DE2607488C2 - - Google Patents
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- C08L53/02—Compositions of block copolymers containing at least one sequence of a polymer obtained by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds; Compositions of derivatives of such polymers of vinyl-aromatic monomers and conjugated dienes
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Description
Auf vielen Gebieten der Technik wird ein mit einem
druckempfindlichen Klebstoff beschichtetes Platten-,
Folien- oder Blattmaterial auf fettigen oder öligen
Oberflächen angebracht. Beispielsweise wird manchmal ein
Faden- oder Drahtband benutzt, um Rohre miteinander zu
verbinden und dadurch die Handhabung zu erleichtern. Da
solche Rohre häufig während der Herstellung und Aufbewahrung
mit Öl überzogen werden, ist es schwierig, eine
feste Bindung mit dem Band zu erzielen. In anderen Fällen
ist es erwünscht, ein Antigleitfolien- oder -blattmaterial
auf den Oberflächen des Fußbodens um eine Drehbank oder
andere Maschinenteile herum anzukleben, wenn der Fußboden
wegen der Anwesenheit von Öl schlüpfrig wird. Wegmarkierungsstreifen
werden häufig auf Fabrikfußböden angeklebt,
um bestimmte Bereiche abzugrenzen und die Durchgänge
anzuzeigen, aber viele Fabrikfußböden werden durch Öl
verunreinigt.
In allen Fällen, in denen ein normalerweise klebriger und
druckempfindlicher Klebestreifen auf eine ölige Oberfläche
gebracht wird, verhindert das Öl die Bildung eines
innigen Kontakts des Klebstoffs mit der Unterlage. Auch
wenn starker Druck angewendet wird, um einen solchen
Kontakt zu fördern, neigt das Öl zum Weichmachen und
macht den Klebstoff mehr oder weniger unwirksam. Es ist
aber wesentlich, daß der Klebstoff einen innigen Kontakt
mit der Unterlage hat und beibehält, weil ein verbindendes
Band, das gleitet, oder eine an sich nichtrutschende
Fußbodenmarkierung, die sich löst, zu schwerwiegenden
Irritationen führen kann.
Bisher wurde versucht, das Problem der Erzielung einer
Haftfestigkeit auf öligen Unterlagen dadurch zu lösen,
daß die verunreinigte Oberfläche mit einer Stahlbürste
kräftig geschruppt und mit Lösungsmittel gewaschen wurde
oder beide Techniken angewendet wurden. Diese Techniken
sind zwar bis zu einem gewissen Grade wirksam, sie sind
jedoch zeitraubend, ermüdend und kostspielig.
Aus der DE-OS 19 18 626 sind Haftklebestreifen mit einem
Haftkleber aus einem größeren Anteil eines elastomeren
thermoplastischen Blockpolymerisates der Struktur A-B-A und
einem klebrigmachenden Harz bekannt, wobei A ein thermoplastischer
Polymerisatblock eines Vinylarens mit einer
Glasübergangstemperatur oberhalb Raumtemperatur und B ein
elastomerer Isoprenpolymerisatblock ist und der Block A 10 bis
20% des Blockpolymerisates ausmacht.
Innenverstärkte druckempfindliche Klebstoffe sind aus der
DE-OS 17 19 166 bekannt, deren Verstärkungskomponente ein
Blockmischpolymerisat der Struktur A-B-A ist, worin A
ein Polymerisatblock mit einem mittleren Molekulargewicht von
5000 bis 125 000 und einer Glasübergangstemperatur über
20°C und B ein Polymerisatblock eines konjugierten Diens mit
einem mittleren Molekulargewicht zwischen 15 000 und
250 000 ist und A 20 bis 80% Gew.-% stellt.
Wie diese bekannten Klebemittel an öligen und fettigen
Oberflächen genügend haftfest angebracht werden können,
wurde nicht untersucht. Auch bei diesen bekannten Klebemitteln
ist jedoch das vorgenannte Problem gegeben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Mittel und
Verfahren bereitzustellen, mit denen man ölige und
schwierig beklebbare Oberflächen zur Aufnahme von haftfest
zu bindenden Klebstoffen vorbereiten kann.
Zur Lösung dieser Aufgabe dienen das Verfahren nach
Anspruch 1 und das Grundiermittel nach Anspruch 2 mit
bevorzugten Ausgestaltungen nach den Ansprüchen 3 bis 7.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist einfach und billig.
