DE2604834A1 - Verfahren und vorrichtung zum ausgleich der massentraegheitskraefte beim anziehen von schraubverbindungen mit drehmomentbegrenzung - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum ausgleich der massentraegheitskraefte beim anziehen von schraubverbindungen mit drehmomentbegrenzungInfo
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- H02K49/106—Magnetic couplings consisting of only two coaxial rotary elements, i.e. the driving element and the driven element with a radial air gap
Description
Patentanwälte Dipl.-Ing. W.Beyer Dipl.-Wirtseh.-Ing. B.Jochem
Frankfurt/ilain Staufenstraße 36
Atlas Copco AB
Nacka / Schweden
Verfahren und Vorrichtung zum Ausgleich der Massenträgheitskräfte beim Anziehen
von Schraubverbindungen mit Drehmomentbegrenzung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ausgleich der Massenträgheitskräfte
beim Anziehen von Schraubverbindungen mittels eines Schraubers mit Drehmomentbegrenzung sowie einen
hierfür geeigneten Schrauber.
Es ist eine bekannte Tatsache, daß beim Einsatz eines Schraubers zum Anziehen von Schraubverbindungen das am Ende erreichte
Anzieh-Drehmoment je nach dem, ob es sich um eine sog, harte oder weiche Schraubverbindung handelt, unterschiedlich
hoch ausfällt, selbst wenn in allen Fällen ein bestimmtes maximales Anziehmoment am Werkzeug eingestellt worden ist·
Nur bei den weichen Schraubverbindungen wird dieses eingestellte Drehmoment mit guter Genauigkeit erreicht. Bei den
harten Schraubverbindungen hingegen ergibt sich immer ein zu hohes Anziehmoment· Diese Erscheinung läßt sich damit be—
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gründen, daß beim Anziehen harter Schraubverbindungen am Ende der Drehwiderstand plötzlich sehr schnell ansteigt·
Obgleich die Schrauber so konstruiert sind, daß sie die Drehmomentübertragung sofort unterbrechen, wenn das eingestellte
Drehmoment erreicht wird, kommt es doch bei harten Schraubverbindungen zu der geschilderten Erhöhung des Anziehmoments,
weil bei der plötzlichen Unterbrechung der Drehmomentübertragung die formschlüssig mit der Schraubverbindung
verbundenen, noch verhältnismäßig schnell rotierenden Teile des AntriebsStrangs des Schraubers infolge der
Kassenträgheit eine verhältnismäßig große kinetische Energie gespeichert haben· Diese wird in Form einer zusätzlichen
dynamischen Drehmomentkomponente auf die Schraubverbindung übertragen.
Bei weichen Schraubverbindungen tritt dagegen die vorstehend beschriebene, aus der kinetischen Energie der rotierenden An—
triebsteile resultierende Drehmomentkomponente am Ende des Anziehvorgangs der Schraubverbindung nicht auf, da sich der
Schrauber dem eingestellten Grenzmoment langsam nähert und daher auch die kinetische Energie der rotierenden Teile des
Schraubers noch innerhalb der Grenze des eingestellten Drehmoments auf die Schraubverbindung übertragen wird, so daß am
Ende, nachdem der Schrauber zunehmend langsamer geworden ist, keine überschüssige kinetische Energie mehr vorhanden ist,
welche zu einem allzu starken Anziehen der Schraubverbindung führen könnte.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und' eine Vorrichtung zu schaffen, um den unerwünschten Einfluß
der Kassenträgheitskräfte beim Anziehen von Schraubverbindungen auszuschalten, und zur Lösung dieser Aufgabe wird er—
findungsgemäß vorgeschlagen, daß die formschlüssig mit der Schraubverbindung verbundenen Teile des Antriebsstrangs des
Schraubers mit steigender Drehzahl zunehmend gebremst werden· Bevorzugt wird dabei ein mit der Drehzahl quadratisch ansteigender
Bremskraftverlauf. Zu diesem Zweck hat der erfindungs-
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gemäß vorgeschlagene Schrauber eine mit steigender Drehzahl zunehmend wirksame Bremse, und zwar vorzugsweise eine
fliehkraftbetätigte Reibungsbremse,
Die Erfindung wird nachstehend anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
Pig. 1A einen Axialschnitt durch den hinteren und den
und 1B vorderen Teil eines Schraubers gemäß der Erfindung,
Pig. 2 Querschnitte gemäß Schnittlinien 2-2 und 3-3 in und 3 Pig. 1Af
Pig. 4 einen Längsschnitt durch eine gegenüber Fig. 1A abgewandelte Bremse in dem Schrauber·
Der dargestellte Schrauber hat ein Gehäuse 11, in dessen vorderen Ende eine Abtriebswelle 12 gelagert ist. Letztere ist
am herausragenden freien Ende mit einem Vierkant 13 versehen,
auf den in üblicher Weise Schraubwerkzeuge aufgesetzt werden können.
