DE2611847A1 - Verfahren und vorrichtung zum auslenken eines stromes streufaehiger teilchen - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum auslenken eines stromes streufaehiger teilchenInfo
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Description
R/\T h N TAN VVAlU-DlPL-INQ.
RUDOLF BIBRACH
DIPL-INQ. fcLMAR REHBERQ ' '' °· I I ftp
34 QÖTTINQEN-PÜTTERWEQ 6 TELEFON 57823
Dr. Peter F a h r η i Kilchberg (Schweiz)
Verfahren und Vorrichtung zum Auslenken eines Stromes streufähiger Teilchen
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Auslenken eines Stromes streufähiger Teilchen in einer
Teilchenaustragvorrichtung mit einer rotierend antreibbaren Hohlwalze, deren perforierter Mantel von den Teilchen
normalerweise zweimal durchquert wird, bevor sie in einem fächerartig auseinander gezogenen Strom auf
eine relativ zu der genannten Walze bewegte Unterlage fallen können.
Es ist beispielsweise bekannt, Einstreumaschinen für die Bildung von Holzspanplattenvlxesen bzw. -formlingen
mit einer oder mehreren Hohlwalzen auszurüsten. Diesen Walzen, die häufig als Käfigwalzen bezeichnet werden,
fällt die Aufgabe des Entfilzens und gleichmässigen Ver-
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teilens des Teilchengutes zu. Diese Teilchen sind normalerweise unter sich nicht identisch. Meistens besteht das
Gut aus einem Gemisch verhaltnismassig grober und feiner
Teilchen.
Beispielsweise in einer solchen Anlage kann das spezifische
Problem der vorübergehenden Auslenkung des Teilchenstromes auftreten, und zwar vor allem dann, wenn der in
Funktion einer physikalischen Grosse gesteuerte Teilchenstrom periodisch oder sporadisch während eines Prüfaustragsintervalls
zwecks Auswertung einer Messeinrichtung zugeführt werden soll, so dass sich das Gewicht der von
der Einstreumaschine pro Zeiteinheit ausgetragene Teilchen überwachen lässt.
So ist es seit vielen Jahren üblich, die Gleichmässigkeit der Arbeitsweise der die Holzspäne dosierend auf bewegte
Bleche oder ein Förderband verteilenden Streuvorrichtung periodisch in der angegebenen Weise zu überwachen.
Hierbei ist man bisher derart vorgegangen, dass man beispielsweise einmal pro Stunde die Vliesbildung unterbricht,
und während einiger Sekunden einen Teil oder den gesamten Spänestrom auf eine vorübergehend unter die Streuvorrichtung
geschobene Auffangvorrichtung leitet. Die dermassen aufgefangenen Späne werden mit Hilfe geeigneter Fördermittel
einer Waage zugeführt, welche Abweichungen vom Sollgewicht anzeigt und/oder die Streuvorrichtung bei Bedarf automatisch
nachstellt.
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Nachteilig fällt bei diesem Verfahren der Umstand ins Gewicht, dass es jeweils notwendig ist, die verhältnismässig
sperrige Auffangvorrichtung in die Arbeitsstellung zu bringen und nach dem Prufaustragsintervall wieder in
eine Lage zu verschieben, in welcher sie den normalen Streuvorrgang nicht behindern kann. Diese zeitraubende
und umständliche Manipulation erschwert nicht nur die Arbeitsweise; sie verlängert auch die Stillstandszeit der
Anlage während der Prüfstreuabschnitte.
Bekannt ist es ausserdem, unterhalb der aufeinanderfolgenden Pressbleche, auf welchen durch Streuen von Teilchen
Vliese gebildet werden, Auffangmittel für das Sammeln der gestreuten Teilchen während der Prüfaustragsintervalle
anzuordnen. Diese Auffangmittel können hierbei ein zur Bewegungsrichtung
der Vliese querlaufendes Transportband sein,
welches die aufgefangenen Teilchen der Messeinrichtung zuführt. Selbstverständlich ist bei einem solchen Verfahren
ein Prüfstreuen nur mölich, wenn zwischen den Streuunterlagen
ein gewisser minimaler Abstand vorhanden ist. Das Verfahren ist dementsprechend in Verbindung mit durchgehenden
Streuunterlagen unbrauchbar.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Auslenkung eines Stromes streufähiger Teilchen
zu entwickeln, welches einfach und rationell ist und sich beispielsweise zur Durchführung in einer Anlage
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für die Bildung eines Vlieses aus Holzspänen für die vorübergehende Auslenkung des Spänestromes zwecks Ueberwachung
der Arbeitsweise der Anlage eignet. Vor allem sollen hierbei die geschilderten Unzulänglichkeiten behoben
werden. Dieses Ziel kann gemäss der vorliegenden Erfindung dadurch erreicht werden, dass durch Verschliessen
der Durchtrittsöffnungen der Walze, Umkehrung der Drehrichtung und/oder Erhöhung der Rotationsgeschwindigkeit
der Walze die Arbeitsbedingungen der Walze derart geändert werden, dass die Teilchen am rotierenden Walzenmantel
abprallen und voff diesem in einer von der normalen allgemeinen Durchtrittsrichtung verschiedenen Richtung
weggeschleudert werden.
