DE2736952A1 - Schmelzhaftkleber auf basis von blockcopolymerisaten - Google Patents

Schmelzhaftkleber auf basis von blockcopolymerisaten

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DE2736952A1 DE19772736952 DE2736952A DE2736952A1 DE 2736952 A1 DE2736952 A1 DE 2736952A1 DE 19772736952 DE19772736952 DE 19772736952 DE 2736952 A DE2736952 A DE 2736952A DE 2736952 A1 DE2736952 A1 DE 2736952A1
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Description

  • Schmelzhaftkleber auf Basis von Blockcopolymerisaten
  • Die Erfindung betrifft Schmelzhaftkleber auf der Basis von Zweiblockcopolymerisaten aus einer monovinylaromatischen Verbindung und Butadien, deren olefinische Doppelbindungen selektiv hydriert sind.
  • Bekanntlich können kautschukartige Blockcopolymerisate aus einer monovinylaromatischen Verbindung und einem konjugierten Dien zur Herstellung von Haftkleber-Mischungen verwendet werden. Diese Haftkleber-Mischungen enthalten neben dem Blockcopolymerisat im allgemeinen noch ein oder mehrere klebrigmachende Harze, wie Kolophoniumderivate, Cumaron-Inden-Harze und dergleichen, ein Kautschukstrecköl sowie gegebenenfalls Antioxidantien und andere Füllstoffe (vgl. DT-OS 19 66 431).
  • Zur Herstellung selbstklebender Materialien werden diese Haftkleber-Mischungen auf geeignete Substrate aufgebracht. Diese Weiterverarbeitung der Haftkleber-Mischungen kann entweder aus der Lösung oder in der Schmelze erfolgen. Beim Aufbringen der Haftkleber-Mischung aus der Lösung muß anschließend das Lösungsmittel wieder verdampft werden. Diese Arbeitsweise ist relativ aufwendir und wegen des Umgangs mit Lösungsmitteln sehr häurig unerwünscht. Man ist daher bestrebt, von der Verarbeitung aus der Lösung abzukommen und Haftkleber-Mischungen zu entwickeln, die sich mit Vorteil in der Schmelze verarbeiten lassen. Diese werden als Schmelzhaftkleber bezeichnet.
  • Hierzu ist es beispielsweise aus der DT-OS 19 66 1131 bekannt, Haftkleber-Mischungen herzustellen, die ein kautschukartiges Blockcopolymerisat des Typs A-B-A enthalten, worin A für Polystyrol-Blöcke und B ftir einen Polybutadien- oder Polyisopren-Block steht.
  • Haftkleber-Mischungen auf Basis solcher Dreiblock-Mischpolymerisate zeigen eine zufriedenstellende Klebrigkeit und lassen sich leicht in der Schmelze verarbeiten. Ihre Kohäsions-Eigenschaften sind jedoch vielfach noch unzureichend. Auch besitzen derartige Hafkleber-Mischungen nur eine sehr geringe Wärme- und Alterungsbeständigkeit, was besonders im Hinblick auf die hohen Temperaturen bei der Schmelzverarbeitung und bei der Lagerung von Klebeschichten von Bedeutung ist.
  • Weiterhin ist es aus den deutschen Offenlegungsschriften 15 94 267 und 22 46 063 bekannt, in Haftkleber-Mischungen Dreiblock-Copolymerisate des Typs A-B-A einzusetzen, deren olefinische Doppelbindungen selektiv hydriert worden sind. Haftkleber-Mischungen, die solche selektiv hydrierten Dreiblock-Copolymerisate aus einer monovinylaromatischen Verbindung und einem konjugierten Dien enthalten, besitzen im Vergleich zu Haftkleber-Mischungen auf Basis der unhydrierten Dreiblock-Mischpolymerisate wohl eine verbesserte Alterungs- und Wärmebständigkeitl ihre Klebrigkeit sinkt jedoch infolge der Hydrierung stark ab. Auch zeigt es sich, daß durch die Hydrierung der Blockmischpolymerisate die Schmelzviskosität der Haftkleber-Mischungen so stark ansteigt, daß ihre Verarbeitung in der Schmelze nicht mehr, zumindest nicht mehr in einfacher Weise möglich ist. Haftkleber-Mischungen auf Basis von selektiv hydrierten Dreiblock-Copolymerisaten aus einer monovinylaromatischen Verbindung und einem konjugierten Dien eignen sich daher insbesondere zur Verarbeitung aus der Lösung.
