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Als Innen- oder Außenspiegel verwendbarer
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Rückspiegel für Fahrzeuge Als Innen- oder Außenspiegel verwendbarer
Rückspiegel für Fahrzeuge, insbesondere Straßen- und Schienenfahrzeuge, der verschiedenen
Lichtverhältnissen zugeordnete Einstellungen zuläßt.
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Ein solcher Rückspiegel, der sowohl als Tagesspiegel als auch als
Nachtspiegel einstellbar ist, hat den Zweck, den Fahrzeugführer im Straßen- und
Schienenverkehr bei Nachtfahrten vor Blendung durch andere nachfolgende Fahrzeuge
zu schützen.
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Vor allem bei Lastkraftwagen ist wegen des um ein mehrfaches größeren
Außenspiegels im Vergleich mit einem Außenspiegel von Personenfahrzeugen eine erhebliche
Beeinträchtigung des Fahrzeugführers durch das Blenden überholender Fahrzeuge, insbesondere
auf mehrspurigen Straßen, ganz erheblich.
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Ein hinreichender Blendschutz ist bisher nur durch den kippbaren
Innenspiegel erzielt worden, der aus zwei hintereinander angeordneten, gegeneinander
geneigten, verschieden stark reflektierenden
Spiegeln besteht,
welche in einer starren, nicht veränderlichen Anordnung in einer gemeinsamen Fassung
untergebracht sind und durch Kippen dieser Fassung auf die unterschiedlichen Lichtverhältnisse
einstellbar sind. Wird z. B. der schwächere reflektierende Spiegel benutzt, so sieht
man in dem stärker reflektierenden Spiegel die optisch relativ strukturlose, fast
nichtleuchtende Decke des Fahrzeuginneren. Ihr Bild ist für das Auge, das bei Nacht
den schwach reflektierenden Spiegel benutzt, ein vernachlässigbarer Eindruck. Dieser
bekannte kippbare Innenspiegel kann als Außenspiegel deshalb nicht verwendet werden,
weil der bei Nacht gekippte Tagesspiegel nicht auf eine mit der Decke des Fahrzeuginnern
vergleichbare dunkle, strukturlose Fläche gerichtet werden kann.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es nun, einen als Innen- oder
Außenspiegel verwendbaren Rückspiegel zu entwickeln, der den verschiedenen Lichtverhältnissen,
insbesondere bei Dämmerung oder bei stark lichtreflektierender Umgebung, etwa in
Schnee-, Sand- oder Hochgebirgslandschaften, entsprechend eingestellt werden kann,
ohne daß dabei schwierige Handgriffe oder besondere Vorkehrungen notwendig sind.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein solcher
Rückspiegel aus einer Vielzahl von auf einem Spiegelkörper angeordneten Spiegeln
mit verschiedenen Lichtabsorptions- und/oder Filtereigenschaften besteht, von denen
ein auf das jeweilige Lichtverhältnis eingestellter Spiegel als einziger Spiegel
eine optische Abbildung liefert. In weiterer Ausgestaltung der Erfindung bedeutet
dies, daß aus einer Vielzahl von mit ihren nichtspiegelnden Rückseiten gegeneinander
angeordneten Spiegeln mit jeweils verschiedenen Lichtabsorptions-und/oder Filtereigenschaften
der für das jeweilige Lichtverhältnis geeignete Spiegel in seine Rückspiegelfunktionsstellung
einrückbar, vorzugsweise schwenkbar ist. Diese Vielzahl von
Spiegeln
besteht aus mindestens zwei Spiegeln, einem gagspiegel und einem Nachtspiegel, kann
aber auch aus drei bis vier Spiegeln bestehen, wobei dann zusätzlich noch ein dunkel
eingefärbter Spiegel und/oder ein Polarisationsspiegel vorgesehen ist. Diese einzelnen
auf der Außenseite eines mehrflächigen Spiegelkörpers angeordneten Spiegel können
plan und/oder ggf. gewölbt ausgebildet sein. Außerdem sollen die nicht in Benutzung
befindlichen, d. h. nicht in der Spiegelfunktionsstellung befindlichen Spiegel abgedeckt,
etwa durch ein das Verschwenken aller dieser Spiegel zulassendes Gehäuse abgedeckt
sein. Vorteilhaft ist es, wenn dieses Gehäuse nach aerodynamischen Gesichtspunkten
ausgebildet ist. Eine Ausführungsform der Erfindung sieht vor, daß eine Anzahl von
n verschiedenen Spiegeln einen n-flächigen prismatischen Körper bildet, wobei vorzugsweise
die Längsachse dieses prismatischen Körpers als Drehachse für die Einstellung der
einzelnen verschiedenen Spiegel dient. Bei n = 2 Spiegeln, vorzugsweise einem Tag-
und einem Nachtspiegel, sind diese beiden Spiegel mit ihrer Rückseite gegeneinander
gesetzt und im wesentlichen um die gemeinsame Mittelachse, die horizontal oder vertikal
liegen oder eine Zwischeneinstellung davon einnehmen kann, drehbar.
