DE2613954A1 - Thermobimetall mit hoher anwendungsgrenze sowie herstellungsverfahren hierzu - Google Patents
Thermobimetall mit hoher anwendungsgrenze sowie herstellungsverfahren hierzuInfo
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Description
Thermobimetall mit hoher Anwendungsgrenze sowie
Herstellungsverfahren hierzu
Die Erfindung betrifft ein Thermobimetall mit hoher Anwendungsgrenze,
bei dem mindestens eine metallische Komponente hoher Wärmeausdehnung mit mindestens einer metallischen Komponente
geringer Wärmeausdehnung verbunden ist. Außerdem wird ein vorteilhaftes Verfahren zur Herstellung eines solchen Thermobimetalls
angegeben.
Thermobimetalle bestehen aus mindestens zwei untrennbar miteinander
verbundenen metallischen Komponenten unterschiedlicher Wärmeausdehnung. Aus diesem Dehnungsunterschied resultiert
bei Temperaturerhöhung eine Krümmung in einer oder mehreren Ebenen, wobei als Maß für die Krümmung des Thermobimetalls die
"spezifische thermische Ausbiegung" angegeben wird. Diese liegt bei bekannten Thermobimetallen etwa zwischen 5 - -25 · 10" /K.
Eine wichtige Gebrauchseigenschaft ist die "Anwendungsgrenze" des Thermobimetalls, d.h. die Temperatur, bei welcher die
üblicherweise kaltverformten Thermobimetalle zu erweichen beginnen. Mit zunehmender Überschreitung der Anwendungsgrenze
wird die Thermobimetallfunktion durch auftretende Formänderungen und zunehmende Erweichung des Materials gestört bzw. irre-
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versibel zerstört. 2b I 3α54
Für viele Anwendungsfälle der Thermobimetalle als preisgünstige Meß- bzw. Regelelemente werden höhere Anwendungsgrenzen als
die der handelsüblichen Thermobimetalle verlangt. Nach dem Stande der Technik ist in der deutschen Patentschrift 1 110 193
bereits ein Thermobimetall mit einer Anwendungsgrenze bis zu
600 C beschrieben worden, welches als Komponente hoher Wärmeausdehnung
eine Eisen-Nickel-Chrom-Legierung mit 43 - 48 Nickel, 20 - 26 Gew.^ Chrom, Rest Eisen und als Komponente geringer
Wärmeausdehnung eine Eisen-Chrom-Kupfer-Legierung mit
20 - 25 Gew.# Chrom und 0,3 - 2,5 Gew.i Kupfer aufweist. Ein
solches bekanntes Thermobimetall bietet jedoch gegenüber den handelsüblichen Ausführungen keine wesentlichen Vorteile, weil
die höhere Temperaturbeständigkeit mit einer zu geringen spezifischen thermischen Ausbiegung von nur 3,5 · 10"" /K verbunden
ist. Außerdem zeigt dieses vorbekannte Thermobimetall eine sehr wesentliche Verringerung der für die Ausnutzung seiner
Kraftwirkung zulässigen Biegespannung mit ansteigender Temperatur.
Die Erfindung geht von der Aufgabenstellung aus, ein Thermobimetall
zu schaffen, welches eine gute spezifische thermische Ausbiegung mit einer hohen, gegebenenfalls im Fertigungsprozeß einstellbaren Anwendungsgrenze sov/ie mit hoher Festigkeit
vereinigt. Das Kennzeichnende der Erfindung ist darin zu sehen, daß die Komponente hoher Wärmeausdehnung ein korrosions-
und hitzebeständiger austenitischer Chrom-Nickel-Stahl und die Komponente geringer Wärmeausdehnung eine warmaushärtbare Eisen-Nickel-Titan-Legierung
ist. Zweckmäßig kann für die Komponente
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-A-
hoher Wärmeausdehnung ein Chrom-Nickel-Stahl mit 14-26 Gew.^
Chrom und 6-36 Gew.$ Nickel mit oder ohne weitere Zusätze
an Molybdän, Niobium, Titan und Silizium, Rest Eisen einschließlich schmelzbedingter Verunreinigungen gewählt werden. Für die
Komponente geringer Wärmeausdehnung wird vorteilhaft eine warm
aushärtbare Eisen-Nickel-Titan-Legierung mit 30 - 55 Gew.$
Nickel, 1 - 5 Gew.$ freiem Titan, Rest Eisen einschließlich schmelzbedingter Verunreinigungen oder eine Eisen-Nickel-Kobalt-Titan-Legierung
mit 26 - 39 Gew.# Nickel, 3-16 Gew.^ Kobalt, 1 - 5 Gew.$ freiem Titan, Rest Eisen einschließlich schmelzbedingter
Verunreinigungen verwendet. Die Komponente geringer Wärmeausdehnung kann gegebenenfalls zweckmäßig v/eitere Zusätze
an Chrom, Molybdän, Wolfram, Niobium und Tantal enthalten, und es ist ferner u.U. vorteilhaft den Anteil des freien Titans
vollständig oder teilweise durch Aluminium zu ersetzen.