Zum Grundieren von öligen und fettigen Oberflächen für
die Aufnahme von normalerweise klebrigen und
druckempfindlichen Klebestoffen wird erfindungsgemäß
vorgeschlagen, auf die Oberflächen eine Lösung oder stabile
Dispersion eines Gemisches aus kautschukartigem
Blockcopolymerisat des allgemeinen Aufbaus A-B-A und aus
Klebrigmacherharz in einem Gewichtsverhältnis von
kautschukartigem Blockcopolymerisat zu Klebrigmacherharz im
Bereich von 15 : 85 bis 35 : 65 in einem organischen Lösungsmittel
aufzubringen, wobei in dem Blockcopolymerisat A
ein thermoplastischer Polymerisatblock mit einer
Glasübergangstemperatur über 20°C und einem mittleren
Molekulargewicht zwischen 5000 und 125 000 und B ein elastomerer
Polymerisatblock aus einem konjugierten Dien mit
einem mittleren Molekulargewicht zwischen 15 000 und
250 000 ist, das Gesamtgewicht des Blocks B mehr als 20
Gew.-% des kautschukartigen Blockcopolymerisats ausmacht
und der Block A relativ inkompatibel mit Block B ist, und
das Klebrigmacherharz aus einer ersten Harzkomponente,
die mit einem Homopolymerisat des konjugierten Diens
verträglich ist, und einer zweiten Harzkomponente, die
mit Polystyrol verträglich ist, besteht und das Gewichtsverhältnis
der ersten zur zweiten Harzkomponente im
Bereich von 85 : 15 bis 15 : 85 liegt, und das Lösungsmittel
zu verdampfen.
Das hierzu geeignete Grundiermittel besteht erfindungsgemäß
aus einer Lösung oder stabilen Dispersion eines
Gemisches aus kautschukartigem Blockcopolymerisat des
allgemeinen Aufbaus A-B-A und aus Klebrigmacherharz in
einem Gewichtsverhältnis von kautschukartigem Blockcopolymerisat
zu Klebrigmacherharz im Bereich von 15 : 85 bis
35 : 65 in einem organischen Lösungsmittel, wobei in dem
Blockcopolymerisat A ein thermoplastischer Polymerisatblock
mit einer Glasübergangstemperatur über 20°C und
einem mittleren Molekulargewicht zwischen 5000 und
125 000 und B ein elastomerer Polymerisatblock aus einem
konjugierten Dien mit einem mittleren Molekulargewicht
zwischen 15 000 und 250 000 ist und das Gesamtgewicht des
Blocks B mehr als 20 Gew.-% des kautschukartigen
Blockcopolymerisats ausmacht und der Block A relativ inkompatibel
mit Block B ist, und das Klebrigmacherharz aus
einer ersten Harzkomponente, die mit einem Homopolymerisat
des konjugierten Diens verträglich ist, und einer
zweiten Harzkomponente, die mit Polystyrol verträglich
ist, besteht und das Gewichtsverhältnis der ersten zur
zweiten Harzkomponente im Bereich von 85 : 15 bis 15 : 85
liegt.
Die Erfindung stellt ein Mittel zur Erzielung einer
ausgezeichneten Haftfestigkeit von normalerweise klebrigen
und mit druckempfindlichem Klebstoff beschichteten
Produkten auf öligen und fettigen Unterlagen zur Verfügung,
wobei die Bindekraft des Klebestoffs gegenüber
diesen Unterlagen sowohl zu Beginn als auch nach längerer
Kontaktdauer verstärkt wird. Die Notwendigkeit mühseliger
und kostspieliger Reinigungsmethoden, die bisher als
wesentlich angesehen wurden, entfällt und das mögliche
Anwendungsgebiet für viele mit druckempfindlichem Klebstoff
beschichtete Platten-, Blatt- oder Folienmaterialien
wird somit erweitert.
