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Schwimmbekleidungsstück
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Die Erfindung betrifft ein Schwimmbekleidungsstück aus einem elastisch
nachgiebigen Material mit um mindestens eine seiner öffnungen umlaufendem Gummiband,
insbesondere einen Schwimmanzug oder eine Schwimmhose.
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Schwimmbekleidungsstücke dieser Art sind bekannt. Sie sollen eng am
Körper anliegen, um vor allem beim Sportschwimmen und bei Wettkämpfen den Wasserwiderstand
möglichst gering zu halten. Das für derartige Schwimmbekleidungsstücke verwendete,
stark elastische Material ist sehr dicht, weshalb seine Luft durchlässigkeit relativ
gering ist.
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Es wurde festgestellt, daß, wenn der Träger eines solchen Schwimmbekleidungsstückes
z.B. beim Startsprung ins Wasser springt, Luft zwischen den Körper und das Schwimmbekleidungsstück
eindringt. Dies kann auch während des Schwimmens erfolgen. Durch die dadurch gebildeten
Luftblasen wird der Wasserwiderstand größer. Auch können diese dazu führen, daß
die Schwimmbewegungen gestört werden. Während-des Schwimmens und auch beim Hineinspringen
in das Wasser kann es auch dazu kommen, daß Wasser zwischen den Körper und das Schwimmbekleidungsstück
eindringt, das von dem nachströmenden Wasser dann wieder herausgedrängt wird. Diese
Bewegung des Wassers zwischen dem Schwimmbekleidungsstück und dem Körper des Trägers
verbraucht Energie. Zusammenfassend kann also festgestellt werden, daß durch das
Eindringen von Luft und/oder Wasser in den Zwischenraum zwischen dem Schwimmbekleidungsstück
und dem Körper des Schwimmers oder der Schwimmerin die Schwimmleistungen beeinträchtigt
werden, was bei den heutigen Wettkämpfen, wo es oft um Bruchteile von Sekunden geht,
von entscheidender Bedeutung sein kann.
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Um dieses Durchströmen von Luft und/oder Wasser durch den genannten
Zwischenraum zu vermeiden, ist es bereits vorgeschlagen
worden,
die öffnungen des Schwimmbekleidungsstückes mit sehr engen Gummibändern zu versehen.
Um hier einen Abschluß zu schaffen, müssen derartige Gummibänder so stark auf die
Haut drücken, daß die Blutzirkulation gestört wird, was wiederum die Leistungsfähigkeit
des Wettkämpfers beeinträchtige-, kann.
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Es wurde daher vorgeschlagen, die öffnungen von Schwimmbekleidungsstücken
vor dem Anziehen mit einem Klebstoff zu bestrei-und chen. Das Auftragen des Klebstoffes/
das Ankleben des Badeanzuges auf der Haut ist jedoch umständlich bzw. unangenehm.
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Nach einem weiteren bekannten Vorschlag soll dieses Durchströmen von
Luft und Wasser dadurch vermieden werden, daß die öffnungen des Schwimmbekleidungsstückes
mit Saugeinrichtungen versehen werden, wodurch das Schwimmbekleidungsstück an den
öffnungen am Körper des Trägers haftet. Diese Saugeinrichtungen können jedoch nur
ein stellenweises Haften verursachen, so daß ein dichter Abschluß nicht möglich
ist. Auch ist die erstellung solcher Saugeinrichtungen äußerst aufwendig und daher
mit vertretbaren Kosten nicht zu realisieren.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe-zu Grunde, ein Schwimmbekleidungsstück
zu schaffen, bei dem ohne Beeinträchtigung der sportlichen Leistungsfähigkeit ein
Einströmen von Luft und/ oder Wasser in den Zwischenraum zwischen dem Schwimmbekleidungsstück
und der Haut des Trägers oder der Trägerin beim Springen oder Schwimmen mit möglichst
einfachen mitteln vermieden wird.
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Diese Aufgabe ist bei einem Schwimmbekleidungsstück der eingangs genannten
Art gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß auf der Innenseite des Randes mindestens
einer beim Springen und Schwimmen voreilenden Ofrnung ein nackter Gummistreifen
befestigt ist. Dadurch wird erreicht, daß der nackte Gumr.listreifen sich unmittelbar
an die Haut des Schwimmers oder der Schwimmerin anschmiegt und dadurch bei verhältnismäßig
geringer Spannung einen dichten Verschluß gew:hrleistet. Die
gemäß
der Erfindung vorgesehene Befestigung eines nackten Gummistreifens widerspricht
allen bisher bei Textilbeklei dungsstoffen üblichen Anordnungen von Gummibändern.
