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Vorrichtung zum dosierten Abgeben
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von körnigem bis pulverförmigem fließfähigen Gut Die Erfindung betrifft
eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Es ist bereits eine Packung bekannt, bei welcher sich der Schacht
vom Boden der Packung bis zu deren Decke erstreckt, wobei über dem Boden zum Füllraum
der Packung hin eine Öffnung und eine mit Öffnungen versehene und sich in den Füllraum
erstreckende Zunge vorgesehen ist. Die Öffnungen sind dabei parallel bzw. an den
Längsseitenkanten der Zunge angeordnet. Bei einer im Querschnitt vieleckigen Packung
ist der Schacht in einer Ecke ausgebildet und durch eine die beiden benachbarten
Ecken verbindende Zwischenwand begrenzt (DT-AS 2 163 741).
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, eine solche
Vorrichtung, wie sie im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 definiert ist, herstellungstechnisch
zu
vereinfachen, wobei für das Abgeben und Nachfüllen genau dosierter
Gutmengen nur ein Kippen der Packung erforderlich sein soll.
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Die Lösungsmittel dieser Aufgabe sind im Kennzeichen des Patentanspruchs
1 zusammengefaßt. In den Unteransprüchen sind vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen
Vorrichtung beschrieben, die sich im einzelnen aus der Figurenbeschreibung ergeben.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung hat den Vorteil, daß sie auf einfache
Weise in einer Packung, die benutzt werden soll, angeordnet werden kann oder bereits
in der Packung vorgesehen ist. Die durch den Schacht und die Abgabeöffnung ausgegebene
Gutmenge ist genau dosiert. Diese Dosierung erfolgt dadurch, daß das im Trichter
befindliche körnige fließfähige Gut in der aufrechten Stellung der Packung nicht
in den Schacht eindringen kann, so daß beim Kippen der Packung nur die durch das
untere Ende des Schachtes im Trichter begrenzte Gutmenge abgegeben wird. Der Abstand
zwischen dem unteren Ende des Schachtes und den Trichterwänden ist so bemessen,
daß das Gut nach einem Entleerungsvorgang zum Trichterboden schnell nachfließen
kann, beim Auskippen wird jedoch außerhalb des genannten Bereichs befindliches Material
durch den Schacht ausgesperrt gehalten. Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen
Vorrichtung besteht darin, daß bei jedem Kippen für das Abgeben von Gut gleichzeitig
Gut in den Trichter nachgefüllt wird bis zum unteren Endbereich des Schachtes-.
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Anhand der beiliegenden Zeichnungen wird die Erfindung beispielsweise
näher erläutert.
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Fig. 1 zeigt perspektivisch eine erste Ausführungsform der Vorrichtung.
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Fig. 2 zeigt perspektivisch schematisch eine zweite Ausführungsform
der Vorrichtung.
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Fig. 3 zeigt in einer geschnittenen Seitenansicht eine Einzelheit
einer modifizierten Vorrichtung.
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Fig. 4 zeigt in einer Seitenansicht im Schnitt eine weitere Einzelheit
einer modifizierten Vorrichtung.
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Fig. 5 zeigt den Zuschnitt, aus der die Packung mit der Vorrichtung
von Fig. 1 herstellbar ist.
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In Fig. 1 ist eine quaderförmige Packung 1 gezeigt, die an einer Eckkan.te
6 angrenzend an den Deckel 2 eine Abgabeöffnung 5 aufweist. Im Innern der Packung
wird die Abgabeöffnung 5 von einem vertikalen Schacht 3 umschlossen, der von den
am Deckel 2 angrenzenden Wänden 32 und 33 gebildet wird. Der Schacht wird seinerseits
im Inneren der Packung von einem Trichter 4 umschlossen, dessen Offnungsseite sich
unterhalb des Deckels 2 befindet und dessen mit den Wänden 51 und 54 verbundene
Seitenwände 42 und 43 einen Abstand vom unteren Ende des Schachtes 3 haben und in
einem Bodenpunkt 55 in der Kante 6 der Packung l zusammenlaufen.