Im hinteren Bereich nimmt das Gehäuse 11 einen pneumatischen
Gleitflügelmotor 14 auf, dem über ein Steuerventil 15 Druckluft
zugeführt wird· Die Abtriebswelle 18 des Motors 14 ist mit einer magnetischen Rutschkupplung 16,17 verbunden. Der
Antriebsseitige Teil 16 dieser Kupplung ist im wesentlichen eine Büchse, die auf der Innenseite permanentmagnetische
Ringe 26, 27» 28 trägt. Über diese Ringe wird über einen Luftspalt 25 hinweg durch magnetische Felder ein Drehmoment
auf den abtriebsseitigen Teil 17 der Kupplung übertragen. Letzterer besteht aus einer Welle, auf der konzentrisch zu
den Ringen 26, 27, 28 permanentmagnetische Ringe 22, 23, 24 sitzen. Die Ringe sind vorzugsweise nach dem in Fig. 2 dargestellten
Küster magnetisiert·
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Einstellung und Wirkungsweise der Kupplung sind nicht
Teil dieser Erfindung und sollen deshalb hier auch nicht weiter beschrieben werden. Es sei nur angemerkt, daß sich
das gewünschte maximale Drehmoment, bei welchem die Kupplung 16, 17 durchrutschen soll, dadurch einstellen läßt,
daß man die relative Drehwinkelstellung der permanentmag—
netischen Ringe ändert.
Die mit 19 bezeichnete Abtriebswelle der Kupplung 16, 17 ist mit einem zweistufigen Planetenradgetriebe 20, 21 verbunden. Wie aus Pig. 1 und 3 Ersichtlich, ist an dieser
Welle 19 eine Fliehkraftbremse 50 angeordnet, bestehend aus einer auf der Welle sitzenden Nabe 51 * von der sich in radialer
Richtung zwei Tragbolzen 52 erstrecken, auf denen je ein mit einer radialen Bohrung versehener Bremsschuh 53
frei verschieblich sitzt.
Die Bremsschuhe 53 werden während der Drehung der Welle 19 gegen eine innere Reibfläche am Gehäuse 11 angedrückt» Diese
Reibfläche ist bei der Ausführung nach Fig. 1 und 3 zylindrisch, und entsprechend haben auch die Bremsschuhe 53
eine passende teilzylindrische äußere Mantelfläche.
In Fig. 4 ist eine abgewandelte Bremse dargestellt. In diesem
Fall hat die Bremsfläche die Form einer V-Ringnut 154 in der Gehäusewand. Die Bremsschuhe 153 sind passend zum
Querschnitt der Nut abgeschrägt. Diese Bremse erzeugt bei sonst gleichen Parametern eine stärkere Bremskraft als die
nach Fig. 1 und 3·
Wie oben erwähnt, wächst am Ende des Pestziehens einer harten Schraubverbindung der Drehwiderstand plötzlich steil an,
und die in den formschlüssig mit der Schraubverbindung verbundenen rotierenden Teilen des Schraubers gespeicherte kinetische
Energie bewirkt ein zusätzliches Drehmoment. Durch die vorstehend beschriebene Bremse wird jedoch ein entgegengesetzt
wirksames Bremsmoment auf die rotierenden Teile des Schraubers ausgeübt, so daß die Kassenträgheitskräfte am
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Ende des Anziehvorgangs kompensiert werden. Da die Bremskraft
der Fliehkraftbremse 50 von der Drehgeschwindigkeit des Schraubers abhängt, ist die Bremsung am wirkungsvollsten,
wenn der Schrauber unbelastet ist. Dies bedeutet, daß in dem Fall, wo der Schrauber fast momentan angehalten wird,
die Bremskraft im Moment der Unterbrechung des Schrauberantriebs noch beträchtlich ist·
Da beim Anziehen weicher Schraubenverbindungen das vorbestimmte maximale Drehmoment bei wesentlich geringerer Drehzahl
erreicht wird, ist auch die Verzögerungswirkung der Bremse nur noch klein und hat praktisch keinen Einfluß auf
das an der Schraubverbindung erzeugte Anzieh-Drehmoment·
Die im Ausführungsbeispiel dargestellte Bremse ist eine
Fliehkraftbremse, welche eine für die Zwecke der Erfindung günstige Verzögerungcharakteristik hat. Die an den
Bremsschuhen 53 bzw. 153 wirksame Betätigungskraft ändert sich mit dem Quadrat der Drehgeschwindigkeit. Dies hat
den Vorteil, daß die Bremse in Fällen großer Drehgeechwin-·
digkeit im Ausschaltmoment des Schrauberantriebs, also beim Anziehen harter Schraubverbindungen, sehr wirksam ist, dagegen
infolge der langsamen Endgeschwindigkeit beim Anziehen weicher Schraubverbindungen praktisch unwirksam bleibt.