  • In der DT-OS 23 49 575 werden druckempfindliche Klebstoffmassen beschrieben, die als wesentliche Komponente ein Zweiblockcopolymerisat des Typs A-B enthalten, wobei A beispielsweise einen Polystyrol-Block und B einen Polybutadien- oder Polyisopren-Block darstellt. Dieses A-B-Blockcopolymerisat kann gemaß der DT-OS 23 49 575 sowohl alleine als auch zusammen mit einem entsprechenden Multiblockcopolymerisat, beispielsweise der Form A-B-A, eingesetzt werden. Haftkleber-Mischungen, die nur das Zweiblock-Copolymerisat allein enthalten, zeigen Jedoch gegenüber Haft kleber-Mischungen, die nur ein Dreiblock-Copolymerisat enthalten, keinen besonderen Vorteil in ihren Klebeeigenschaften. Bei Verwendung von Mischungen aus einem Zweiblock-Copolymerisat und einem Dreiblock-Copolymerisat lassen sich jedoch druckempfindliche Klebstoffmassen erhalten, die im Vergleich zu den Haftkleber-Mischungen auf Basis der reinen Zweiblock-Copolymerisate verbesserte Kohäsionseigenschaften zeigen. Doch auch diese Produkte weisen grundsätzlich die gleichen Nachteile fUr die Verarbeitung in der Schmelze auf wie die Haftkleber-Mischungen auf Basis der unhydrierten Dreiblock-Copolymerisate. Sie eignen sich daher vornehmlich für die Verarbeitung aus der Lösung, wie es auch in der DT-OS 23 49 575 ausschließlich beschrieben ist.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, eine Haftkleber-Mischung mit guter Wärme- und'Alterungsbeständigkeit für die Verarbeitung in der Schmelze aufzuzeigen, die neben der für die Schmelzverarbeitung erforderlichen niedrigen Schmelzviskosität gleichzeitig verbesserte Hafteigenschaften aufweist und sich insbesondere dadurch auszeichnet, daß sie eine hohe Klebrigkeit besitzt und daß mit ihr eine gute Kohäsion erzielt wird.
  • Es wurde überraschend gefunden, daß diese Aufgabe gelöst werden kann durch eine Haftkieber-Mischung auf Basis eines speziellen Blockcopolymerisats des Typs A-B, worin A fUr einen Polymerblock aus monovinylaroratischen Verbindungen und B fUr einen Polybutadien-Block steht, wobei die olefinischen Doppelbindungen des Blockcopolymerisats selektiv hydriert worden sind.
  • Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist demzufolge ein Schmelzhaftkleber, bestehend im wesentlichen aus einer Mischung von a) 100 Gewichtsteilen eines Blockcopolymerisats, das durch selektive Hydrierung eines Blockcopolymerisats des Typs A-B erhalten worden ist, worin A rür einen Polymerblock aus monovinylaromatischen Verbindungen und B fur einen Polybutadien-Block steht, wobei der Gehalt an olefinischen Doppelbindungen des Blockiischpolyierisats durch die selektive Hydrierung auf einen Restanteil von weniger als 5 % reduziert worden ist, der Polybutadien-Block B dabei vor der Hydrierung einen 1,2-Vinylgehalt von 20 bis 70 Ges.% hatte, der Polymerblock A 20 bis 50 Gew.% des Blockmischpolymerisats ausmacht und das Gesamtrolekulargewicht (Zahlenmittel) des Blockmischpolymerisats im Bereich von 20 000 bis 200 000 liegt, b) 25 bis 300 Gewichtsteilen mindestens eines klebrigmachenden Harzes und c) 0 bis 200 Gewichtsteilen eines Kautschuk-Strecköls.
