DE2609983C2 - Glättwalze - Google Patents
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Description
30
Die Erfindung betrifft eine Walze zum Glätten eines auf eine Papier- oder Folienbahn aufgebrachten
Beschichtungsgemisches anschließend an dessen Aufbringung.
Beim Beschichten einer Papier—--der Folienbahn mit
einem Beschichtungsgemisch treten zwei Problemkreise auf. Der erste Problemkreis betrifft das Aufbringen
und gleichmäßige Verteilen von Beschichtungsmassen auf die Bahn, während der zweite Problemkreis sich auf
das nachträgliche Vergleichmäßigen und Glätten der Oberfläche einer bereits aufgebrachten Beschichtung
bezieht Die vorliegende Erfindung befaßt sich ausschließlich mit dem zuletzt erwähnten Problemkreis.
Nach der GB-PS 10 98 434 wird als Glättwalze eine mit in axialer Richtung verlaufenden Rillen versehene
Stahlwalze verwendet, wie es nach dem Stand der Technik überwiegend üblich ist. Zwar ist eine derartige
Stahlwalze gut zum Vergleichmäßigen der aufgetragenen Beschichtungsmasse geeignet, jedoch zeigt die
Oberfläche nach dem Glätten, insbesondere bei etwas höher viskosem Beschichtungsmaterial, Schlieren oder
Riefen auf, die sich in manchen Anwendungsfällen als
nachteilig erweisen.
Aus der US-Patentschrift 19 24 994 ist eine Glättwalze
mit einer Oberfläche aus Plüsch oder Filz bekannt. Dieses Material hat sich zum Glätten einer bereits
aufgebrachten Beschichtungsmasse nicht als zweckmäßig erwiesen, da es zu wenig stabil ist und im übrigen die
Beschichtungsmasse teilweise absorbiert, was insbesondere bei klebendem oder aushärtendem Material die
Glattwalze nach kurzer Benutzung unbrauchbar macht. Auch können sich Fasern aus dem Plüsch ablösen und in
die Beschichtung eindringen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Glättwalze zu schaffen, mit der eine einwandfreie
Vergleichmäßigung und Glättung einer bereits aufgebrachten Beschichtung weitgehend unabhängig von der
Viskosität des Beschichtungsmaterials möglich ist.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Walzenoberfläche aus einem weichen elastomeren
Oberzug mit Vertiefungen besteht und im wesentlichen
für Flüssigkeit undurchlässig ist
Die erfindungsgemäße Glättwalze eignet sich insbesondere
zum Glätten von Beschichtungen mit sehr niedrigem Naßbeschichtungsgewicht, z. B. in der Größenordnung
von 0,1—1,0 g/m2. Derart niedrige Beschichtungsgewichte
sind beispielsweise für lösungsmittelfreies Silikonablöseinaterial erwünscht Es ist aus
wirtschaftlichen Gründen wesentlich, das geringstmögliche Beschichtungsgewicht zu erzielen. Aus praktischen
Gründen soll ein vollständiges und gleichmäßiges Bedecken der zu beschichtenden Oberfläche sichergestellt
werden, weil sonst kein gleichmäßiges Ablösen über die ganze Oberfläche der Bahn stattfindet Dies ist
mit der erfindungsgemäßen Glattwalze in einwandfreier Weise möglich.
Aus der DE-OS19 24 635 ist zwar bereits eine Dosier-
und Verteilungswalze bekannt deren Oberfläche aus Kunststoff besteht und Vertiefungen aufweist Diese
Walze dient jedoch ausschließlich dem Aufbringen und Verteilen von Beschichtungsmaterial, nicht aber dem
Glätten eines bereits aufgebrachten Beschichtungsmaterials.
Der elastomere Überzug der erfindungsgemäßen Glättwalze ist vorzugsweise geschlossen zellenförmig,
wobei seine Oberfläche aus Teilzellen gebildet ist Das zellenförmige elastomere Material besitzt zweckmäßigerweise
eine Dichte zwischen 0,1 und 0,5 g/cm3. Das Material sollte vorzugsweise eine Haut haben, deren
Oberfläche gegen flüssige Beschichtungsgemische im wesentlichen undurchlässig ist Es ist wichtig, daß das
Material das Beschichtungsgemisch nicht aufnimmt, was bei einem Material mit offenen Zellen, d. h. miteinander
in Verbindung stehenden Zellen, der Fall wäre.
