DE2607255C2 - Überzug für eine lithographische Feuchtwalze - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Überzug für eine lithographische Feuchtwalze, in Gestalt eines rundgestrickten Schlauches mit Maschen, in die ein umsponnenes elastisches Garn eingelegt ist, das aus einer elastischen Seele und einen absorbierenden Umhüllungsstrang besteht, der eine Vielzahl von mit Falschdraht jeweils in einer größeren Anzahl Windungen um die Seele geschlungener Schlingen aufweist.

Aus der US-PS 31 80 115 ist eh. solcher Überzug für eine Feuchtwalze bekannt, der aus einem Schlauch besteht, welcher aus eingelegten, elastischen Garnen, wie echten Gummifaden, elastischen Polyurethangarnen und ähnlichen Elastomerengarnen mit im wesentlichen vollkommenem und sofortigem Erholungsvermögen nach Formveränderuiigen bei einer Drehung von 10 bis 300% sowie aus einem umsponnenen Garn als unelastischem Maschengarn mit im wesentlichen kompakter Seele und mit von der Seele des Garnes radial abstehenden Schlingen gestrickt ist. Jedoch stellte sich heraus, daß diese Schlingen zur Bauschigkeit und Weichheit der die Strickmasche bildenden Seele sehr wenig beitrugen. Demnach wurde das Gestrick wegen seiner relativen Inkompressibilität durch den Druck in der Walzenklemmstelle nicht zu einer glatten Oberfläche verformt; es behielt eine die Gestalt der Maschen zeigende Oberflächenmusterung und übertrug diese Unebenheiten als Feuchtigkeitsmusterung auf die Oberfläche der Druckplatte, wodurch eine unerwünschte Musterung auf den Druckplatten verursacht wurde.

Aufgabe der Erfindung ist es. diesem Problem abzuhelfen und einen Feuchtwalzenüberzug zu schaffen, der keine solchen unerwünschten Musterungen auf Druckplatten oder Abzügen hervorruft.

Diese Aufgabe w rd erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Maschen aus einem an sich bekannten unelastischen voluminösen Garn gearbeitet sind, das aus einer Vielzahl endloser Fäden besteht, die in Abständen zu abstehenden Schlaufen verknäuelt sind.

Dadurch, daß die Maschen aus einem voluminösen Filament-Garn gearbeitet sind, bei dem die Voluminosität längs der Garnachse inhärent vorhanden ist und — im Gegensatz zu den Verhältnissen bei umsponnenen Seelengarnen — nicht von von der Garnseele abstehenden Schlaufen oder Schlingen herrührt, ergibt sich ein Feuchtwalzenüberzug mit überraschend neuartigen Eigenschaften. Die ganze Voluminosität des an sich weichen Garnes wird nun — durch den in der Walzenklemmstelle auftretenden Druck — derart verformt, daß sich eine sehr gleichmäßige Oberflächenbeschaffenheit ergibt, mit dem Ergebnis, daß die Gefahr einer unerwünschten Musterb.'ldung auf dem Druck* rzeugnis

to gebannt ist

Ein voluminöses Endlosgarn der infrage stehenden Art ist an sich aus der US-PS 27 83 609 bekannt Auf die Verwendung eines solchen Garnes für ein so spezielles Produkt, wie den Feuchtigkeitsüberzug einer Druckwalze, findet sich dort aber kein Hinweis.

Weiterbildungen des Feuchtwalzenüberzuges sind Gegenstand von Unteransprüchen.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeisphl des Ge genstandes der Erfindung dargestellt. Es zeigt

F i g. 1 eine Feuchtwalze mit einem Überzug gemäß der Erfindung, in perspektivischer Ansicht.

F i g. 2 das zur Herstellung des Überzugs verwendete, unelastische, voluminöse Garn, in einer Vergrößerung, F i g. 3 das zur Herstellung des Überzugs verwendete, umsponnene, elastische Garn, in einer Vergrößerung, und

Fig.4 einen Tei: des Überzugs in vergrößerter Darstellung.

Das voluminöse Endlosgarn, wie in F i g. 2 dargestellt und in der amerikanischen Patentschrift 27 83 609 beschrieben, bestehi im wesentlichen aus Endlosfäden 22, die einzeln, in wahllosen Abständen entlang ihrer Längsrichtung, zu Schleifen, gestielten Schlaufen und Windungen 23 gewunden sind. Die Oberfläche des Garnes ist auf diese Weise durch eine Vielzahl in Abständen auftretender, ösenartiger Schleifen charakterisiert. Diese Iuftfülligen Endlosgarne, die Seelengarne oder Effektgarne aus Polyamid oder Reyon sein können, lassen sich vorteilhaft mit umsponnener elastischen Garnen vereinigen, um einen widerstandsfähigen, anschmiegsamen, glatten und wirksamen Überzug herzustellen, der durch den Druck in einer Klemmstelle so verformt wird, daß er eine glatte Oberfläche ergibt, womit das Auftreten von Mustern in dem verhütet wird. Da in dem voluminösen Endlosgarn sich die Füliigkeit entlang der Achse des Garnes erstreckt und weich ist, wird die gesamte Voluminosität des Garnes durch den Klemmdruck verformt, wodurch eine glattere Oberfläche erreicht wird, die die Musterbilüung im gedruckten Abzug verringert oder ganz vermeidet.

