DE2610025B2 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von zur Einstellung des Harnstoff- und Fettgehaltes von zur Fütterung von Wiederkäuern verwendbaren Futtermitteln brauchbaren aus getrennten festen Teilchen bestehenden Harnstoff/Fettsäure-Addukten - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von zur Einstellung des Harnstoff- und Fettgehaltes von zur Fütterung von Wiederkäuern verwendbaren Futtermitteln brauchbaren aus getrennten festen Teilchen bestehenden Harnstoff/Fettsäure-AdduktenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von aus getrennten festen
Teilchen bestehenden Harnstoff/Fettsäure-Addukten (Molekülverbindungen) mit hohem Eiweiß- und Stärkeäquivalentwert.
Bekanntlich ist die sichere Verabreichung einer vom Gesichtspunkt der Fütterung ausreichenden Menge
Harnstoff nur dann möglich, wenn dem Tier gleichzeitig ein dafür geeignetes Verzögerungsmittel verabreicht
wird, welches durch Verzögerung der Harnstoffzersetziing
es ermöglicht, daß die Mikroorganismen des Pansens das durch die Hydrolyse des Harnstoffs
entstehende Ammoniak maximal zur Riweißsynthese verwerten; gleichzeitig ist es die Grundvoraussetzung
der optimalen Eiweißsynthese und der idealen Verwertung der gebildeten nativen Eiweiße, daß im Futtermittel
auch das entsprechende Energioniveau sichergestellt wird.
Das letztere kann mit solchen Fettsäuren, welche sowohl die Mikroorganismen als auch die gefütterten
Tiere unmittelbar ohne die Notwendigkeit der Aktivität von Lipaseenzymen schnell u«d restlos als Energiequelle
verwerten können, ausgezeichnet erreicht werden.
ίο Daher wurden schon früher die Vorteile der
zusammen erfolgenden Verwendung von Harnstoff und Fettsäuren erkannt, in der Praxis brachte dies jedoch
ernsthafte Schwierigkeiten sowohl bei der Fütterungsverfahrenstechnik im Großbetrieb als auch bei der
Bereitung der sogenannten Futtermittelvormischungen hinsichtlich des unmittelbaren und homogenen Vermischens
der für Füilerungszwecke zur Verfugung
stehenden Fette mit dem Futtermittel mit sich. Zur Behebung dieser Schwierigkeiten und Erleichterung des
Beimischens beziehungsweise Dosierens und der Einstellung wurde auch schon die Verwendung von aus
Harnstoff und Fettsäuren und zum Teil Neutralfetten gebildeten Addukten in Futtermitteln und Futtermittelvormischungen
vorgesehen. Solche Addukte, welche beispielsweise 45 bis 60% einer Fettsäure oder eines
Fettsäure/Fett-Gemisches in Form einer Molekülverbindung gebunden enthalten, sind auf Grund ihrer
Zusammensetzung zur Einstellung der neben dem Harnstoff berlangten Fettkonzentration in den Futtermitteln
ausgezeichnet geeignet, wobei ein weiterer Vorteil derselben darin besteht, daß in solchen
Addukten die Hygroskopizität des Harnstoffes, welche beim homogenen Einmischen von freiem Harnstoff in
grobe Futtermittel wegen der Neigung von Gemischen
J5 mit einem solchen Harnstoffgehalt zum Zusammenkleben
und Aufwölben beziehungsweise Quellen ebenfalls Schwierigkeiten verursacht, sich nicht zeigt. So wurde
durch das Beimischen von Harnstoff/Fettsäure-Addukten zu den Futtermitteln sowohl die Ausnutzung des
4(i Harnstoffes (infolge der verzögernden Wirkung der
Fettsäure) als auch die wirksame Verwertung des energiereichen Fettes (durch die Eigenschaft des
Harnstotfes, teilweise Eiweiß zu ersetzen) sichergestellt, wobei auch die mit der getrennt erfolgenden Verwen-
4r> dung von Harnstoff und Fetten jeweils verbundenen
verfahrenstechnischen Schwierigkeiten und Schwierigkeiten beim Beimischen beziehungsweise Dosieren
behoben wurden.
Die durch die bekannten Verfahren hergestellten Harnstoff/Fettsäure-Addukie sind aber im allgemeinen
eine salbenartige beziehungsweise pastenartige Konsistenz aufweisende und auch Wasser enthaltende
Produkte, welche in dieser Form nicht zum Einmischen in die Futtermittel in den üblichen Futtermischvorrichtungen
oder in sonstiger einfacher Weise geeignet sind. Daher werden nach der ungarischen Patentschrift
1 62 126 den Futtermitteln gut beimischbare und ein vom Gesichtspunkt der Fütterung günstiges Zusammensetzungsverhältnis
(40 : 70 bis 60 : 30) aufweisende
bit Harnstoff/Fettsäure-Addukle enthallende körnige Präparate
in der Weise hergestellt, daß nach der durch Vermischen der, vorzugsweise auf 85 bis 95°C,
erwärmten wäßrigen Harnstofflösung und der warmen Fettsäureschmelze (oder der warmen Fettsäure/Fett-
h"> Gemischschmelze) erfolgenden Adduktbildung dem
Gemisch ein den Wassergehalt bindender und hinsichtlich der Fütterung verwerlbarer körniger Trägerstoff,
zweckmäßigerweise Rapsgrieß, /ugemischt wird, wor-
auf die nach dem Abkühlen erhaltene feste Masse gemahlen wird. So wird ein etwa 50% Grieß
enthaltendes körniges Adduktpräparat erhalten.