Ein Thermobimetall mit den angegebenen Komponenten v/eist eine
guiP spezifische thermische Ausbiegung von 8 - 12 # 10" /K auf. Es
erreicht durch Warmaushärtung der Komponente niederer Wärmeausdehnung eine zwischen 600 und 750° C einstellbare Anwendungsgrenze, bei der das Thermobimetall eine gute Festigkeit aufweist.
Ein zweckmäßiges Herstellungsverfahren kann in der Weise ausgeführt
werden, daß aus den Komponenten durch Walzplattieren und anschließendes Kaltwalzen, zweckmäßig mit Zwischenglühungen bei
800 - 12000C, ein Halbzeug mit der für Thermobimetalle üblichen
Endverformung von 20 - 30$ Kaltwalzgrad hergestellt wird. Aus
diesem Halbzeug, welches eine gute Kaltbildsamkeit aufweist, lassen sich Thermobimetallformteile als Streifen, Scheiben oder
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sonstiger dem Anwendungsbereich entsprechender Formgestaltung herstellen. Diese werden zweckmäßig erst in einbaufertigem
Zustand hinsichtlich ihrer hohen Festigkeit und Anwendungsgrenze dadurch eingestellt, daß die übliche Alterung des
Thermobimetalls vor dem Einbau mit der Warmaushärtung der Komponente geringer Wärmeausdehnung gekoppelt wird. In bekannten
Verfahren bewirkt die Alterung der Thermobimetallteile,
welche etwa 1-3 Stunden bei Temperaturen im Bereich der Rekristallationstemperatur durchgeführt wird, vor dem
Einbau eine Vorwegnahme nicht temperaturproportionaler Formänderungen.
Während die bekannte Warmaushärtung der Komponente geringer Wärmeausdehnung nach dem Stande der Technik optimal in einem
Zeitraum von 24 Stunden bei 600° C erfolgt, zeigt sich für die erfindungsgemäße Ausbildung des Thermobimetalls bei
üblicher Kaltverformung bereits innerhalb von 1 - 3 Stunden bei Temperaturen von 600 - 750° C eine optimale Warmaushärtung.
Sofern der Kaltwalzgrad nach der Endverformung des Halbzeugs auf 50 - 75$ gesteigert werden kann, wie dies für die Herstellung
flacher Stanzteile aus Thermobimetall durchführbar ist, reduziert sich bei dem erfindungsgemäßen Thermobimetall
die" erforderliche Zeitdauer für die Warmaushärtung auf einen Zeitraum von 10 Minuten bis 2 Stunden in einem
Temperaturbereich von 550 bis 750° C.
Besonders wesentlich für die Eigenschaften des Thermobimetalls gemäß der Erfindung ist die Möglichkeit bei gegebenem Kaltwalzgrad
durch die Wahl der Alterungs- bzw. Aushärtungswärmebehandlung die Anwendungsgrenze des Thermobimetalls im Temperaturbereich
zwischen 600 - 750° C einstellen zu können. Bei den bekannten Thermobimetallen hängt die Anwendungsgrenze bei
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gegebener Materialkombination im wesentlichen nur von der Endverformung und der Zeitdauer der Temperatüreinwirkung beim
AlterungsVorgang ab.
Ausführungsbeispiel:
Ein Thermobimetall nach der Erfindung mit einer Komponente
hoher Wärmeausdehnung aus Chrom-Nickel-Stahl mit 18 Gew.$
Chrom und 8 Gew.^ Nickel und einer Komponente geringer Wärmeausdehnung
der Zusammensetzung 32 Gew.$ Ii, 14,5 Gew.^ Co,
1,6 Gew.^ Ti, Rest Eisen im Schichtdickenverhältnis von
1 : 1 der Komponenten weist als Halbzeug mit 25$ Kaltwalzgrad
eine spezifische thermische Ausbiegung von 8,8 . 10"" /K,
2 einen spezifischen elektrischen Widerstand von 0,65SLmm/mm ,
eine Zugfestigkeit von 890 N/mm , eine Streckgrenze von 750 N/mm , eine Bruchdehnung von öin = ^0 uu& eine zu~
lässige Biegespannung von 250 N/mm bei 20° C auf. Durch Alterung τοη 1 Stunde bei 700° C oder 3 Stunden bei 650° C
nimmt die spezifische thermische Ausbiegung auf 9,6 · 10" /K
zu. Die bei 20° C bestimmte Zugfestigkeit beträgt 1100 N/mm , die Streckgrenze 900 N/mm , die Bruchdehnung <fiq = 14$ und
die zulässige Biegespannung 500 N/mm . Die zulässige Biegespannung nimmt bei 300° C auf 350 N/mm2, bei 500° C auf
200 N/mm2, bei 600° C auf 100 N/mm2 und bei 700° C auf
50 N/mm ab. Zur Einstellung einer stabilen Anwendungsgrenze von = 650 C erfolgt die Alterung und Aushärtung einbaufertiger
Thermobimetallteile 3 Stunden bei 650° C und für eine Anwendungsgrenze von 700 - 750° C 1 Stunde bei 700° C.
