DE2603996C2 - Schrauben-Mutternkombination für hochfest vorgespannte Verbindungen - Google Patents
Schrauben-Mutternkombination für hochfest vorgespannte VerbindungenInfo
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Description
35
Die Erfindung bezieht sich auf eine Schrauben-Mutternkombination gemäß Oberbegriff Anspruch 1.
Bei bekannten Schrauben-Mutterngarnituren mit zylindrischen Gewinden tritt der Nachteil auf, daß die Sichel
des ersten Gewindeganges der Mutter bei starkem Anziehen gegen eine Anlagefläche den Gegengewindegang
des Bolzengewindes anschneidet oder beim Weiterdrehen durchschneidet. Dieser nachteilige Effekt tritt
auch bei Gewindeverbindungen auf, bei denen der Durchmesser der Gewindeflanken des Muttergewindes
im Bereich der der Anlagefläche zugewandten ersten Gewindegänge zwar vergrößert ist, jedoch noch innerhalb
der Gewindeprofiltiefe des Bolzengewindes liegt. Dies ist z. B. bei den Gewindeverbindungen nach SOLT
bekannt (vgl. Wiegand/Haas, Berechnung und Gestaltung von Schraubenverbindungen, Springer 1951, Seite
11, Abb. 16).
Die Erfindung schafft dadurch Abhilfe, daß der Gewindeauslauf der Mutter zur Anlagefläche hin außerhalb
der Hüllfläche des Bolzengewindes zu liegen kommt, so daß dieses nicht angeschnitten, bzw. beschädigt
werden kann (Offer.'.egungsschrift, S. 10, Beschreibung zu Fig. 1).
Auf diese Mutterausbildung ist der Hauptanspruch gerichtet.
Da durch die erfindungsgemäße Mutterausbildung eine Beschädigung des Schraubenbolzens vermieden
wird, kann eine höhere Belastung auf die Gewindeverbindung aufgebracht werden. Für Schrauben-Muttern- μ
kombinationen hoher Belastung sind bisher nur zylindrische Schrauben, z. B. Dünnschaft-Dehnschrauben bekannt.
Demgegenüber haben die erfindungsgemäß vor
geschlagenen 3-Seiten-Polygonschaftschrauben
(Fig.3-5) höhere Standfestigkeit bei Biegung und
Verdrehung, sowie höhere Kerbunempfindlichkeit
Bei den erfindungsgemäßen Polygonschaftschrauben ist ein zylindrisches Gewinde aufgebracht Auf diese
Schaftausbildung bezieht sich der auf Anspruch 1 rückbezogene Anspruch 2.
Wegen der höheren Belastbarkeit der Schraubenverbindung ist auch ein höheres Anzugsdrehmoment aufzubringen.
Die bisher übliche Schlüsselflächen-Ausbildung von Schraubenkopf und Mutter kann bei diesen
Belastungen durch das Dreh- bzw. Haltewerkzeug Deformationen erleiden. Dagegen ist das erfindungsgemäß
vorgeschlagene selbstzentrierende 3-Seiten Polygonprofil für die Schlüsselflächen von Schraubenkopf und
Mutter bei den auftretenden Beanspruchungen besser geeignet und bildet daher den Inhalt des auf den Anspruch
1 oder Anspruch 2 rückbezogenen Anspruch 3.
Zu den Ansprüchen 4 und 5 ist zu vermerken:
Die gleichzeitige Anordnung von inneren und äußeren Schlüsselangriffsflächen an den Schraubenköpfen und die Anwendung eines Werkzeuges, das sowohl innen als auch außen Schlüsselangriffsflächen erfaßt, ist aus der DE-GM 18 86 745 an sich bekannt, jedoch nicht im Zusammenhang mit den gemäß Anspruch 3 ausgebildeten Schlüsselapgriffsflächen.
Die gleichzeitige Anordnung von inneren und äußeren Schlüsselangriffsflächen an den Schraubenköpfen und die Anwendung eines Werkzeuges, das sowohl innen als auch außen Schlüsselangriffsflächen erfaßt, ist aus der DE-GM 18 86 745 an sich bekannt, jedoch nicht im Zusammenhang mit den gemäß Anspruch 3 ausgebildeten Schlüsselapgriffsflächen.
Wie erfindungsgemäß der zuvor beschriebenen selbstzerstörenden Schraubenfehlfunktion entgegengewirkt
wird und wie alle Gewindegänge einer Mutter bzw. eines Einschraubgewindes zum Tragen und somit
zum Aufbringen einer hohen Vorspannkraft herangezogen werden können, damit ein günstiger Belastungsverlauf
über alle Gewindegänge erzielt wird, zeigt
Fi g. 1. Hierin bedeutet Teil 1 eine noch nicht verriegelte
Mutter, Teil 2 das eingeschraubte Bolzengewinde und Teil 3 das verspannte Material. Mit dem Dreieck
»O« ist die Oberfläche des verspannten Materials gekennzeichnet,
deren Auflagefläche für den Mutteranziehvorgang letztlich ausschlaggebend richtungsbestimmend
ist. In die Mutter Teil 1 ist Gewinde eingeschnitten, deren sich im Gegengewinde zentrierende Gewindevoreilungskompensationsform
durch einen kontinuierlichen Übergang der Unterteilungsabschnitte »Λ = Ausweichen -V = Verriegeln — S = Sichern«
ergibt.
Die Mutter 1 auf dem Gewindebolzen 2 mit unverändertem Normalgewinde im Abschnitt S zentriert zeigt,
daß der Gewindeauslauf zur Auflagefläche hin außerhalb der Gewindeeinhüllung (Gewindespirale) des Gewindebolzens
zu liegen kommt, so daß dieser beim Verriegeln der Abschnitte A- Vbzw. A Vnicht angeschnitten
bzw. beschädigt werden kann. Beginnend in Richtung »a« mit Gewindeabschnitt Sim oberen elastischen Mutterbereich
findet hintereinander der Eingriff aller im Bereich der Bolzengewindeeinhüllung angeordneten
Gewindegänge der Abschnitte Λ-Vbzw. Λ V in Richtung
»b« statt und verriegelt die Schraubenverbindung fest zu einer geschlossenen tragenden Einheit, wie dies
für die technisch festgelegten 3 Belastungsfälle gefordert wird.
Fig. 2 zeigt eine Doppelsechskantgarnitur mit 3-Punktauflage in Normalausführung. In der oberen
Hälfte ist eine versenkte Kopfanziehschraube Teil 2 und in der unteren Hälfte eine Durchsteckausführung mit
einer Sechskantmutter Teil 1 nach dem beschriebenen A- V-S-Prinzip gezeigt.
Fig. 3 zeigt eine Doppelpolygongarnitur in Normal-
ausführung. Die Polygonmutter Teil 3 (mit 3-Punktauflage)
nach dem beschriebenen A- V-S-Prinzip. Die Doppelpolygonschraube
Teil 4 ist mit Polygonschaft und Rundgewinde, sowie mit 3-PunktkopfaufUige ausgestattet
F i g. 4 zeigt eine Senkschraubenausführung Teil 5 für Schrauben- und Mutternkombinationsgarnituren mit
Polygonschaft, der in einen Polygonkegelkopf übergeht U- V- W zeigt die 3-Punktauflage des Polygonkegelkopfes
in einer Normal-Kegelsenkung.
Fig.5 zeigt eine Polygonschaftschraube Teil 6 (in
Stiftschraubenausführung mit zylindrischem Ansatz) für Schrauben- und Mutternkombinationsgarnituren mit
oder ohne Scherstift Teil 17, eingeschraubt in eine Gewindebohrung nach dem beschriebenen A- V-S-Prinzip
(auch für Normalgewindebohrungen möglich).
F i g. 6 zeigt eine hochfest vorgespannte (HV) Schrauben- und Mutternkombinationsgarnitur mit Kugelzentrierauflage.
Die Garnitur besteht aus der Kombination Doppelsechskantschraube Teil 12, Mutter Teil 11 nach
dem beschriebenen /4-V-S-Prinzip und den keilförmigen
Druckausgleichscheiben (Polygonscheiben) Teil 31 für U-Profile mit kugeliger Zentrier-Auflagefläche.
