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Laufstall Die Erfindung betrifft einen Laufstall mit einem in Stall-Längsrichtung
durchgehenden Futtergang, der mindestens entlang einer Seite von Freßflächen begrenzt
ist, an die Laufflächen anschließen.
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Ausgehend von der einfachen Bauform des Einraum-Laufstalles, bei
dem im Dachgeschoß die Futter- und Streulagerung untergebracht ist, wurden in neuerer
Zeit diese Gebäudeformen im Zuge der mechanischen Futterzubringung und Dungausbringung
verbessert. Bei den älteren Ausführungen erfolgte die Futter- und Streuzuführung
durch Abwurf luken in der Decke in Handarbeit. Außerdem kannten diese Stallformen
noch
keine Trennung vom Liege- und Freßplatz, wodurch Futterverluste entstanden und auch
ein erheblicher Bedarf an Einstreu erforderlich war. Die Gebäude mußten für die
Futter- und Streueinlagerung im Dachgeschoß stabil und mit massiven Decken ausgestattet
werden und stellten somit eine unwirtschaftliche Lösung dar.
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Um Futterverluste zu vermeiden und Streu einzusparen, hat man in
der weiteren Entwicklung zwei Bereiche eingeteilt, eine Lauf/Freßfläche und eine
Liegefläche. Zur Erleichterung der Mistausbringung wurden die Laufflächen als Spaltenboden
ausgebildet, der es ermöglicht, daß die Tiere das Streu-Kotgemisch durch die Schlitze
des Bodens hindurchtreten. Eine unter dem Spaltenboden angeordnete Unterflurentmistung
oder Schwemmentmistung sorgt für die weitere Ausbringung zu einer entsprechenden
Lagerstätte.
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Nachteilig an dieser Stallausbildung ist der große Flächenbedarf,
der zu hohen Gebäudekosten pro Vieheinheit führt. Die Ausstattung der gesamten Lauffläche
mit einem Spaltenboden verteuert diese Bauform ebenfalls nicht unwesentlich.
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Es haben sich verschiedene Lösungen herausgebildet. Tiefstreulaufflächen
mit entlang der Seitenwand angeordneten Freßflächen. Diese Laufflächen werden in
Abständen mit frischer Streu versorgt, bis eine bestimmte Höhe erreicht ist und
erst dann wird der gesamte Belag mittels Frontlader abgetragen.
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Der bereits angeführte Spaltenboden stellt eine Weiterentwicklung
dar und ermöglicht eine laufende Unterflurentmistung bzw. Schwemmentmistung. Großflächige
Spaltenböden sind nicht nur in der Anlage teuer, sondern beeinträchtigen auch die
Gesundheit der Tiere. Die Anordnung der Liegeflächen erfolgt hiebei in einer Reihe
entlang
einer Seitenwand oder auch beiderseits an den Seitenwänden,
so daß der Umlaufbereich auf einer Seite bzw. in der Mitte des Gebäudes liegt.
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Bei diesen bekannten Bauformen ist der Flächenbedarf pro Vieheinheit
groß, wodurch sich eine ungünstige Wirtschaftlichkeit für diese Stallformen ergibt.
Außerdem ist die Mechanisierbarkeit der Futter- und Streuzubringung nicht - oder
nur ungenügend gegeben.
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Um an überbauter Fläche zu sparen, sind Ausführungen bekannt geworden,
bei welchen die Liegeflächen entlang von Freßflächen angeordnet sind und die Unterflurentmistung
bzw. die Schwemmkanäle außerhalb, entlang der Längsseite des Stallgebäudes angeordnet
sind, wobei die Zuführung des Mistes durch einen seitlichen Schlitz erfolgt.
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Diese Ausführung hat jedoch den Nachteil, daß die Entmistung der zum
Kanal leicht geneigten Flächen nicht allein von den Tieren wie beim Spaltenboden
ausgeführt werden kann, sondern von Zeit zu Zeit mit Handwerkzeugen nachgeholfen
werden muß. Außerdem besteht bei tiefen Temperaturen die Gefahr des Einfrierens
und ebenso eine Unterkühlung des Stallraumes, so daß diese Ausführung nur in Zonen
mit ganzjährig mildem Klima anwendbar ist.
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Um die Stallgebäude zu verbilligen und aus Gründen besserer Mechanisierbarkeit
ist man dazu übergegangen, Stallungen als leichte, ebenerdige Gebäude auszubilden
und aus vorgefertigten Elementen, vorwiegend aus Holzelementen, herzustellen. Die
Bergeräume für Futter und Streu werden als getrennte Baukörper in der Längsachse
der Stallgebäude oder neben diesem in passender Zuordnung zum Gebäude angeordnet
und sind als runde Gärfuttersilos, als Flachsilos, als Heutürme oder als einfache
wettergeschützte Bergeräume ausgebildet. In jedem Fall erfolgt die Futter- und Streuzuführung
an
die Tiere ebenerdig, vorwiegend in der Längsachse des Stallgebäudes.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Form für einen Laufstall zu finden,
welche eine optimale Wirtschaftlichkeit ergibt und eine umfassende Mechanisierung
zuläßt.
