DE1658052C - Vorrichtung zum Klaren von Abwasser - Google Patents

Vorrichtung zum Klaren von Abwasser

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DE1658052C
DE1658052C DE1658052C DE 1658052 C DE1658052 C DE 1658052C DE 1658052 C DE1658052 C DE 1658052C
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DE
Germany
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sieve
flow
behind
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wastewater
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Expired
Application number
Other languages
English (en)
Inventor
Sydney Francis William Warrington Lancashire Crundall (Großbritannien)
Original Assignee
Crundall, Sydney Francis William, N Greening & Sons Ltd , Warrington, Lancashire (Großbritannien)
Publication date

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Description

55
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Klären von Abwasser, die aus einem Becken mit einem Zulauf, mit einem in Strömungsrichtung hinter dem Zulauf liegenden ebenen Sieb zur Entfernung von Schwebstoffen einschließlich der Schwebstoffe mit einer Partikelgröße, die kleiner als die Siebmaschenweite ist, und mit einem in Strömungsrichtung hinter und über dem Sieb, liegenden Auslauf besteht.
Durch die deutsche Patentschrift 326 267 ist eine Vorrichtung zum Klären von Abwasser mit einem Becken bekannt, in dem in Strömungsrichtung hinter dem Zulauf ein waagerecht liegendes, ebenes Sieb und in Strömungsrichtung binier und über dem Sieb ein Auslauf angeordnet ist, so daß das Abwasser das Sieb von unten nach oben durchströmt. Mehrere derartiger Siebanordnungen sind hinten, iuandergeschaltet. Das Sieb liegt nahe an der Wasseroberfläche und dient zur Zurückhaltung von Feststoffen unterhalb des Siebes, d.h. in Strömungsrichtung vor dem Sieb. Bei einer anderen bekannten Vorrichtung zum Klären von Abwasser wird das Abwasser in einem Becken von unten nach oben durch parallele Rohre geleitet, um eine parallele Ausrichtung der Stromilden und folglich eine Verbesserung der Sedimentationswirkung zu erzielen (USA.-Patentschrift 3 232 438). Eine andere bekannte Vorrichtung zum Klären von Abwasser weist in einem Becken vor dem Ablauf ein waagerecht angeordnetes ebenes Sieb auf, auf dem sich aus den Abwasserinhaltssto/Ten mit Hilfe von Algen ein Filter bilden soll (USA.-Patentschrift 2 616 848).
Eine weitere Vorrichtung zum Klären von Ab wasser ist durch die deutsche Patentschrift 589 011 bekannt und besteht aus einem Becken mit einem Zulauf, in dem in Strömungsrichtung hinter dem Zulauf ebene Siebe zur Entfernung von Schwebstoffen einschließlich der Schwebstoffe mit einer Partikelgröße, die kleiner als die Siebmaschenweite ist, schräg zur horizontal verlaufenden Strömungsrichtung angeordnet sind, wobei der Auslauf des Beckens hinter und über den Sieben liegt. Die Siebe sind derart schräg angeordnet, daß in Strömungsrichtung hinter den Sieben sich ansammelnde Schwebstoffe nach unten in einen Trichter abgleiten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Vorrichtung zum Klären von Abwasser durch Abscheiden von Feststoffen in einem Absetzbecken der eingangs genannten Art mit einem Sieb dieses so anzuordnen und auszubilden, daß die Abscheidung der Abwasserinhaltsstoffe einschließlich der Partikel mit einer kleineren Größe als die Maschenweite des Siebes verbessert wird.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt gemäß der Erfindung dadurch, daß das Sieb waagerecht, vollständig unterhalb des Wasserspiegels und im Abstand von diesem angeordnet ist und eine Maschenweite von nicht mehr als 3 mm hat.
Durch die Erfindung soll eine Ausflockung kolloidaler Stoffe in Fließrichtung hinter dem Sieb bewirkt werden, und es kommt dabei darauf an, daß hinter dem Sieb ein bestimmter Fließzustand eingehalten wird, bei dem die Stromfäden das Sieb etwa rechtwinklig kreuzen. Die Maschen weite des Siebes darf dabei nicht mehr als etwa 3 mm betragen, und das Sieb muß waagerecht mit Abstand zur Wasseroberfläche vollständig unterhalb des Wasserspiegels angeordnet sein. Gleichzeitig bilden dann die ausgeflockten Schlammteile eine zusätzliche Filterschicht auf der der Strömung abgewandten Siebfläche.
Die Maschenweite des Siebes liegt dabei vorzugsweise zwischen 0,125 und 3 mm.
In zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung ist ferner vorgesehen, daß, wie an sich bekannt, zwei Siebe in Strömungsrichtung hintereinander und parallel zueinander angeordnet sind.
Für die Ausbildung des Siebes bei der Vorrichtung gemäß der Erfindung gibt es verschiedene Möglichkeiten. So kann man das Sieb in an sich bekannter Weise aus parallel zueinander verlaufenden und mit ihren breiten Seilen nach oben weisenden Keildrähten
herstellen. Auch Streckmetall eignet sich zur Verwendung als Sieb. Desgleichen kann man in an sich bekannter Weise das Sieb aus einem umlaufenden metallischen Siebband herstellen. Das Sieb kann auch in bekannter Weise aus einem Draht- oder Fasergewebe bestehen. Es ist von Vorteil, wenn man in bekannter Weise eine elektrische Spannung an das Sieb anlegt oder dem zu klärenden Abwasser ein Koagulierungsmittel zugibt.
Zur Darstellung der mit der Erfindung erzielten Verbesserung des Klärergebnisses sollen hier die Ergebnisse einiger Vergleichsversuche wiedergegeben werden.
Die Tabelle I gibt den Gehalt an suspendierten Feststoffteilchen in Milligramm je Liter im Zulauf und im Ablauf an bei