In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung besteht das zellenförmige elastomere Material aus geschäumtem
Neopren, geschäumtem Natar- oder Synthesegummi oder geschäumtem Polyurethan. Ein Beispiel für ein
elastomeres geschäumtes Material mit geschlossenen Zellen ist der Volacel RN-Schaum der Firma Volcrepe
Limited, der ein geschäumtes Neopren-Material mit einer Dichte von 0,35 g/cm3 ist.
Wenn auch das oben beschriebene Zellenmaterial bevorzugt wird, können andere Überzugsarten verwendet
werden. Es kann z. B. ein weicher massiver Naturoder Synthesegummi mit vorzugsweise einer Shore-Härte
von etwa 30° und einer Dichte von bis zu 0,9 g/cm3 verwendet werden, vorausgesetzt, daß dessen
Oberfläche Vertiefungen aufweist. Wahlweise kann ein Material mit Schichtaufbau verwendet werden, z. B. eine
Oberflächenschicht aus massivem Gummi mit einer mit Vertiefungen versehenen Außenfläche auf einer elastischen
Unterschicht aus elastomerem Material, das massiv oder zellenförmig sein kann. Wenn eine
derartige Oberflächenschicht vorgesehen ist, kann ebensogut ein Schaum mit offenen Zellen für die Basis
verwendet werden, da die Haut ein wesentliches Aufnehmen von Beschichtungsgemisch verhindert.
Eine zweckmäßige Konstruktion für die vorliegende Glattwalze kann eine Stahlwalze mit einem Durchmesser
von 10,16 cm sein, die mit einer 0,64 cm dicken Schicht für den Überzug bedeckt ist, die z. B. aus Volacel
RN mit geschlossenen Zellen aus Neoprenschaum besteht.
Bei Gebrauch der vorliegenden Glättwalze wird diese so angetrieben, daß sich ihre Oberfläche gegenüber der
Bahnoberfläche bewegt Das Verhältnis der Bahngeschwindigkeit zur Umfangsgeschwindigkeit der Glattwalze
ist nicht kritisch, doch sollte ein Unterschied zwischen diesen Geschwindigkeiten von wenigstens
1,5 m/min, vorzugsweise in der Größenordnung von
61 m/min, erstrebt werden. Dieser Geschwindigkeitsunterschied ist wichtig. Die Glattwalze kann daher beim
Drehen in irgendeiner Richtung, d. h. mit der Bahn oder
gegen die Bahn, verwendet werden. Es ist erwünscht, daß sich die Riditung, in der sich die Bahn bewegt, um
wenigstens 5°, vorzugsweise in der Größenordnung von 45°, an der Glattwalze ändert Dies hängt in gewissem
Maß vom gerade geglätteten Beschichtungsgemisch ab.
Der Oberzug kann auf die Glattwalze auf übliche
Weise durch spiralförmiges Wickeln eines Bands des Oberzugs um die Glattwalze aufgebracht werden. Das
Oberzugsmaterial ist vorzugsweise ein selbstklebendes Band, das dessen Aufbringung auf die Glattwalze
erleichtert
Die vorliegende Glättwalze ist nicht auf die Verwendung mit irgendeiner besonderen Einrichtung
zum Aufbringen des flüssigen Beschichtungsgemischs
beschränkt, eignet sich aber besonders für die Verwendung, wenn niedrige Naßbeschichtungsgewichte
zu glätten sind, z. B. in Verbindung mit einem Gravurwalzenbeschichter, insbesondere einem in der
GB-PrS 14 04 616 beschriebenen Gravurwalzenbeschichter.
Die Erfindung wird anhand der Zeichnung näher erläutert Darin zeigt
F i g. 1 einen Radialschnitt einer Glattwalze,
Fig.2 vier alternative Arten eines Oberzugs als
Bestandteil der in F i g. 1 gezeigten Glattwalze,
Fig.3 einen Radialschnitt der Glättwalze beim
Gebrauch,
Fig.4 eine Beschichtungsvorrichtung nach der
GB-PS 14 04 616, die sich insbesondere eignet zur Verwendung in Verbindung mit der in F i g. 1 gezeigten
Glättwalze.