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Erreicht wird dieses Ziel erfindungsgemäß in erster Linie dadurch,
daß der Futtergang als mit zweispurigen Fahrzeugen befahrbar ausgebildet ist und
daß die quer zum Futtergang verstellbaren und in mindestens zwei Lagen feststellbaren
Freßflächen vorzugsweise als Tröge ausgebildet sind und daß die Laufflächen entlang
der Längsseite des Laufstalles von einem abgedeckten Entmistungskanal begrenzt sind,
gegen den hin die Laufflächen ein Gefälle aufweisen.
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Die vorwiegend gruppenweise zu Einheiten zusammengefaßten und quer
zum Futtergang versetzbaren Freßflächen (Tröge) erlauben ein individuelles Anpassen
der Laufflächen, die in gleicher Weise auch Freß- und Liegeplatz sind, an die Größe
der Tiere, wodurch erreicht wird, daß diese auf die Abdeckung des Entmistungskanales
abkoten.
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Die erfindungsgemäße Gestaltung eines Umlaufstalles erlaubt eine
arbeitssparende mechanische Zubringung von Futter und Streu, ebenso eine Unterflurausbringung
des Mistes, wobei die Gesamtbreite des Stallgebäudes erheblich kleiner gewählt werden
kann als bei den bisher bekannten Ausführungen. Der Futtergang ist dabei so beschaffen,
daß er mit schleppergezogenen Ladewagen oder speziellen, mit Elektroantrieb ausgerüsteten
Futterwagen befahren werden kann. Der Aufwand und die Gebäudekosten pro Vieheinheit
werden dadurch wesentlich gesenkt. Bei der Rostensenkung für das Gebäude kommt es
in mehrfacher Hinsicht auf die
Breite des Gebäudes an, da mit zunehmender
Breite die Kosten für die Dach- und Deckenkonstruktion wesentlich ansteigen.
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Insbesondere in viehreichen alpinen Gebieten ist im Winter auch mit
entsprechenden Schneelasten zu rechnen, die bei der Dachkonstruktion berücksichtigt
werden müssen. Aber auch die mit zunehmender Breite größer werdende Bodenfläche
verteuert die Anlage.
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Die Versetzung der Freßfläche kann durch beliebige Mittel erfolgen.
Es können beispielsweise Freßtröge auf einen Rahmen verschieb- und feststellbar
angeordnet werden, oder die Tröge werden mittels paarweise angeordneten Parallelogrammlenkern,
die um Lagerstellen am Boden und am Trog schwenkbar sind und in mehreren Lagen fixiert
werden können, getragen.
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Der Entmistungskanal kann mit einem Spaltenboden, aber auch mit einer
schräg angeordneten Blende, die von der Stallwand ausgehend den Kanal überdeckt
und an der den Tieren zugekehrten Seite zum Kanalrand einen Spalt offen läßt, abgedeckt
sein. Die Blende ist zweckmäßig anstellbar ausgeführt, um die Größe des Spaltes
den Tieren und der Einstreu anpassen zu können. Im Bereich von in der Seitenwand
des Laufstalles angeordneten Toren sind die schräg angeordneten Blenden unterbrochen
und durch einen Spaltenboden ersetzt. Die Tore erlauben einen unmittelbaren Auslauf
der Tiere ins Freie und ermöglichen eine bequeme Durchführung allfälliger Reinigungsarbeiten
am Spaltenboden oder an der schrägen Abdeckung.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Laufstalles mit beidseitiger Aufstallung schematisch in Fig. 1 im Grundriß und in
Fig. 2 in einem Schnitt dargestellt.
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In der Mitte des Umlaufstalles 1 ist ein befahrbarer Futtergang 2
angeordnet, der an beiden Seiten von Freßflächen 3, z.B. Trögen, begrenzt ist. Laufflächen
4, welche auch als Freß- und Liegeplatz dienen, können mittels Rahmen 10 od. dgl.
in mehrere Buchten unterteilt werden.
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Auf der einen Gebäudeseite ist ein Entmistungskanal 5 angeordnet,
der mit einem Spaltenboden 6 abgedeckt ist. Auf der anderen Seite sind schräge Blenden
7 zur Abdeckung vorgesehen und nur im Bereich von Toren 8 liegt ein Spaltenboden
6. Diese verschiedenen Kanalabdeckungen sind zur Erläuterung an einem Laufstall
dargestellt. In der Praxis wird man natürlich beiderseits die gleiche Kanalabdeckung
verwenden.
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Die Laufflächen 4 sind vom Freßtisch 3 zum Entmistungskanal 5 geneigt,
um diese Flächen, die für die Tiere auch als Liegeplatz dienen, rein und-trocken
zu halten.
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Die Freßtröge 3 werden im dargestellten Beispiel durch Parallelogrammlenker
9, die am Boden und am Trog angelenkt sind, getragen. Durch Verschwenken der Lenker
kann die Breite der Lauffläche 4 verändert werden. Der Futtergang 2 ist durch entsprechend
große Tore 11 in den Stirnseiten des Gebäudes durchgehend befahrbar.
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Die dargestellte und beschriebene Ausführungsform dient nur zur Erläuterung
des Wesens der Erfindung, ohne diese auf Einzelheiten zu beschränken.