Es wurden auch Versuche unternommen, ein Präparat ohne körnigen Trägerstoff, welches nur das Harnstoff/
Fettsäure-Addukt selbst enthält, in trockener körniger oder pulveriger und in das Futtermittel gut einmischbarer
Form herzustellen. Ein solches Verfahren ist in der US-Patentschrift 37 48 319 beschrieben. Danach wird
der kristalline Harnstoff bei Raumtemperatur mit einer zum Lösen ungenügenden Menge Wasser zu einer
Aufschlämmung gemischt, worauf das auf Raumtemperatur befindliche Fett in einem Mischer mit Scherwirkung
mit dieser Aufschlämmung bei Raumtemperatur in einem solchen Gewichtsverhältnis vermischt wird, daß
auf 1 Gew.-Teil Fett 2,5 bis 5,5 Gew.-Teile Harnstoff,
also ein beträchtlicher Überschuß des letzteren, treffen, und schließlich die erhaltene wäßrige Masse in einem
Luftstrom getrocknet und zerkleinert will So wird ein
trockenes pulveriges Produkt, in welchen? das Verhältnis von Fettsäure zu Harnstoff mindestens 1:3, im
allgemeinen aber um 1:5, ist, erhalten. Nach der genannten Druckschrift ist das Einhalten sowohl der
angegebenen Gewichtsverhältnisse als auch der übrigen Betriebsbedingungen wesentlich, da sonst eine Zersetzung
eintritt oder ein Produkt von ungenügender Qualität erhalten wird; im Falle der Verwer Jung des
Fettes in größerer relativer Menge kann auch das
vollkommene Vermischen der wäßrigen Harnstoffaufschlämmung mit dem Fett nicht sichergestellt werden,
so daß eine Isolierung des Endproduktes in einer Form, welche zum Einarbeiten in Futtermittel geeignet ist,
oder gar in kristalliner Form nicht möglich ist, weswegen die Verwendung eines beträchtlichen Harnstoffüberschusses
zwingend erforderlich ist. Das Produkt der genannten Zusammensetzung ist überhaupt
vom Gesichtspunkt der Fütterung nicht zweckmäßig, indem der Fel'säuregehalt, bezogen auf den Harnstoff,
zu niedrig ist und so das notwendige Energieniveau nicht sicherstellt. Ein anderer wesentlicher Nachteil
dieses bekannten Verfahrens ist, daß der zwingend zu verwendende Harnstoffüberschuß in dessen Produkt
eine Ammoniakgasentwicklung im Pansen der Wiederkäuer herbeiführt und so die zur Fütterung derselben
verwendbare Menge des Harnstoff/Fettsäurc-Adduktes beschränkt. Die Ammoniakgasentwicklung im Pansen
der Wiederkäuer übt eine für die Tiere schädliche beträchtliche toxische Wirkung auf, was an sich eine
große Abneigung gegen die Verwendung von Harnstoff/Fettsäure-Addukten bei der Fütterung von Tieren
erzeugte. Überdies macht das unter Scherbedingungen erfolgende Mischen und das Trocknen des wäßrigen
Produktes großer Masse bei niedriger Temperatur in einem Luftstrom die Durchführung des genannten
bekannten Verfahrens im großtechnischen Maßstab schwierig beziehungsweise umständlich. Auch kann
durch dieses bekannte Verfahren kein 100%iges Harnstoff/Fettsäure-Addukt erhalten werden.
Weiterhin ist aus der deutschen Auslegeschrift 22 64 226 ein Verfahren zur Herstellung von Harnstoff/
Fettsäure-Addukten durch Vermischen einer warmen, etwa 75 bis 80% Harnstoff enthaltenden, wäßrigen
Lösungs mit einer flüssigen Fettsäure, gegebenenfalls in Form eines angesäuerten Rückstandes eines Pflanzenölraffinates
und/oder von hydrolysiertem Fischtran, in einem Gewichtsverhältnis der nicht reinen Fettsäure
zum Harnstoff von 40 bis IhO : 400, im allgemeinen bei
eitier Temperatur von 40 bis 500C, bekannt. Auch bei
diesem bekannten Verfahren ist also ein großer Harnstoffüberschuß, der bei einem Gewichtsverhältnis
der nicht reinen Fettsäure zum Harnstoff von 80 bis 100 :4C0 optimal sein soll, erforderlich, so daß das für
die US-Patentschrift 37 48 319 Gesagte entsprechend gilt.
Schließlich ist in der US-Patentschrift 29 85 641 ein Verfahren zur Herstellung von Addukttn von Harnstoff
unter anderem mit Fettsäuren, bei welchem diese in
id einem festen von Flüssigkeiten freien Zustand bei Temperaturen unter ihren Schmelzpunkten miteinander
in innige Berührung gebracht und gleichmäßig vermischt werden, beschrieben. Dabei ist eigens angegeben,
daß bei Gewichtsverhältnissen des Harnstoffes zur
ι -) Fettsäure von weniger als 3:1 keine vollständige
Aaduktbildung erfolgt, so daß im Produkt nicht umgesetzter Harnstoff vorliegt. Es geht aber aus der
genannten Druckschrift auch hervor, daß selbst bei Verwendung eines beträchtlichen Harnstoffüberschus-
ses eine weit weniger als 10O%ige Adduktbiidung
erfolgt. Es ist insbesondere auch auf Grund der die vorher gewürdigten Druckschriften betreffenden Darlegungen
klar, daß solche Produkte zur Verwendung in Futtermitteln völlig ungeeignet sind, so daß von dieser
v-, Verwendung in der US-Patentschrift 29 85 641 auch
keine Rede ist.
