DE2556995A1

DE2556995A1 - Mischkammer zum eindicken einer trueben mittels eines flockungsmittels

Info

Publication number: DE2556995A1
Application number: DE19752556995
Authority: DE
Inventors: Beantragt Nichtnennung
Original assignee: Rittershaus and Blecher GmbH
Current assignee: Rittershaus and Blecher GmbH
Priority date: 1975-12-18
Filing date: 1975-12-18
Publication date: 1977-06-23
Also published as: US4022691A; JPS5277461A

Description

Mischkammer zum Eindicken einer Trüben mittels eines Flockungsmittels

Die Erfindung bezieht sich auf eine Mischkammer zum Eindicken einer !Trübe, insbesondere von Schlämmen in Abwässerkläranlagen, mittels eines Flockungsmittels, wobei die Mischkammer eine Mischzone und eine zu einer Sedimentationseinrichtung und/oder einem Preßfilter führende Ableitung für den eingedickten Schlamm aufweist_o

Beim Entwässern oder Reinigen von Trüben, insbesondere bei der Abwasserreinigung, werden zur Abscheidung nicht absetzbarer Schwebstoffe und kolloidal gelöster Substanzen innerhalb einer Mischkammer Flockungsmittel der Trübe zugesetzt. Denn da die auszuscheidenden Schwebstoffe und Kolloidteilchen in wässriger Umgebung an ihrer Oberfläche eine gleichartige elektrische Ladung aufweisen, können sie selbst nicht zu größeren, sedimentationsfähig^n Teilchen koagulieren© Bei

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Zugabe von Flockungsmitteln, welche einen zur Ladung der auszuscheidenden Teilchen entgegengesetzten Ladungscharakter aufweisen, lagern sich die Feststoffpartikel an die Flockungsmittel unter Bildung großer sedimentationsfähiger Flocken an. Die Flockungsmittel bestehen aus langen, verzweigten Fadenmolekülen, wobei sich besonders synthetische Polymerisate auf der Basis von Polyacrylamid, Polyacrylat, Polyäthylenimin und Polyäthyloxid durchgesetzt haben_o

Bei den bekannten Abwasserreinigungsanlagen wird die nach Zugabe eines Flockungsmittels eingedickte Trübe auf das Obertrumm eines umlaufenden Seihzonensiebbandes aufgegeben, auf dem die gebildeten Flocken sedimentieren, während ein großer Teil des Wassers durch das im allgemeinen aus einem Tuch bestehende Siebband hindurchsickert und abtropft· Im allgemeinen ist der Wasserfeehalt der Trübe am Ende der Seihzonenstrecke um etwa 60 % reduziert, so daß dann ein wässriger Schlamm vorliegt, der einem Filtrationsprozeß innerhalb einer Siebbandpresse unterzogen werden kann«.

In der Praxis zeigt sich allerdings, daß die eingedickte Trübe verhältnismäßig lange Zeit in der Seihzone verweilen muß, um den auf einem solchen Seihzonensiebband möglichen Entwässerungsgrad auch tatsächlich zu erreichen. Denn die ersten sedimentierenden Flocken besetzen bereits die Löcher des Siebbandes oder -tuches, wonach das Wasser aus höheren

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Trübe- oder Schlammschichten nur noch sehr langsam durchsickern und abtropfen kann. Man muß deshalb das Seihzonen-Siebband entweder sehr lang ausführen oder nur sehr langsam laufen lassen, was jedoch in beiden Fällen zu erheblichen Anlage- und Verfahrenskosten führt· Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, mit welcher die durch Zugabe eines Flockungsmittels eingedickte Trübe beschleunigt entwässert werden kanne

Die Erfindung geht aus von einer Mischkammer der eingangs genannten Art und ist gekennzeichnet durch eine stromabwärts der Mischzone angeordnete, von Lochsiebwänden gebildete Strömungsstrecke für die eingedickte Trübe_o Die Löcher der Siebwände werden hierbei etwas kleiner als die Größe der in der Trübe gebildeten Flocken bemssen. Im allgemeinen sind Lochdurchmesser von etwa0,4-mm Durchmesser geeignet. Auf dem Weg von der Mischzone zur Sedimentations- oder Seihzone erfährt die eingedickte Trübe im Bereich der Lochsiebwände eine sehr starke und rasch verlaufende Vorentwässerung, wodurch die noch erforderliche Verweilzeit der eingedickten Trübe in der Sedimentations- oder Seihzone wesentlich verkürzt wird. Die Erfindung beruht auf der Beobachtung, daß die die Mischzone verlassende Trübe eine deutliche Phasentrennung zwischen Wasser und darin schwebenden Feststoffflocken aufweist, wobei die Flocken quasi aufgelockert in der Trüben schwebenο In diesem Stadium läßt sich der Trübe in großem Maße und ver-

