DE258733C - - Google Patents

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DE258733C
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B64AIRCRAFT; AVIATION; COSMONAUTICS
    • B64CAEROPLANES; HELICOPTERS
    • B64C17/00Aircraft stabilisation not otherwise provided for

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Aviation & Aerospace Engineering (AREA)
  • Toys (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JVl 258733 KLASSE 77 h. GRUPPE
PAUL BENNI in LUBLIN, Russ.-Polen.
durch Pendel.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 3. September 1911 ab.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung für Flugzeuge der bekannten Art, bei denen die Aufrechterhaltung des Gleichgewichts : durch Pendel herbeigeführt wird. Diesen bekannten Einrichtungen gegenüber unterscheidet sich diejenige gemäß der Erfindung dadurch, daß zur selbsttätigen Aufrechterhaltung des Gleichgewichts zwei Pendel zur Anwendung kommen, die an den Armen eines dritten Pendels
ίο größerer Schwingungsperiode aufgehängt sind, wobei jedes der beiden zuerst genannten Pendel eine Verstellung des Steuers in beiden Richtungen bewirken kann. Die Anordnung eines Hilfspendelpaafes dient zur Einstellung (Hebung oder Senkung) der vorgenannten Pendel, die auf das Steuer einwirken.
Die Zeichnung zeigt schematisch den Erfindungsgegenstand.
Auf der Achse 1 ist ein aus drei Armen 2, 3, 4 bestehender Balken drehbar angeordnet, dessen Arm 4 durch ein Gewicht 5 regelbar belastet ist, und an dessen Armen 2, 3 gleichfalls regelbare .Gewichtspendel 6, 7 aufgehängt sind. Die Drehung des Pendelbalkens ist begrenzt durch Elektromagnete 8, 9. Die Schwingung der Pendel 6, 7 ist begrenzt durch am Flugzeug ebenfalls unter den Pendeln angebrachte und mit diesen jeweils Kontakt schließende Lamellen 11, 12, 14, 15, die untereinander stromleitend mit Elektromagneten 17, 18 in Verbindung stehen. Die Elektromagnete 17, 18 verursachen jeweils die Drehung eines aus den Doppelarmen 20, 21 gebildeten Steuerorgans um die Achse 19. E bedeutet eine Elektrizitätsquelle, z. B. Akkumulator, die Pfeile P, Q die Bewegungsrichtung der Pendel bzw. der Kon- j taktlamellen und der Pfeil R die Flugrichtung des Flugzeuges.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende :
Tritt eine Neigung des Flugzeuges vorn abwärts ein, so beschreibt die Lamelle 11 den Kreisbogen 11, P und trifft mit dem Ende 10 des Pendels 6 zusammen, wodurch der Stromkreis 11, a, b, 18, c, d, e, f, E, g, 10, 11 geschlossen, der Elektromagnet 18 erregt wird, der den Anker des Steuerarmes 21 anzieht, so daß das um die Achse 19 drehbare Höhensteuer angehoben wird, wie es zur Entgegenwirkung der Neigung des Flugzeuges erforderlich ist.
Die entgegengesetzte Neigung des Flugzeuges, also vorn aufwärts, hat auch die entgegengesetzte Drehung des Höhensteuers zur Folge, so daß sich die Lamelle 14 in Richtung des Pfeiles Q bewegt und mit dem Ende 13 des Pendels 7 zusammentrifft, was die Schließung des Stromkreises 14, h, i, 17, k, d, e, f, E, g, I, 13, 14, somit die Erregung des Elektromagneten 17, Anziehung des Ankers des Steuerarmes 20 zur Folge hat.
Bei eintretender Verzögerung des Flugzeuges schwingen sämtliche Pendel nach links, jedoch schwingt das Pendel 4, 5 langsamer als die Pendel 10, 6, 13, 7, da ersteres für größere Schwingdauer als letztere bestimmt ist. Dies hat zur Folge, daß das Pendelende 10 zunächst die Stellung senkrecht über der Lamelle 12 einnimmt und gleich darauf infolge der Schwingung des Pendels 4, 5 auf 12 niedergedrückt wird, so daß die Schließung des Stromkreises 12, m, h, i, 17, k, c, d, β, f, E, g, 10, 12 stattfindet, der Elektromagnet 17 erregt und das Höhensteuer
durch Anziehung des Ankers des Steuerarmes 20 vornatwärts geneigt wird.
In ähnlicher Weise bewirkt die Beschleunigung des Flugzeuges die erforderliche Hebung des Höhensteuers vornaufwärts, indem durch die Schwingung sämtlicher Pendel nach rechts das Pendelende 13 auf die Lamelle 15 drückt, was die Schließung des Stromkreises 15, n, b, 18, c, d, e, f, E1 g, I, 13, 15, die Erregung des Elektromagneten 18 und somit Anziehung des Steuerarmes 21 zur Folge hat.