Während des Betriebs des Schraubers wird der auf dem Vierkant 13 sitzende Schraubenschlüssel auf.die anzuziehende
Schraube oder Mutter gesteckt. Dann wird durch Öffnen des Steuerventils 15 der Antriebsmotor 14 mit Druckluft beaufschlagt.
Das Drehmoment des Motors wird über die Rutschkupplung 16, 17, die Welle 19, das Reduziergetriebe 20, 21
und die Abtriebswelle 12 auf die Schraubverbindung übertragen. Hierbei sind mit der Schraubverbindung formschlüssig
und drehfest verbunden die Abtriebswelle 12, das Reduziergetriebe 20, 21, die Welle 19f die Bremse 50 und der
abtriebsseitige Teil 17 der Rutschkupplung.
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Da der Drehwiderstand der Schraubverbindung beim Ifiederschrauben
zunächst noch klein ist, läuft der Schrauber mit hoher Drehzahl, wobei die Bremsschuhe 53 durch eine
starke Zentrifugalkraft gegen die Reibfläche am Gehäuse gedrückt werden und eine kräftige Bremswirkung erzeugen.
Infolge der von der Bremse 50 erzeugten Bremskraft werden die beiden Kupplungshälften 16, 17 der Rutschkupplung um
einen bestimmten Drehwinkel relativ zueinander verstellt. Dieses bedeutet, daß die Rutschkupplung durch die Bremskraft
vorbelastet ist und daß deshalb nur noch eine geringere Belastung durch die anzuziehende Schraubverbindung
nötig ist, um die Kupplung durchrutschen zu lassen. Die Bremse 50 beeinflußt also die Rutschkupplung 16, 17 in
der Weise, daß die letztere die Drehmomentübertragung bereits bei einem Drehmoment unterbricht, welches niedriger
ist als das am Schrauber eingestellte Drehmoment. Dies wiederum bedeutet, daß die durch die Bremse erzeugte Vorbelastung der Ruschkupplung die beim Anziehen harter Schraubverbindungen wirksamen dynamischen Kassenkräfte.- kompensiert·
Wenn jedoch die Drehgeschwindigkeit am Ende des Anziehvor— gangs niedrig ist, sind auch die auf die Bremsschuhe wirkenden Zentrifugalkräfte und daher die als Vorbelastung an
der Rutschkupplung in Erscheinung tretende Bremskraft sehr klein. Die Rutschkupplung 16, 17 wird also beim Anziehen
einer weichen Schraubverbindung nur durch deren Drehwiderstand belastet und beim vorbestimmten maximalen Drehmoment
nachgeben«
Patentansprüche
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Claims (1)
- Patentansprüche1·j Verfahren zum Ausgleich der Massenträgheitskräfte beim Anziehen von Schraubverbindungen mittels eines Schraubers mit Drehmomentbegrenzung, dadurch gekennzeichnet, daß die formschlüssig mit der Schraubverbindung verbundenen Teile des Antriebsstrangs des Schraubers mit steigender Drehzahl zunehmend gebremst werden·2· Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremskraft mit dem Quadrat der Drehzahl wächst·3· Schrauber zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an dem mit der Schraubverbindung formschlüssig kuppelbaren Teil (17, 19f 20, 21, 12) seines Antriebsstrangs eine mit steigender Drehzahl zunehmend wirksame Bremse (50) angeordnet ist·4· Schrauber nach Anspruch 3» dadurch gekennzeichnet , daß die Bremse (50) eine fliehkraftbetätigte Reibungsbremse ist,5· Schrauber nach Anspruch 3 oder 4» dadurch gekennzeichnet , daß die Bremse (50) im Antriebsstrang hinter einer das übertragene Drehmoment begrenzenden Rutschkupplung (16, 17) angeordnet ist·6· Schrauber nach einem der Ansprüche 3 bis 5 mit einem Reduziergetriebe, dadurch gekennzeichnet , daß die Bremse (50) im Antriebs-At 8716 /6.2.197<?09834/0321strang vor dem Reduziergetriebe (2OP 21) angeordnet ist.7· Schrauber nach einem der Ansprüche 3 bis S1 dadurch gekennzeichnet, daß die Bremse aus drehfest mit einem Teil (19) des Antriebsstrangs des Schraubers verbundenen, radial beweglich geführten Bremsschuhen (53; 153) besteht, die mit einer ringförmigen Bremsfläche am Gehäuse (11) des Schraubers zusammenwirken«8. Schrauber nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremsschuhe (53; 153) verschieblich auf sich mit Bezug auf eine Welle (19) des Antriebsstrangs des Schraubers erstrekkenden Führungsbolzen (52) sitzen·9. Schrauber nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die mit den Bremsschuhen (53) zusammenwirkende Reibfläche am Gehäuse (11) eine zylindrische Fläche ist·10· Schrauber nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet , daß die Reibfläche die Form einer V-Ringnut (154) in der Gehäuseinnenwand hat.At 8716 / 6.2.1976 609834/0321Leerseite
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