Das umsponnene, elastische Garn, das so wie in der amerikanischen Patentschrift 30 78 653 beschrieben, hergestellt werden kann, besteht, wie Fig. 3 zeigt, aus einem Umhüllungsfaden mit einer Vielzahl von /urückgelegten Schlaufen 32. die mit Falschdraht in einer Vielzahl von Windungen um eine elastische Seelenfascr 31 herumgewickelt sind. Die Schlaufen 32 erstrecken sich im allgemeinen senkrecht zu und radial von der .Seelenfaser 31. Die einzelnen Schlaufenteile der umsponnenen Seelenfaser können teilweise verwickelt, gekräuselt und verbunden mit benachbarten Schlaufen und/oder mit gestielten Schlaufen auf dem voluminösen Endlosgarn sein, so daß ein Abwickeln vollkommen verhindert ist. Die Überzüge für die neuen Feuchlwalzen haben eine außergewöhnliche hohe Lebensdauer und lassen wegen der Weichheit des unelastischen, absorbierenden Garnes keine Muster auf den gedruckten Abzügen zurück. Wie in F i g. 4 dargestellt, sind in die Maschen 41 aus

einem einfachen luftfülligen, unelastischen Garn 42 zwei umsponnene elastische Garne 43 eingearbeitet

Beispiel 1

Ein Oberzug einer Feuchtwalze für eine Adressograph-Multigraph-Maschine wurde aus einem Gestrick, wie in F i g. 4 dargestellt, hergestellt, das auf einer Rundstrickmaschine mit 72 Nadeln und etwa 5 Nadeln pro 2,54 cm erzeugt wurde. Die Maschine wurde mit 2 Strickstellen und 2 Einlegestellen betrieben. Jede Strickstelle wurde mit einem Faden eines voluminösen Garnes von etwa 3000 den gespeist, das aus zwei Fäden eines Iufttexturierten Garnes besteht, wobei jeder Faden aus einer Seele aus zwei Fäden eines 32-fädigen Polyamidgarnes von 200 den (z. B. Typ 66} und einem Effektgarn aus drei Fäden eines 60-fädigen Reyongarnes von 300 den zusammengesetzt ist. Dies ergab ein luftfülliges Garn aus 18% Polyamid und 82% Reyon. Die Einlegestellen wurden mit identischen Einlegegarnen von ieweils insgesamt 5843 den gespeist, die jeweils eine elastische, mit einem 40-fädigen weißen Viskose-Reyon-Garn von 150 den umsponnene Gummiseele mit der Feinheitsnummer 37 enthielten. Das Umspinnen wurde in der in der amerikanischen Patentschrift 30 78 654 beschriebenen Weise ausgeführt. Bei der fertigen, entspannten Ware lag die Maschenreihenzahl pro cm zwischen 3.5 und 43. Die Garnlänge in jeder rundumlaufenden Maschenreihe betrug etwa 91 cm und die Länge des entspannten eingelegten Garnes betrug etwa 11.5 cm pro Maschenreihe. Der Umfang des gestrickten Schlauches lag bei etwa 14,8 cm und das Gewicht des Schlauches betrug etwa 1.72 g/cm.

B e i s ρ i e 1 2

Ein Überzug für eine Feuchtwalze einer Adressograph-Multigraph-Maschine wurde in ähnlicher Weise auf einer Rundstrickmaschine mit 72 Nadeln und etwa 5 Nadeln p-i 2,54 cm hergestellt. Die Maschine wurde mit zwei Strickstellen und zwei Einlegestellen betrieben. Jede Strickstelle wurde mit einem Faden eines voluminösen Garnes von etwa 2380 den. bestehend aus zwei Fäden eines Iufttexturierten Garnes, die jeweils aus einer Seele aus zwei Fäden eines 32-fädigen Polyamidgarnes von 2<X) den und einem F.ffektgirn aus drei Fäden eine*. 60-fädigcn Reyongarnes von 300 den zusammengesetzt sind, gespeist. Dies ergab ein luftfülliges Garn mit einer Zusammensetzung von 22.7% Polyamid und 77.3% Reyon. Das jede; Einlegestation zugeführie Einlegegarn von insgesamt 5843 den bestand aus einer elastischen, nit einem 40-fädigen weißen Viskose-Reyon-Garn von 150 den umsponnenen Gummiseele mit der Feinheitsnummer 37. Das Umspinnen wurde wieder in der in der amerikanischen Patentschrift 30 78 653 beschriebenen Weise durchgeführt. Bei der fertigen entspannten Ware lag die Maschenreihenzahl pro cm zwisehen 3,5 und 4,3. Die Länge des Garnes in jeder rundumlaufenden Maschenreihe betrug etwa 91 cm und die Länge des entspannten eingelegten Garnes pro Maschenreihe betrug etwa 11,5 cm. Der Umfang des gestrickten Schlauches war etwa 14,8 cm und der Schlauch wog etwa 1,5 g/cm.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Überzug für eine lithographische Feuchtwalze, in Gestalt eines rundgestrickten Schlauches mit Maschen, in die ein umsponnenes elastisches Garn eingelegt ist, das aus einer elastischen Seele und einem absorbierenden Umhüllungsstrang besteht, der eine Vielzahl von mit Falschdraht jeweils in einer größeren Anzahl Windungen um die Seele geschlungener Schlingen aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Maschen (41) aus einem an sich bekannten unelastischen voluminösen Garn gearbeitet sind, das aus einer Vielzahl endloser Fäden (22) besteht, die in Abständen zu abstehenden Schlaufen (23) verknäuelt sind.

2. Überzug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das unelastische voluminöse Garn (42) ein lufttexturiertes Endlosgarn ist.

3. Übe* >ug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das !ufttexturierte Endlosgarn (42) ein Seelen- und Effektgarn aus Polyamid und Reyon ist