwei benachbarten Sektoren a, b, c usw. der einen
Hälfte, ebenso wie zwischen den benachbarten Elementen av bx, C1 usw. der anderen Hälfte
herrscht jeweils die Elementarspannung des Ankers. Dagegen herrscht zwischen den beiden
ersten Sektoren a Ci1 sowie zwischen den
ihnen diametral gegenüber angeordneten zwei letzten Sektoren f /\ jeweils die Potentialdifferenz
Null. Das gleiche gilt für die entsprechenden Sektoren des Ständers. Diese
Anordnung sowie die zum größten Teil durch Luft erfolgende Isolierung bewirken, daß der
Aufwand an Isoliermaterial sowie dessen Beanspruchung gering sind.
Die Betrachtung der Fig. 7, 8 und 9 läßt erkennen, daß trotz dieser neuartigen Leiteranordnung
in genau gleicher Weise eine Korn-
pensierung der Ankerrückwirkung eintritt, als wenn die Leitergruppen in der bisher üblichen
Weise, d. h. ohne Zweiteilung und symmetrische Anordnung nebeneinandergereiht wären.
Ist auf dem Umfang L (Fig. 7) des Läufers einer Zylinder-Unipolarmaschine ein Leiter^,
auf der Polfläche 5 des zugehörigen Ständers der Rückleiter A1 verlegt und sind diese beiden
Leiter mit dem Schleifring R durch kurze, radial verlaufende Stromwege // verbunden, so teilt
sich der Hauptstrom / im Schleifring allgemein in zwei Teilströme I1 und i2, die je nach
ihrer Größe und Richtung auf das Erregerfeld der Maschine eine Rückwirkung ausüben.
Schließen in einem beliebigen Augenblick die durch A und A1 gelegten Radialebenen den
Winkel α ein, so ergeben sich diese Teilströme zu:
2 7Γ — o. . a
J
7
im zugehörigen Schleifring dieselben Ströme il i2 hervor, die jedoch gegen R um den
•Winkel α verschoben sind usw.
Sind insgesamt η vom Strom / durchflossene
Leiter am Umfange L und ebenso viele Rückleiter am Umfange 5 derart verteilt, daß je
zwei aufeinanderfolgende Leiter bzw. Rückleiter um den Bogen
_ 2/T
voneinander entfernt sind, so ergibt sich bei einem beliebigen Verdrehungswinkel α zwischen
Läufer und Ständer das in Fig. 8 angedeutete Strombild. Mißt man den Winkel α durch
den Bogen a, so ergibt sich:
27Γ
Ist im Bogenabstand α von A und A1 ein
zweites, mit dem ersteren in Reihe geschaltetes Leiterpaar B B1 angeordnet, so ruft dieses
ma = m · —
wo m die auf den Winkel α entfallende Anzahl von Leitern bedeutet. Dann ist, wie aus
der Figur ersichtlich, die Summe aller einen beliebigen Querschnitt im Sinne des Uhrzeigers
; durchfließenden Teilströme ix gleich^
Σ I1 = mix =
no,
27Γ
27Γ—α
2πηα —
Die denselben Querschnitt durchfließenden, entgegengesetzt gerichteten Ströme i2 dagegen 9°
30 betragen:
i I2 = (n - m) -12 =
2 πη — na.
2π
Die algebraische Summe aller jenen beliebigen Querschnitt durchfließenden Teilströme (das
gesamte Stromvolumen) ist demnach gleich Null, d. h. es findet bei dieser Anordnung
unter normalen Verhältnissen keine Haupt-Stromerregung (Ankerrückwirkung) statt.
Der Nachteil dieser Bauart ist folgender: Während zwischen zwei beliebigen benachbarten
Leitern stets nur die Elementarspannung auftritt, kommt zwischen dem ersten und letzten Leiter sowohl im Läufer wie im Ständer
(1 und n, i' und n') die Summenspannung
des Ankers in Betracht. Dies bedingt nicht allein eine Unsymmetrie in konstruktiver
Hinsicht, sondern bringt zugleich eine betriebstechnisch schwache Stelle in die Maschine
hinein.