So ist die Herstellung von die im Hinblick auf die Fütterung gewünschte Zusammensetzung aufweisenden,
also Harnstoff und Fettsäuren beziehungsweise
3(> Fettsäure/Fett-Gemische in nahezu gleichen Mengenanteilen
enthaltenden und von Ballaststoffen freien Adduktpräparaten in trockener, nicht zusammenklebender,
körniger oder pulveriger Form durch die bekannten Verfahren überhaupt nicht möglich.
ji Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unter
Behebung der Nachteile des Standes der Technik ein Verfahren und eine Vorrichtung, durch welche die
Herstellung von solchen zur Einstellung des Eiweißspiegels und Energieniveaus von Futtermitteln in beliebi-
4(i gern gewünschtem Verhältnis brauchbaren pflanzliche
und/oder tierische Fettsäuren oder Fettsäure/Fett-Gemische (genauer: Fettsäure/Neutralfett-Gemische) und
Harnstoff in nahezu gleichen Mengenanteilen enthaltenden, jedoch von Ballaststoffen freien, nicht zusam-
a; menklebendcn, festen, körnigen oder pulverigen, gut
schüttbaren und beliebig mischbaren Präparaten mit hohem Nährwert, welche ohne Zusatz von jeglichen
Trägern, Verdünnungsmitteln beziehungsweise sonstigen Fremdstoffen allein die genannten Fettsäuren und
w gegebenenfalls Fette sowie Harnstoff in Form von Molekülverbindungen (die auch als Addukte bezeichnet
werden können) enthalten, erreicht wird, zu schaffen.
Die Erfindung beruht auf der Feststellung, daß gerade vom Gesichtspunkt der Fütterung ideale Gewichtsver-
Y-, hältnisse von Harnstoff zu Fettsäure von etwa 60 :40 bis
40:60 aufweisende reine, von Ballaststoffen, nicht umgesetzten Ausgangsmaterialien und Zersetzungsprodukten
praktisch freie 100%ige Addukte in Form von trockenen körnigen oder pulverigen nicht zusammen-
bii klebenden Produkten durch ein verfahrenstechnisch
einfaches Verfahren hergestellt werden können, wenn der Harnstoff in Form einer mit einer zur Sicherstellung
der flüssigen Aggregatzustandes ausreichenden Menge Wasser in der Wärme jbei 60 bis 140°C) bereiteten
tv-, Lösung (beziehungsweise Schmelze im Falle der
Gegenwart nur einer geringen Menge Wasser) und die auf die zum Schmelzen erforderliche I emperami(35 bis
105 Ό erwärmte Fettsäure (be-Mehnnpsu. nw H:n. s<
>
erwärmte Fettsäure/Fett-Gemisch) in einen beziehungsweise einem solchen Zerstäubungsraum zerstäubt
werden, in welchem die zerstäubten Körper während einer zur Kristallisation ausreichenden Zeit in einem
Luftstrom verbleiben, so daß die jeweils für sich bereiteten und erwärmten Harnstofflösung und Fettsäureschmelze
(beziehungsweise Fettsäure/Fett-Schmelze) nur unmittelbar vor dem Zerstäuben oder gerade
während des Zerstäubens miteinander in Berührung kommen. So geht die Adduktbildungsreaktion schnell
vonstatten und bei Einheiten des obigen Gewichtsverhältnisses von etwa 60 :40 bis 40 : 60 wird am Boden des
Zerstäubungsraumes ein solches trockenes körniges oder pulveriges und eine lockere Struktur aufweisendes
!OOR/oiges Addukt, in welchem weder die Hygroskopizität
des Harnstoffes noch der fettartige klebene Charakter des Fettmaterials zur Geltung kommt,
abgeschieden.
Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur Herstellung von zur Einstellung des Harnstoff- und
Fettgehaltes von zur Fütterung von Wiederkäuern verwendbaren Futtermitteln brauchbaren aus getrennten
festen Teilchen bestehenden Harnstoff/Fettsäure-Addukten durch Vereinigen von Harnstoff, gegebenenfalls
in Form einer erwärmten Lösung in Wasser, mit einer Schmelze von 1 oder mehr erwärmten Fettsäuren
beziehungsweise einem erwärmten Fettsäure/Fett-Gemisch in einem Gewichtsverhältnis von Harnstoff zu
Fettsäure von etwa 40 : 60 bis 60 :40, bezogen auf den reinen Harnstoff, welches dadurch gekennzeichnet ist,
daß jeweils für sich eine Lösung von Harnstoff mit bis zu 45% Wasser oder eine Schmelze von Harnstoff mit
einer Temperatur von 60 bis 1400C und eine Schmelze
der Fettsäure beziehungsweise Fettsäuren oder des Fettsäure/Fett-Gemisches mit einer Temperatur von 35
bis 1050C hergestellt werden, diese unmittelbar vor einem Zerstäuben oder gerade während eines Zerstäubens
miteinander in Berührung gebracht werden und die zerstäubten Teilchen in einem Luftstrom bis zu ihrem
Auskristallisieren sich fortbewegen gelassen werden.