Die Erfindung schlägt eine organische Lösungsmittellösung
oder stabile Dispersion eines Gemisches von Kautschuk und
Klebrigmacherharz vor, wobei der Kautschuk aus einem
kautschukartigen Blockcopolymerisat mit dem allgemeinen
Aufbau A-B-A besteht, worin (1) jedes A ein thermoplastischer
Polymerisatblock mit einer Glasübergangstemperatur
über 20°C ist, der relativ inkompatibel mit dem
B-Block ist und ein mittleres Molekulargewicht zwischen
5000 und 125 000 hat, insbesondere Polystyrol ist, (B)
ein elastomerer Polymerisatblock aus einem konjugierten
Dien, insbesondere Butadien oder Isopren, mit einem
mittleren Molekulargewicht zwischen 15 000 und 250 000
ist, und (3) das Gesamtgewicht der B-Blocke mehr als 20%
des Gewichts des kautschukartigen Blockcopolymerisats
ausmacht, und das Gewichtsverhältnis von Kautschuk zu
Klebrigmacherharz im Bereich von 15 : 85 bis 35 : 65 liegt.
Das Gewichtsverhältnis des ersten zum zweiten
Klebrigmacherharz liegt im Bereich von 85 : 15 bis 15 : 85 und
vorzugsweise im Bereich von 70 : 30 bis 30 : 70. Geeignete
kautschukartige Blockcopolymerisate und Verfahren ihrer
Herstellung werden in der US-PS 32 39 478 beschrieben.
Ein bevorzugtes kautschukartiges Blockcopolymerisat ist
ein Radialteleblockcopolymerisat, das aus mehreren elastomeren
Zweigen mit Polystyrolendgruppen besteht, die aus
einem konjugierten Dien gebildet sind und sich von einem
zentralen Knotenpunkt aus erstrecken.
Besonders geeignete Formulierungen der Erfindung zeichnen
sich dadurch aus, daß das organische Lösungsmittel etwa
²/₃ des Gewichts der Lösung ausmacht, etwa 10% des
Lösungsmittels Toluol sind, der Rest des Lösungsmittels
im wesentlichen aus etwa gleichen Gewichtsanteilen
Methyläthylketon, Aceton und Heptan besteht, der
Festsubstanzanteil im wesentlichen aus etwa 20 bis 25%
Butadien : Styrol-Radialteleblockcopolymerisat, 55 bis 60%
stabilisiertem Esterharz, etwa 20 bis 25% cycloaliphatischem
Petroleumkohlenwasserstoffharz und etwa 2,0 bis 0,5%
Antioxidans besteht, wobei sich alle Prozentangaben auf
das Gewicht beziehen.
Bevorzugt wird es, daß die Feststoffsubstanzen etwa 20%
des Mittels bilden und aus etwa 20% Butadien-Styrol-
Radialteleblockcopolymerisat, etwa 50% stabilisiertem
Harzester und etwa 30% cycloaliphatischem
Petroleumkohlenwasserstoffharz sowie einer wirksamen Menge
Antioxidanz bestehen und der Lösungsmittel- und Treibmittelanteil
aus 5% Toluol, 65% Dichlormethan, 5% Propan und
25% Isobutan besteht.
Bei Blockcopolymerisaten des angegebenen Typs sind die
Polydien- und Polystyrolteile inkompatibel und bilden ein
Zweiphasensystem mit submikrongroßen "Domänen" aus glasigem
Polystyrol, die miteinander durch flexible Polydienketten
verbunden sind. Diese "Domänen" dienen zur Vernetzung
und Verstärkung der Struktur und bilden die Basis
eines elastomeren Netzwerks, das sich so verhält, als ob
es gefüllt und chemisch vernetzt wäre. Diese Netzwerkstruktur
ist im Gegensatz zu der Struktur von chemisch
vernetzten Kautschuken reversibel. Durch Erwärmen des
Polymerisats über den Erweichungspunkt von Polystyrol
oder durch Lösen des Polymerisats in einem geeigneten
Lösungsmittel findet ein temporäres Auseinanderreißen der
Struktur statt, die dann durch Senken der Temperatur oder
durch Verdampfen des Lösungsmittels wieder hergestellt
werden kann.
Erfindungsgemäße Lösungen werden zum Grundieren öliger
Oberflächen benutzt, um diese für normalerweise klebrige
und druckempfindliche Klebemassen empfänglich zu machen.
Dies geschieht durch einfaches Auftragen der Lösung auf
die ölige Unterlage und Verdampfenlassen des Lösungsmittels.
Danach erfordert ein auf die grundierte Oberfläche
aufgebrachter normalerweise klebriger und druckempfindlicher
Klebestreifen eine Kraft zum Entfernen von mindestens
900 g (vorzugsweise von mindestens 1300 g) je cm
Breite. In entsprechender Weise stellt die Erfindung auch
ein Mittel zur Erhöhung der Klebkraft von druckempfindlichen
Klebestreifen und verwandten Produkten gegenüber
schwer anhaftender Oberflächen zur Verfügung, wie z. B.
grünem, teerüberzogenem oder mit Kreosot imprägniertem
Holz, ungehärtetem Beton und Schlackensteinen oder Hohlziegeln
(aus Portlandzement und Asche).
Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird
die Lösung in einem unter Druck gebrachten Aerosolbehälter
abgepackt, wodurch das Auftragen erleichtert wird.
In den nachfolgenden Erläuterungen der Erfindung beziehen
sich alle Teile und Prozentangaben auf das Gewicht, falls
nichts anderes angegeben wird.
Zur Bewertung der Wirksamkeit der Grundiermittel der
Erfindung ist die Anwendung eines Tests geeignet, der den
Bedingungen vor Ort entspricht. Bei diesem Test werden
zinnplattierte Stahlplatten einer Dicke von etwa 0,3 mm
und einer Größe von 16,5×25,4 cm auf der einen Seite
mit 0,25 g±0,02 g eines viskosen Mineralgrundöls,
ähnlich wie es in Vakuumpumpen verwendet wird, überzogen.
Eine Probe der zu testenden Formulierung wird dann auf
die Platte durch Aufbürsten der Formulierung auf eine 5
cm breite Bahn, die sich über die gesamte Länge der
Platte erstreckt, aufgebracht, so daß nach dem Verdampfen
des Lösungsmittels eine Grundierschicht aus 0,25 g±0,06 g
zurückbleibt. Das Lösungsmittel kann dann innerhalb von
1½ Stunden verdampfen. Dann wird ein 12,7 mm breiter
Teststreifen auf die grundierte Oberfläche längs der
grundierten Bahn aufgebracht. Eine Walze mit leichtem
Gewicht (etwa 400 g) wird zum Aufdrücken der Streifenprobe
benutzt, die dann 2 Stunden an Ort und Stelle für
belassen wird. Der Streifen wird dann von der Testplatte
durch Umbiegen eines Endes um sich selbst und Ziehen, so
daß er sich über das entgegengesetzte Ende der Platte hin
erstreckt, entfernt. Das freie Ende der Platte wird dann
in die oberen Klemmbacken einer Zugprüfvorrichtung
eingeklemmt, und das freie Ende des Streifens wird in dem
entgegengesetzten Klemmbacken befestigt, worauf die
Klemmbacken mit einer Geschwindigkeit von etwa 25 cm je
Minute voneinander entfernt werden, während die zum
Abziehen des Streifens erforderliche Kraft gemessen wird.
Das Grundiermittel wird als erfolgreich beurteilt, wenn
die zum Entfernen des Streifens erforderliche Kraft
mindestens 1100 g oder etwa 900 g je cm Breite beträgt.
Das Grundiermittel sollte bei vielen normalerweise
klebrigen und druckempfindlichen Klebestreifen wirksam sein.
Daher wird der vorstehend beschriebene Test am besten mit
zwei Teststreifen mit unterschiedlichen druckempfindlichen
Kautschuk-Harz-Klebstoffen durchgeführt, wobei die
Grundierung als geeignet angesehen wird, wenn bei
mindestens einem Streifen eine befriedigende Haftfestigkeit
erzielt wird. Diese Streifen, die nachfolgend mit "A" und
"B" bezeichnet werden, können folgendermaßen charakterisiert
werden:
Der Streifen "A" ist ein Streifen mit hohem Klebvermögen
und bildet schnell feste Bindungen. Die Unterlage
besteht aus einem glatten Papier mit einem Grundgewicht
von 53 g/m², gesättigt mit einem Kautschuk-Harz-Gemisch.
Der druckempfindliche Klebstoff wird durch Vermischen von
100 Teilen Naturkautschuk, 52 Teilen wärmebehandeltem
Harzsäurerückstand (Holzharz), 27 Teilen elastischem Harz
(Fichtenharzrückstand), 3 Teilen Calciumhydroxid und 0,95
Teilen Dipentamethylenthiuramtetrasulfid gebildet. Ein
solcher Klebestreifen ist im Handel erhältlich.
