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Verpackung mit mindestens einem Formkörper aus geschäum-
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tem Kunststoff sowie Verfahren zu seiner Herstellung Die Erfindung
betrifft eine Verpackung mit mindestens einem Formkörper aus geschäumtem Kunststoff,
insbesondere Polystyrol, und einer aus einem Schachtelzuschnitt aus Karton, Pappe,
Kunststoff od.dgl. gebildeten Ummantelung, bei der der Schachtelzuschnitt mindestens
einen Boden und Seitenwände aufweist und mit dem Formkörper verklebt ist.
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Die Erfindung zeigt gleichzeitig ein Verfahren zur Herstellung einer
derartigen Verpackung.
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Verpackungen mit geschäumten Formkörpern als Verpackungseinlage und
Warenträger sind bekannt. Dabei besteht eine feste Verbindung zwischen der Umhüllung
und dem Fbrmkörper, insbesondere eine vollflächige Verklebung. Eine derartige Verpackung
zeigt beispielsweise das DIXIM 7 425 493, wobei die Ummantelung über ihre Gesamtausdehnung
fest mit dem Formkörper verklebt ist. Dabei wird auf einen vollbeleimten Zuschnitt,
der im wesentlichen zweidimensional ausgebreitet ist, der Formkörper aufgesetzt
und zur Ummantelung durch eine Überziehstation geführt, wobei eine feste
homogene
und nahtlose Verbindung zwischen der Ummantelung und dem Formkörper entsteht.
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Aus dem DBGM 1 957 685 ist es bekannt, geschäumt Formkörper in Verbindung
mit separat aus Zuschnitten gefertigten Behältern zu verwenden, indem in den dreidimensional
aufgerichteten und fixierten Behälter der Formkerner eingeführt und ggf. dort verklebt
wird. Dies ist sehr umständlich, weil sich praktisch nur der Formkörper mit einer
Klebeschicht versehen läßt, die das Spiel zwischen dem Formkörper und dem Behälter
ausgleicht. Es ist daher auch bereits bekannt, den dreidimensional aufgerichteten
Behälter als Form für den darin aufzuschäumenden Formkörper zu benutzen, so daß
auf diese Weise eine mehr oder weniger feste Verbindung zwischen dem Formkörper
und dem Behälter erreicht wird.
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Bei einer vollflächigen homogenen Verbindung zwischen Formkörper und
Umhüllung entsteht der Nachteil, daß sich alle Unebenheiten des Formkörpers auf
der Umhüllung abzeichnen, sofern, was nicht sinnvoll ist, besonders dickwandige
Umhüllungen eingesetzt werden. Die Verpackungen werden hierdurch unansehnlich. Das
Aufsetzen des Formkörpers auf den vollbeleimten Zuschnitt ist schwierig und läßt
im Moment des Aufsetzens ein gegenseitiges Verrutschen zu. Die Bearbeitung derartiger
Verpackungen in Überziehmaschinen gestaltete sich langwierig, so daß der Formkörper
oft aus der Stempelführung herausrutschte. Die verwendeten Überziehaggregate üben
darüber hinaus zu wenig Anpreßdruck aus, so daß sich vornehmlich die Umschlagskanten
der Umhüllung an dem Formkörper nach Wegnahme des Anpreßdruckes wieder lösten und
daher an dieser Stelle eine feste Verbindung nicht zustandekam. Als weiterhin nachteilig
ist ein sehr hoher Leimverbrauch anzusehen. Eine
Fassonbeleimung
war nicht möglich, da der Formkörper beim Aufsetzen fest mit dem Schachtel zuschnitt
verbunden sein muß. Auch Punktbeleimungen scheiden hier aus, da sich diese zusätzlich
zu den Unebenheiten des FormkEjrpers an der fertigen Verpackung sichtbar abzelchnen.
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Darüber hinaus war die Leistung derartiger Maschinen gering. Es konnten
nur relativ wenige, in engem Bereich liegende, Formate verarbeitet werden. Auch
bestand eine Beschrankung hinsichtlich der eingesetzter, Materialstärken.
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Um diesen Nachteilen zu begegnen, ist vorgeschlagen worden, den Schachtelzuschnitt
längs und quer in Streifen zu beleimen, den Formkörper aufzusetzen und beide Teile
zusammen durch eine Anfalt- und Aufrichtestation zu führen. Dabei durchläuft jede
Verpackung einen relativ langen Weg, so daß die Herstellung nur im Fortlaufsystem
möglich war. Dabei ergaben sich jedoch eine Reihe von Schwierigkeiten. Der Schachtel
zuschnitt konnte nur in einem relativ komplizierten Winkelweg längs und quer beleimt
werden. Die Eckenlaschen zur Verbindung im Bereich der Ecken war ungenügend, da
auch hier nur die Streifenbeleimung angewendet werden konnte. Durch die Lagerzeit,
während der jede Verpackung Schritt für Schritt bearbeitet wurde, ergaben sich Störanfälligkeiten.
