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Verbundpflasterstein
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Die Erfindung betrifft einen Verbundpflasterstein mit einer durch
eine Grundlinie begrenzten, zwei Quadrate umfassenden Grundfläche und einer Verzahnung
der Seitenflächen, wobei die stirnseitige Verzahnung an den, Längsseiten zweimal
erscheint, so daß der Verbundpflasterstein mit jedem anderen Verbundpflasterstein
gleichen Profils ill stirnseitiger oder längsseitiger oder stirn-/längsseitiger
Zuordnung verzahnbar ist.
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Verbundpflastersteine mit Verzahnungen an den Seiteuflächen sind bekannt.
Die einzelnen Steine sollen sich im Verbund unter Überdeckung der Anschlußfugen
benachbarter Steine gegenseitig verklammern und nach unter Einwirkung höherer Verkehrslasten
den Pflasterverbund weitgehend unverrückbar festlegen. Ferner ist bekannt, die Verzahnung
so auszubilden, daß die Längsseite zweimal den Verzahnungsabschuitt der Stirnseite
des Pflastersteins aufweist und dieser Abschnitt sich am Umriß bis zum Ausgangspunkt
fort laufend wiederholt.
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Verbulldpflastersteine dieser Art können an ihren verzahnten Flächen
in jeder gegenseitigen Zuordnung, die das Rastermaß von vorzugsweise einer halben
Steinlänge zuläßt, ineinander überführt werden. Es ist dabei nicht notwendig, die
Steine bei der Verlegung um 1800 zu drehen beziehungsweise zu wenden. Der Fortfall
jeglichen Wenden bei der Verlegung ermöglicht es, den Pflastorstein mit einer nur
an der Oberseite vorhandenen umlaufenden Abfasung der Kante zu versehen. Aus herstellungstechnischen
Gründen lassen sich bekanntlich Ober-und Unterseite nicht mit vertretbarem Aufwand
gleichzeitig mit einer Abfasung ausrüsten.
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Eine bekannte Ausführung eines Verbundpflastersteins nach DT-GM 720
32 80 weist eine Verzahnung der vorstehend beschriebenen Art auf 1 die aus Zickzack-
bzw.
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bogenförmigen Flächen gebildet ist. Dieser Ausführung haftet der Nachteil
an, daß bei geringen Verzahnungstiefen die Profilflächen zu den jeweiligen Mittelachsen
des Steines verhältnismäßig schwach geneigt sind und die Steine gegenseitig, bei
den fertigungsbedingten Maßabweichungen, störende Verschiebungen quer zum Verzahnungseingriff
aufweisen. Umgekehrt läßt sich diese Verschiebung nur durch größere Tiefe der Verzahnung
in vertretbaren Grenzen halten. Die zickzackförmige Trennfuge tritt daml jedoch
in dem Verbundpflaster besonders betont hervor, was im allgemeinen nicht erlfunscht
ist und die optische Wirkung des Pflasterverbundes nachteilig beeinflußt.
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Die nach dem vorgenannten DT-GM 720 32 80 vor geschlagene umlaufende
dem einzelnen Verzahnungsprofil genau folgende Fase verstärk-t diese nach teilige
Wirkung. Außerdem ist der Stein mit dieser Profilierung insbesondere als Rohling
mit den in besonderen Herstellungsverfahren benutzten Austragevorrichtungen mit
parallelen Greifern nicht zu handhaben. Die vorstehenden Spitzen und Scheitel schließen
einen beschädigungsfreien Transport ungehärteter Steine dieser Ausführung mit den
iiblichen Parallelgreifern aus. Die gleichen Nachteile zeigt auch der Verbundpflasterstein
nach der deutschen Patentschrift 1 459 759 Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
einen Verbundpflasterstein zu schaffen, der die beschriebenen Nachteile nicht aufweist.
Der Verbundpflasterstein soll mit einer Verzahnung ausgerüstet sein, die allseitigen
Verbund ermöglicht, die einwandfreie unverschiebbare Fixierung im Pflasterverbund
sicherstellt und gleichzeitig keine die Handhabung und Verlegung störenden vorspringenden
spitzen Kanten und Ecken aufweist. Die Verzahnung soll nur schwach hervortreten.
Der äußere Umriß soll zu den jeweiligen Mittelachsen des Steines einen ausreichenden
Anteil an parallelen Flächen besitzen. Ferner soll der Stein im Pflasterverbund
optisch eill Rechteck darstellen.
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Die Lösung dieser Aufgabe wird dadurch erreicht, daß der sich am Umriß
des Verbundpflastersteins umlaufend wiederholende Verzahnungsabschnitt aus sieben
aufeinanderfolgenden Profilflächen besteht, von denen die
erste
und die letzte gleiche Länge aufweisen und iii einer Parallelebene zur Steinflanke
in der Grundlinie liegen und diese beiden Profilflächen durch fünf Profilflächen
in Form einer Zahnteilung mit einer einwärts gerichteten, im Grundriß trapezförmigen
Einbuchtung und einer unmittelbar anschließenden auswärts gerichteten Ausbuchtung
gleichen Querschnitts verbunden sind, wobei die den Zahngrund und Zahnkopf bildenden
Profilflächen untereinander gleiche Länge und parallele Lage sowie gleiche nach
innen bzw. außen gerichtete Abstände zur Grundlinie aufweisen und die als Zahnflanken
ausgebildeten Profilflächen unter im Grundriß gleichgroßem und stumpfen Winkel an
die in der Grundlinie oder parallel zu dieser liegenden Profilflächen anschließen.