  • Die erfindungsgemäß einzusetzenden selektiv hydrierten Blockcopolymerisate bilden den wesentlichen Bestandteil der Schmelzhaftkleber-Mischung. Sie werden erhalten durch selektive Hydrierung von Blockeopolymerisaten des Typs A-B, wobei A fUr einen Polymer-Block aus monovinylaromatischen Verbindungen und B für einen Polybutadien-Block steht. Monovinylaromatische Verbindungen, die fUr den Aufbau des Polymer-Blocks A in Betracht kommen, sind beispielsweise Styrol, die seitenkettenalkylierten Styrole wie olMethylstyrol, und d e kernsubstituierten Styrole wie Vinyltoluol, Xthylvinylbenzol. Die monovinylaromatischen Verbindungen können bei der Herstellung des Polymer-Blocks A des Blockmischpolymerisats alleine oder auch in Mischung miteinander eingesetzt werden. Vorzugsweise wird Styrol allein verwendet. Der Polymer-Block A aus den monovinylaromatischen Verbindungen soll 20 bis 50 Gew.%, insbesondere 25 bis 35 Gew.% des Blockcopolymerisats des Typs A-B ausmachen. Der Anteil des Polybutadien-Blocks B an dem Blockmischpolymerisat liegt dementsprechend im Bereich von 80 bis 50 Gew.Z, vorzugsweise 75 bis 65 Gew.%. Der unhydrierte Polybutadien-Block B soll einen 1,2-Vinylgehalt von 20 bis 70 Gew.%, vorzugsweise von 40 bis 65 Gew.%, haben. Anderenfalls zeigen die Schmelzhaftkleber-Mischungen auf Basis der selektiv hydrierten Blockmischpolymerisate nicht das gewurischte, vorteilhatte Eigenschaftsbild.
  • Die Blockmischpolymerisate des Typs A-B können auf Ubliche Art und Weise nach den bekannten Verfahren durch aufeinanderfolgende Polymerisation der Monomeren in Lösung in Gegenwart eines Monolithium-Kohlenwasserstoffs als Initiator hergestellt werden. Dabei werden zunächst die monovinylaromatischen Verbindungen allein oder in Mischung miteinander mit Hilfe des Monolithium-Kohlenwasserstoffs bis zur praktisch vollständigen Umsetzung unter Bildung des Polymer-Blocks A polymerisiert, und anschließend wird zu der Lösung der resultierenden living-Polymerisate das Butadien zugesetzt, welches an das aktive Kettenende des zuvor gebildeten Polymerisat-Blocks der monovinylaromatischen Verbindungen unter Bildung des Polybutadien-Blocks B angelagert wird.
  • Als Monolithium-Kohlenwasserstoffe eignen sich dabei alle die als Initiatoren für die anionische Polymerisation bekannten Verbindungen dieser Art, wie beispielsweise n- und sek.-Butyllithium. Die Menge des eingesetzten Initiators richtet sich wie üblich nach dem gewünschten Molekulargewicht des Blockmischpolymerisats. Als Lösungsmittel für die Polymerisation dienen die bekannten inerten aliphatischen, cycloaliphatischen oder aromatischen Kohlenwasserstoff-Lösungsmittel. Zur Erzielung des notwendigen 1,2-Vinylgehalts des Polybutadien-Blocks B wird die Polymerisation des Butadiens in Gegenwart geringer Mengen an polaren Verbindungen, die den Initiator nicht desaktivieren, beispielsweise Aminen, Alkoholaten sowie insbesondere Athern, z.B. Tetrahydrofuran, Dimethoxyäthan, Diäthyläthern oder Phenylmethyläther, durchgeführt. Diese polaren Verbindungen werden im allgemeinen in Mengen von 0,05 bis 10 Gew.%, vorzugsweise von 0,1 bis 2 Ges.%, bezogen auf das gesamte Lösungsmittel, eingesetzt. Im Ubrigen erfolgt die Polymerisation unter den für die anionische Polymerisation mit lithiumorganischen Verbindungen Ublichen Bedingungen, wie z.B. in Inertgasatmosphäre unter Luft- und Feuchtigkeitsausschluß bei Temperaturen im allgemeinen zwischen 0 und 1500C, vorzugsweise zwischen 20 und 1000C.
