DE2609452C3

DE2609452C3 - Spiegelndes, plattenförmiges Kunststoffhalbzeug sowie Verfahren zum Herstellen eines solchen Halbzeugs

Info

Publication number: DE2609452C3
Application number: DE2609452A
Authority: DE
Inventors: Dieter 6228 Eltville Aisslinger
Original assignee: Metzeler Schaum GmbH
Current assignee: Metzeler Schaum GmbH
Priority date: 1976-03-06
Filing date: 1976-03-06
Publication date: 1982-02-11
Also published as: FR2342846A1; DE2609452B2; IT1116288B; GB1572123A; FR2342846B1; DE2609452A1

Description

Die Erfindung betrifft zunächst ein spiegelndes, plattenförmiges Kunststoffhalbzeug, bestehend aus einem thermoplastischen Träger, einem Metallbelag, einer Klebmittelschicht zwischen dem Träger und dem Metallbelag und einer Polyesterschicht über dem Metallbelag.

Ein derartiges Material ist aus der DE-OS 21 47 510 bekannt. Dieses spiegelnde, plattenförmige Kunststoffhalbzeug wird in einem Spritzgußverfahren hergestellt, d. h., es ist nur die Fertigung von relativ kleinen Gegenständen möglich. Für viele Anwendungszwecke werden jedoch große Spiegelflächen benötigt, wie beispielsweise für die Auskleidung von Barfächern in Schränken oder für die Anfertigung von Displayelementen für die Werbung. In beiden Fällen müssen relativ große Spiegelflächen hergestellt werden, was jedoch in einem Spritzgußverfahren nicht ohne weiteres möglich ist.

Ferner ist aus der DE-OS 23 33 752 ein mit Metallic-Farben farbig bedrucktes, verformbares Kunststoff-Halbzeug bekannt, das stark tiefgezogen werden kann. Durch Verwendung einer Metallic-Bedruckung ergibt sich eine geringe Reflexionswirkung, die nicht für die Anfertigung von spiegelnden Flächen ausreicht. Dieses bekannte Kunststoffhalbzeug weist ein thermoplastisches Trägermaterial auf, auf das eine Kaschierfolie mit bedruckter Rückseite aufgeklebt wird.

Weiterhin ist aus der GB-PS 13 99 624 eine dekorative Mehrschichtplatte bekannt, die eine verschleißfeste, durchscheinende Oberflächenschicht aus einer biaxial orientierten Polyethylenterephthalat-Folie hat. Auf die Rückseite dieser Folie ist eine haftende Metallbeschichtung aufgebracht worden. Dieses Kunststoff-Halbzeug wird diskontinuierlich aus den vorbereiteten Einzelschichten hergesteüt, die miteinander verbunden werden.

Schließlich ist aus der DE-OS 19 32 890 ein Verfahren zur Herstellung von planebenen Bauelementen bekannt, bei dem auf eine extrudierte Polyethylen-Platte Kunststoff-Folien und anschließend Metallbleche unter der Einwirkung von Druck und Wärme aufgewalzt werden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein spiegelndes Kunststoff-Hplbzeug der im Gattungsbegriff des Anspruchs 1 beschriebenen Art zu schaffen, das bei weiterhin gleichmäßigen und hochqualitativen optischen Eigenschaften auch großflächig herstellbar und ohne Beeinträchtigung der optischen Spiegelqualität verformbar ist.

Gemäß diesem Teil der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Polyesterschicht eine Dicke von 2D 12 um hat, daß der Metallbelag auf der der KJebmittelschicht zugewandten Seite eine Schutzlackschicht aufweist, und daß der Träger aus einem extrudierten Kunststoff besteht.

Durch die vorgeschlagenen Maßnahmen wird zunächst erreicht, daß dieses Kunststoff-Halbzeug die

angestrebten optimalen optischen Eigenschaften hat, wozu insbesondere die Verwendung der extrem dünnen, transparenten Polyesterschicht beiträgt. Denn solche, als Folien hergestellten Polyesterschichten können nicht mit gleichmäßiger Dicke hergestellt werden, sondern haben im allgemeinen eine etwas wellenförmige

Oberfläche; bei relativ dicken Polyesterschichten macht sich diese Welligkeit der Oberfläche in einer relativ starken Beeinflussung der Reflexion bemerkbar, so daß

!5 sich ein verschwommenes, verzerrtes Spiegelbild ergibt.