Der Streifen "B" ist ein Streifen mit mäßig hohem
Klebvermögen und einem festen Klebstoff. Die Unterlage
besteht aus Cellophan einer Dicke von 35 µm, und der
Klebstoff ist ein "bakelitisiertes" Kautschuk-Harz, das
durch Vermischen von 100 Teilen kautschukartigem Butadien-
Styrol-Copolymerisat, 60 Teilen verestertem
Fichtenharzrückstand, 40 Teilen Cumaron-Inden-Harz, 12 Teilen
Phenol-Formaldehyd-Harz und gegebenenfalls Streckmitteln,
Stabilisierungsmitteln und Pigmenten gebildet worden ist.
Nachfolgend werden geeignete Komponenten zur Herstellung
wirksamer erfindungsgemäßer Grundiermittel angegeben.
Die folgenden Styrol-Butadien-Blockcopolymerisate sind
geeignet: Styrol-Butadien-Styrol-Kautschuke mit einem
Styrol-Kautschuk-Verhältnis von etwa 15 : 85 bis 30 : 70,
Styrol-Isopren-Copolymerisate mit einem Styrol-Kautschuk-
Verhältnis von 14 : 86 und einer Lösungsviskosität von 1600
mPa·s und Styrol-Butadien-Radialteleblockcopolymerisate
mit einem Styrol-Butadien-Verhältnis von 30 : 70 und einer
Eigenviskosität in Tetrahydrofuran von 1,50.
Obwohl es erforderlich ist, daß das Grundiermittel ein
kautschukartiges Blockcopolymerisat des anspruchsgemäß
angegebenen Typs enthält, ist es möglich, das Mittel
durch Zugabe kleinerer Mengen von anderen Typen
kautschukartiger Materialien zu strecken, wie z. B. von aus
unregelmäßigen Teilstücken bestehenden Butadien-Acrylnitril-
Copolymerisaten, aus unregelmäßigen Teilstücken
bestehenden Butadien-Styrol-Copolymerisaten, Rohkautschuk
und Polyisopren. Diese kautschukartigen Materialien
neigen jedoch dazu, die Wirksamkeit des Grundiermittels
zu schwächen, und sollten, wenn überhaupt, nur in
begrenzten Mengen enthalten sein.
Zu thermoplastischen Harzen, die mit Polystyrol verträglich
und für die Erfindung geeignet sind, gehört eine
große Vielzahl von polymerisierten gemischten Olefinen,
Glycerinestern von hydriertem Harz, Pentaerythritestern
von hydriertem Harz, Glycerinestern von hochstabilisiertem
Harz, Polyterpenharzen, Terpenphenolharzen, wärmebehandelten
Holzharzen, hochgradig stabilen cycloaliphatischen
Kohlenwasserstoffharzen, synthetischen Terpenpolymerisaten
und Tallölharzen.
Der hier benutzte Ausdruck "verträglich" bezieht sich auf
solche Harze, die strukturmäßig dem besagten Block genügend
ähnlich sind, so daß eine Lösung, die nur ein aus
gleichen Teilen Harz und Blockpolymerisat bestehendes
Material gelöst enthält, zu einem transparenten Film
trocknet.
Wenn Harze sowohl mit Polystyrol als auch mit Polydienen
verträglich sind, werden sie jeweils demjenigen Block
zugeordnet, für den das andere Harz eine geringere Affinität
hat.
Die zur Herstellung der Mittel der Erfindung verwendeten
Lösungsmittel bestehen vorzugsweise aus einem Gemisch von
organischen Lösungsmitteln, einschließlich mindestens
eines kleineren Teils von einem aromatischen Lösungsmittel.
Wenn z. B. die Grundiermittellösung durch Walzen-
Auftrag oder Bürsten aufgebracht werden soll, besteht
eine geeignete Kombination von Lösungsmitteln aus 60%
Ketonen (z. B. aus jeweils 30% Aceton und Methyläthylketon),
30% Heptan und 10% Toluol. Für solche Auftragtechniken
kann das Lösungsmittel etwa ²/₃ des Gesamtgewichts
der Lösung ausmachen.
Wenn die Grundiermittel der Erfindung aus Aerosolbehältern
aufgetragen werden sollen, ist der Prozentgehalt an
Feststoffen in der Lösung im allgemeinen etwas niedriger
als in dem Fall, in dem Lösungen aus einem unverpackten
Material aufgetragen werden, wobei sich eine Lösung mit
20 bis 30% Feststoffen als sehr geeignet erwiesen hat.