Die Anlage war sehr kompliziert in ihrer Zurichtung und beanspruchte relativ viel
Raum. Durch die komplizierte Anlage war es kaum möglich, verschiedene Größen herzustellen
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zu verarbeiten und/oder verschiedene Materialstärken einzusetzen.
Auch bei der Streifenbeleimung ergibt sich infolge Abbildung der Verbindungsstellen
an dem Schachtelzuschnitt ein unschönes Aussehen der fertigen Verpackung.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine ummantelte Verpackung
der eingangs beschriebenen Art zu
schaffen, die mit geringem Leimverbrauch
herstellbar ist und trotzdem ein gefälliges Assehen aufweist.
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Die erfindungsgemäße Verpackung kennzeichnet sich dadurch, daß an
den Seitenwänden Ränder bildende Laschen angelenkt sind und der Formkörper einen
entsprechenden hochstehenden Rand aufweist und daß Formkörper und Schachtelzuschnitt
nur im Bereich der Ränder miteinander verklebt sind. Damit ergibt sich ein besonders
geringer Leimverbrauch, weil die Ränder, zu deren Verbindung mit dem Formkörper
allein Leim benötigt wird - neben der Eckverbindung der Seitenwände - schmal gehalten
werden können, um einerseits ein rahmenartiges Aussehen der Verpackung zu erreichen
und andererseits für eine umschlossene Einhüllung des Formkörpers zu sorgen, so
daß die Umhüllung von dem Formkörper an der fertigen Verpackung nur durch Zerstörung
der Verpackung gelöst werden kann. Die nicht mit dem Formkörper fest verbundenen
Teile der Umhüllung, also zumindest der Boden und auch die Seitenwände weisen ein
formschönes Aussehen auf, da sie glattflächig und enganliegend an dem Formkörper
vorgesehen sind, ohne daß sich Unebenheiten des Formkörpers an der Umhüllung nach
außen abzeichnet könnten. Als weiterer Vorteil ergibt sich, daß unterschiedlichste
Materialien und Materialstärken verarbeitet werden können.
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Die Ränder sind vorzugsweise an den Ecken einander überlappend mit
dem Formkörper verbunden, so daß auf der Oberseite der Verpackung ein gefälliges
Aussehen erreicht wird.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung einer Verpackung mit
mindestens einem Formkörper aus geschäumtem Polystyrol und einer aus einem Schachtel
zuschnitt gebildeten Ummantelung, bei der der Formkörper mit der Umhüllung
verklebt
wird, kennzeichnet sich dadurch, daß der flachliegende Schachtel zuschnitt fassonbeleimt
und der Formkrer an einem hochstehenden Rand beleimt und paßgerecht auf den Schachtelzuschnitt
aufgesetzt wird, worauf der Formkörner mit dem Schachtelzuschnitt durch einen Schacht
hindurchgedrückt wird und dabei die Seitenwände unter Bildung der Eckverbindungen
an den Formkörper angelegt werden, und daß die an den Seitenwänden anhängenden Ränder
in einer Faltstation umgebogen und auf dem entsprechenden hochstehenden Rand am
Formkörper aufgepreßt und dabei verklebt werden. Von der Fassonbeleimung wird nur
der Teil des Schachtelzuschnitts erfaßt, der zur Bildung der Eckverbindungen feinen
Leimauftrag aufweisen muß. Die eigentliche Verbindungsstelle zwischen Umhüllung
und Formkörper wird durch einen Leimauftrag auf dem hochstehenden Rand des Formkörpers
vorbereitet. Beim Hindurchführen des Schachtelzuschnitts mit dem Formkö.rper durch
einen Schacht erhält der Schachtelzuschnitt seine dreidimensionale Gestalt und wird
gleichzeitig eng an den Formk(5rper angedrückt.
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Das Umbiegen der an den Seitenwänden anhängenden Ränder geschieht
in einer Faltstation, in der eine genügend große Anpreßkraft zur Verfügung steht,
um die Ränder der Umhüllung mit dem hochstehenden Rand des Formkörpers zu verkleben.
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Zugleich bei Bildung der Eckverbindungen können jedoch auch die Seitenwände
beim Anlegen mit dem Formkörper verklebt werden. Dies wird insbesondere dann durchgeführt,
wenn die Seitenwände nur eine relativ geringe Htke aufweisen, so daß selbst hier
der Leimverbrauch nicht wesentlich nachteilig beeinflußt wird.
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Das erfindungsgemäße Verfahren gestattet es, auch Zuschnitte mit anhängendem
Deckel zu verarbeiten, so daß das Anarbeiten der Deckel - wie bisher -entfällt.
Es ist auch möglich, daß ein Schachtelzuschnitt mit einem Boden- und Deckelteil,
die über eine Seitenwand aneinanderhängen, Verwendung findet, wobei ein erster Formkörper
auf den Bodenteil und ein weiterer Formkörper auf den Deckelteil aufgesetzt und
beide Formkörper mit dem einen Schachtelzuschnitt gemeinsam weiterbehandelt werden.
Dabei genügt es, jeden der beiden Teile des Schachtelzuschnittes nur auf drei Seiten
an hochstehenden Rändern mit dem jeweiligen Formkörper zu verbinden.