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Beim Kippen der Packung 1 fließt unterhalb des Schachtes 3 im Trichter
4 befindliches körniges Gut durch die Abgabeöffnung 5 aus dem Behälter 1 aus, was
durch den Pfeil 8 gezeigt ist. Während dieses Kippvorganges kann kein weiteres Gut
in den Schacht 3 aus dem Trichter 4 eindringen, da das Gut unter dem Einfluß der
Schwerkraft in Richtung des Deckels 2 fließt bzw. gezogen wird. Bei dem Rückkippen
bzw. Aufrichten der Packung fließt dann in der Packung 1 im Bereich des Deckels
2 befindliches körniges Gut längs des Pfeils 7 in den Trichter 4 nach, das in den
Schacht 3 dabei von unten her nicht eindringen kann.
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Bei der in Fig 2 gezeigten Ausführungsform. ist die Packung 1 quaderförmig
ausgebildet, wobei zwei Seitenflächen 11 und 13 und eine Vorderfläche 12 gezeigtsind.
Der Trichter besteht aus einer zwischen den Seitenflächen 11 und 13 angrenzend daran
verlaufenden Platte 4, die ausgehend von der an die Vorderfläche 12 angrenzenden
Kante 15 sich unter einem Winkel « mit der Vorderfläche 12 zum Deckel 2 hin erstreckt
und unterhalb des Deckels 2 im Abstand endet. Der Schacht wird von einer sich zwischen
den Seitenflächen 11 und 13 erstreckenden, zur Vorderfläche 12 parallelen Platte
3 gebildet, die in einem Abstand D über der schrägen Platte 4 endet. Die Vorderfläche
12 ist im Bereich des Deckels 2 zur Bildung einer Abgabeöffnung 5 nach außen gewölbt.
Die Wirkungsweise dieser Ausführungsform der Vorrichtung entspricht der von Fig.
1. Durch eine Verschiebung der vertikalen Schachtplatte 3 in die Stellung 3', wobei
der Abstand D im wesentlichen beibehalten wird, läßt sich die Dosierung ändern,
da das unterhalb des Schachtes 3 befindliche Gutvolumen vergrößert wird. Damit bei
einer Neueinstellung der Dosierung auch genau die dieser Dosierung entsprechende
Gutmenge abgegeben wird, wird bei dieser Ausführungsform dafür Sorge getragen, daß
die bei der vorausgehenden Einstellung unterhalb des Schachtes befindliche Gutmenge
in die Packung zurückf'ießen kann. Dies wird dadurch erreiht, daß die schräge Platte
4 in die Stellung 4' von außerhalb der Packung 1 verschoben wird, so daß zwischen
der Kante 15 der Platte 4 und der Vorderfläche 12 ein Spalt gebildet wird, durch
den das Gut in die Packung 1 abfließt, was durch den Pfeil 16 gekennzeichnet ist.
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Eine mechanische Ausführungsform zur Verschiebung der Schachtplatte
3 in die Stellung 3' ist in Fig. 3 gezeigt. Auf der Packungsinnenseite ist an der
Wand 13 eine horizontale Zahnstange 18 angeordnet, während an der dem Packungsinneren
zugekehrten Seite der Schachtplatte 3 eine Zahnstange 17 ausgebildet ist. Zwischen
den beiden Zahnstangen ist in Eingriff
mit deren Zähnen ein Zahnrad
20 angeordnet, das in einer nicht gezeigten horizontalen Kulissenführung an der
Packung 1 geführt ist. Über ein Schubteil 19, das den Deckel 2 als Führungsschiene
umgreifend horizontal geführt ist, wird auf die Schachtplatte 3 und somit auf die
Zahnstange 17 ein Druck ausgeübt, wodurch die Schachtplatte 3 unter Zwischenschaltung
des Zahnrades 20 in die Stellung 3' verschoben wird, in welcher sich unterhalb des
Schachtes 3 ein größeres Gutvolumen befindet. Die Verschiebebewegung der Schachtplatte
3 kann durch Anschläge 25 begrenzt werden. Eine von der Führungsschine 19 sich zwischen
den Seitenflächen der Packung 1 zur Zahnstange 18 erstreckende Abdeckwand 21 dichtet
der Schacht 3 ab.