  • Die Blockcopolymerisate des Typs A-B werden vor ihrem Einsatz in den erfindungsgemäßen Schmelzhaftkleber-Mischungen zur Reduzierung ihres Gehaltes an olefinischen Doppelbindungen selektiv hydriert.
  • Die Hydrierung erfolgt dabei zweckmäßigerweise direkt im Anschluß an die Polymerisation vor der Isolierung der Blockcopolymerisate aus der Reaktionslösung. Die selektive Hydrierung kann dabei ebenfalls in Ublicher Art und Weise mit Hilfe von molekularem Wasserstoff und Katalysatoren auf Basis von Metallen oder Metallsalzen der 8. Gruppe des Periodensystems durchgefUhrt werden, wie es beispielsweise in der US-PS 3 113 986, der DT-AS 12 22 260, der DT-OS 20 13 263 oder der US-PS 3 700 633 beschrieben ist. Hiernach wird die selektive Hydrierung der olefinischen Doppelbindungen vorzugsweise in homogener Phase mit Katalysatoren auf Basis von Salzen, insbesondere den Carboxylaten, Enolaten oder Alkoxiden, des Nickel, Kobalts oder Eisens, die mit Metallalkylen, insbesondere Aluminiumalkylen, reduziert worden sind, bei WasserstoffdrUcken zwischen 1 und 100 bar und Temperaturen zwischen 25 und 1500C vorgenommen. Die selektive Hydrierung wird soweit getrieben, bis der Gehalt an olefinischen Doppelbindungen in dem Blockmischpolymerisat bis auf einen Restanteil von weniger als 5 S, vorzugsweise weniger als 2 J, reduziert worden ist. Der Restanteil der olefinischen Doppelbindungen wird durch Titration durch Weijs oder durch IR-spektroskopische Analyse bestimmt. Insbesondere wird bis zur praktisch vollständigen Reduzierung der olefinischen Doppelbindungen hydriert. Vorzugsweise wird die Hydrierung so geführt, daß dabei die aromatischen Doppelbindungen des aus den monovinylaromatischen Verbindungen aufgebauten Polymer-Blocks A des Blockcopolymerisat nicht angegriffen werden.
  • Das mittlere Molekulargewicht der erfindungsgemäß einzusetzenden selektiv hydrierten Zweiblockmischpolymerisate aus den monovinylaromatischen Verbindungen und Butadien soll im Bereich von 20 000 bis 200 000, vorzugsweise im Bereich von 30 000 bis 100 000 liegen. Bei den angegebenen Molekulargewichten handelt es sich um das Zahlenmittel des Molekulargewichts, bestimmt durch Messungen des osmotischen Drucks mit einem Membran-Osmometer.
  • Als klebrigmachende Harze (Komponente b) für die erfindungsgemäße Schmelzhaftkleber-Mischung kommen die bekannten Stoffe dieser Art in Betracht, wie sie u.a. in den eingangs zitierten Druckschriften beschrieben sind. Geeignete klebrigmachende Harze sind Naturharze, modifizierte Naturharze, sowie Kunstharze. Bei den klebrigmachenden Harzen handelt es sich um feste, amorphe, harte bis spröde, thermoplastische Substanzen, die bei Temperaturen zwischen 40 und 11100C erweichen und im allgemeinen ein Molgewicht bzw. mittleres Molgewicht zwischen 100 und 7 000 aufweisen. Hierzu gehören beispielsweise unmodifiziertes und modifiziertes Kolophonium, wobei insbesondere mehrwertige Ester von Kolophonium, wie Kolophoniumglyzerinester oder Kolophoniumpentaerithritester, gUnstig sind. Besonders vorteilhaft sind die hydrierten Kolophoniumderivate, beispielsweise die hydrierten Kolophoniumester.