Vorteilhafterweise werden als Fettsäuren beziehungsweise
Fetisäure/Fett-Gemisch Fettsäuren pflanzlichen und/oder tierischen Ursprungs mit einer geraden
Kohlenstoffatomzahl von 14 bis 22 beziehungsweise von solchen sich ableitende Fette verwendet.
Das Zerstäuben kann mittels Luftdruck oder Flüssigkeitsdruck durchgeführt werden. Vorteilhafterweise
wird gleichzeitig mit dem Zerstäuben mittels Flüssigkeitsdruck zum Zerstäubungsgut ein Luftstrom eingeblasen.
Es ist von besonderem Vorteil, kontinuierlich zu arbeiten.
Gegenstand der Erfindung ist auch eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
aus zwei heizbaren Behältern zur Bereitung beziehungsweise Aufnahme der Harnstofflösung oder -schmelze
beziehungsweise Fettsäure- oder Fettsäure/Fett-Schmelze, einer diese Behälter mit einem Zerstäuber
unmittelbar oder über ein zwischengeschaltenes Reaktionsrohr verbindenden Rohrleitung, einem durch Luftoder Flüssigkeitsdruck betätigten Doppelweg- beziehungsweise Einwegzerstäuber und einem Zerstäubungsraum mit einer mehrmals größeren Höhenabmessung
als seine Breitenabmessung, wobei der Zerstäuber am oberen Teil des Zerstäubungsraumes mit nach unten
gerichteter Zerstäubung oder am unteren Teil des Zerstäubungsraumes mit nach oben gerichteter Zerstäubung angeordnet ist, welche dadurch gekennzeich
net ist, daß das vor den Zerstäuber geschaltete Reaktionsrohr aus einem von einem Heiz- beziehungs
weise Kühlmantel umgebenen Reaktionsraum mi einem Verhältnis der Längsabmessung zum Durchmes
> scr von 10:1 bis 50 : 1, in dessen Innerem Lcnkplatter angeordnet sind, besteht.
Dabei ist es bevorzugt, daß die Lenkplatten in einen
Abstand von ^bis .,des Durchmessers und gegeneinan-
in der um einen Winkel von 60 bis 90° verdreh!
angeordnet sind, so daß durch sie der freie Querschniti
auf bis "seiner ursprünglichen Abmessung verringert wird. Damit wird in einem solchen Reaktionsrohr die
sches, bezogen auf den freien Querschniti, auf das 3- bis 6fache erhöht.
Eine zweckmäßige Ausführungsform des Reaktionsrohres der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist in der
.1Ii Fig. 4 schematisch dargestellt. In dieser ist der
Reaktionsraum 2 von einem Heiz- beziehungsweise Kühlmantel 1 umgeben, und in ihm befinden sich
Lenkplatten 3.
Das Vermischen des erwärmten, flüssigen Harnstoffes und der erwärmten, flüssigen Fettsäure (beziehungsweise
des erwärmten Fettsäure/Fett-Gemisches) miteinander kann aber auch unmittelbar vor dem
Zerstäuben in einem vor den Zerstäuber geschalteten geschlossenen Raum erfolgen. Dieser kann gegebenen-
JO falls ein zur Durchführung der Adduktbildungsreaktion
bei gesteuerter Temperatur und Verweildauer geeignetes Reaktionsrohr von an sich bekannter Konstruktion
und Ausführung sein.
Zum Zerstäuben des so erhaltenen flüssigen Gemi-
Zum Zerstäuben des so erhaltenen flüssigen Gemi-
j5 sches kann irgendein bekannter durch unmittelbaren
Druck betriebener und einen sogenannten Einwegzerstäuberkopf aufweisender oder mittels Druckluft
betriebener und einen sogenannten Doppelwegzerstäuberkopf aufweisender Zerstäuber verwendet werden. Es
4(i sei bemerkt, daß durch entsprechende Wahl der Art der
Zerstäubung beziehungsweise des angewandten Drukkes auch die Korngröße beziehungsweise Korngrößenverteilung
des zerstäubten Produktes gesteuert werden kann.
4-; Hinsichtlich der Bildung des gewünschten körnigen
beziehungsweise pulverigen, trockenen und nicht zusammenklebenden Produktes spielt auch der an den
Zerstäuber sich anschließende und für die die zerstäubten Körner fortbewegende Luftströmung einen genü-
-,n gend langen Weg sicherstellende Zerstäubungsraum, in
welchem die Körner im Luftstrom entsprechend auskristallisieren, eine wichtige Rolle. Dieser Zerstäubungsraum
ist im allgemeinen ein genügend (mehrere Meter) lang dimensionieter Zylinder, an dessen oberem
oder unterem Ende der Zerstäuber angeordnet ist und so die Zerstäubung nach unten oder oben erfolgen kann;
die nach unten fallenden zerstäubten Körner sammeln sich in trockenem Zustand am Boden des zylindrischen
Zerstäubungsraumes an, von wo das erhaltene Produkt kontinuierlich entfernt werden kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren unterscheidet sich also von den zur Herstellung von als Futtermittelzusatz
verwendbaren festen Harnstoff/Fettsäure-Adduktpräparaten verwendeten Verfahren in erster Linie darin,
daß die beiden Bestandteile des Adduktes, nämlich der Harnstoff und die Fettsäure (beziehungsweise das
Fettsäure/Fett-Gemisch) ausschließlich in flüssiger Phase ohne feste Trägerstoffe und unter Vermeidung
von jeglichen anderen Fremdstoffen außer der zur Verflüssigung des Harnstoffes in der Wärme verwendeten
geringen Wassermenge miteinander umgesetzt werden, wobei die genannten beiden Komponenten in
einem Gewichtsverhältnis von etwa 40:60 bis 60:40 verwendet werden, da überraschenderweise gerade
dieses Gewichtsverhältnis, welches im Hinblick auf die Fütterung optimal ist, es ermöglicht, daß durch unter
den beschriebenen Bedingungen erfolgendes Zerstäuben unmittelbar ein festes, körniges oder pulveriges und
aus getrennten Körnern bestehendes trockenes Produkt, welches den Harnstoff und die Fettsäure sowohl
hinsichtlich der Einstellung des Eiweißwertes und des Energieniveaus des Futtermittels als auch hinsichtlich
der Verwertung des Harnstoffes durch die Wiederkäuer im günstigsten Mengenverhältnis enthält, erhalten wird.