F i g. 7 zeigt für schwingende Beanspruchungen eine (HV) Schrauben- und Mutternkombinationsgarnitur mit
eingezogenen Polygontellern T und zusätzlichen 3-Punktauflageflächen, die mit A-B-C bezeichnet sind.
Die Schraube Teil 15 hat einen Sechskant-Doppelangriff, die Sechskantmutter Teil 14 weist den beschriebenen
A- V-S-Gewindeverlauf auf (für untergeordnete Zwecke können auch herkömmliche Schrauben und
Muttern mit derartigen Polygontellern mit oder ohne den separaten Flächen versehen werden).
Fig.8 stellt eine Schrauben- und Mutternkombinationsgarnitur
mit oder ohne die mit Λ-ß-C bezeichnete 3-Flächenauflage vor, bei der auf einen Polygonschaft
(auch Rundschäfte möglich) eine Spannhülse Teil 13 durch Gewindeanrollung aufgebracht sein kann. Die
Schraube Teil 20 kann Doppelangriff haben, und die Mutter Teil 10 kann nach dem beschriebenen A-V-S- w
Prinzip gestaltet sein.
Fig. 9 zeigt eine Mutter, beispielsweise Sechskantmutter Teil 50 für Schrauben-Mutternkombinationsgarnituren
mit obenauf gegenüberliegend angeordneten Keilkerben K zur Aufnahme eines Spiralstiftes Teil 51.
Dieser Stift liegt federnd auf den Keilflächen auf und sichert durch die Steigung der Kerben die Mutter gegen
Verlieren und im beschränkten Umfang auch gegen Lösen.
Fig. 10 zeigt zum Anziehen der Schrauben- und Mutterngarnituren
notwendige Innenangriff-Polygonschlüssel »aus dem vollen Teil 41« und Außenangriff-Hohlprofilschlüssel
Teil 42 zusammengesteckt z. 8. für einen gemeinsamen Anzug einer flachen Polygonschraubenverbindung
in einem Gewinde-Sackloch nach dem beschriebenen A- V-5-Prinzip.
Fig. 11 zeigt eine Mutter z. B. Polygoümutter nach
dem »Lester-Nut-Mutter-System« für Schrauben- und Mutternkombinationsgarnituren mit herkömmlichem
oder Gewinde nach dem beschriebenen A- V-S-Prinzip m> und Polygongewindescheiben Teil 60, die in einem Verhältnis
zum Polygon- oder Sechskantprofil des Außenleiles
Teil 61 in diese eingepreßt sind.
Fig. 12 zeigt ein Ausführungsbcispiel des beschriebenen
A- V-S-Gewindeprofils, wie dieses als HELICOIL- t>'>
Grundprofil für den HELICOIL-GewindeeinsatzTcil 70 angewendet werden kann.
Fi g. 13 veranschaulicht die Selbstzentrierungdes Polygonrofiles.
F ig. 14 zeigt eine Polygon-Handschlüsselausführung bei dem ein Doppelprofil (um 180° zueinander versetzt)
eingearbeitet ist.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Schrauben-Mutternkombination für hochfest vorgespannte Verbindungen, bestehend aus einer
Dehnschraube und einer Mutter, deren der Anlagefläche zugewandten letzten Gewindegänge einen
zunehmend größeren Gewindegrunddurchmesser aufweisen als die von der Anlagefläche abgewandten
Gewindegänge, dadurch gekennzeichnet, daß der Gewindeauslauf zur Anlagefläche hin
außerhalb der Hüllfläche des Bolzengewindcs liegt
2. Schrauben-Mutternkombination nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Gewin- is
debolzen einen 3-Seiten-Polygonschaft aufweist, auf den ein zylindrisches Gewinde aufgebracht ist.
i. Schrauben-Mutternkombination nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schlüsselangriffsflächen des Schraubenkopfes und — oder der Mutter auf einem 3-Seiten-Polygon-Profil
liegen.
4. Schrauben-Mutternkombination nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß am Schraubenkopf
Innen- und Außenangriffsflächen vorgesehen
sind.
5. Steckschlüssel für eine Schrauben- und Mutternkombination nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß Außen- und Innenangriffsflächen für gleichzeitigen Angriff vorgesehen sind.
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