Die äußeren Profilflächen sind in zveclcmäßiger Ausbildung der Erfindung kürzer
zu bemessen als die sonstigen, parallel zu den Mittelachsen verlaufenden und Zahngrund
und Zahnkopf bildenden Profilflächen.
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Erfindungsgemaß sollen die Profilflächen, die die Zahnflanken bilden1
an die benachbarten parallel zu den Steinachsen verlaufenden Profilflächen unter
gleichgroßem, stumpfen Winkel anschließen. Ferner wird nach der Erfindung vorgeschlagen,
die Anschlußwinkel der Zahnflanken in einer Größe vom mindestens 130° und höchstens
1350 auszuführen. Der gesamte Verzahnungssatz weist keine spitzen Winkel auf. Die
unter rechtem Winkel sich an der Ecke des Verbundpflastersteins schneidenden Profilflächen
der in diesem Bereich aufeinander stoßenden Verzahnungsabschnitte bilden
eine
senkrechte Kante, die in Steinhöhe abgefast sein kann.
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In weiterer Ausbildung der Erfindung ist vorgeschlagen, den Verzahnungsbereich
gegenüber der Oberseite des Verbundpflastersteins zurückspringen zu lassen, derart,
daß eine erhabene rechteckige Fläche an der Steinoberseite verbleibt, die mit einer
Abfasung in den Bereich der Verzahnung auslaufen kann.
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Schließlich ist es möglich, den Verbundpflasterstein mit einer oder
zwei ebenen Seitenflächen als Randstein auszubilden. Dieser Randstein kann auch
unter 450 Abschrägung der Stirnseite als flegrenzungsstein für Verbundpflaster im
sogenannten Fischgrätmuster hergestellt sein.
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Der Verbundpflasterstoin gemäß der Erfindung weist zunächst'infolge
der steilen Zahnflanken quer zur Verzahnung eine unverrückbare Lage auf. Die in
Eingriff stehende Verzahnung unterliegt infolge der Selbsthemmung der zur Anwendung
kommenden Flankenwinkel keiner den Verbund auseinanderdräntenden Keillfirkung. Die
Verzahnung läßt sich dabei mit sehr geringer Tiefe ausführen. In Zusammenwirken
mit dem großen Anteil an zu den Steinachsen parallelen Flächen bleibt auch im Verbund
das rechteckige Charakteristikum des erfindungsgemäßen Verbundpflastersteins erhalten.
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Die rechteckige, erhabene Fläche an der Oberseite bewirkt optisch
vollends den rektangulären Gesamteindruck des Steines.
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Dabei liegen die empfindlichen umlaufenden Steinoberkantell im Pflasterverbund
vertieft, wodurch die gefährdeten Kanten besonders geschützt sind.
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Andererseits machen sich kleine Abbröckelungen ulld Beschädigungen
an den Kanten nicht mehr störend bemerkbar. Schließlich gewährleistet der im Verbund
liegende Stein infolge des sich beim Eingriff bildenden Grabens eine wirksame und.
schnelle Entwässerung.
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In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in Ausführungsbeispielen
dargestellt.
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Es zeigen Fig. 1 die Draufsicht des Verbundpflastersteins mit Verzahnung
aller Seitenflächen Fig. 2 einen Teilabschnitt nach der Linie II - II mit Darstellung
der erhabenen Fläche an der Oberseite des Verbundpflastersteins Fig 3 eine vergrößerte
Darstellung einer Ecke III des Verbundpflastersteins mit abgefaster, vertikaler
Kante Fig. 4 die Draufsicht des Verbundpflastersteins in der Ausführung als Randstein
mit einer unverzahnten, glatten Längsseitenfläche Fig. 5 die Draufsicht des Verbundpflastersteins
in der Ausführung als Randstein mit je einer unverzahnten, glatten Längs- und Stirnseitenfläche
Fig.
6 verschiedene Pflasterverbände, die mit bis den erfindungsgemäßen Verbundpflaster-Fig.
8 steinen hergestellt sind Fig, 9 die Draufsicht des Verbundpflastersteins in der
Ausführung als Randstein mit einer abgeschrägten Stirnfläche und einer verkürzten
Seitenfläche Fig. 1 zeigt den Verbundpflasterstein mit dem am Umriß des Steines
sich wiederholenden Verzahilung5-ab schnitt, wobei dieser je einmal an den Stirnseiten
und je zweimal an den Längsseiten anliegt. Der einzelne Verzahnungsabschnitt besteht
aus sieben Profilflächen 1 bis 7. Die erste und letzte Profilfläche 1 und 7 liegen
auf der Grundlinie und sind gleichlang Die dritte und fünfte Profilfläche sind ebenfalls
gleichlang und um gleiche Abstände aus der Ebene der Grundlinie nach innen bzw.
außen verschoben.