Davon hat der Stand der Technik abgelenkt, indem aus der US-Patentschrift 37 48 319 und der deutschen
Auslegeschrift 22 64 226 in völligem Gegensatz dazu hervorgeht, daß nur mit einem beträchtlichen Harn-Stoffüberschuß
(mehr als 2,5 Gew.-Teilen Harnstoff je Gewichtsteil Fettsäure) zum Einarbeiten in Futtermittel
überhaupt in Frage kommende Produkte erhalten werden können, und nach der US-Patentschrift
29 85 641 selbst mit beträchtlichen Harnstoffüberschüssen dies nicht einmal gelang. Erst durch das erfindungsgemäße
Verfahren wurde es ermöglicht, diesen sogar überlegene Produkte trotz des erhöhten Fettsäureanteiles
herzustellen. Damit konnte bei der Verwendung in Futtermitteln gleichzeitig ein erhöhter zulässiger
Ammoniakspiegel in den Wiederkäuern bei Ermöglichung der Verwendung einer höheren Menge der
Harnstoff/Fettsäure-Addukte erreicht werden.
i£in weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens
besteht darin, daß es kontinuierlich mit einer einfachen Vorrichtung durchgeführt werden kann, die
Verfahrensbedingungen auch hinsichtlich der Schonung der Materialien günstig sind und das erhaltene Produkt
ein reines. 100%iges Addukt, welches trotz seines hohen
Fettsäuregehaltes keine freie Fettsäure beziehungsweise kein freies Fett enthält, ist. Ebenfalls den günstigen
Verfahrensbedingungen ist es zuzuschreiben, daß das Produkt auch keine oxydative Schädigung zeigt, was
durch seine niedrige Peroxydzahl bewiesen ist.
Ferner wird zur Erfindungshöhe ausgeführt:
Zwar war die Herstellung von pulverartigen Mischungen durch Kristallisieren von entsprechenden
Lösungen oder Schmelzen während eines Zerstäubens allgemein bekannt, bei den im vorliegenden Fall
verwendeten Mischungen aus Harnstoff und Fettsäuren beziehungsweise Fettsäure/Fett-Gemischen war jedoch
bei deren speziellen Eigenschaften auf Grund des Standes der Technik zu erwarten, daß in diesem Fall
auch dieses Verfahren nicht zum gewünschten Erfolg führt. Fettsäuren und Fette sind nämlich Stoffe, von
denen, insbesondere wegen ihres klebrigen Charakters, zu erwarten war, daß sie in den erfindungsgemäß
festgelegten hohen Mengenanteilen in Kombination mit Harnstoff ohne Hilfsstoffe auch durch Zerstäuben nicht
zu pulverartigen Mischungen aufgearbeitet werden könnten. Daß dies durch einfaches Mischen von
wäßrigen Harnstofflösungen und geschmolzenen Fettsäuren beziehungsweise Fettsäure/Fett-Gemischen in
den erfindungsgemäß festgelegten Mengenverhältnissen, welche die Voraussetzung für die Verwendbarkeit
in Futtermitteln sind, ohne Zusatzstoffe nicht gelang, geht aus dei ungarischen Patentschrift 1 62 126 hervor,
nach welcher die erhaltenewäßrige Masse, in welcher beim Abkühlen das Harnstoff/Fettsäure-Addukt gebildet
wird, mit einem porösen verdaubaren Trägermaterial, wie Rapsgrieß, zu vermischen und zu trocknen ist.
Es bestand also die Auffassung, daß ein Harnstoff/Fettsäure- beziehungsweise Harnstoff/Fettsäure-Gemisch
mit einem günstigen Zusammensetzungsverhältnis, welches zur Verwendbarkeit in Futtermitteln erforderlich
ist, nur mit Hilfe eines Hilfsstoffes zu einem brauchbaren Produkt führe.