A. einem Nachklärbecken mit einem sogenannten »Banks-Filter«, d. h. einem aufwärts durchströmten Kiesfilter mit einer Körnung von 6,3 bis 9,5 mm von etwa 12.5 cm Tiefe, das aui einem aus Keildrähten bestehenden Sieb mit einer Siebweite von 0,25 mm angeordnet ist, und
B. einem zum Nachklärbecken nach A parallelgeschalteten Nachklärbecken mit einer Vorrichlung gemäß der Erfindung mit einem Sieb vor einer Siebweite von 0,25 mm.
Tabelle I ίο
Zulauf
Ahlauf
6,0 1,0
9.0 6,0
7,2 4,0
12,0 1,6
9,6 3,2
21,0 9,6
18,0 11,0
12,0 4,8
8,0 4,0
22,0 4,0
5,6 1,0
8,0 6,4
Zulauf
8,0 7,2 22,0 17,0 22,0 37,0 84,0 47,0 42,0 77,0 62,0 63,0
Ablauf
1,6
2,4
2,4
1,6
6,4
8,0
16,4
12,0
5,6
18,0
10,0
11,0
35
40
45
Die Versuche wurden bei Abwasserkläranlagen ausgeführt, die für einen Durchsatz von 160 000 1 pro Tag bei trockenem Wetter ausgelegt waren.
In Tabelle II wird die Häufigkeit gezeigt, mil der die Menge an suspendierten Feststoffen im Zulauf und im Ablauf jedes Versuches unter χ mg/1 lagen.
Tabelle II
Einlaufe A B χ = 20 Auslaufe B
12 11 15 Λ 12
χ = 80 12 10 10 12 10
70 12 8 5 12 7
60 12 8 11 4
50 8
(Fortsetzung)
Zuläufe A B χ = 3 Ablaufe B
12 6 A 4
χ = 40 12 5 3
30 10 3
20 7 2
10
5
Im Becken A waren im Zulauf somit durchschnittlich 11,53 mg/I suspendierte Farbstoffe enthalten. Diese Menge schwankte im Bereich von 22,0 bis 5,6 mg/1.
Der durchschnittliche Ablauf enthielt 4,7 mg/1 und schwankte im Bereich von 11,0 bis 1,0 mg/1.
Es wurde eine Verminderung von etwa über 59% erreicht.
Im Becken B hingegen waren im Zulauf durchschnittlich 40,7 mg/1 suspendierte Feststoffe enthalten. Die Menge schwankte von 84,0 bis 7,2 mg 1.
Im Ablauf des Beckens B waren durchschnittlich 8,0 mg. 1 suspendierte Feststoffe enthalten, deren Menge im Bereich von 18,0 bis 1,6 mg 1 schwankte.
Die Verminderung betrug etwas über 80,5%.
Im folgenden werden Ausführungsformen der Erfindung an Hand der Zeichnungen weiter erläutert. In den Zeichnungen zeigt
F i g. 1 einen schematischen Schnitt durch eine erste Ausführungsform der Vorrichtung gemäß der Erfindung und
F i g. 2 eine der F i g. 1 entsprechende Darstellung einer anderen Ausführungsform; die
F i g. 3 bis 9 zeigen in Teilaufsicht bzw. in perspektivischer Ansicht verschiedene Siebe mr Verwendung in der Vorrichtung gemäß der Erfindung.
F i g. 1 zeigt ein Becken 2 mit einem Zulaufrohr 4 und einem Auslaufrohr 6. Die mit 8 bezeichnete Endwand des Beckens 2 dient als überlauf. Etwa in der Mitte des Beckens 2 befindet sich eine Platte 10 aus Stahl, die in den Seilenwänden des Beckens befestigt ist. Ein Sieb 12 erstreckt sich von der Unterkante der Platte 10 bis zur Endwand 8. Die Platte 10 und das Sieb 12 sind so angeordnet, daß das in das Bekken 2 durch das Zulaufrohr 4 eintretende Abwasser vor dem Austritt durch das Auslaufrohr 6 das Sieb 12 passieren muß. Die Pfeile in F i g. 1 und 2 geben den Verlauf der Flüssigkeitsströmung im Betrieb der Vorrichtung an.
Die Ausführungsform gemäß F i g. 2 unterscheidet sich von der gemäß F i g. 1 durch die Anordnung eines zweiten Siebes 14 im Abstand parallel oberhalb des Siebes 12.
Durch Verschieben der Platte 10 läßt sich die Länge des Siebes b/w. der Siebe verändern, um bei größerem Anteil der suspendierten Feststoffteilchen im zu behandelnden Abwasser auch die Fläche des Siebes vergrößern zu können.
F i g. 3 zeigt ein Sieb, das aus einer Lochplatte 36 mit kreisrunden Löchern 38 besteht. Die Löcher 38 haben jeweils einen Durchmesser von 0,5 mm.
F i g. 4 zeigt ein Sieb, das aus einer Lochplatte 40 mil quadratischen Löchern 42 mit einer Kanten^ länge von 0,5 mm besteht.
F i g. 5 zeigt ein Sieb, das aus parallelen Keildrähtcn 44 besteht, wobei die breitere Seile der Keil-
drähte oben liegt. Der mit einem Pfeil angezeigte Abstand zwischen zwei Keildrähten beträgt nicht mehr als 3 mm.
Die Keildrähte 44 des Siebes werden durch nicht dargestellte Querstangen in ihrer Relativlage gehallen.
Die F i g. 6 und 7 zeigen ein Sieb aus Keramik. In eine Keramikplatte 48 sind sich verjüngende, rohrförmige Ausnehmungen eingeformt, die auf der einen Seite mit einer verhältnismäßig großen öffnung 50 und auf der anderen Seite in einer Vielzahl von verhältnismäßig kleinen öffnungen 52 enden. Die kleinen öffnungen 52 haben ebenfalls einen Durchmesser von nicht mehr als 3 mm.
Fig. 8 zeigt ein Sieb in Gestalt eines im Querschnitt U-förmigen Keramikkörpers 54 mit eingeformten Löchern 56 im Steg und mit Schenkeln 58. Eine Vielzahl solcher Keramikkörper bilden zusammen das Sieb. Die Keramikkörper können auf ein grobes Sieb aufgestellt werden, das sie trägt.
F i g. 9 zeigt ein Sieb aus Streckmetall mit öffnungen 62. Dieses Streckmetall wird durch Einschneiden von Schlitzen in Blech gebildet, das anschließend gestreckt wird. Zur erfindungsgemäßen Anwendung darf einer der durch die Pfeile A und B angezeigten Abstände 3 mm nicht übersteigen. Allgemein wird dabei der Abstand B nicht größer als 3 mm sein, während der Abstand A dann jedes Maß haben kann, das sich mit dem dann begrenzten Abstand B verträgt.
Man kann dem Abwasser Koagulierungsmittel zusetzen, um insbesondere zu Beginn des Betriebes die Wirkung der Vorrichtung zu beschleunigen. Auch kann man bei Verwendung eines Siebes aus elektrisch leitendem Material an das Sieb ein elektrisches Potential anlegen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (10)