Aerosolpackungen müssen als Treibmittel eine Verbindung
mit niedrigem Molekulargewicht, die unter 25°C siedet,
enthalten. Bei aus einer Aerosolpackung aufzutragenden
Mitteln ist es vorteilhaft, als Lösungsmittel ein Gemisch
von etwa 5% Toluol und 95% Halogenkohlenwasserstoffen,
wie Trichloräthylen, Methylenchlorid und Chloroform zu
verwenden. Solche Chlorkohlenwasserstoffe sind besonders
geeignet, weil sie die zusätzlichen Funktionen des
Löslichmachens von Öl oder Fett ausüben und dazu beitragen,
daß das kautschukartige Copolymerisat in Lösung bleibt.
Ein Gemisch von aliphatischen Kohlenwasserstoffen niedrigen
Molekulargewichts (z. B. ein 30 : 70-Propan : Isobutan-
Gemisch) ist ein wirksames Treibmittel.
Außer den oben beschriebenen Komponenten kann es auch
erwünscht sein, daß in diesen Grundiermitteln verschiedene
andere Komponenten enthalten sind. Es ist z. B.
vorteilhaft, wenn eine kleine, aber wirksame Menge eines
Antioxidans, wie z. B. sym. Di-beta-naphthol-p-phenylendiamin,
polymerisiertes 1,2-Dihydro-2,2,4-trimethylchinolin,
1,3,5-Trimethyl-2,4,6-tris-(3,5-di-tert.butyl-
4-hydroxybenzyl)benzol, modifizierte sterisch gehinderte
Phenole, Tetra-bis-methylen-3-(3′,5′-di-tert.butyl-4′-
hydroxyphenylpropionat)methan, Octadecyl-beta-(3,5-tert.butyl-
4-hydroxyphenyl)propionat, 2,2′-Methylen-bis-(4-
methyl-6-tert.butylphenol), Sterylthiodipropionat,
enthalten ist.
Zum leichteren Verständnis der Erfindung werden nachfolgend
in Tabellenform eine Reihe von Beispielen angegeben.
In jedem Beispiel wurden die angegebenen Komponenten
gemeinsam mit etwa 0,4% 1,3,5-Trimethyl-2,4,6-tris(3,5-
di-tert.butyl-4-hydroxyphenyl)benzol als Antioxidans
(bezogen auf die vorhandene Menge von kautschukartigem
Copolymerisat) und genügend Lösungsmittel vermischt, so
daß der Gehalt an Festsubstanzen etwa 20% betrug. Die
Testverfahren waren die oben beschriebenen.
In der Tabelle werden die folgenden Abkürzungen verwendet:
K 1101= 70 : 30-Butadien : Styrol-Blockcopolymerisat
mit einer Lösungsviskosität (25% in
Toluol bei 23°C) von 4000 mPa·s
K 1107= 86 : 14-Isopren : Styrol-Blockcopolymerisat
mit einer Lösungsviskosität (25% in
Toluol bei 23°C) von 1600 mPa · s
S 411= 70 : 30-Butadien : Styrol-Radialteleblockcopolymerisat
A-135= alpha-Pinen
S-115= Synthetisches Terpenpolymerisat mit
einem Erweichungspunkt (Kugel-und-
Ring-Methode) von 115°C
T= Holzharz (Harzsäurerückstand) vom X-Grad
U-85= Piperylencopolymerisat mit einem
Erweichungspunkt von 85°C
WT 95= Polymerisierte gemischte Olefine mit
einem Erweichungspunkt von etwa 95°C
XA-125= Hochbeständiges cycloaliphatisches
Kohlenwasserstoffharz mit einem
Erweichungspunkt (Kugel-und-Ring-
Methode) von 130°C
F 85= Hochstabilisierter Harzester mit
einem Erweichungspunkt von etwa 80°C,
einer Säurezahl von 9 und einem spezifischen
Gewicht von 1,07
H= Harzester mit einem Erweichungspunkt
von 104°C
N= Gummiresina (Fichtenharzrückstand)
T= Holzharz (Harzsäurerückstand) vom X-Grad
Claims (7)
1. Verfahren zum Grundieren von öligen und fettigen
Oberflächen, um hieran normalerweise klebrige und
druckempfindliche Klebstoffe binden zu können, dadurch
gekennzeichnet, daß
- (1) auf die Oberflächen eine Lösung oder stabile Dispersion eines Gemisches aus kautschukartigem Blockcopolymerisat des allgemeinen Aufbaus A-B-A und aus Klebrigmacherharz in einem Gewichtsverhältnis von kautschukartigem Blockcopolymerisat zu Klebrigmacherharz im Bereich von 15 : 85 bis 35 : 65 in einem organischen Lösungsmittel aufgebracht wird, wobei in dem Blockcopolymerisat A ein thermoplastischer Polymerisatblock mit einer Glasübergangstemperatur über 20°C und einem mittleren Molekulargewicht zwischen 5000 und 125 000 und B ein elastomerer Polymerisatblock aus einem konjugierten Dien mit einem mittleren Molekulargewicht zwischen 15 000 und 250 000 ist, das Gesamtgewicht des Blocks B mehr als 20 Gew.-% des kautschukartigen Blockcopolymerisats ausmacht und der Block A relativ inkompatibel mit Block B ist, und das Klebrigmacherharz aus einer ersten Harzkomponente, die mit einem Homopolymerisat des konjugierten Diens verträglich ist, und einer zweiten Harzkomponente, die mit Polystyrol verträglich ist, besteht und das Gewichtsverhältnis der ersten zur zweiten Harzkomponente im Bereich von 85 : 15 bis 15 : 85 liegt, und
- (2) das Lösungsmittel verdampft wird.