  • Weiterhin können als klebrigmachende Harze die bekannten 4- oder ß-Pinenharze mit einem Molekulargewicht im Bereich von 100 bis 2 000 sowie synthetische Polyterpen-Harze angewendet werden als auch aliphatische Dienolefin-Kohlenwasserstoff-Harze im Molekulargewichtsbereich von etwa 500 bis etwa 3 000. Eine weitere Gruppe von klebrigmachenden Harzen stellen die Cumaron-Inden-Harze, die Polyindenharze und die phenolmodifizierten Harze dar. Die Molekulargewichte dieser Harze liegen im allgemeinen im Bereich von etwa 200 bis etwa 1 500. Ferner können auch die bekannten Harze auf Basis von Styrol oder den substituierten Styrolen mit niedrigem oder mittlerem Molekulargewicht, beispielsweise im Bereich von etwa 300 bis etwa 6 000, als Klebrigmacher verwendet werden.
  • Beispiele hierfür sind Polystyrol-Harze, Isobutylen/Styrol-Copolymerisate und Vinyltoluol/Styrol-Copolymerisate. Als Klebrigmacher kommt auch Polyisobutylen in Betracht, das ein Molekulargewicht von etwa 1 000 bis etwa 50 000, bestimmt nach Staudinger, hat.
  • Die klebrigmachenden Harze werden in einer Menge von 25 bis 300 Gewichtsteilen, vorzugsweise von 100 bis 200 Gewichtsteilen, je 100 Gewichtsteilen des selektiv hydrierten Blockmischpolymerisats (Komponente a) eingesetzt. Die einzelnen klebrigmachenden Harze können dabei allein oder auch in Kombination miteinander verwendet werden. Die Wahl des klebrigmachenden Harzes wird durch das gewnnschte Eigenschaftsbild, insbesondere durch den Grad der gewünschen Klebrigkeit und Kohäsion sowie durch die Verträglichkeit des klebrigmachenden Harzes mit dem selektiv hydrierten Blockmischpolymerisat als auch den anderen Bestandteilen der Schmelzhaftkleber-Mischung, etwa Streckölen, Stabilisatoren, Weichmachern oder Pigmenten, bestimmt, wobei im allgemeinen eine möglichst große Verträglichkeit zumindestens mit einer Phase erstrebenswert ist. Für die erfindungsgemäß einzusetzenden selektiv hydrierten Zweiblockmischpolymerisate aus den monovinylaromatischen Verbindungen und Butadien haben sich als klebrigmachende Harze insbesondere die Kolophoniumderivate als gUnstig erwiesen.
  • Als weitere Komponente c kann die erfindungsgemäße Schmelzhaftkleber-Mischung noch ein Kautschuk-Strecköl in Mengen bis zu 200 Gewichtsteilen je 100 Gewichtsteilen des selektiv hydrierten Blockmischpolymerisats (Komponente a) enthalten. Vorzugsweise werden 10 bis 100 Gewichtsteile, und insbesondere 20 bis 60 Gewichtsteile, des Strecköls je 100 Gewichtsteile des selektiv hydrierten Blockmischpolymerisats eingesetzt. Der Ausdruck Kautschuk-Strecköl umfaßt dabei sowohl die üblichen aus Erdölfraktionen gewonnenen Strecköleals auch Olefin-Oligomere und niedermolekulare Polymere sowie pflanzliche und tierische öle und deren Derivate. Die als Strecköle verwendbaren Erdölfraktionen sind hochsiedende Mineralöle mit kontrollierter Kohlenwasserstoff-Zusammensetzung und variierenden Viskositäten. Sie reichen von paraffinischen über naphthenische . zu hocharomatischen Kohlenwasserstoffen. Vorzugsweise werden als Strecköle solche aus Erdölfraktionen gewonnenenMineralöle eingesetzt, die nur einen kleinen Anteil an aromatischen Kohlenwasserstoffen enthalten. Der Anteil der aromatischen Kohlenwasserstoffe beträgt vorzugsweise weniger als 30 Gew.S, insbesondere weniger als 15 Gew.% des Mineralöls.
  • Besonders günstig ist eine Zw ammensetzung, bei der das Mineralöl 30 bis 50 Gew.% naphthenischer Kohlenwasserstoffe, 35 bis 65 % paraffinischer Kohlenwasserstoffe und außerdem aromatische Kohlenwasserstoffe enthält. Die spezifischen Gewichte der als Strecköl einzusetzenden Mineralöle (bei 150C) liegen im Bereich von etwa 0,80 bis 1,00 g/ml, vorzugsweise im Bereich von 0,83 bis 0,91 g/ml; die Viskosität beträgt im allgemeinen etwa 10 bis 100 cst bei 50°C. Der Siedebereich der Mineralöle liegt im allgemeinen oberhalb von 2700C.