Das neue Verfahren beruht auf der bisher in diesem Sinne nicht angewandten Erkenntnis, dass eine als rotierendes
Verteilelement dienende Käfigwalze bei einer ihrem eigentlichen Wesen widersprechenden Benützung
unter Umständen als Wurfwalze dienen kann, welche die ihr zugeführten Teilchen nicht durchtreten lässt, sondern
diese in einer anderen Richtung wegschleudert. Dank dieser Eigenschaft der Walze gelingt es überraschend,
die Walze für verschiedene Funktionen heranzuziehen und dadurch ein rasches Auslenken des Teilchenstromes ohne
Zuhilfenahme einer weiteren in den Teilchenstrom einzuführenden Vorrichtung zu erzielen.
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Die Erfindung erstreckt sich des weiteren auf eine Vorrichtung zur Durchführung des neuen Verfahrens. Diese
Vorrichtung weist erfindungsgemäss eine, Teil einer Teilchenaustragsvorrichtung
bildende, rotierbare Hohlwalze mit einem perforierten Mantel und ferner Mittel auf,
die eine derartige Aenderung der Arbeitsbedingungen der Walze ermöglichen, dass die dem Walzenmantel von aussen
zugeführten Teilchen diesen nicht mehr durchdringen können, sondern abprallen und in einer anderen Richtung weggeschleudert
werden.
Die die Aenderung der Arbeitsbedingungen bewirkenden Mittel könnten beispielsweise als flache, den Mantel der
Käfigwalze bildende, unter sich parallele Querstäbe ausgebildet sein, die sich mit Hilfe einer Steuereinrichtung
und Getriebemitteln während der Rotationsbewegung der Walze um ihre Längsachse verdrehen lassen, bis die Stäbe
eine Lage einnehmen, in welcher sie das ankommende Teilchengut, anstatt dieses in das Innere der Hohlwalze zu
leiten, wegschleudern. Dies könnte eine Stellung sein, in welcher die normalerweise zwischen den Hohlwalzenstäben
vorhandenen Durchtrittsöffnungen verschlossen sind. Des weiteren können diese Mittel auch derart ausgebildet sein,
dass sie eine Erhöhung der Tourenzahl bzw. Rotationsgeschwindigkeit der Walze und/oder ein Umkehren der Drehrichtung
der Hohlwalze herbeiführen.
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261184?
Verfahren und Vorrichtung nach der Erfindung sind nachfolgend anhand der Zeichnung, die ein Ausführungsbeispiel veranschaulicht, erläutert, und zwar in Verbindung
mit einer Vorrichtung zur Vergleichmässigung eines HoJ-Z- :
spanteilchenstromes und zum Verteilen derselben auf eine
unter der Vorrichtung mit gleichmässiger Geschwindigkeit bewegte Unterlage. Auf der Zeichnung stellen dar:
Fig. 1 eine geschnittene schematische Ansicht der Vorrichtung während des Streuens der Teilchen, d.h. während
der normalen Arbeitsweise der Hohlwalze,
Fig. 2 eine der Fig. 1 entsprechende Schnittansicht, aus welcher die Arbeitsweise der Vorrichtung während der
Auslenkphase erkennbar ist.
Die von der Vorrichtung normalerweise auszuübende Funktion besteht darin, einen ununterbrochenen Holzspanteilchenstrom
1 aufzulockern und die Teilchen möglichst gleichmässig auf ein in Pfeilrichtung A bewegtes Förderband
7 zu streuen und dermassen ein Vlies 8 zu bilden, das sich hernach in bekannter Weise unter Anwendung von
Hitze zu Holzspanplatten verpressen lässt. Zu diesem Zwecke werden die Teilchen mit Hilfe einer Vibrationsrinne
6 einer in Pfeilrichtung B rotierenden Käfigwalze 2 zugeführt.
Die Walze 2 besteht im wesentlichen aus zwei Endflanschen 3, einer im Beispiel durchgehenden, durch nicht
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dargestellte Mittel angetriebenen und entsprechenden gelagerten Achse 4 sowie einer Anzahl von die beiden
Flanschen 3 verbindenden Querstäben 5. Diese sind im Querschnitt abgeflacht und derart um ihre Längsachse verschwenkt
eingesetzt, dass die Querschnittsform jeweils gegenüber einen von der Rotationsachse der Walze ausgehenden
Radius schief gestellt ist. Dank dieser Ausbildung und Anordnung der Querstäbe ergibt sich eine mehr oder weniger
ausgeprägte Schaufelwirkung, wodurch die ankommenden Teilchen besonders wirksam in das Innere der Hohlwalze befördert
werden. Ein zusätzlicher Vorteil stellt sich dadurch ein, dass die schaufelartigen Querstäbe 5 einen Saugeffekt
zur Folge haben, wodurch der Entstehung eines auf die Wirkung der Zentrifugalkraft zurückzuführenden Unterdrucks
-d.er
im Innern^Walze entgegengewirkt wird. Die bisher beobachteten,
durch einen solchen Unterdruck verursachten Instabilitäten bei der Einstreuung lassen sich auf diese Weise vermeiden.