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In Fig. 4 ist eine Modifizierung der Vorrichtung gezeigt, die einen
Rückfluß des Materials aus dem Trichter in das Packungsinnere ermöglicht. Die Trichterplatte
4 hat im Bereich der unteren Kante 15 einen elastischen Abschnitt 23, der unter
Vorspannung in der Schließstellung gegen die Vorderfläche 12 der Packung 1 drückt.
Durch einen von außerhalb der Packung betätigbaren Nocken 22 läßt sich der elastische
Abschnitt 23 der Trichterplatte 4 aus der Eingriffsstellung der Kante 15 an der
Vorderfläche 12 verschieben, so daß längs des Pfeiles 16 Gut aus dem Trichter abfließen
kann. Nach Aufheben des Drucks auf den Nocken 22 wird der Abschnitt 23 der Trichterplatte
4 durch die elastischen Rückstellkräfte wieder in die Schließstellung gebracht,
in der die Kante 15 abdichtend an der Vorderfläche 12 anliegt. Dabei liegt der elastische
Abschnitt 23 immer abdichtend an den nicht gezeigten Seitenwänden an.
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Die in Fig. 1 gezeigte Packung mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
läßt sich in einem Stück aus der in Fig. 5 gezeigten Abwicklung herstellen. Die
Abwicklung hat durch parallele Falze 152, 153 und 154 miteinander verbundene Seitenfelder
51, 52, 53 und 54. Auf der einen Seite dieser
Seitenfelder 51 bis
54 sind über Falze 161 bis 164 Deckelfelder 61 bis 64 und über Falze 171 bis 174
Bodenflächen 71 bis 74 angeschlossen, wobei die Deckelfelder 61 bis 64 bzw.
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die Bodenfelder 71 bis 74 durch eine Fortsetzung der Falze 152, 153
und 154 bildende Einschnitte 262, 263 und 264 bzw.
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272, 273 und 274 voneinander getrennt sind.
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An dem Seitenfeld 51 ist längs eines Falzes 151 eine Verbindungslasche
55 angeschlossen, deren Rückseite bei der Bildung der Packung mit der Innenseite
des Seitenfeldes 54 verklebt wird. Längs des Falzes 151 des Seitenfeldes 51 ist
ein Trichterfeld 44 angeschlossen, dessen freie Kante 50 eine Verlängerung des Falzes
161 zwischen dem Seitenfeld 51 und dem Dec1selfeld 61 bildet. Mit dem Trichtefeld
44 ist längs eines Falzes 142 ein Trichterfeld 43 verbunden, dessen freie Kante
48 im Abstand 49 von der freien Kante 50 des Trichterfeldes 44 senkrecht auf den
Verbindungsfalz 142 stößt. Mit dem Trichterfeld 43 ist über einen Falz 141 ein Trichterfeld
42 verbunden, das bezüglich des Falzes t41 symmetrisch zum Trichterfeld 43 ausgebildet
ist. An das Trichterfeld 42 schließt sich über einen Falz 140 ein Trichterfeld 41
an, das bezüglich des Falzes 141 als Symmetrieachse zum Trichterfeld 44 symmetrisch
ausgebildet ist, so daß seine freie Kante 45 mit der Außenseite einen rechten Winkel
bildet und auf der Innenseite die freie Kante 47 des Trichterfeldes 42 im Abstand
46 rechtwinklig auf den Falz 140 stößt, wobei der Abstand 46 dem Abstand 49 entspricht.