Bei Verwendung von Polyesterschichten mit der hier beanspruchten Dicke von maximal 12μηι kann jedoch

die auch dann auftretende Welligkeit nicht mehr wahrgenommen werden, so daß die Abbildungen beim zweimaligen Durchlaufen der Polyesterschicht nicht verzerrt werden und sich damit qualitativ hochwertige

Spiegelbilder ergeben.

Dies ist insbesondere für die Anwendung dieses Materials beispielsweise für die Schaufensterdekoration, auf Messen usw., wesentlich, wo diese Spiegelwirkung in Verbindung mit einem zusätzlichen Aufdruck zur Erzielung besonderer Effekte eingesetzt wird.

Als Schutz gegen mechanische und/oder chemische Einflüsse ist der sehr empfindliche, im allgemeinen durch Aufdampfen hergestellte Metallbelag mit einer Schutzlackschicht überzogen. Dieser Metallbelag behält also sowohl nach längerer Lagerung vor der Herstellung des Kunststoffhalbzeugs als auch nach längerem Gebrauch seine ursprünglichen optischen Eigenschaften, so daß sein Reflexionsvermögen und damit die Spiegelwirkung des fertigen Kunststoffhalbzeugs nicht nachteilig beeinflußt werden können.

Da als Träger ein extrudierter Kunststoff verwendet wird, dieser Träger also bereits in großflächiger Form vorliegt, müssen die anderen Schichten, die als getrennte Einheit hergestellt worden sein können, nur noch auf diesen Träger aufgebracht werden, um die angestrebten, großflächigen Spiegelplatten zu erhalten. Ein solches Compound kann in einem kontinuierlichen Verfahren hergestellt werden, so daß sich im Vergleich mit der bekannten Herstellung von diskreten Teilen eine wesentliche Verringerung des Preises pro Flächeneinheit ergibt.

Die Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zum Herstellen des zunächst vorgeschlagenen Halbzeugs. Ausgegangen wird von einem Verfahren, bei dem der Metallbelag auf die Polyesterschicht aufgebracht und mit der Klebmittelschicht versehen und dieses Laminat mit dem Träger verbunden wird. Ein derartiges Verfahren ist ebenfalls aus der L)E-OS 2147 510 bekannt

Dieses Verfahren wird gemäß dem zweiten Teil der Erfindung in der Weise ausgestaltet, daß eine Polyesterfolie von bis zu 12 μπι Dicke verwendet wird, daß der Metallbelag vor dem Aufbringen der Klebmitteischicht mit dem Schutzlack versehen und daß das Verbinden des Laminats mit dem Träger kontinuierlich durch Aufkaschieren des Laminates auf das aus einer Breitschlitzdüse kommende plastische Trägermaterial mittels eines Glättkalanders vorgenommen wird.

Durch die vorgeschlagene Vorgehensweise wird erreicht, daß das aus der Breitschlitzdüse kommende, plastische Trägermaterial bereits Plattenform hat, also nicht mehr weiter verarbeitet und insbesondere verformt werden muß, sondern nur noch das getrennt hergestellte Laminat aus den anderen Schichten auf das plattenförmige Trägermaterial aufkaschiert werden muß. Es sind also in der Praxis nur noch zwei getrennte Arbeitsgänge erforderlich, nämlich einmal die Herstellung des Laminates und zum anderen das Aufkaschieren dieses Laminates mittels des Glättkalanders auf das Extrudat der Breitschlitzdüse. Wie bereits oben erwähnt wurde, läßt sich dieses kontinuierliche Verfahren sehr viel einfacher und damit auch kostengünstiger durchführen als die diskontinuierliche Herstellung eines solchen Compounds durch Spritzgießen in einzelnen Formen. Außerdem muß bei der Verbindung zwischen dem Laminat und dem Trägermaterial kein zusätzlicher Klebstoff aufgebracht werden, sondern die Klebmittelschicht befindet sich bereits auf dem vorgefertigten Laminat.