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Auch dieser letztgenannte zweiflächige Spiegel ist wiederum in einem
Gehäuse untergebracht, welches den dem Gegenverkehr zugewandten, augenblicklich
nicht benutzten Spiegel zwecks Vermeidung einer Blendung des Gegenverkehrs abdeckt.
Gleichzeitig wird durch diese Abdeckung auch eine Verschmutzung dieses Spiegels
verhindert. Der letztgenannte zweiseitige Spiegel ist so hergestellt, daß dessen
eine Seite wie ein normaler Tagesspiegel fast das gesamte einfallende Licht reflektiert
und dessen andere Seite den Absorptionskoeffizienten eines sogenannten Nachtspiegels
hat.
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Die Nachtspiegelseite kann so hergestellt sein, daß auf der Rückseite
einer spiegelglatten Glasscheibe eine schwarze Fläche aufgebracht ist, was auf einfache
Weise dadurch erreicht werden kann, daß eine Glasscheibe mit schwarzem Stoff hinterlegt
oder die Rückseite einer Glasscheibe mit einer matten schwarzen Farbe bestrichen
wird.
Es ist doch auch möglich, einen Nachtspiegel dadurch herzustellen, daß man auf die
Oberfläche einer Glasscheibe in an sich bekannter Weise eine Beschichtung aufdampft,
welche ein geringeres Reflexionsvermögen als ein normaler Tagesspiegel aufweist.
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Die verschiedenen Ausführungsformen nach der Erfindung für das Einbringen
des jeweils einzelnen Spiegels in seine Rückspiegelfunktionsstellung ergeben sich
aus den anliegenden Patentansprüchen sowie aus der nachfolgenden Beschreibung in
Verbindung mit den anliegenden Zeichnungen.
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Die weiteren Merkmale der Erfindung sollen nun anhand von Ausführungsbeispielen
in Verbindung mit den anliegenden Zeichnungen näher erläutert werden; darin zeigen:
Fig. 1 im Querschnitt einen drehbaren prismatischen Spiegelkörper, der in ein Gehäuse
eingebaut ist; Fig. 2 im Querschnitt einen doppelflächigen drehbaren Spiegelkörper,
der in ein Gehäuse eingebaut ist; Fig. 3a eine Schrägansicht des Rückspiegels bei
rechteckiger Spiegelfläche; Fig. 3b eine Schrägansicht des Rückspiegels bei runder
Spiegelfläche; Fig. 4a im Querschnitt einen in einem flachen Gehäuse angeordneten
doppelflächigen Spiegel; Fig. 4b eine Detail-Ansicht der Gelenkausbildung für das
Wenden der Spiegelfläche;
Fig. 5a im Querschnitt eine weitere AusfUhrungsform
eines Rückspiegels mit flachem Gehäuse; Fig. 5b eine Schrägansicht des Rückspiegels
nach Fig. 5a; Fig. 5c im Detail eine Führungsschiene im Gehäuse nach Fig. 5a, 5b;
Fig. 6a in Schrägansicht eine weitere Ausführungsform einer Verschwenkeinrichtung
für einen doppelflächigen Rückspiegel; Fig. 6b im Querschnitt dieselbe Verschwenkeinrichtung
wie in Fig. 6a, jedoch bei einem dreiflächigen prismatischen Spiegelkörper mit dem
dazugehörigen Gehäuse; Fig. 7 eine weitere Ausführungsform mit drei einzeln gefaßten
Rückspiegeln, die hintereinander eingeschwenkt werden können; Fig. 8a einen Schnitt
in horizontaler Ebene durch eine Rtekspiegelbetätigungseinrichtung, die vom Innenraum
des Kraftfahrzeugs aus bedienbar ist; Fig. 8b einen Schnitt in vertikaler Ebene
durch die Betätigungseinrichtung nach Fig. 8a; Fig. 8c einen Detail-Ausschnitt des
Kugelgelenks aus Fig. 8a, 8b.