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In der Zeichnung ist ein Thermobimetallstreifen 1 dargestellt, dessen Komponente hoher Wärmeausdehnung 2 aus einem
Chrom-Mckel-Stahl gemäß dem Ausführungsbeispiei besteht,
und dessen Komponente geringer Wärmeausdehnung 3 ebenfalls
entsprechend dem Ausführungsbeispiel als Eisen-Nickel-Kobalt-Titan-Legierung zusammengesetzt ist.
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Leerseite
Claims (10)
1. Thermobimetall mit hoher Anwendungsgrenze, bei dem
mindestens eine metallische Komponente hoher Wärmeausdehnung mit mindestens einer metallischen Komponente geringer
Wärmeausdehnung verbunden ist, d a d u r c h gekennzeichnet, daß die Komponente hoher Wärmeausdehnung
ein korrosions- und hitzebeständiger austenitischer Chrom-Hickel-Stahl und die Komponente geringer
Wärmeausdehnung eine warmaushärtbare Eisen-Nickel-Kobalt-Titan-Legierung
ist.
2. .Thermobimetall nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Titananteil in der Komponente geringer V/ärmeausdehnung wenigstens teilweise
durch einen Aluminiumanteil ersetzt ist.
3. Thermobimetall nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Komponente hoher
V/ärmeausdehnung weitere Zusätze an Molybdän, Niobium und Silizium aufweist.
4. Thermobimetall nach einem der Ansprüche 1 bis 3, d adurch gekennzeichnet, daß die Komponente
geringer V/ärmeausdehnung weitere Zusätze an Chrom, Molybdän, Wolfram, Niobium und Tantal aufweist.
5. Thermobimetall nach einem der Ansprüche 1 bis 4, d adurch gekennzeichnet, daß die Komponente
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ORIGINAL INSPECTS?
hoher Wärmeausdehnung aus einem austenitischen Chrom-lücke1-Stahl
mit 14 - 26 Gew.# Chrom und 6-36 Gew.# Nickel, liest
Eisen einschließlich schmelzbedingter Verunreinigungen und die Komponente geringer Wärmeausdehnung aus einer warinaushärtbaren
Eisen-Nickel-Kobalt-Titan-Legierung mit 26 55 Gew.?* Nickel, bis zu 16 Gew.?S Kobalt, 1 - 5 Gew.$ freiem
Titan, Rest Eisen einschließlich schmelzbedingter Verunreinigungen besteht.
6. Thermobimetall nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß als Komponente hoher tfärmeausdehnung ein Chrom-Nickel-Stahl mit 18 Gew.^ Chrom
und 8 Gew.$ Nickel, Best Eisen und als Komponente mit geringer Wärme a us dehnung eine vrarmaushärtbare Eisen-Nickel-Kobalt-Titan-Legierung
mit 34 Gew.^ Nickel, 6 Gew.^ Kobalt, 1,5 Gew.$ freiem Titan, maximal 0,03 Gew.^ Kohlenstoff,
Rest Eisen verwendet wird.
7. Thermobimetall nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß als Komponente hoher Wärmeausdehnung ein Chrom-Nickel-Stahl mit 16 Gew.^
Chrom und 8 Gew.$ Nickel, Rest Eisen und als Komponente mit geringer Wärmeausdehnung eine warmaushärtbare Eisen-Nickel-Kobalt-Titan-Legierung
mit 32,5 Gew.7° Nickel, 14,5 Gew.?£ Kobalt, 1,6 Gew.$ freiem Titan, maximal
0,03 Gew.$ Kohlenstoff, Rest Eisen verwendet wird.
8. Verfahren zur Herstellung eines Thermobimetalls nach
einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge-
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kennzeichnet, daß aus den Komponenten durch Walzplattieren und anschließendes Kaltwalzen, gegebenenfalls
mit Zwischenglühungen, ein Halbzeug mit einer Endverformung von 20 - 30$ Kaltwalzgrad hergestellt wird,
und daß die aus dem Halbzeug gefertigten Thermobimetallformteile
in einbaufertigem Zustand einer Wärmebehandlung zur Festlegung der Anwendungsgrenze unterworfen werden.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Wärmebehandlung zur Festlegung der Anwendungsgrenze zwischen 550 - 750 C innerhalb
von 10 Minuten bis 3 Stunden erfolgt.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Wärmebehandlung zwischen 650 700° C innerhalb von 1 - 3 Stunden erfolgt.
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Legal Events
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BGA | New person/name/address of the applicant | ||
8226 | Change of the secondary classification |
Free format text: C22C 38/40 B23K 20/04 |
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Free format text: SPENGLER, HEINZ, DR., 7530 PFORZHEIM, DE |
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |