DE257142C

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Publication number: DE257142C
Application number: DENDAT257142D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 257142 KLASSE 27b. GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 14. Februar 1912 ab.

In vielen mit Druckluft arbeitenden Betrieben wird Druckluft von verschiedener Spannung gebraucht. Bei Gießereien z. B. kommt Druckluft von 3 Atm. für die Sandstrahlgeblase und Druckluft von 7 Atm. für Preßluftwerkzeuge zum Stampfen, Putzen u. dgl. zur Anwendung. In den meisten Fällen ist es unratsam, für jede Luftart einen besonderen Verdichter zu verwenden. Man hat deshalb versucht, die Druckluft für die mit niedriger Spannung arbeitenden Vorrichtungen aus dem Sammler für die Luft von höherer Spannung zu entnehmen und ihr in einem Drosselventil die überschüssige Spannung zu entziehen. Ein solches Verfahren ist aber unwirtschaftlich.

Bei der vorliegenden Erfindung wird die Luft wirtschaftlicher ausgenutzt, indem die niedriger gespannte Luft einer Zwischenstufe des Verdichters entnommen wird. Je nach der Anzahl der Stufen kann die Luft an zwei, drei oder mehr Stellen entnommen werden.

Die Erfindung besteht darin, in der Überströmleitung Absperrorgane anzuordnen, welche von dem Drucke der nächsten Stufe gesteuert werden, und andererseits die Anfangsstufe durch den Druck der Überströmleitung zu steuern. Auf diese Weise wird eine selbsttätige Verteilung der Leistung auf die verschiedenen Druckstufen je nach dem Verbrauch in den einzelnen Stufen erreicht.

Die Zeichnung zeigt die Luftentnahme an einem zweistufigen, im Schnitt dargestellten Zylinder.

Die durch das Rohr α angesaugte Luft gelangt durch das Saugventil i in die Niederdruckstufe m des Zylinders und von da durch das Ventil k in die Überströmleitung I, welche auch als Zwischenkühler ausgebildet sein kann. Bei geöffnetem Ventil d wird die Luft beim Rückwärtsgang des Kolbens durch das Ventil 0 in die Hochdruckstufe η gesaugt und gelangt hierauf durch das Ventil p in die Druckleitung c.

Das Ventil d ist durch die Spindel t mit dem Kolben q verbunden. Eine auf den Kolben q einwirkende Feder s ist bestrebt, das Ventil d geschlossen zu halten, während der Luftdruck in der Überströmleitung I nach Überwindung der Federkraft s das Ventil d öffnet. An den Raum hinter dem Kolben q ist die Leitung f angeschlossen, welche unter Zwischenschaltung des Regel ventils e mit der Druckleitung c des Verdichters in Verbindung steht. Ein gleiches Regelventil g ist an die Überströmleitung I angeschlossen und wirkt durch die Leitung h auf das Saugventil i der Niederdruckstufe ein. Durch die Leitung b wird die niedriggespannte und durch die Leitung c die hochgespannte Luft entnommen.

Die Wirkungsweise ist folgende:

Bei gewöhnlichem Betrieb wird die in der Niederdruckstufe m verdichtete Luft zum Teil durch die Leitung b entnommen, während der übrige Teil durch die Hochdruckstufe η in die Druckleitung c befördert wird. Das Ventil d ist hierbei geöffnet. Die Feder s wird dem in der Leitung I gewünschten Druck ent-

sprechend eingestellt und kann auch durch ein Belastungsgewicht ersetzt werden.

Sobald der Druck in der Druckluftleitung etwa bei einem geringer werdenden Bedarf an hochgespannter Luft über das zulässige Maß steigt, wird das Regelventil e geöffnet. Nunmehr kann Luft durch die Leitung f hinter den Kolben q treten und das Ventil d schließen. Die Hochdruckstufe läuft nun leer,

ίο während die gesamte, von der Niederdruckstufe verdichtete Luft in die Leitung b befördert wird.

Steigt dagegen der Luftdruck in der Überströmleitung, so wird das Ventil g geöffnet und Luft durch die Leitung h hinter das Saugventil i geleitet, welche dieses außer Betrieb setzt. Jetzt läuft die Niederdruckstufe leer, während die Hochdruckstufe die Überströmleitung so weit leer pumpt, bis der zulässige Druck wieder erreicht ist. Ist dieses der Fall, dann schließt sich das Ventil g und das Ventil i kann wieder in gewöhnlicher Weise arbeiten. Erreicht der Druck in der Druckleitung c bei leerlaufender Niederdruckstufe seine maximale Höhe, so tritt das Ventil e in Tätigkeit, wodurch das Ventil i geschlossen wird, und. die zweite Stufe des Kompressors läuft ebenfalls leer weiter.

Das Absperrorgan d kann in jeder beliebigen Weise, z. B. auch als Schieber oder Klappe, ausgeführt sein. Die Regelung dieses Ventils sowie die Regelung des Arbeitens der Niederdruckstufe kann auch in jeder anderen Art erfolgen.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Stufenverdichter mit Entnahme des Druckmittels aus verschiedenen Druckstufen, dadurch gekennzeichnet, daß in die Überströmleitungen Absperrorgane eingebaut sind, welche vom Druck hinter der auf die Überströmleitung folgenden Stufe gesteuert werden.

2. Stufenverdichter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beim Überschreiten des zulässigen Druckes in einer Überströmleitung das Ansaugen der vorhergehenden Verdichterstufe unterbrochen wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.