In der Regel werden hierbei Bänder verwendet, in denen Gummifäden eingewebt oder
-gewirkt sind, um dadurch eine nackte Gummioberfläche zu vermeiden, die bekanntlich
zur Schweißabsonderung führt. Es ist auch bekannt, nackte Gummistreifen an den Rändern
der öffnungen von Textilien zu vervJenden. Diese nackten Gummistreifen werden dann
aber in einen Saum eingezogen, so daß sie die Haut des Trägers nicht unmittelbar
berühren. Demgegenüber wird nach der Lehre der Erfindung gerade das GEgenteil angestrebt,
nämlich daß der nackte Gummistreifen unmittelbar auf der Haut aufliegt.
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Da durch die Erfindung ein Einströmen von Luft oder Wasser beim Springen
oder Schwimmen in den Zwischenraum zwischen Schwimmbekleidungsstück und Körper vermieden
werden soll, genügt es, den nackten Gummistreifen auf der Innenseite des Randes
der beim Schwimmen voreilenden öffnungen zu befestigen, z.B. bei einem Schwimmanzug
je einen Gusmistreifen mindestens auf den Innenseiten der Ränder des Halsausschnittes
und der Armausschnitte und bei einer Schwimmhose einen Gummistreifen mindestens
auf der Innenseite des osenbundes.
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Es kann aber auch von Vorteil sein, den Gummistreifen auf den Innenseiten
aller öffnungsränder zu befestigen.
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Die Erfindung ist in der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen
im einzelnen erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 und 2 Ansichten einer Schwimmhose bzw. eines Schwimmanzuges.
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Die in Fig. 1 dargestellte Schwimmhose weist einen Bund 11 und zwei
Beinausschnitte 12 auf. Auf der Innenseite des Bundes 11 ist mit einer Nadelsaumüberdecknaht
13 ein nackter Gummistreifen 14 so aufgenäht, daß auf der Innenseite des Bundes
und damit auf der Innenseite des Gummistreifens- 14 nur zwei einander parallele,
sich längs der beiden Ränder des Gummistreifens 14 erstreckende Nähte 10 und 15
entstehen und die Überdecknähte 16 nur auf der Außenseite des Bundes 11 in Erscheinung
treten.
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Beim dargestellten Ausführungsbeispiel sind auch auf den Innenseiten
der Ränder der Beinausschnitte 12 Gummistreifen 17 in der gleichen Weise aufgenäht.
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Dadurch, daß auf der Innenseite der Gummistreifen nur zwei einander
parallele, sich längs der Ränder des Gummistreifens 10 und erstreckende Nähte/15
vorhanden sind, liegt der Gummistreifen mit seiner ganzen, zwischen den Nähten befindlichen
Fläche auf der Haut des Schwimmers auf, so daß ein dichter Verschluß zwischen den
Gummi streifen 14 und 17 und der Haut des Schwimmers gegeben ist.
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Bei einem nicht dargestellten abgewandelten Ausführungsbeispiel können
die Gummistreifen 17 an den Beinausschnitten 12 weggelassen werden, da durch die
GummistreifenFein durch die Spring-oder Schwimmbewegung verursachtes Einströmen
von Luft und/oder Wasser verhindert werden soll.
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Bei dem in Fig. 2 dargestellten Schwimmanzug sind in der gleichen
Weise wie oben beschrieben am Halsausschnitt 18 ein Gummistreifen 19, an den Armausschnitten
21 Gummistreifen 22 und an den Beinausschnitten 23 Gummistreifen 24 in der gleichen
Weise mit Nadelsaumüberdecknähten befestigt.
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Bei einem nicht dargestellten abgewandelten AusfUhrungsbeispiel können
aus den oben genannten Gründen die Gummistreifen 24 an den Beinausschnitten 23 weggelassen
werden.
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Die oben beschriebenen Gummistreifen 14, 17, 19, 22 und 24 können
auch in einer- anderen Weise an den Innenseiten der Öffnungsränder befestigt, z.B.
in bekannter Weise angeklebt oder mit nur einer Naht 10 befestigt sein, die längs
des Gummistreifenrandes verläuft, der der öffnung unmittelbar benachbart ist. Zweckmäßig
ist es hierbei, den Gummistreifen so an der Innenseite des öffnungsrandes zu befestigen,
daß der Gummistreifen möglichst bis an die Rante der öffnung heranreicht, um zu
verhindern, daß sich der äußerste, in der Schwimmrichtung den Gummistreifen voreilende
Rand der öffnung von der Haut des Schwimmers oder der Schwimmerin abheben kann.
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Da durch die Auflage des nackten Gummis auf der Haut des Schwimmers
oder der Schwimmerin eine Art Klebeeffekt entsteht, wird ein einwandfreierer Sitz
und eine einwandfreiere Abdichtung mit einer Zugspannung des Gummistreifens erreicht,
die die Blutzirkulation des Schwimmers oder der Schwimmerin nicht beeinträchtigt.