Andererseits hätte auch die Anwendung der Zerstäubung und des Auskristallisierens in einem Luftstrom auf
die in der deutschen Offenlegungsschrift 22 64 226 verwendeten Mischungen keine brauchbaren Produkte
geliefert, insbesondere da kein 10%iges Harnstoff/Fettsäure-Addukt hätte erzielt werden können. Dies
zusammen mit der bereits genannten Tatsache, daß bei der Verwendung der Fettsäuren und Fette in den
erfindungsgemäß festgelegten hohen Mengenanteilen, insbesondere wegen ihres klebrigen Charakters, nicht
zu erwarten war, daß ohne Hilfsstoff ein qualitativ befriedigendes oder gar ausgezeichnetes Produkt
hergestellt werden könne, zeigt die große Erfindungshöhe des Gegenstandes des Schutzbegehrens, wobei die
Zerstäubung und das Auskristallisieren nicht lediglich ihnen eigene verfahrenstechnische Wirkungen haben,
sondern überraschenderweise im Gegensatz zum ohne ihre Anwendung durchgeführten Mischen mit denselben
Harnstoff/Fettsäuren- beziehungsweise Harnstoff/Fettsäure/Fett-Zusammensetzungen
ohne Hilfsstoffe beziehungsweise sonstige Ballaststoffe überhaupt die Erzielung mit den für Fütterungszwecken unerläßlichen
guten Produkteigenschaften ermöglichen.
Im obigen Zusammenhang sei noch einmal hervorgehoben, daß die Harnstoff/Fettsäure-Addukie keine
solche Zusammensetzungen der Bestandteile, in welchen diese in bezug aufeinander inert sind, sind.
Zwischen den Bestandteilen ist ein Zusammenwirken, welches die Adduktbildungsreaktion herbeiführt, so daß
das sich bildende Addukt solche Eigenschaften, welche von den Eigenschaften der einzelnen Bestandteile
abweichen, aufweist. Ferner ist die physikalische Struktur des Adduktes wichtig. Der Harnstoff ist
hygroskopisch, die Fettsäure und die Fette haben einen fettartigen, klebenden Charakter, das hergestellte
Addukt ist dagegen weder hygroskopisch, noch klebend, die physikalische Struktur desselben ist die eines
trockenen, körnigen Produktes von lockerer Struktur. Ein weiteres wichtiges Merkmal des hergestellten
Adduktes ist, daß dieses keinen freien Harnstoff enthält. Diesbezüglich wurden Untersuchungen mit einem
Röntgenbeugungsuntersuchungsgerät durchgeführt, um festzustellen, ob die erfindungsgemäß hergestellten
Addukte die charakteristischen Banden des freien Harnstoffes enthalten oder nicht Bei diesen Untersuchungen
konnte in den erfindungsgemäß hergestellten Addukten kein freier Harnstoff nachgewiesen werden.
Auch dies ist ein Beweis, daß die Adduktbildung 100%ig vonstatten geht
Die Erfindung wird an Hand der folgenden Beispiele näher erläutert
Es wurde aus 82 kg Harnstoff durch Zugabe von 28 g Wasser bei einer Temperatur von 1020C eine Lösung
bereitet, und dieser wurden 50 kg einer als Nebenprodukt der Fettsäureherstellung erhaltenen, sogenannten
»Goudronw-Fettsäureschmelze, welche auch 0,1 Gew.-% eines Emulgiermittels und 0,02 Gew.-% eines
Antioxydationsmittels enthielt, mit einer Temperatur
von 800C zugemischL Dieses Gemisch wurde dann mit
Hilfe eines mit Luft unter einem Druck von 1,7 atm betriebenen sogenannten Doppelwegzerstäubers von
oben nach unten in einen zylinderförmigen Zerstäubungsraum mit senkrechter Achse und einer Höhe von
6 m und einem Durchmesser von 1,3 in zerstäubt. Zum Zerstäuben der obigen Menge des flüssigen Harnstoff/
Fettsäure-Gemisches waren 25 Nm3 Luft erforderlich. Das abgefallene trockene feste Produkt sammelte sich
am Boden des Zerstäubungsraumes an. Es wurden 135 kg leicht zu Staub zerfallendes Produkt mit einer
Peroxydzahl von 5,3. welches unmittelbar verpackt werden konnte, erhalten.
Die Qualität des Produktes wurde mittels eines dynamischen mikrokalorimetrischen Verfahrens (DSC)
kontrolliert Die während des Erwärmens des Produktes mit einem Registriermikrokalorimeter aufgenommene
Kurve ist die obere Kurve der Fig. 1. Der anfängliche
gerade Abschnitt der Kurve zeigt, daß das Produkt kein unter 1000C schmelzendes Material, also keine freie
Fettsäure und kein freies Fett enthielt, und die Doppelspitze zwischen 120 und 135° C entspricht dem
reinen Addukt und dem durch thermische Zersetzung des Adduktes gebildeten Harnstoff. Die untere Kurve,
das heißt die Kurve des mit dem auf die Wärmewirkung hin zersetzten Produkt wiederholten Versuches, zeigt
die Gegenwart von Harnstoff und freier Fettsäure, welche durch irreversible thermische Zersetzung des
Adduktes gebildet wurden, an.
Die Verfahrensweise des Beispiels 1 wurde in derselben Vorrichtung unter denselben Zerstäubungsbedingungen wiederholt, jedoch mit dem Unterschied,
daß ein Gemisch aus einer unter Zugabe von 1 kg Wasser zu 65 kg Harnstoff bereiteten Schmelze von
135°C und 65 kg einer »Coudronw-Fettsäureschmelze von 80° C verwendet wurde.
Auch das so erhaltene Produkt war ein leicht zu Staub zerfallendes Addukt von guter Qualität, die in der im
Beispiel 1 beschriebenen Weise kontrolliert wurde.
