DE2602026C3 - Flammschutzmittel fur Fasern - Google Patents
Flammschutzmittel fur FasernInfo
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Description
Br-CH,
CH,-O O R1
\ll /
Ρ—Ν
10
Br-CH2 CH2-O F
Eines der gebräuchlichsten Flammschutzmittel für Faserstoffe ist Tris-(dibrompropyl)-phosphaL Es wird
sowohl für rein synthetische Fasern als auch für Fasern aus regenerierter Cellulose verwendet Die Anwendung
kann dabei durch Zugabe zum Spinnbad oder durch Behandlung der gesponnenen oder der verarbeiteten
Fasern mit Tris-(dibrompropyl)-phosphat in gelöster oder dispergierter Form erfolgen. Nachteilig dabei ist
die leichte hydrolytische Aufspaltbarkeit des Phosphor-Säureesters,
der eine ungenügende Waschbeständigkeit der flammwidrig ausgerüsteten Fasern zur Folge hat.
Dadurch wird bewirkt, daß der Flammschutz der Gewebe nach einer gewissen Zeit, insbesondere nach
mehrmaligem Waschen, unwirksam wird.
Andere Flammschutzkomponenten, die sich auch für synthetische Fasern eignen, sind hochbromierte aromatische
Verbindungen, wie beispielsweise Hexabrombenzol, Octabromdiphenyl oder Decabromdiphenyläther.
Sie lassen sich der Spinnschmelze zusetzen, jedoch erst jo nachdem sie einem besonderen Reinigungsverfahren
unterzogen worden sind. Mit diesen Stoffen wird aber nur dann eine ausreichende Flammwidrigkeit erreicht,
wenn ihre Wirkung durch die synergistische Wirkung von Antimontrioxid gesteigert wird. Ein solcher Zusatz
von Antimontrioxid erschwert die Faserherstellung aber erheblich, da Antimontrioxid in der Spinnschmelze
unlöslich ist und selbst bei feinster Vermahlung immer wieder die Spinndüsen verstopft.
Eine Flammschutzkomponente, die vorzugsweise für Polyesterfasern verwendet wird, beschreibt die Def.
Publ. U. S. Pat. Off. 8 96 010. Dabei handelt es sich um Bis-(2-bromäthyl)-2,5-dibromphenyl-phosphat, das in
Form einer v/äßrigen Emulsion auf die Oberfläche der Polyesterfasern aufgebracht und anschließend durch
eine Wärmebehandlung fixiert wird. Da die thermische Stabilität der genannten Verbindung nur gering ist,
würde diese Verbindung sich bereits bei der Schmelztemperatur der Polyestermassen zersetzen. Sie kann
daher der Spinnschmelze nicht zugegeben werden, vielmehr sind für das Aufbringen dieser Flammschutzkomponente
in emulgierter Form auf die Faser und für das anschließende Fixieren weitere Verfahrensschritte
erforderlich.
Aus der DE-OS 21 22 037 ist es weiterhin bekannt, Phosphoroxyhalogenid mit Dibromneopentylglykol zu
dem entsprechenden Dibromneopentylglykolhalogenphosphorsäureester mit der Strukturformel:
Br-CH, CH1-O O
\ / " \ll
c pox
c pox
Br-CH2 CH2-O
umzusetzen. Dieser dient als Zwischenprodukt für die die ihrerseits als Flammschutzkomponenten für Kunststoffe
Verwendung finden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, ein Flammschutzmittel zu finden, das stabil genug ist, um
das Zumischen zu einer Spinnschmelze für synthetische Fasern und den Spinnvorgang ohne Schädigung zu
überstehen, und das ohne synergistische Wirkung von Antimontrioxid in der Faser als Flammschutzkomponente
voll wirksam ist.
Als neue Verbindung wurde l-Phospha-2,7-dioxa-4,5-dibromcycloheptan-tribromphenylester
gefunden. Die Verbindung entspricht der Strukturformel:
CH2-O
BrHC
BrHC
BrHC
CH2-O
Die erfindungsgemäße Verbindung ist als Flammschutzkomponente für synthetische Fasern hervorragend
geeignet. Sie kann dazu den Spinnschmelzen für diese Fasern zugesetzt werden. Diese Eignung war nicht
ohne weiteres vorauszusehen. Ringverbindungen mit sieben Gliedern, unter denen sich auch noch Heteroatome
befinden, besitzen bekanntlich meist keine sehr hohe Stabilität. Außerdem konnte aus der Struktur der
erfindungsgemäß einzusetzenden Verbindung noch geschlossen werden, daß diese in der Wärme Bromwasserstoff
abspalten könnte, was eine erhebliche Minderung der Flammschutzwirkung zur Folge haben würde.