In F i g. 1 umfaßt eine Glättwalze eine Walze 1 mit einem weichen elastomeren Überzug mit einer mit
Vertiefungen versehenen glättenden Oberfläche 3 (die vertiefte Oberfläche ist der Klarheit wegen in F i g. 1
nicht gezeigt). Der Überzug 2 kann verschiedene Formen annehmen, von denen vier in Fig.2a—2d
gezeigt sind. Fig.2a zeigt ein Material, das ein geschäumtes elastomeres Material mit geschlossenen
Zellen ist, z. B. geschäumtes Neopren (WZ), geschäumter Natur- oder Synthesegummi oder geschäumtes
Polyurethan. Die Oberfläche 3 des Materials ist durch halbe Zellen des Materials anstatt durch eine ausgeprägte
Haut gebildet. Fig.2b zeigt ein geschichtetes Überzugsmaterial mit einer unteren Schicht 5 eines
geschäumten elastomeren Materials mit offenen Zellen und eine mit der Schicht 4 verklebte Oberflächenschicht
6. Die Oberflächenschicht 6 weist eine mit Vertiefungen versehene Oberfläche 3 auf. F i g. 2c zeigt einen
geschichteten Überzug, der dem in Fig.2b gezeigten gleicht, bei dem jedoch anstatt einer Schaumschicht 4
mit offenen Zellen eine weiche Gummischicht 7 verwendet wird. F i g. 2d zeigt einen Überzug 2 aus
Weichgummi allein, z. B. mit einer Shore-Härte von etwa 30°, wobei dessen Oberfläche beispielsweise durch
ein Stanzverfahren löcherig gemacht wurde.
Der Überzug 2 kann verschiedene Formen annehmen. Er kann z. B. ein selbsthaftendes Band sein, das
spiralförmig auf die Gjiittwalze aufgebracht wird. Der Überzug kann wahlweise auch eine zylindrische Hülse
sein. Eine derartige Hülse kann durch Wickeln einer Folie um die Glättwalze und durch anschließendes
Verschweißen der Folie hergestellt werden. Es kann wahlweise auch eine vorgeformte Hülse verwendet
werden. Der Oberzug kann wahlweise auf die Glättwalze als Beschichtung aufgebracht werden und
wird dann verschäumt während er sich bereits auf der Glattwalze befindet
F i g. 3 zeigt eine Glättwalze, die zum Glätten einer
auf einer Oberfläche 9 einer Bahn 10 befindlichen Beschichtung verwendet wird. Die Beschichtung wurde
vorher an einer nicht gezeigten Beschichtungsstation aufgebracht, was im folgenden beschrieben wird. Die
Bahn 10 läuft um eine Spannwalze 11 und um die Glattwalze 1. Die Oberfläche 9 berührt die Oberfläche 3
des Oberzugs 2 der Glattwalze 1, wenn sie um die Glättwalze 1 läuft Die Bahn läuft dann um eine weitere
Spannrolle 12. Die Glättwalze wird mit einer Umfangsgeschwindigkeit
angetrieben, die etwa 61 m/min schneller ist als diejenige der Bahn, wie bereits oben erwähnt
In Fig.4 ist eine Bahn 10 gezeigt, die auf ihrer
Oberfläche 9 von einer Gravurbeschic-'-itungsvorrichtung
beschichtet wird. Diese Beschichtungsvorrichtung enthält eine Gravurwalze 11 mit einer Gravuroberfläehe
12. Die Gravurwalze 11 taucht in ein in einer Wanne 13 enthaltenes Beschichtungsgemisch 14 ein, wobei von
der Gravurwalze 11 aufgenommenes überschüssiges Beschichtungsgemisch von einem Abstreichmesser 1*
entfernt wird. Eine gummibeschichtete Übertragungs-
jo walze 16 ist in Oberflächenberühaing mit der
Gravurwalze 11 angeordnet und wird entgegengesetzt zur Gravurwalze 11 angetrieben. Die Gravurwalze 11
wird durch Berührung mit der Übertragungswalze 16 angetrieben. Die Übertragungswalze 16 empfängt die
Beschichtung von der Gravurwalze 11 und überträgt ihrerseits die Beschichtung auf eine Auftragungswalze
17, die über der Übertragungswalze 16 angeordnet ist und unabhängig im gleichen Sinn wie die Übertragungsrolle 16 angetrieben wird. Eine gummiüberzogene
to Stützwalze 18 ist über der Auftragswalze 17 angeordnet
und hält die Bahn 10 in Berührung mit der Auftragswalze 17. Die Stützwalze 18 wird im gleichen
Sinn wie die Auftragungs- und Übertragungswalzen 17
bzw. 16 angetrieben. Wenn die Bahn 10 zwischen der
*5 Stützwalze und der Auftragungswalze verläuft, empfängt
die untere Fläche 9 der Bahn die Beschichtung, vgl. Fig. 1.