Die Verfahrensweise des Beispiels 1 wurde in derselben Vorrichtung unter denselben Zerstäubungsbedingungen wiederholt, an Stelle der »Goudron«-Fettsäure
wurden jedoch 50 kg einer Talgfettsäureschmelze von 80° C verwendet.
Das gewonnene Produkt war nach dem Abkühlen in einem leicht zu Slaub zerfallenden Zustand und konnte
unmittelbar verpackt werden.
Der Adduktcharakter des gewonnenen Produktes wurde durch ein differentialmikrokalorimetrisches Verfahren
(DSC) kontrolliert Die in der F i g. 2 zwischen 120 bis 135°C auftretende Doppelspitze beweist die
gute Qualität des Produktes. Die Peroxydzahl desselben betrug 4,8.
Die Verfahrensweise des Beispiels 2 wurde in derselben Vorrichtung unter denselben Zerstäubungsbedingungen wiederholt, an Stelle der »Goudron«-Fettsäure
wurden jedoch 65 kg einer Talgfettsäureschmelze von 80°C verwendet Die Qualität des gewonnenen
Produktes war der des Produktes des Beispiels 2 gleich.
Die Verfahrensweise des Beispiels I wurde in
derselben Vorrichtung mit denselben Gewichtsverhält-
r> nissen wiederholt, jedoch mit dem Unterschied, daß an
Stelle des mit Luft betriebenen Doppelwegzerstäubers ein ohne Zerstäubungsluft durch Druck betriebener
sogenannter Einwegzerstäuberkopf verwendet wurde.
Die im Beispiel 1 angegebene Menge wurde während 15
ίο Minuten zerstäubt.
Die Temperatur des am Boden des Zerstäubungsraumes angesammelten Produktes betrug 50°C; nach dem
Abkühlen wurde ein leicht zu Staub zerfallendes Produkt das gut zu verpacken war und dessen Qualität
mit der des Produktes des Beispiels 1 übereinstimmte, erhalten.
Es wurde wie im Beispiel 5 beschrieben vorgegangen, in den Zerstäubungsraum wurden jedoch 15 Minuten
lang 2000 NmJ Luft als Kühlmittel eingeblasen. Das am Boden des Zerstäubungsraumes angesammelte Produkt
hatte eine Temperatur von 30°C. Die Qualität des Produktes stimmte mit der des Produktes des Beispiels I
überein.
Die Verfahrensweise des Beispiels 6 wurde in derselben Vorrichtung unter denselben Zerstäubungsjo
bedingungen, jedoch mit dem im Beispiel 2 angegebenen Gemisch wiederholt. Das Produkt war ein
trockenes pulveriges Addukt, dessen Qualität mit der des Produktes des Beispiels 2 übereinstimmte.
J5 Beispiel 8
Die Verfahrensweise des Beispiels 6 wurde in derselben Vorrichtung unter denselben Zerstäubungsbedingungen, jedoch mit dem im Beispiel 3 angegebenen
Gemisch wiederholt. Als Produkt wurde ein mäßig fließendes pulveriges Addukt guter Qualität erhalten.
In einem Behälter wurde aus 82 kg Harnstoff und 20 kg Wasser eine Lösung mit einer Temperatur von
105°C bereitet. In einem anderen Behälter wurden 83 kg
»Goudron«-Fettsäure, weiche 0,1 Gew.-% eines Emulgiermittels und 0,02 Gew.-% eines Antioxydationsmittels
enthielten, bei einer Temperatur von 500C geschmolzen. Der eine Saugstutzen einer zweiköpfigen
Pumpe wurde an den Harnstoffbehälter und der andere Saugstutzen dieser Pumpe an den Fettsäureschmelzebehälter
angeschlossen. Die Druckstutzen der beiden Pumpenköpfe wurden mit einem 10 m langen und einen
Innendurchmesser von 12,5 mm aufweisenden Rohr verbunden, an welch letzteres ein zum Vermischen der
Harnstofflösung mit der Fettsäure und Durchführen der Adduktbildungsreaktion dienendes Reaktionsrohr angeschlossen
wurde. Es wurde das in der Fig.4 dargestellte Reaktionsrohr verwendet. Die Länge des
Reaktionsraumes war 0,55 m und sein Innendurchmesser betrug 38 mm; in ihm waren Lenkplatten mit einer
~ des Innenquerschnittes des Reaktionsrohres ausma-
b5 chenden Oberfläche um 60° gegeneinander verdreht
mit Zwischenräumen von 15 mm angeordnet An die Austrittsöffnung des Reaktionsrohres war ein mit Luft
unter einem Druck von 1,7 atm betriebener Zweiweg-
zerstäuber angeschlossen, welcher das vom Reaktionsrohr
ankommende Gemisch in einen zylinderförmigen Zerstäubungsraum mit senkrechter Achse und einer
Höhe von 6 m und einem Innendurchmesser von 1,3 m von oben nach unten zerstäubte.