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hältnismäßig rasch Wasser durch die Lochsiehwände hindurch entziehen, wobei durch die Strömung der Trübe die Flocken daran gehindert werden, sich vor den Löchern der Siebwände festzusetzen, da sie vom Trübestrom ständig mitgerissen werden»

Die Erfindung kann in besonders zweckdienlicher Weise bei Mischkammern mit einer von der Trübe aufwärts durchströmten Mischzone verwirklicht werden, indem innerhalb eines gemeinsamen Gehäuses die Mischzone, die von Sieblochwanden gebildete Strömungsstrecke und eine Überlaufzone unmittelbar übereinander angeordnet werden. Gerade in einer solchen, unmittelbar über der Mischzone befindlichen und von der Trübe ebenfalls aufwärts durchströmten Strömungsstrecke befinden sich die Flocken in einem aufgewirbelten, lockeren Zustand innerhalb der wässrigen Phase _o

Gemäß einer alternativen Aus führung s form kann die von Lochsiebwänden gebildete Strömungsstrecke auch außerhalb des Mischkammergehäuses vorgesehen werdenο So kann bei Mischkammern, die eine vom oberen Ende des Mischkammergehauses abwärts führende, außerhalb des Mischkammergehäuses angeordnete Ableitung für den eingedickten Schlamm besitzen, vorgesehen werden, daß die Ableitung zumindest an ihrer Unterseite eine lochsjebartige Wandung aufweist, wobei die Ableitung zweckmäßigerweise als rinnenartiges Bogensieb ausgebildet sein kann· Am Boden der Ableitung oder Rinne können

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versetzte Wirbelbleche vorgesehen werden, durch welche der Trübestrom umgeschichtet und durchwirbelt wird» Auch hier werden die !Flocken durch den Trübestrom von den Sieblöchern weggerissen, so daß diese für einen Durchtritt des Wassers freibleiben·

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind sowohl innerhalb als auch außerhalb des Mischkammergehäuses je eine von Lochsiebwänden gebildete Strömungsstrecke zur Grobentwässerung der eingedickten Trübe angeordnete

Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

Die Erfindung wird im folgenden anhand mehrerer in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele näher beschriebene Es zeigen :

Fig«, 1 im Vertikalschnitt ein erstes Ausftihrungsbeispiel mit einer innerhalb der Mischkammer angeordneten Entwässerungs-Strömungsstrecke,

Fig« 2 ein Ausführungsbeispiel mit einer außerhalb der

Mischkammer angeordneten Entwässerungs-Strömungsstrecke ,

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-δ-

Fig. 3 einen Schnitt gemäß Linie HI-III in Figo 2 und Fig, 4 ein drittes Ausführungsbeispielo

Fig. 1 zeigt eine im wesentlichen zylindrische Mischkammer 1» in welche von unten durch ein Rohr 2 die zu reinigende Trübe eingeleitet wird. Durch ein dünneres, den Einlaufstutzen des Rohres 2 durchsetzendes Rohr 3 wird das Flockungsmittel in die Mischzone 4 der Mischkammer eingegeben, in welcher ein Rührwerk 5 umläuft_o Oberhalb der Mischzone 4 weist das Mischkammergehäuse 6 einen im Durchmesser erweiterten Abschnitt 7 auf, in welchem eine von einer zylindrischen Lochsiebwand 8 gebildete Strömungsstrecke 9 für die in der Mischzone 4 eingedickte Trübe angeordnet isto Die Lochsiebwand 8 fluchtet in Strömungsrichtung mit der Gehäusewandung 6 der Mischzone 4 und ist an dieser starr befestigt. Die Lochsiebwand 8 ist außen vom Mischkammergehäuse unter Bildung einer Wasserauffangkammer 10 mit Ablauf 11 umschlossen. Oberhalb der Strömungsstrecke 9 ist eine Überlaufzone 12 vorgesehen, an die eine zu einem Seihzonensiebband 13 führende Ableitung 1ft mit breiter, spaltförmiger Austrittsöffnung 15 angeschlossen isto Die in der Mischzone 4 eingedickte Trübe erfährt auf der Strömungsstrecke 9 eine starke Vorentwässerung, so daß die zeitkritische Entwässerung durch Sedimentation auf dem Seihzonensiebband 13 entsprechend entlastet isto