Daher war die Feststellung überraschend, daß die erfindungsgemäß einzusetzende Verbindung in jeder
Hinsicht und insbesondere thermisch stabil ist und trotzdem in Kunststoffen und insbesondere in synthetischen
Fasern einen hervorragenden Flammschutz bewirkt.
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindung wird 2,3-Dibrombutandiol-l,4- mit überschüssigem
Phosphoroxychlorid in Gegenwart von Katalysatoren, wie beispielsweise Hexamethylphosphorsäuretriamid,
bei Temperaturen von 20 bis 120° C, vorzugsweise 50° C,
umgesetzt. Daran anschließend wird dem Reaktionsgemisch das Alkalisalz des Tribromphenols oder Tribromphenol
mit einem Säureacceptor, beispielsweise Tnäthylamin oder Pyridin, zugesetzt. Diese Umsetzung
wird vorteilhaft bei einer Temperatur von 20 bis 120°C, insbesondere 500C, durchgeführt. Die erfindungsgemäße
Verbindung kann auch in einem einzigen Reaktionsgefäß hergestellt werden, ausgehend von n-Butendiol,
Brom, Phosphoroxychlorid und TribromphenoL Diese Umsetzung wird zweckmäßigerweise in einem Lösungsmittel,
wie beispielsweise CCl4 oder CHCI3, durchgeführt
Das erhaltene Reaktionsprodukt hat einen Schmelzpunkt von 2210C und schmilzt unzersetzt Es
wird in geschmolzenem Zustand in die Spinnschmelze der flammfest zu machenden Fasern eingemischt.
Hierzu soll die erfindungsgemäße Verbindung in Mengen von 1 bis 20 Gewichtsteilen pro 100
Gewichtsteile Fasermaterial eingesetzt werden. Das entstehende Gemisch wird anschließend in an sich
bekannter Weise entweder zu einem bandförmigen Vorprodukt verarbeitet oder direkt den Spinndüsen
zugeführt und zu Fasern versponnen.
Trotz seines hohen Schmelzpunktes und seiner hervorragender! thermischen Stabilität im Bereich der
Temperaturen von Spinnschmelzen hat die erfindungsgemäße Verbindung eine erstaunlich gute flammhem-
mende Wirkung, insbesondere in Fasern aus Polyolefinen,
wie beispielsweise Polypropylen.
Eine Polypropylenprobe wird im Schmelzzustand mit einem Reaktionsprodukt aus Phosphoroxychlorid, Dibrompentaerythrit
und Tribromphenol versetzt (Vergleich), eine zweite Polypropylenprobe mit einem Reaktionsprodukt aus Phosphoroxychlorid, 2,3-Dibrombutandiol-l,4-und
Tribromphenol (erfindungsgemäß). Die Menge an zugesetzter Flammschutzkomponente
beträgt jeweils 15 Gewichtsprozent Nach Homogenisierung des Schmelzgemisches werden daraus
Profilstäbe von 15 χ 15 mm Kantenlänge gepreßt und an Abschnitten von 12 cm Länge das Brandverhalten
nach ASTM 635 bestimmt Als Mittelwert aus mehreren Bestimmungen wird für die Vergleichsprobe
eine Verlöschungszeit von 24 Sekunden bei einer Abbrandstrecke von 34 mm gefunden. Für die erfindungsgemäß
zusammengesetzte Probe beträgt die Verlöschungszeit 19 Sekunden bei einer Abbrandstrekke
von 32 mm.
Claims (2)
1. 1 -Phospha-^'-dioxa-^-dibromcycloheptantribromphenylester.
2. Verwendung der Verbindung nach Anspruch 1 als Flammschutzkomponente für Fasern.
Herstellung beispielsweise der entsprechenden Phosphoramidatester der allgemeinen Formel:
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19762602026 DE2602026C3 (de) | 1976-01-21 | 1976-01-21 | Flammschutzmittel fur Fasern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19762602026 DE2602026C3 (de) | 1976-01-21 | 1976-01-21 | Flammschutzmittel fur Fasern |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2602026A1 DE2602026A1 (de) | 1977-07-28 |
DE2602026B2 DE2602026B2 (de) | 1979-05-31 |
DE2602026C3 true DE2602026C3 (de) | 1980-02-14 |
Family
ID=5967847
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19762602026 Expired DE2602026C3 (de) | 1976-01-21 | 1976-01-21 | Flammschutzmittel fur Fasern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2602026C3 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN115873257B (zh) * | 2021-09-29 | 2024-04-09 | 中国石油化工股份有限公司 | 卤代聚磷酸酯多元醇和聚脲弹性体及其制备方法和应用 |
-
1976
- 1976-01-21 DE DE19762602026 patent/DE2602026C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2602026A1 (de) | 1977-07-28 |
DE2602026B2 (de) | 1979-05-31 |
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