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Diese beiden Profilflächen bilden den Zahngrund und Zahnkopf. Innerhalb
des Verzahnungsabsdliiittes werden die Profilflächen 1 und 3 durch die Profilfläche
2, die Profilflächen 3 und 5 durch die Profilfläche 4 und die Profilflächen 5 und
7 durch die Profilfläche 6 unter gleichgroßem, stumpfen Winkel verbunden. Dabei
sind die Profilflächen 2 und 6 parallel gerichtet.
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Die Profilfläche 4 ist dagegen spiegelbildlich zu den beiden vorbezeichneten
Profilflächen 2 und 6 gerichtet. Die Stirn- und Seitenflächen des erfindungsgemäßen
Verbundpflastersteins weisen zu den beiden Mittelachsen x, y überwiegend eine parallele
Lage auf, wodurch die rechteckige Gesamtorientierung des Steines alleine schon betont
wird.
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Die Oberseite des Verbundpflastersteins besitzt eine erhabene Rechteckfläche,
die sichtbar hervortritt und mit einer Abfasung in den Verzahnungsbereich ausläuft.
Diese erhabene Rechteckfläche läßt den erfindungsgemäßen Verbundpflasterstein trotz
der vorhandenen Verzahnung optisch als Pflasterstein mit rechteckigem Grundriß erscheinen.
Bekanntlich wird diese geometrische Figur als gestalterisches Element in vielen
Fällen bevorzugt Fig. 2 zeigt an einem Ausführungsbeispiel im Schnitt die die erhabene
Rechteckfläche an der Steinoberseite umlaufende Fase. Zweckmäßigerweise läuft die
Fase zwischen der Grundlinie und der Zahnfußlinie aus.
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Die Neigung der Fase beträgt üblicherweise 40 - 500, kann aber abweichend
hiervon ausgeführt werden. Die Verzahnung ist in vertikaler Richtung gegeniiber
der Oberseite des Verbundpflastersteins zurückgesetzt.
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Fig. 3 zeigt eine zweckmäßige Ausführung der Ecken des Verbundpflastersteins.
Alle vier Ecken sind hiernach in voller Steinhöhe abgeschrägt, vorzugsweise unter
450 Da die vier äußeren Ecken des Verbuidpflastersteins, deren Profilflächen in
der Grundlinie liegen und an sich bereits hinter dem äußeren Steinumriß zurückspringen,
gewährt die gebrochene senkrechte Eckkante einen weiteren Schutz, einmal vor Beschädigung
dieser Kante, zum anderen auch vor Verletzungen bei der Handhabung.
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Fig. 4 zeigt in weiterer Ausgestaltung der Erfindung einen Randstein
mit einem Glatten Abschluß an einer Längsseite, die als ebene, unver-zahnte Fläche
ausgebildet ist, wobei beispielsweise an Stelle einer Längsseite auch wahlweise
eine der Stirnseiten als ebene Fläche ausgeführt werden kann.
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Fig. 5 zeigt einen an einer Stirn- und Längsseite mit ebenen Flächen
ausgerüsteten Verbundpflasterstein, wie er als Eckstein Verwendung findet.
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Fig. 6,7 und 8 stellen Ausführungsbeispiele für Verlegemuster vom
Kreuzverband bis zum sogenannten Fischgrätmuster dar. Bei den dargestellten und
allen weitercn denkbaren Mustern lassen sich die Verbundpflastersteine nach der
Erfindung ohne Drehen und Wenden verlegen.
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Fig. 9 zeigt einen Randstein mit einer um die llälfte gekürzten Längsseite
ünd schrägen Stirnseite, die mit glatter Außenseite ausgerüstet ist. Dieser Randstein
ermöglicht eine gradlinige Begrenzung einer Pflasterfläche mit unter 450 verlegten
Steinen, beispielsweise des Fischgrätmusters nach Fig. 8.
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Die Darstellungen bezwecken keine Fixierung auf bestimmte Abmessungen
und Maßverhältnisse. Diese können den jeweiligen Erfordernissen angepaßt werde.
Die sehr wesentlicheVerzahnungstiefe kann beispielsweise bei einem Verbundpflasterstein
mit einer Grundrißfläche von 200 x 100 ca. 10 mm betragen.
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Der erfindungsgemäße Verbundpflasterstein weist im Verbund keine Verschiebungen
quer zum Verzahnungseingriff auf. Ebenso entfällt infolge der Selbsthemmung der
steilen Zahnflanlcen ein Auseinanderkeilen des Verbundes benachbarter Steine.
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Der Verbundpflasterstein nach dieser Erfindung ermöglicht problemlosen
Transport auch mit mechanischen Mitteln und als Rohling sowie leichte Orientierung
bei der Verlegung und bequeme Handhabung. Im Verbund ergeben sich vorteilhafte und
vielfältige Pflantermuster.