  • Der erfindungsgemäßen Schmelzhaftkleber-Mischung können darüberhinaus noch Ubliche Zusatzstoffe zugesetzt werden. Hierzu gehören insbesondere Antioxidantien, z.B. Zinkdibutyldithiocarbamat, sterisch gehinderte Phenole, 2,5-Di-tert.-Butylhydrochinon oder chelatbildende Phosphite; Stabilisatoren, Pigmente, Weichmacher, Füllstoffe oder Modifiziermittel, wie z.B. Wachse, insbesondere Paraffinwachse. Die Zusatzstoffe können der Schmelzhaftkleber-Mischung in kleinen, aber wirksamen Mengen einverleibt werden.
  • Falls Antioxidantien zugesetzt werden, werden diese beispielsweise in Mengen von 0,1 bis 3 Gew.%, bezogen auf die Schmelzhaftkleber-Mischung, eingesetzt.
  • Die erfindungsgemäße Schmelzhaftkleber-Mischung wird durch Vermischen der einzelnen Komponenten hergestellt. Dies kann in üblicher Art und Weise unter Verwendung eines Lösungsmittels, das nachher wieder entfernt werden muß oder aber vorteilhaft in Abwesenheit eines Lösungsmittels in der Schmelze erfolgen. Die Vermischung der Komponenten in der Schmelze erfolgt vorzugsweise bei 150 bis 2702C. Es ist günstig, einen Teil des Strecköls, oder falls die Rezeptur kein oder wenig Strecköl enthält, einen Teil des klebrigmachenden Harzes gegebenenfalls zusammen mit dem Antioxidant vorzulegen und dann das selektiv hydrierte Blocknischpolymerisat ständig hinzuzufügen. Sobald eine homogene Mischung erreicht ist, wird das restliche o1 und/oder klebrigmachende Harz zugegeben. Um mit möglichst kurzen Mischzeiten auszukommen, kann es günstig sein, das selektiv hydrierte Blockcopolymerisat vor dem Mischen in dem Strecköl vorzuquellen. Günstig ist es auch, das selektiv hydrierte Blockcopolymerisat in Form möglichst kleiner Partikel zuzusetzen. Zum Vermischen der Komponenten werden übliche Anlagen, beispielsweise Kneter, Extruder oder Rührbehälter, verwendet.
  • Die Haftkleber-Mischung der Erfindung kann in der Schmelze auf geeignete Substrate mit Hilfe üblicher Schmelzkleberauftragsaggregate, z.B. durch Walzen oder Extrudieren oder über Breitschlitzdüsen, etwa nach dem System Bolten-Emerson, aufgebracht werden. Geeignete Substrate sind beispielsweise Kunststoff-Platten bzw. -Folien, Textilgewebe aus Kunst- oder Naturfasern, Vliesstoffe, Papier, Holz, Glas, Metalle, Gummi, Bitumenbeläge und bituminierte Pappen. Als Kunststoffe kommen dabei beispielsweise in Betracht: Polyolefine, wie Polyäthylen oder Polypropylen; Polyvinylchlorid, Polyäthylenglykolterephthalat oder Polystyrol.
  • Um die Schmelzhaftkleber-Mischungen auf wärmeempfindliche Folien aufzutragen, bedient man sich des sogenannten Transfer-Verfahrens, d.h. die Klebemasse wird zuerst als Film auf ein Silikonpapier gebracht, der dann nach dem Erkalten auf die Folie übertragen wird.
  • Die beschriebenen Schmelzhaftkleber-Mischungen eignen sich insbesondere als druckempfindliche Klebstoffe für die Herstellung selbstklebender Materialien, beispielsweise selbstklebender Folien, selbstklebender Etiketten, selbstklebender Bodenbeläge, selbstklebender Wandbeläge, medizinischer Pflaster und selbstklebender Antidröhnmaterialien.