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Beim Hindurchdrücken des Formkörpers mit dem Schachtelzuschnitt durch
den Schacht wird der Formkörper als Formstempel benutzt und der Schachtelzuschnitt
individuell an den zugehörigen Formkörper angeformt, so daß notwendigerweise auftretende
Toleranzen an den Formkörpern ausgeglichen werden können.
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Der Erfindungsgedanke ist in den Zeichnungen dargestellt und im folgenden
anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele beschrieben. Es zeigen: Fig. 1 eine perspektivische
Ansicht der Verpackung, Fig. 2 einen.Sthnitt durch die Verpackung gemäß Fig. 1 nach
der Linie II-II, Fig. 3 einen Schnitt durch die Verpackung gemäß Fig. 1 nach der
Linie III-III, Fig. 4 eine unter Verwendung von zwei Formkörpern zu bildende Klappschachtel
kurz nach der Beleimung,
Fig. 5 die Verpackung gemäß Fig. 4 nach
dem Hindurchdrücken durch den Schacht und Fig. 6 die Verpackung gemäß Fig. 4 und
5 nach dem Verkleben der Ränder.
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Bei der in den Fig. 1 bis 5 gezeigten Ausführungsform der Verpackung
findet ein Formkörper 1 aus geschäumtem Polystyrol Verwendung, der auf seiner Oberseite
die Vertiefungen 2 und 5 aufweist, die den aufzunehmenden Warenstücken angepaßt
sind. Der Formkörper 1 bindet in Verbindung mit einer Umhüllung 4 die Verpackung,
die aus Pappe, Karton, Kunststoffolie, Textilmaterial od.dgl.
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bestehen kann und die in Form eines Zuschnittes zurechtgeschnitten,
um den Formkörper 1 herumgefaltet und mit diesem in bestimmter Weise fest verbunden
ist.
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Die Umhüllung 4 weist einen Boden 5 auf, an dem Seitenwände 6 angelenkt
sind. An jederSeitenwand 6 ist ein Rand 7 vorgesehen, der in Form eines schmalen
Streifens ausgebildet ist. Der Formkörper 1 weist einen hochstehenden Rand 8 auf,
der die Oberfläche des Formkörpers um ein gewisses Maß überragt und der in seinerBreite
an die Breite der Ränder 7 angepaßt ist. Der hochstehende Rand 8 erlaubt in besonders
einfacherise einen Leimauftrag auf den Formkörper 1 an dieser Stelle, so daß die
Umhüllung 4 lediglich fassonbeleimt werden muß, und zwar zur Bildung der Eckverbindungen
9 der Seitenwände 6, wie dies an einer Ecke in Fig. 1 angedeutet ist. Die vollflächige
Verklebung und feste Verbindung zwischen Formkörper 1 und Umhüllung 4 wird also
nur im Bereich der Ränder 7, 8 erreicht. Dies genügt völlig, um einen festen, glatten
und formschönen Sitz der Umhüllung 4 an den Formkörpern 1 zu erreichen. Da die Ränder
7 gegenüber den übrigen Teilen
der Umhüllung 4 eine Hinterschneidung
darstellen, kann der Formkörper 1 aus der Umhüllung 4 auch nicht wieder entnommen
werden, ohne daß die Umhüllung 4 zerstört wird.
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Umhüllung 4 und Formkörper 1 bilden daher eine einheitliche Verpackung.
Aus den Fig. 2 und 3 ist ersichtlich, daß der Klebstoff zur Verbindung zwischen
Umhüllung 4 und Formkörper 1 nur auf dem hochstehenden Rand 8 in Form der Schicht
lo aufgetragen ist.
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Bei dem Ausführungsbeispiel der Fig. 4 bis 6 ist eine Klappverpackung
unter Verwendung von zwei Formkörpern 1 dargestellt, die gemeinsam mit einer Umhüllung
4 verarbeitet werden. Die Umhüllung 4 ist in Fig. 4 in zugeschnittenem flachliegenden
Zustand dargestellt. Dieser Zuschnitt ist gemäß der erforderlichen Umrißform begrenzt
und ist an den Stellen 11 fassonbeleimt, und zwar zur Bildung der Eckverbindungen
9. Die beiden Formkörper 1 sind entlang ihrer hochstehenden Ränder 8 mit der Schicht
lo aus Leim versehen. In diesem Zustand werden die Formkörper 1 paßgerecht auf die
Bodenteile 5 der Umhüllung 4 aufgesetzt und gemeinsam durch einen Schacht hindurchgedrückt,
wobei sie beim Austritt die aus Fig. 5 ersichtliche Relativlage einnehmen. Wie ersichtlich,
stehen die Ränder 7 noch hoch und sind mit der Schicht lo des Klebstoffes noch nicht
verbunden. Dies geschieht in einer Falt- und Anpreßstation, so daß der eine Formkörper
1 auf den anderen Formkörper 1 umgeschlagen werden kann, wie dies in Fig. 6 angedeutet
ist.