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Die Falze 140, 141 und 142 enden im Bodenpunkt 55 auf dem Falz 151,
wobei der Falz 151 und die Außenseite des Trichter-0 feldes 45 miteinander einen
Winkel von 9o° bilden, a. h. der in der Abwicklung erkennbare Winkel zwischen den
Falzen der Trichterfelder beträgt 22,50. An die Außenseite des Trichterfeldes 41
schließt sich ausgehend vom Bodenpunkt 55 längs eines Einschnittes 256 die Verbindungslasche
55 an. Außerhalb der Verbindungslasche sind an der Außenseite des Trichterfeldes
41 längs eines Falzes 135 vier parallele
Schachtfelder 34 bis 31
angeschlossen, die über Falze 134 bis 132 aneinanderhängen und in einem Außenrand
131 enden, wobei zwischen der Verbindungslasche 55 und den Schachtfeldern 31 bis
34 ein Einschnitt 255 vorgesehen ist. Die beiden mittleren Schachtfelder 32 und
33 haben an ihren Außenenden Laschen 35 und 36, während die außenliegenden Schachtfelder
31 und 34 halbkreisförmige konkave Ausnehmungen 37 und 38 haben, wobei sich die
Ausnehmung 38 im Trichterfeld 41 bezüglich des Falzes 135 symmetrisch fortsetzt.
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Entsprechende viertelkreisförmige Ausnehmungen sind zwischen dem Außenrand
67 der Dachfelder 63 und 62 und ihren Einschnitten 264 und 262 ausgebildet. Durch
viertelkreisförmige Perforationen 81 und 82 ausgehend von dem Endrand 155 in dem
Deckelfeld 64 und dem Seitenfeld 54 und durch Perforationen 83, 84 und 85 ausgehend
von dem Falz 151 des Seitenfeldes 51 im Deckelfeld 61, im Seitenfeld 51 und im angrenzenden
Trichterfeld 44 werden Abreißteile gebildet, die nach dem Entfernen die Abgabeöffnung
5 bilden Alle Falze sind von der in Fig. 5 gezeigten Seite her auf dem Zuschnitt
aufgeprägt, Die in Fig. 1 gezeigte Packung wird aus dem Zuschnitt von Fig. 5 dadurch
hergestellt, daß zunächst die Schachtfelder -31 bis 34 so zur Bildung des Schachtes
umgefaltet werden, daß die Rückseite (bezogen auf Fig. 5) des Schachtfeldes 31 mit
der Vorderseite des Trichterfeldes 41 verklebt wird.
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Dadurch wird ein Schacht 3 mit quadratischem Querschnitt gebildet,
wobei die Aussparungen 38 und 39 deckend aufeinanderliegen und mit der Aussparung
37 einen Öffnungsabschnitt bilden. Dann werden die Trichterfelder 41 bis 44 längs
ihrer Falze 140, 141 und 142 sowie längs des Falzes 151 so umgelegt, daß die Rückseite
des Trichterfeldes 41 mit der Seitenfläche 51 und die Rückseite des Schachtfeldes
34 mit der Vorderseite des Trichterfeldes 44 verklebt werden. Dadurch sind bereits
der Schacht 3 und der
Trichter 4 in der festgelegten Zuordnung
auf dem Seitenfeld 51 befestigt. Nun wird in bekannter Weise der Behälter gefaltet,
wobei die Rückseite der Verbindungslasche 55 und die Rückseite des Trichterfeldes
44 mit der Vorderseite der Seitenfläche 54, die eine Innenfläche der Packung bildet,
verklebt. Anschließend werden der Boden aus den Bodenfeldern 71 bis 74 und der Deckel
aus den Deckelfeldern 61 bis 64 gebildet. Dabei kommen die Aussparungen 66 und 65
sowie die Perforationen 81 und 83 der Deckelfelder 63, 62 bzw. 61, 64 übereinander
und vor der Ausgießöffnung des Schachtes 5 zu liegen. Nach Abreißen der Abreißteile
längs der Perforationen erhält man die Ausgießöffnung 5 gemäß Fig. 1.