  • Die erfindungsgemäßen Schmelzhaftkleber-Mischungen auf Basis des selektiv hydrierten Zweiblock-Mischpolymerisats aus monovinylaromatischen Verbindungen und Butadien besitzen nicht nur eine hohe Wärme- und Oxidationsbeständigkeit, sondern auch die für die Verarbeitung in der Schmelze wünschenswerte und notwendige niedrige Schmelzviskosität. Dies war insofern überraschend, als bei Haftkleber -Mischungen auf Basis von Dreiblock-Copolymerisaten des Typs A-B-A durch die selektive Hydrierung des Blockcopolymerisats die Schmelzviskosität der Haftkleber-Mischung beträchtlich zunimmt, so daß Haftkleber-Mischungen auf Basis von selektiv hydrierten Dreiblock-Mischpolymerisaten des Typs A-B-A nicht für die Verarbeitung in der Schmelze geeignet sind. Hinsichtlich ihrer Hafteigenschaften zeichnen sich die erfindungsgemäßen Schmelzhaftkleber-Mischungen gegenüber den Haftklebermischungen auf Basis der selektiv hydrierten Dreiblock-Mischpolymerisate des Typs A-B-A ferner durch eine erheblich verbesserte Klebrigkeit aus. Im Vergleich zu den Haftkleber-Mischungen auf Basis der unhydrierten Zweiblock-Copolymerisate des Typs A-B liefern die erfindungsgemäßen Schmelzhaftkleber-Mischungen eine erheblich verbesserte Kohäsion bei den damit hergestellten Verbunden. Auch diese Eigenschaftsverbesserungen waren nicht zu erwarten.
  • Die Erfindung wird durch die nachfolgenden Beispiele erläutert.
  • Die genannten Teile und Prozente beziehen sich, sofern nicht anders angegeben, auf das Gewicht. Die angegebenen Molekulargewichte wurden durch Messung des osmotischen Drucks in einem Membran-Osmometer bestimmt. Die Messung der Schmelzviskosität der Haftkleber-Mischungen erfolgte bei 1500C.
  • Zur Beurteilung der Klebe- und Hafteigenschaften von mit dem erfindungsgemäßen Schmelzhaftkleber beschichteten Folien wurden die Oberflächenklebrigkeit mit Hilfe des Schältests und der Fingerprobe sowie die Kohäsion der Klebstoffschicht mit Hilfe des Schertests ermittelt. Diese Prüfungen wurden wie folgt vorgenommen: 110 /um dicke Folien aus Polyäthylenglykolterephthalat wurden mit einem 25 Sum dicken Haftkleberfilm beschichtet. Die Haftkleber-Mischung wurde dabei in der Schmelze mittels eines Walzenauftraggeräts bei einer Temperatur von ca. 180C auf ein Silikontrennpapier aufgebracht und der Film dann auf die PolySthylenglykolterephthalat -Folie übertragen. Aus dieser mit dem Haftkleber beschichteten Folie wurden die Prüfstreifen geschnitten.
  • Beim Schältest wurden 2 cm breite Prüfstreifen auf eine verchromte Platte aufgeklebt und parallel zur Klebeschicht, d.h. unter einem Winkel von 1800, abgeschält und die dafür notwendige Kraft gemessen. Die Abzugsgeschwindigkeit betrug 300 mm/min. Die Messung wurde 24 Stunden nach der Verklebung durchgeführt.
  • Beim Fingertest wurde die Klebrigkeit mit dem Finger qualitativ ermittelt.
  • Der Schertest zur Bestimmung der Kohäsions-Eigenschaften wurde nach der in der DT-OS 21 311 688 beschriebenen Methode durchgeführt. Die Prüfstreifen werden dabei mit einer Fläche von 20 x 25 mm (Kontakt fläche) auf ein hochglanzverchromtes Blech geklebt. Das beschichtete Blech wird senkrecht eingespannt. Man belastet das Ende des Prüfstreifens mit 1000 g und ermittelt die Zeit, bis sich die Verklebung unter der konstanten Zugspannung löst. Die Messung wurde bei 200C und 500C ausgerührt.