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In Fig. 1 ist im Querschnitt ein drehbarer prismatischer Spiegelkörper
1 mit drei um jeweils 1200 geneigten Spiegelflächen la, ib, 1c dargestellt. Dieser
Spiegelkörper 1 ist um
seine Mittelachse 2 drehbar in einem als
Blend- und Schmutzschutz dienenden Gehäuse 3 so angeordnet, daß sich augenblicklich
die Spiegelfläche 1a in der Rückspiegelfunktionsstellung befindet.
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Fig. 2 zeigt eine entsprechende Ausführungsform wie Fig. 1, jedoch
für einen Spiegelkörper mit zwei mit ihrer Rückseite aneinanderliegenden planen
Spiegeln, von denen der eine ein Tagspiegel 1a und der andere ein Nachtspiegel ib
ist. Dieser Spiegelkörper 1 ist um die gemeinsame Mittel chse 2 in einem als Blend-
und Schmutzschutz dienenden Gehäuse 3 angeordnet.
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Fig. 3a und 3b zeigen ein Schrägbild eines rechteckigen bzw. eines
runden Spiegels der in Fig. 1 und Fig. 2 dargestellten Ausführungsformen, wobei
gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen sind.
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Fig. 4a zeigt einen Querschnitt eines mit der Rückseite aneinanderliegenden
Paares von Spiegeln 1a, ib, das in der Schlitzöffnung 5 des Kugelgelenks 4 um die
Achse X, welche senkrecht zur Zeichenebene steht, aus der Rückspiegelfunktionsstellung
im Gehäuse herausschwenkbar und anschließend um die Achse Y wendbar gelagert ist.
Die Rückschwenkung in die Rückspiegelfunktionsstellung erfolgt wieder um die Achse
X. Die jeweiligen Endlagen des Spiegelkörpers 1 sind strichpunktiert eingezeichnet.
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Fig. 4b zeigt eine Ansicht des Eugelgelenkgehäuses 4 mit einem Schlitz
5, der eine Verschwenkung des Spiegelkörpers 1 um die beiden Achsen X, Y zuläßt.
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Fig. 5a zeigt einen Querschnitt durch das als Spiegelhalterung dienende
flache Gehäuse 3, wobei der Spiegelkörper 1
mit den beiden mit
ihrer Rückseite aneinanderliegenden Spiegeln 1a, 1b bereits um 90° um die Achse
I-I aus dem Gehäuse 3 herausgeklappt ist. Zum Zwecke des Wiedereinbringens des Spiegelkörpers
1 mit seiner anderen Seite in Rückspiegelfunktions stellung muß dabei die mit den
Fiilirungszapfen 7 in den Schienen 6 geführte untere Seitenkante 8 des Spiegelkörpers
1 von seiner einen Endlage in seine andere Endlage im Gehäuse 3 verschoben werden.
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Fig. 5b zeigt in Schrägansicht das Umwenden des Spiegelkörpers 1,
welcher dabei mit seiner Seitenkante 8 im Gehäuse 3 entlang der Führungsschienen
6 längsverschoben wird. Kurz vor Erreichen der Endlage wird auf die Führungszapfen
7 ein elastischer Widerstand ausgeübt, der überwunden werden muß, um den auf der
der Seitenkante 8 gegenüberliegenden Seitenkante angeordneten Einraststift 10 in
der zugeordneten Öse 11 festzuhalten.
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Fig. 5c zeigt eine Draufsicht auf eine der beiden im Gehäuse 3 angeordneten
Führungsschienen 6, in der die Fuhrungszapfen 7, die an einer Seitenkante 8 des
Spiegelkörpers 1 angebracht sind, geführt werden und bei ihrer Verschiebung von
der einen Endlage in die andere Endlage um etwa die Spiegelbreite verschoben werden.
Am Ende der Führungsschiene 6 ist jeweils eine Druckfeder 9 als elastisches Widerstandselement
angebracht, die durch ihren Gegendruck den Einraststift 10 in der zugeordneten Öse
11 festhält.