Werden hingegen an Stelle eines Leiters oder Leiterbündels pro Schleifringpaar, wie
oben angegeben, je zwei gleiche, parallel geschaltete Teilleiter (Teilleitergruppen) vorgesehen
(1 und I, 2 und II usw., 1/ und I', 2'
und II' usw.) und je zwei zusammengehörige Teilleiter oder Teilleitergruppen um einen einzigen
Durchmesser sowohl im Läufer als auch im Ständer symmetrisch angeordnet (Fig. 9),
wobei diese beiden Durchmesser nicht zusam-27Γ
iitncx.—
Ma2
/.
/.
menfallen, so wird die erwähnte schwache
Stelle vermieden. Die Spannungsdifferenzen zweier benachbarter Leiter 1, 2, 3 bis n, I, II,
III bis N usw. entsprechen dann allgemein der Elementarspannung des Läufers. Dagegen
besteht zwischen den zusammenstoßenden ersten Teilleitern 1 I und ι' Γ, ebenso auch zwischen
den diametral gegenüberliegenden letzten Teilleiterpaaren η N und n' N' (in der Figur nicht
mehr enthalten) die Spannungsdifferenz Null, da die beiden Teilleiter eines jeden dieser
Paare parallel geschaltet sind.
Zugleich lehrt aber Fig. 9, daß die Verteilung der Schleifringströme in jeder gegenseitigen
Lage des Läufers und Ständers genau die gleiche ist wie bei der normalen Leiteranordnung
der Fig. 8, so daß auch in diesem Falle ein vollständige Aufhebung der Ankerrückwirkung
stattfindet. Der Vorteil der neuen Anordnung besteht also darin, daß unter Wahrung
der vollständigen Aufhebung der Ankerrückwirkung seitens der Schleifringströme die
Spannungsdifferenz zwischen je zwei benachbarten Leitern im Ständer und Läufer an
keiner Stelle größer ist als die Einzelspannung des Ankers.
Die Erzielung einer hohen Materialausnut-
zung ist indessen nur dann mit Erfolg durchführbar, wenn gleichzeitig die der Unipolarmaschine
bisher eigentümlichen Schleifringschwierigkeiten — hohe mechanische und elektrische
Verluste bei großem Raumbedarf — beseitigt oder wesentlich verringert werden. Dies kann
in nächstehend beschriebener Weise geschehen : An Stelle der breiten und schweren Schleifringe
werden, wie Fig. 6 beispielsweise veranschaulicht, auf dem Läufer schmale, von diesem
und voneinander isolierte Metallringe 6 hochkant angeordnet, welche mit den ihnen
zugeordneten Ankersektoren in geeigneter Weise,
z. B. durch Kupferbänder, verbunden sind.
Die Stromabnahme erfolgt mittels eines Quecksilberringes 7, der durch einen den Ring 6
umgreifenden Hohlring 8 gehalten wird, dessen Flanken 9 sich mit elastischem Druck an die
beiden Seiten des Ringes 6 anlegen. Zur besseren Abdichtung des Quecksilberraumes
können Dichtungsleisten 10 aus Filz, Leder o. dgl. vorgesehen werden. Dieselben unterliegen
praktisch keiner Abnutzung, da das Aufliegen nur im Ruhezustande stattfindet.
Wenn nämlich der Anker und damit Ring 6 rotiert, so wird das Quecksilber 7 durch Reibung
mitgenommen und nimmt ungefähr die halbe Geschwindigkeit des Ringes 6 an. Dies hat unter normalen Verhältnissen die Entstehung
eines so hohen Fliehkraftdruckes im Quecksilberraum 7 zur Folge, daß die Anbringung
kleiner Schaufeln am Umfange des Ringes. 6 nur bei sehr niedrigen Umlaufsgeschwindigkeiten
erforderlich sein wird. Der Montagedruck der Flanken 9 gegen den Ring 6 muß nun gleich oder kleiner sein als die Fliehkraftpressung des Quecksilbers auf die Innenflächen
von 9 bei der niedrigsten Betriebsdrehzahl, damit bei Überschreitung der letzteren die
Dichtungsflächen durch den Quecksilberdruck von den Seitenflächen des Ringes 6 abgehoben
werden und reine Flüssigkeitsreibung auftritt. Da Quecksilber eine geringe Viskosität besitzt,
die überdies bei Temperaturzunahme beträchtlieh sinkt, so ist seine innere Reibung sehr
klein. Anderseits liegt das Quecksilber während des Betriebes mit sehr hohem Druck an
den Kontaktwänden an, so daß der Übergangswiderstand für den Strom zu vernachlässigen
ist. Als weiterer, sehr wichtiger Vorteil kommt hinzu, daß sich die ganze Anordnung
äußerst gedrängt ausführen läßt und trotzdem eine sehr große Kontaktfläche unterzubringen
gestattet, wie dies die Anordnung 11 der Fig. 6 schematisch veranschaulicht.