Direkt neben der Peripherie der Hohlwalze 2, ungefähr auf der Höhe der Achse 4 ist ein im Bereiche der Walze
parallel zu dieser verlaufender, offener Trog 9 angeordnet, welcher eine Förderschnecke 10 aufnimmt. In der Stellung
nach Fig. 1 hat diese Schnecke normalerweise keine Funktion. Man hat zwar die Möglichkeit, während des normalen Streuvorganges
mit Hilfe der Schnecke 10 etwaige von der Käfig-
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-β- 261184?
walze 2 in Richtung des Troges geschleuderte Spanteilchen wegzuschaffen und zum Vorratsteilchenbunker zurückzutransportieren.
Die Schnecke dreht dann in Richtung des Pfeils D.
Die Hauptaufgabe der Förderschnecke 10 liegt darin, den ausgelenkten Teilchenstrom einer nicht weiter dargestellten
Prüfeinrichtung zuzuführen. Dies kann zum Beispiel eine elektronische Waage sein. Damit der Teilchenstrom
überhaupt in den Trog 9 gelangen kann, werden folgende Massnahmen getroffen: erstens wird die Drehrichtung
der Walze 2 etwa durch umpolen eines diese antreibenden Elektromotors geändert. Zweitens erhöht man die Tourenzahl
der Walze, beispielsweise von 50 auf 200 Touren pro Minute. Für diesen Zweck eignet sich insbesondere ein
Schalter, mit dem sich Pole des Antriebsmotors zu- oder abschalten lassen.
Sofern die Rotationsgeschwindigkeit der nun in Pfeilrichtung C drehenden Walze 2 genügend hoch gewählt wird,
kann man überraschenderweise erreichen, dass die Teilchen nicht mehr in das Innere der Walze gelangen, sondern von
den Stäben 5 in der in Fig. 2 angedeuteten Weise weggeschleudert werden. Der Teilchenstrom 1 wird somit während
eines Intervalls einstellbarer Länge wirksam ausgelenkt und einer mechanischen, pneumatischen oder anderen Transportvorrichtung
zugeführt, welche die aufgefangenen Teil-
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chen entsprechend der Zweckbestimmung zu einer Prüfeinrichtung
od. dgl. transportiert. Im beschriebenen Beispiel fällt diese Transportfunktion der nunmehr in Pfeilrichtung
E rotierenden Förderschnecke 10 zu.
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Claims (7)
1) !Verfahren zum Auslenken eines Stromes streufähiger
Teilchen in einer Teilchenaustragsvorrichtung mit einer rotierend antreibbaren Hohlwalze, deren perforierter
Mantel von den Teilchen normalerweise zweimal durchquert wird, bevor sie in einem fächerartig auseinandergezogenen
Strom auf eine relativ zu der genannten Walze bewegte Unterlage fallen können, dadurch gekennzeichnet, dass
durch Verschliessen der Durchtrittsöffnungen der Walze, Umkehrung der Drehrichtung und/oder Erhöhung der Rotationsgeschwindigkeit
der Walze die Arbeitsbedingungen der Walze derart geändert werden, dass die Teilchen am rotierenden
Walzenmantel abprallen und von diesem in einer von der normalen allgemeinen Durchtrittsrichtung verschiedenen
Richtung weggeschleudert werden.
2) Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine, Teil einer Teilchenaustragsvorrichtung
bildende rotierbare Hohlwalze mit einem perforierten Mantel und durch Mittel, die eine derartige
Aenderung der Arbeitsbedingungen der Walze ermöglichen, dass die dem Walzenmantel von aussen zugeführten
Teilchen diesen nicht mehr durchdringen können, sondern abprallen und in einer anderen Richtung weggeschleudert
werden.
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3) Vorrichtung nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch Mittel zum willkürlichen Verschliessen der Durchtrittsöffnungen
der Walze während der Rotationsbewegung.
4) Vorrichtung nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch Mittel zur Umkehrung der Drehrichtung der Walze.
5) Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 4, gekennzeichnet durch Mittel zur Aenderung der Rotationsgeschwindigkeit der Walze.
6) Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Mantel der Hohlwalze
aus Querstäben besteht, deren Querschnittsprofil abgeflacht ist und jeweils gegenüber dem von der Rotationsachse
ausgehenden Radius eine schiefe Lage einnimmt.
7) Verwendung der Vorrichtung nach Anspruch 2 in einer Anlage zur Bildung eines Vlieses aus Holzspänen oder Fasern
mit einer Vorrichtung zum Ueberwachen der Arbeitsweise der Anlage durch jeweiliges periodisches oder sporadisches Entnehmen
während eines Prufaustragsintervalls und darauffolgendes Auswerten mittels einer Messeinrichtung, dadurch gekennzeichnet,
dass die vom Walzenmantel weggeschleuderten Teilchen auf eine Transportvorrichtung geworfen werden,
welche die Teilchen der Messeinrichtung zuführt.
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