  • Beispiel Die Herstellung der Schmelzhaftkleber-Mischungen wird in allen Fällen wie folgt vorgenommen: 100 Teilen des jeweiligen in der nachfolgenden Tabelle angegebenen Blockcopolymeren (A = Polystyrolblock; B - Polybutadienblock) werden mit 175 Teilen des Glycerinesters von hydriertem Kolophonium, 25 Teilen eines Strecköls (Catenex N 945 von Shell) und 5 Teilen Zinkdibutyldithiocarbamat in einem Kneter bei Mischtemperaturen von ca. 2000C homogenisiert. Dazu werden der Kolophoniumglycerinester und das Antioxidans vorgelegt und dann das mit dem Strecköl angequollene Blockcopolymerisat langsam zugegeben. Die Prüfergebnisse sind in der Tabelle wiedergegeben. Die Versuche 1 - 5 sind erfindungsgemäß; die Versuche A - C sind Vergleichsversuche.
  • Versuche/ Typ des Styrol-Anteil 1,2-Vinyl- Molekular- Schälfestig- Scherfestig- Schmelz- Fingertest Vergleichs- Blockco- des Blockco- Gehalt +) gewicht keit keit viskosität versuche polymeren polymeren % N/2 cm 23°C 50°C mPas bei % 150°C 1 A-BH1) 30 50 64 000 21,0 3) > 24 h 15 h 50 000 klebrig 2 A-BH1) 30 45 48 000 29,8 4) > 24 h 10 h 30 000 stark kelbrig 3 A-BH1) 30 50 39 000 28,0 4) > 24 h 2 h 15 000 stark klebrig 4 A-BH1) 20 50 50 000 19,3 3) >24 h 4 h 65 000 stark klebrig 5 A-BH1) 35 40 60 000 19,2 3) >24 h >24 h 110 000 klebrig A A-BH-A1) 30 40 62 000 15,5 3) >24 >24 h 106 000 schwach klebrig B A-B-A2) 30 50 50 000 16,0 3) >24 h 40' 12 000 stark klebrig C A-B 2) 30 50 50 000 17,9 4) 18 h4) 29'4) 27,000 stark klebrig +) = 1,2-Vinylgehalt des unhydrierten Polybutadienblocks 1) = selektiv hydriertes Blockcopolymerisat mit Restgehalt an olefinischen Doppelbindungen unter 2 % 2) = unhydriertes Blockcopolymerisat 3) = Adhäsionsbruch 4) = Kohäsionsbruch

Claims (1)

  1. Patentanspruch Schmelzhaftkleber, bestehend im wesentlichen aus einer Mischung von a) 100 Gewichtsteilen eines Blockcopolymerisats, das durch selektive Hydrierung eines Blockcopolymerisats des Typs A-B erhalten worden ist, worin A für einen Polymerblock aus monovinylaromatischen Verbindungen und B für einen Polybutadien-Block steht, wobei der Gehalt an olefinischen Doppelbindungen des Blockcopolymerisats durch die selektive Hydrierung auf einen Restanteil von weniger als 5 % reduziert worden ist, der Polybutadien-Block B vor der Hydrierung einen 1,2-Vinylgehalt von 20 bis 70 Gew.% hatte und wobei der Polymerblock A des Blockcopolymerisats aus den monovinylaromatischen Verbindungen 20 bis 50 Gew.% des Blockcopolymerisats ausmacht und das Gesamtmolekulargewicht (Zahlenmittel) des Blockmischpolymerisats im Bereich von 20 000 bis 200 000 liegt, b) 25 bis 300 Gewichtsteilen mindestens eines klebrigmachenden Harzes und c) 0 bis 200 Gewichtsteilen eines Kautschuk-Strecköls.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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WO1985005116A1 (en) * 1984-05-09 1985-11-21 The Dow Chemical Company Pressure sensitive adhesives containing block copolymer
WO1994021206A1 (de) * 1993-03-18 1994-09-29 Lohmann Gmbh & Co. Kg Medizinisches pflastermaterial sowie verfahren zu seiner herstellung
US5703162A (en) * 1994-05-05 1997-12-30 H. B. Fuller Licensing & Financing, Inc. Branched copolymer pressure sensitive hot melt adhesive

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