Die vorliegende Glattwalze eignet sich besonders zum Glätten von Silikonbeschichtungen mit niedrigen
:0 Naßbeschichtungsgewichten. Silikonbeschichtungen
werden für gewöhnlich als verdünnte Lösung auf Folienmaterial aufgetragen. Um somit ein niedriges
Trockenbeschichtungsgev/icht zu erzielen, muß ein beträchtlich größeres Naßbeschichtungsgewicht aufgetragen
werden. Die verwendeten Lösungsmittel ergeben darin ein Problem, daß sie leicht ernste Verunreinigungen
darstellen und somit zurückgewonnen werden müssen, was zu zusätzlichen Energiekosten und
Kapitalanlagen führt. Es wurden jedoch kürzlich erhältliche Silikonmischungen hergestellt, die in ihrem
natürlichen flüssigen Zustand ohne Verwendung eines Lösungsmittels aufgetragen werden können. Das
Beschichtungsgewicht des aufgetragenen Silikons muß aus Wirtschaftlichkeitsgründen niedrig sein. Da kein
Lösungsmittel vorhanden ist, ist das Naßbeschichtungsgewicht ebenfalls niedrig. Es hat sich herausgestellt, daß
die Beschichtungsvorrichtung zum Auftragen von derart niedrigen Naßbeschichtunesgewichten keine so
gute Beschichtiingsverteilung wie gewünscht ergibt. Es
wurde jedoch gefunden, daß die vorliegende Glattwalze in dieser Hinsicht eine bedeutende Verbesserung
erzeugen kann. Dies ergibt sich aus der Messung der Kraft, die zum Ablösen eines silikonbeschichteten
Papiers von einer mit Klebstoff beschichteten Unterlage erforderlich ist (Silikonbeschiehtungen werden
häufig als sogenannte Ablösepapiere für selbsthaftende Produkte, etwa Etiketten, verwendet). Wenn die
Beschichtung ungleichmäßig ist, hat sich herausgestellt, daß zum Entfernen einer mit Klebstoff beschichteten
Unterlage eine hohe Kraft erforderlich ist. Es hat sich jedoch herausgestellt, daß bei gleichmäßiger Beschichtung die erforderliche Kraft stark vermindert ist. Die
Messungen dieser Kraft liefern daher eine gute Anzeige bezüglich der Gleichmäßigkeit oder sonstigen Eigenschaft der Beschichtung.
Um den Fortschritt der unter Verwendung der vcrüsgendsp. Glattwalze erhaltenen Gleichmäßigkeit
zu erläutern, sind in der folgenden Tabelle einige vergleichende Ergebnisse für Beschichtungen dargestellt, die überhaupt nicht geglättet wurden, und für
Beschichtungen, die mit verschiedenen Arten von Glättwalzen geglättet wurden. Die Ablösekraft wurde
in jedem Fall durch Aufschichten eines silikonbeschichteten Papiers auf ein klebstoffbeschichtetes Papier
gemessen. Dabei wurde die Kraft gemessen, die zum
Abziehen des Ablösepapiers vom klebstoffbeschichteten Papier erforderlich ist. In der Tabelle ist die
erwähnte Kraft die Kraft, die zum Abziehen eines 5,1 cm breiten Bands aus silikonbeschichtetem Ablösepapier von einem klebstoffbeschichteten Papier bei
einer Geschwindigkeit von 30,5 cm/min erforderlich ist. in der Tabelle gibt jeder Stern ein Beispiel eines
Papiers an, dessen Silikonbeschichtung mit der vorliegenden Glattwalze geglättet wurde.
Glättverfahren |
Trocken-
beschichtungs- gewicht von Silikon |
benötigte
Kraft |
g/m2 | P | |
Keines
(wie beschichtet) |
1,0 | 270 |
Stahlglättwalze | 1,0 | 100 |
»weicher (30° Shore)
massiver Gummi |
1,0 | 32 |
*Volacei RN-Schaum | 1,0 | 20 |
Claims (5)
1. Walze zum Glätten eines auf eine Papier-oder Folienbahn aufgebrachten Beschichtungsgemisches
anschließend an dessen Aufbringung, dadurch gekennzeichnet, daß die Walzenoberfläche
aus einem weichen eiastorneren Überzug (2) mit
Vertiefungen besteht und im wesentlichen für Flüssigkeit undurchlässig ist
2. Walze nach Anspruch _1, dadurch gekennzeichnet, daß der elastomere Oberzug (2) geschlossen
zellenförmig ist, wobei seine Oberfläche (3) aus Teuzellen gebildet ist.
3. Walze nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das zellenförmige elastomere Material eine Dichte von 0,1 bis 0,5 g/cm3 hat
4. Walze nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das zellenförmige elastomere
Material geschäumtes Neopren, geschäumter Natur- oder Syn^iesegummi oder geschäumtes Polyurethan
ist
5. Walze nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Gummi eine Shore-Härte von etwa 30°
und eine Dichte bis zu 0,9 g/cm3 hat
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