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Die Fig. 6a und 6b zeigen eine Ausführungsform der Erfindung, bei
der das Umwenden des Spiegelkörpers 1 mit mehreren Spiegelflächen 1a, 1b, 1c mit
Hilfe eines Paares von aus dem Gehäuse 3 herausschwenkbaren Schwenkarmen 12 erreicht
wird. Dabei sind diese Schwenkarme 12 mit ihren einen Enden 13 im Bereich ihrer
in Spiegelfunktionsstellung befindlichen Spiegelkante 15 im Gehäuse gelagert, mit
ihren anderen Enden 14 ermöglichen
sie eine Verdrehung des Spiegelkörpers
1 um seine Mittelachse II-II. Für die åeweRigen Endstellungen sind in den Drehgelenken
im Bereich der Enden 13, 14 entsprechende Einrastvorrichtungen vorgesehen.
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In Fig. 6a ist ein doppelflächiger Spiegelkörper 1 dargestellt, der
über die Schwenkarme 12 aus dem flach ausgebildeten als Blend- und Schmutzschutz
dienenden Gehäuse 3 herausgeschwenkt ist und in dieser Position um die Achse II-II
um 1800 verdrehbar ist, und nach erfolgter Verdrehung wieder mit Hilfe dieser Schwenkarme
12 in seine Rückspiegelfunktionsstellung einrückbar ist.
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In Fig. 6b ist die für Fig. 6a beschriebene Schwenkarmhalterung für
einen prismatischen Spiegelkörper 1 mit drei Spiegelflächen 1a, 1b, 1c dargestellt.
Dabei ist wiederum das eine Ende 13 des Schwenkarms 12 im Bereich der einen Seitenkante
15 des in strickpunktierter Stellung befindlichen Spiegels im Gehäuse 3 gelagert,
während am anderen Ende 14 dieses Schwenkarms 12 die drehbare Lagerung der Mittelachse
II-II des prismatischen Spiegelkörpers 1 vorgesehen ist. Die funktionsgerechte Lagerung
des Spiegelkörpers 1 in seiner Ruckepiegelfunktionsstellung wird hier durch eine
dem prismatischen Spiegelkörper 1 in etwa angepaßte Hohlform 16 im Gehäuse 3 erreicht.
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Fig. 7 zeigt eine Anordnung von drei hintereinander anordenbaren,
einzeln gefaßten Spiegeln 1a, 1b, 1c, von denen der erste Spiegel 1a als Tagesrtickspiegel
gerade in die rückwärtige Position geschwenkt wird, so daß der Nachtrückspiegel
1b sich gerade in Rückspiegelfunktionsstellung befindet. Der hinterste Spiegel 1c
ist als blendfreier Sonnenspiegel mit einem lichtabsorbierendem Filterfarbstoff
eingefärbt. Der Nachtrückspiegel 1b ist in einfachster Weise dadurch hergestellt,
daß hinter einer Klarglasscheibe eine matte, schwarze Fläche
vorgesehen
ist, welche beispielsweise durch einen Anstrich mit einem schwarzen Mattlack, wie
er für das Anlegen mattschwarzer Flächen bei fotographischen Ausrüstungsgegenständen
verwendet wird, oder durch einen hinterlegten schwarzen Stoff verwirklicht ist.
Es kann jedoch statt eines schwarzen Hintergrundes auch ein andersfarbiger lichtabsorbierender
Hintergrund vorgesehen sein. Der Spiegel 1c besitzt an seiner Seitenkante einen
starr befestigten Drehbolzen, um den die verschwenkbaren Spiegel 1a und 1b über
entsprechende Scharniere verschwenkbar sind.
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Fig. 8a bis 8c zeigen die Konstruktion einer Rückspiegelbetätigungsvorrichtung
17, die es erlaubt, diesen innerhalb des starr befestigten Gehäuses 3 verschwenk-
und verdrehbaren Rückspiegel 1 vom Wageninnern aus zu bedienen.
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Der Beätigungsstab 18 ist dazu durch ein in der Seitenwand des Kraftfahrzeugs
angeordnetes Kugelgelenk 19 in seiner Längsrichtung dadurch verschiebbar und verdrehbar,
daß dieser Führungsstab 18 in eine Bohrung 20 in der Gelenkkugel 19 gleitend eingesetzt
ist. Die verschiedenen Winkelpositionen lassen sich dadurch einstellen, daß die
vom Beätigungsstab 18 durchsetzte Gelenkkugel 19 in einer Kugelschale 21 verdrehbar
gelagert ist.
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Im Rahmen der Patentansprüche sind auch noch andere als die vorstehend
beschriebenen Ausführungsformen denkbar, welche jedoch alle unter den Erfindungsgedanken
der vorliegenden Erfindung fallen.
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