Das Ausfließen des Quecksilbers erscheint dadurch ausgeschlossen, daß es selbst bei
plötzlichem Festbremsen des Läufers mit wenig verminderter Geschwindigkeit weiter umläuft
und lange Zeit vor seinem Stillstand ein festes Aufliegen der Dichtungsleisten 10 auf
dem Ring 6 stattfindet. Für die Wirkungsweise ist es hierbei belanglos, auf welche
Weise die elastische Anpressung der Hohlringflanken an den Vollring bewirkt wird, ob der
Hohlring ferner ein- oder mehrteilig ausgeführt ist usw.
Aus der Beschreibung der Stromabnehmervorrichtung geht ohne weiteres hervor, daß
diese in gleicher Weise und ebenso vorteilhaft auch für jede andere Ausführungsform der
Zylinder- sowie auch der Scheiben-Unipolarmaschine verwendbar ist. Die gleiche Anordnung
kann schließlich an Stelle der Schleifringe von Wechselstrommaschinen unter Umständen
mit Vorteil angewendet werden und eignet sich ganz allgemein für die Herstellung
eines dauernden elektrischen Kontaktes zwischen zwei um eine gemeinsame Achse in relativer
Drehbewegung befindlichen Leitern.
Claims (3)
1. Gleichstrom-Unipolarmaschine mit zylindrischem Läufer, dadurch gekennzeichnet,
daß nicht nur, wie bekannt, der Läufer, sondern auch der Ständer unter Benutzung
isolierender Zwischenlagen und unter Wahrung radialer Luftschlitze nach Art eines Stromwenders unterteilt ist,
und daß sowohl die Läufer- als auch die Ständerelemente zur Fortleitung der Kraftlinien
und des Stromes dienen, zu dem Zwecke, besondere Stromrückleiter zu sparen, die Kühlwirkung zu verbessern und den magnetischen
Widerstand in tangentialer Richtung zu erhöhen'
2. Unipolarmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder einem
Stromabnehmerpaar zugeordnete Leiter des Läufers und. des Ständers in je zwei gleich
große, parallel geschaltete Teilleiter (oder Teilleitergruppen) geteilt ist, und daß diese
beiden Teile jedes Leiters sowohl im Läufer als auch im Ständer zu je einem gemeinsamen
Durchmesser symmetrisch angeordnet sind, zu dem Zwecke, unter Wahrung der Aufhebung der Ankerrückwirkung
zwischen je zwei aufeinanderfolgenden Teilleitern keine größere Potentialdifferenz als
die Elementarspannung des Läufers zu haben.
3. Flüssigkeits- (Quecksilber) Kontakt zur eleksrischen Verbindung der Ständer- und
Läuferelemente bei Unipolarmaschinen nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet durch
einen mit einem der beiden Körpersysteme verbundenen metallischen Vollring .und
einen gleichfalls metallischen, diesen von außen federnd umgreifenden, mit dem anderen
System verbundenen, die Kontaktflüssigkeit enthaltenden Hohlring, dessen
Flanken im Zustande der Ruhe oder bei geringer Drehzahl mit solcher Pressung
gegen die Seitenflächen des Vollringes anliegen, daß ein Ausfließen der leitenden
Flüssigkeit unmöglich ist, während bei höherer Drehzahl durch die zunehmende
Fliehkraftpressung der Kontaktflüssigkeit die Hohlringflanken abgehoben werden, zu
dem Zwecke, die Reibung zwischen festen Körpern bei größeren Relativgeschwindigkeiten
zu vermeiden, das Ausfließen der Flüssigkeit bei niederen Drehzahlen zu verhindern
und eine große Stromübergangsfläche bei kleinem Raumbedarf zu erzielen.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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