Patentansprüche:
1. Vorrichtung zum Klären von Abwasser, bestehend aus einem Becken mit einem Zulauf, mit einem in Strömungsrichtung hinter dem Zulauf liegenden ebenen Sieb zur Entfernung von Schwebstoffen einschließlich der Schwebstoffe mit einer Partikelgröße, die kleiner als die Siebmaschenweite ist, und mit einem in Strömungs- richtung hinter und über dem Sieb liegenden Auslauf, dadurch gekennzeichnet, daß das Sieb (12) waagerecht, vollständig unterhalb des Wasserspiegels und im Abstand von diesem angeordnet ist und eine Siebmaschen weite von nicht mehr als 3 mm hat.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Siebmaschenweite zwischen 0.125 und 3 mm liegt.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Siebe (12. 14) in Strömungsrichtung hintereinander und parallel zueinander angeordnet sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Sieb aus einem umlaufenden metallischen Siebband besteht.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Sieb aus parallel zueinander verlaufenden und mit ihren breiten Seiten nach oben weisenden Keildrähten (44) besteht.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Sieb (60) aus Streckmetall besteht.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Sieb aus einem Draht- oder Fasergewebe besteht.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Sieb aus gelochten Keramikelementen in Form von Keramikplatten (48) oder U-förmigen Keramikkörpern (58) besteht.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß eine elektrische Spannung an das Sieb angelegt ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß dem zu klärenden Abwasser ein Koagulierungsmittel zugegeben wird.

Family

ID=

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102006034984A1 (de) * 2006-07-28 2008-01-31 Universität Kassel Verfahren und Vorrichtung zur biologischen Abwasserreinigung

Cited By (1)

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