2. Grundiermittel zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1 aus einer Lösung oder stabilen Dispersion eines
Gemisches aus kautschukartigem Blockcopolymerisat des
allgemeinen Aufbaus A-B-A und aus Klebrigmacherharz in einem
Gewichtsverhältnis von kautschukartigem Blockcopolymerisat
zu Klebrigmacherharz im Bereich von 15 : 85 bis 35 : 65 in
einem organischen Lösungsmittel, wobei in dem Blockcopolymerisat
A ein thermoplastischer Polymerisatblock mit einer
Glasübergangstemperatur über 20°C und einem mittleren
Molekulargewicht zwischen 5000 und 125 000 und B ein
elastomerer Polymerisatblock aus einem konjugierten Dien mit
einem mittleren Molekulargewicht zwischen 15 000 und
250 000 ist und das Gesamtgewicht des Blocks B mehr
als 20 Gew.-% des kautschukartigen Blockcopolymerisats
ausmacht und der Block A relativ inkompatibel mit Block
B ist, und das Klebrigmacherharz aus einer ersten Harzkomponente,
die mit einem Homopolymerisat des konjugierten
Diens verträglich ist, und einer zweiten Harzkomponente,
die mit Polystyrol verträglich ist, besteht und
das Gewichtsverhältnis der ersten zur zweiten Harzkomponente
im Bereich von 85 : 15 bis 15 : 85 liegt.
3. Grundiermittel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das kautschukartige Blockcopolymerisat ein
Radialteleblockcopolymerisat ist, das aus mehreren,
Polystyrolendgruppen enthaltenden und aus einem konjugierten Dien
gebildeten elastomeren Zweigen besteht, die von einem zentralen
Knotenpunkt ausgehen.
4. Grundiermittel nach Anspruch 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis des ersten zum
zweiten Klebrigmacherharz im Bereich von 70 : 30 bis 30 : 70
liegt.
5. Grundiermittel nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Feststoffsubstanzen aus
mindestens 20% Butadien-Styrol-Radialteleblockcopolymerisat,
mindestens 55% stabilisiertem Harzester, mindestens
20% cycloaliphatischem Petroleumkohlenwasserstoffharz
und 0,5 bis 2,0% Antioxidanz bestehen und
das organische Lösungsmittel etwa ²/₃ des Lösungsgewichtes
beträgt und 10% Toluol sowie als Rest etwa
gleiche Gewichtsanteile Methyläthylketon, Aceton und
Heptan enthält.
6. Grundiermittel nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß es ein Treibmittel aus der
Gruppe der niedermolekularen Kohlenwasserstoffe und
halogenierten Kohlenwasserstoffe mit einem Siedepunkt
unter 25°C enthält.
7. Grundiermittel nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Feststoffsubstanzen etwa
20% des Mittels bilden und aus etwa 20% Butadien-Styrol-
Radialteleblockcopolymerisat, etwa 50% stabilisiertem
Harzester und etwa 30% cycloaliphatischem Petroleumkohlenwasserstoffharz
sowie einer wirksamen Menge Antioxidanz
bestehen und der Lösungsmittel- und Treibmittelanteil aus
5% Toluol, 65% Dichlormethan, 5% Propan und 25%
Isobutan besteht.
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