Die Zuführpumpe wurde so eingestellt, daß die Verweilzeit des Gemisches der in gleichen Anteilen
zugespeisten beiden Flüssigkeiten im Reaktionsrohr 10 Sekunden betrug. Das völlige Zuspeisen und Zerstäuben
der obigen Materialmengen nahm 1 Stunde in Anspruch, und zum Zerstäuben des flüssigen Reaktionsgemisches
waren 25 Nm1 Luft erforderlich. Das abgefallene feste Produkt sammelte sich am Boden des Zerstäbungsraumes
an. Es wurden 160 kg festes Produkt erhalten, welches nach dem Abkühlen ein leicht zu Staub
zerfallendes reines Harnstoff/Fettsäure-Addukt mit einer Peroxydzahl von 4,6, das leicht verpackt werden
konnte, war. Die Qualität wurde durch ein dynamisches mikrokalorimetrisches Verfahren kontrolliert. Die
Form der in der Fig. 3 dargestellten Kurve und die zwischen 120 bis 135°C auftretende Doppelspitze
zeigen, daß das Produkt ein reines Addukt, weiches keine freie Fettsäure beziehungsweise kein freies Fett
enthielt, war.
Beispiel 10
Die Verfahrensweise des Beispiels 9 wurde mit unveränderten Materialmengen wiederholt, an Stelle
der 10 m langen Leitung wurde jedoch die Harnstofflösung und die Fettsäureschmelze durch eine 2,2 m lange
Leitung unmittelbar in das vor dem Zerstäuberkopf angeordnete Reaktionsrohr befördert, in welchem die
Verweilzeit des Harnstoff/Fettsäure-Reaktionsgemisches 6 Sekunden betrug.
Die Qualität des abgefallenen festen Produktes stimmte mit der des Produktes des Beispiels 9 überein.
Beispiel 11
Die Verfahrensweise des Beispiels 9 wurde in derselben Vorrichtung mit derselben Anordnung
wiederholt, an Stelle des Doppelwegzerstäuberkopfes
κι wurde jedoch ein Einwegzerstäuberkopf verwendet.
Die in Beispiel 9 angegebene Materialmenge wurde während 15 Minuten zerstäubt. Die Verweilzeit des
Reaktionsgemisches im Reaktionsrohr betrug 2,5 Sekunden. Die Temperatur des abgefallenen festen
i) Produktes war 45°C und seine Qualität stimmte mit der
des Produktes des Beispiels 9 überein.
Beispiel 12
Die Verfahrensweise des Beispiels U wurde in :n derselben Vorrichtung unter denselben Zerstäubungsbedingungen wiederholt, in den Zerstäubungsraum
wurden jedoch 200Ü Nm1 Luft von 200C als Kühlmittel
eingeleitet. Die Temperatur des abgefallenen festen Produktes betrug 300C und seine Qualität war der des
: > Produktes des Beispiels 9 gleich.
Beispiel 13
Die Verfahrensweise des Beispiels 9 wurde mit dem
Unterschied wiederholt, daß an Stelle der »Goudron«-
«I Fettsäure Talgfettsäure verwendet wurde. Unter sonst
identischen Bedingungen wurde ein Addukt von ähnlich guter Qualität wie die der obigen Produkte erhalten.
4 Bliitl Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von zur Einstellung des Harnstoff- und Fettgehaltes von zur Fütterung
von Wiederkäuern verwendbaren Futtermitteln brauchbaren, aus getrennten, festen Teilchen bestehenden
Harnstoff/Fettsäure-Addukten durch Vereinigen von Harnstoff, gegebenenfalls in Form einer
erwärmten Lösung in Wasser, mit einer Schmelze von 1 oder mehr erwärmten Fettsäuren beziehungsweise
einem erwärmten Fettsäure/Feti-Gemisch in einem Gewichts verhältnis von Harnstoff zu Fettsäure
von etwa 40 :60 bis 60 :40, bezogen auf den reinen Harnstoff, dadurch gekennzeichnet,
daß man jeweils für sich eine Lösung von Harnstoff mit bis zu 45% Wasser oder eine
Schmelze von Harnstoff mit einer Temperatur von 60 bis 1400C und eine Schmelze der Fettsäure
beziehungsweise Fettsäuren oder des Fettsäure-Fett-Gemisches mit einer Temperatur von 35 bis
1050C herstellt, diese unmittelbar vor einem
Zerstäuben oder gerade während eines Zerstäubens miteinander in Berührung bringt und die zerstäubten
Teilchen in einem Luftstrom bis zu ihrem Auskristallisieren sich fortbewegen läßt
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 aus zwei heizbaren Behältern zur
Bereitung beziehungsweise Aufnahme der Harnstofflösung oder -schmelze beziehungsweise Fettsäure-
oder Fettsäure/Fett-Schmelze, einer diese Behälter mit einem Zerstäuber unmittelbar oder
über ein zwischengeschaltetes Reaktionsrohr verbindenden Rohrleitung, einem durch Luft- oder
Flüssigkeitsdruck betätigten Doppelweg- beziehungsweise Einwegzerstäuber und einem Zerstäubungsraum
mit einer mehrmals größeren Höhenabmessung als seine Breitenabmessung, wobei der
Zerstäuber am oberen Teil des Zerstäubungsraumes mit nach unten gerichteter Zerstäubung oder am
unteren Teil des Zerstäubungsraumes mit nach oben gerichteter Zerstäubung angeordnet ist, dadurch
gekennzeichnet, daß das vor den Zerstäuber geschaltete Reaktionsrohr (1, 2, 3) aus einem von
einem Heiz- beziehungsweise Kühlmantel (1) umgebenen Reaktionsraum (2) mit einem Verhältnis der
Längsabmessung zum Durchmesser von 10:1 bis 50 :1, in dessen Innerem Lenkplatten (3) angeordnet
sind, besteht.
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