Da nun beispielsweise bei plötzlichem Wind von hinten oder vorn nach erfolgter Vornabwärtsneigung des Flugzeuges eine Verzögerung und nach Vornaufwärtsneigung Beschleunigung eintritt, nachdem also infolge von Vornabwärtsneigung die Lamelle 11 an das Pendelende 10 angedrückt worden ist, wird das nun für die Verzögerung erforderliche Zusammentreffen der Lamelle 12 mit dem Pendelende 10 nicht erfolgen können, "da die Reibung zwischen der Lamelle 11 und dem Pendelende 10 zu groß ist, um ein Abrutschen des Pendelendes nach links zu gestatten.
Um diesen Ubelstand zu vermeiden, ist am Flugzeug ein weiteres Pendelpaar 22, 23 ebenfalls in der lotrechten Flugrichtungsebene drehbar angebracht, deren gemeinschaftliche Drehungsachse 24 zweckmäßig mit der Achse 1 zusammenfällt. Das Pendel 22 ist für kleinere Schwingdauer eingerichtet als das Pendel 23.
Das Pendel 22 besitzt Kontakte 25, 26 und
das Pendel 23 Kontakte 27, 28. Diese Pendel stehen ebenfalls in Verbindung mit der ElektrizitätsquelleS und den Elektromagneten8,9,17,18. Bei Verzögerung des Flugzeuges, also bei Schwingung der Pendel nach links, werden sich für einen Augenblick die Kontakte 25, 27 berühren und dadurch den Stromkreis 27, 0, 9, ft, f, E, g, qt 26, 25, 27 schließen und hierdurch den Elektromagneten 9 erregen und vermittels des angezogenen Ankers des Armes 3 das Pendel 10, 6 für einen Augenblick anheben. Infolge der herrschenden Verzögerung wird jetzt das von der Lamelle 11 abgehobene Pendelende nach der Lamelle 12 schwingen und dort aufsetzend den für Verzögerung erforderlichen Stromkreis schließen.
Der analoge Vorgang tritt auch bei dem Pendel 13, 7 für Vornaufwärtsneigung und darauffolgende Beschleunigung ein, indem die Stromschließung 28, r, 8, ft, f, E, g, q, 26, 28 erfolgt und das Pendelende 13 von der Lamelle 14 auf die Lamelle 15 versetzt wird.
Nachdem das Pendelpaar 22, 23 seine bei Verzögerung eintretende Schwingung und damit die richtige Einstellung des Balkens 2, 3, 4 vollbracht hat, kann es möglicherweise noch eine Anzahl weiterer Schwingungen und Berührung der Kontakte 26, 28 und 25, 27 ausführen, ehe es zur Ruhe kommt, jedoch wird hierdurch die richtige Einstellung des Balkens 2, 3, 4 nicht beeinträchtigt, vielmehr können hierdurch nur das Pendelende 10 auf die Lamelle 12 bzw. das Pendelende 13 auf die Lamelle 15 fester niedergedrückt werden.
Erst wenn gleichförmige Bewegung des Flugzeuges eingetreten ist, ist Beruhigung des Pendelpaares 22, 23 erforderlich. Damit die Beruhigung früher eintritt, kann man unten am Pendel 23 ein kleines Gefäß mit öl anbringen, in welches das Ende des Pendels 22 eintaucht und gebremst wird.
Will man diese Vorrichtung den seitlichen Neigungen und Beschleunigungen eines Flugzeuges entgegenwirken lassen, so montiert man sie am Flugzeuge um 90 ° in der Horizontal-
! ebene verdreht und läßt sie auf die entsprechenj den Steuerorgane wirken.
! Da reine Vor- und Rückneigungen des Flugzeuges ohne Beschleunigungen bzw. Verzögerungen besonders in der Längsrichtung nur selten und für kurze Zeiträume vorkommen, kann man, ohne wesentliche Beeinträchtigung der genauesten Wirkung der Vorrichtung, die stromleitenden Lamellen 11, 14 durch nichtleitende ersetzen.
Die Vorrichtung kann in sehr geringen Abmessungen ausgeführt werden, ohne an Genauigkeit der Wirkung einzubüßen.
Selbstverständlich braucht die Übertragung der Wirkung der V01 richtung auf die Steuerorgane nicht elektrisch zu sein, und man kann bei größeren Ausführungen die Lamellen 11, 12, 14, 15 als von den Pendelenden 10, 13 niederdrückende Tasten ausbilden und Luftdruck- oder Hebelübertragung oder dergleichen verwenden. Ebenso kann auch die Art und Weise der Anordnung der Pendel zu einem System verschieden gewählt werden.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:
1. Selbsttätige V01 richtung zur Aufrechterhaltung des Gleichgewichts von Flugzeugen durch Pendel, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Pendel zur Anwendung kommen, die an den Armen eines dritten Pendels größerer Schwingungsperiode aufgehängt sind, wobei jedes der beiden zuerst genannten Pendel eine Verstellung des Steuers in beiden Richtungen bewirken kann.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Anordnung eines Hilfspendelpaares, das zur Einstellung (Hebung oder Senkung) der auf das Steuer einwirkenden Pendel dient.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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