Ausgestaltungen des gemäß der Erfindung vorgeschlagenen Verfahrens sind in Ansprüchen 3 und 4 angegeben. Durch die Maßnahme nach dem Anspruch 3 wird eine bessere Haftung des Metallbelags auf der Polyesterfolie erreicht. Denn bei der Mattseite der Polyesterfolie handelt es sich um die Seite, die bei der Kalandrierung der Polyesterfolie nicht mit dem Kalander in Berührung kommt und deshalb eine sehr feine, rauhe Oberflächenstruktur hat, die zu dem angesprochenen matten Aussehen führt Diese feine Oberflächenstruktur der Mattseite ergibt aufgrund ihrer Rauhigkeit eine größere spezifische Oberfläche und damit eine bessere Verbindung zwischen der Polyesterfolie und dem Metallbelag.

Als Klebmittel wird nach einer bevorzugten Ausführungsform ein Elastomer verwendet, da dieses Material sehr gut auf den Metallbelag bzw. den thermoplastischen Träger abgestimmt ist und deshalb zu einer sehr guten Verbindung zwischen diesen beiden Schichten führL

Es folgt die Beschreibung eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung, deren einzige Figur, nicht maßstabsgerecht, einen Schnitt durch ein spiegelndes, plattenförmiges Kunststoffhalbzeug zeigt.

Wie man in der Figur erkennen kann, wird das insgesamt mit dem Bezugszeichen 1 versehene Kunststoffhalbzeug durch eine bis zu 12 μπι dicke Polyesterfolie 4 gebildet, deren Glanzseite durch das Bezugszeichen 3 gekennzeichnet ist, und deren Mattseite 5 einen Metallbelag 6 aufweist, der beispielsweise durch Aufdampfen einer Aluminiumschicht hergestellt worden ist. Die transparente Polyesterfolie 4 dient während der Hersteilung des Kunststoffhalbzeugs 1 zunächst als Trägermaterial für den Metallbelag 6 und später, also beim fertigen Kunststoffhalbzeug 1, als mechanische Schutzschicht

Der Metallbelag 6 ist auf der von der Mattseite 5 der Polyesterfolie 4 abgewandten Seite mit einer Schicht 7 aus einem Schutzlack überzogen. Die von dem Metallbelag 6 abgewandte Fläche der Schicht 7 aus dem Naturlack ist mit einer Klebemittelschicht 8 auf Elastomerbasis versehen. Dieses Klebemittel dient zur Aufkaschierung des Laminates, das aus dem Metallbelag, der Polyesterfolie und der Klebmitteischicht besieht, auf einen thermoplastisch verformbaren Träger 9, dessen Dicke zwischen 1 und 6 mm liegen soll und das dem Kunststoffhalbzeug, dessen spiegelnde Sichtseite durch das Bezugszeichen 2 angedeutet ist, die erforderliche mechanische Stabilität verleiht.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Spiegelndes, plattenförmiges Kunststoffhalbzeug, bestehend aus einem thermoplastischen Träger, einem Metallbelag, einer Klebmittelschicht zwischen dem Träger und dem Metallbelag und einer Polyesterschicht über dem Metallbelag, dadurch gekennzeichnet, daß die Polyesterschicht (4) eine Dicke von bis zu 12 μπι hat daß der Metallbelag (6) auf der der Klebmittelschicht (8) zugewandten Seite eine Schutzlackschicht (7) aufweist und daß der Träger (9) aus einem extrudierten Kunststoff besteht.

2. Verfahren zum Herstellen eines Halbzeugs nach Anspruch 1, bei dem der Metallbelag auf die Polyesterschicht aufgebracht und mit der Klebmittelschicht versehen wird und dieses Laminat mit dem Träger verbunden wird, dadurch gekennzeichnet, daß eine Polyesterfolie von bis zu 12 μπι Dicke verwendet wird, daß der Metallbelag vor dem Aufbringen der Klebmittelschicht mit dem Schutzlack versehen und daß das Verbinden des Laminats mit dem Träger kontinuierlich durch Aufkaschieren des Laminates auf das aus einer Breitschlitzdüse kommende plastische Trägermaterial mittels eines Glättkalanders vorgenommen wird.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Metallbelag auf die Mattseite der Poiyesterfolie aufgebracht wird.

4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Klebmittel ein Elastomer verwendet wird.