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Beim Ausführungsbeispiel nach Figo 2 ist unmittelbar über die Mischzone 4- der Mischkammer eine Überlaufzone 16 vorgesehen, an der eine abwärts gerichtete, zum umlaufenden Seihzonensiebband 13 fuhrende Ableitung 17 angeschlossen ist. Die Ableitung besteht aus einem rinnenartigen Bogensieb mit einem gelochten Rinnenboden 18 und zwei seitlichen Einfassungs wänden 19· Unterhalb des Bogensiebes ist eine Wasserauffangkammer 20 mit Abfluß 21 angeordnete Am gelochten Boden 18 der rinnenartigen Ableitung 17 sind in Strömungsrichtung einwärts geneigte, gegeneinander versetzte Wirbelbleche befestigt, durch welche die auf einer Zick-Zackbahn geführte Trübe umgewälzt und ständig durchwirbelt wird_o Die eingedickte Trübe erfährt in der Ableitung 17 eine starke Vorentwässerung, bevor sie auf das Qbertrum des Seihzonensiebbandes 15 ge langt, siehe Fig. 3·

4· zeigt eine bevorzugte Ausführungsform, bei welcher die Mischkammer sowohl mit einer innerhalb ihres Gehäuses angeordneten, von Lochsiebwänden 8 gebildeten Strömungsstrecke gemäß Fig· 1 als auch mit einer außerhalb des Mischkammer gehäuses angeordneten Siebloch-Strömungsstrecke gemäß den Figo und 3 versehen ist, wobei der Abfluß 11 der Wasserauffangkammer 10 nach Fig. 1 unmittelbar in die Wasserauffangkammer 20 nach Figo 2 mündete

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Claims

Patentanwalt

Dipi.-Phys. Rudolf Peerbooms 2556995

Wuppertai-Barmen — W-"

Friedrich-Engels-Allee 349/351 · Ruf 55 61 47

P/H 2437/75 / Pee/B

Patentansprüche

1« Mischkammer zum Eindicken einer Trübe, insbesondere von Schlämmen in Abwässerkläranlagen, mittels eines Flockungsmittels, wobei die Mischkammer eine Mischzone und eine zu einer Sedimentationseinrichtung und/oder einem Preßfilter führende Ableitung für den eingedickten Schlamm aufweist, gekennzeichnet durch eine stromabwärts der Mischzone (4) angeordnete, von Lochsiebwänden (8) gebildete Strömungsstrecke (9) für die eingedickte Trübe_e

2» Mischkammer nach Anspruch 1, mit einer von der Trübe aufwärts durchströmten Mischzone, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb eines gemeinsamen Gehäuses (6) die Mischzone (4), die von Sieblochwänden (8) gebildete Strömungsstrecke (9) und eine Überlaufzone (12) unmittelbar übereinander angeordnet sind_o

3ο Mischkammer nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lochsiebwände (8) in Strömungsrichtung mit der Wandung der Mischzone (4) fluchten«.

4* Mischkammer nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Lochsiebwände (8) außen von einer Wasserauffangkammer (10) umschlossen sind.

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5· Mischkammer nach. Anspruch 1, mit einer vom oberen Ende des Mischkammergehäuses abwärts führenden, außerhalb des Mischkammergehäuses angeordneten Ableitung für die eingedickte Trübe, dadurch gekennzeichnet, daß die Ableitung (17) zumindest an ihrer Unterseite eine lochsiebartige Wandung (18) aufweist und daß unterhalb der Ableitung eine Wasserauffangkammer (20) angeordnet ist»

6· Mischkammer nach Anspruch 5» dadurch gekennzeichnet, daß die Ableitung (17) als rinnenartiges Bogensieb ausgebildet ist.

7· Mischkammer nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch am Boden (18) des Bogensiebes angebrachte, gegeneinander versetzte Wirbelbleche (22)ο

8β Mischkammer nach den Ansprüchen 1 bis 7» dadurch gekennzeichnet, daß sowohl innerhalb als auch außerhalb des Mischkammergehäuses (6) je eine von Lochsiebwänden gebildete Strömungsstrecke angeordnet ist.

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