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Patrone für Faust- und Schulterwaffen
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(Zusatz zu P 25 35 704.4 und P 25 41 632.4) Die Erfindung betrifft
eine Patrone für Faust- und Schulterwaffen der im Oberbegriff des Hauptanspruches
angegebenen Gattung.
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Im Hauptpatent P 25 35 704.4 und im ersten Zusatzpatent P 25 41 632.4
sind verschiedene Ausführungsformen einer derartigen Patrone offenbart. Es hat sich
qezeigt, daß ein zu stabiles und festes vorderes Ende des Geschoßkörpers, insbesondere
eine zu stabile oder feste Kappe die gewünschte Funktion des Geschosses abschwächen
kann. Andererseits wird in einigen Fällen auch beanstandet, daß das Geschoß nicht
wie ein übliches Vollmantelgeschoß aussieht.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, die erfindungsgemäße Patrone
weiter zu verbessern und zu vereinfachen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der hohizylindrisch
ausgebildete Geschoßkörper an seinem vorderen Ende geschlossen ist.
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Gemäß einer praktischen Ausführungsform der Erfindung ist der Geschoßkörper
mit einer in sein offenes Ende eingesteckten, nach außen gewölbten Kappe verschlossen,
wobei diese Kappe nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform am in den Geschoßkörper
eingesteckten Ende mit mehreren Längsschlitzen versehen ist, so daß dieses Ende
keinen geschlossenen Ringkörper bildet, sondern vielmehr eine aus einer Vielzahl
von Laschen oder Zungen bestehende Halterung, die vorzugsweise federnd ist. Wenn
beim Auftreffen des Geschosses auf ein Ziel der nach außen gewölbte und über den
Geschoßkörper überstehende Teil der Kappe in den Hohlraum des Ceschoßkörpers gedrückt
wird, kann aus diesen Laschen oder Zungen kein die Innenwand des Geschoßkörpers
verstärkender Ring, der einer Aufspreizbewegung entgegenwirkt, gebildet werden.
Vielmehr ist auf diese Weise sichergestellt, daß alle Teile der Kappe in den Hohlraum
des Geschoßkörpers gedrückt werden und die Kappe von einer dort beispielsweise befindlichen
Spitze durchstochen und auf dieser aufgespießt wird, insbesondere wenn der zentrale
Teil der Kappe eine verringerte Wandstärke aufweist oder Sollbruchstellen enthält.
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Die Kappe wird vorzugsweise aus einem kreisförmigen Blech, das an
seinem Rand mehrere Ausschnitte und in der Mitte Sollbruchstellen oder eine verringerte
Wandstärke aufweist, geformt, wobei die Ausschnitte beispielsweise halbkreisförmig
sind. Bei dem Blech kann es sich um Kupferblech auch härterer und härtester Ausführungen
handeln,
weil durch die besondere Form der Kappe nicht die Gefahr besteht, daß Teile der
Kappe an der vorderen Randzone des Geschoßkörpers in demselben hängenbleiben, wenn
das Geschoß auf ein Ziel auftrifft.
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Die Ausschnitte können auch eine andere Form aufweisen.
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Es ist sogar möglich, den in den Geschoßkörper einzusteckenden Teil
der Kappe gewellt auszuführen, weil auch in diesem Falle sichergestellt ist, daß
keine Teile der Kappe an der vorderen Randzone im Geschoßkörper hängenbleiben, wenn
das Geschoß auf ein Ziel auftrifft.
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Mach noch einem Merkmal der Erfindung weist die Kappe am im Geschoßkörper
steckenden Ende einen nach außen ragenden, in eine Ausnehmung des Geschoßkörpers
eingreifenden Flansch auf, so daß die Kappe druckknopfartig in den Geschoßkörper
eingesetzt werden kann und die Verbindung zwischen der Kappe und dem Geschoßkörper
dadurch verbessert wird. Die Kappe sitzt dementsprechend fest im Geschoßkörper und
kann sich nicht in unerwünschter Weise verschieben.
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Alternativ ist es auch möglich, die Kappe in den Geschoßkörper einzukleben,um
ein unerwünschtes Verrutschen zu ver hindern.
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Ein derart ausgebildetes Geschoß sieht äußerlich wie ein konventionelles
Vollmantelgeschoß aus, wenn man den Geschoßkörper und die Kappe aus gleichem Material
herstellt.
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Wegen der Ausführung des Geschoßkörpers als Hohikörper spreizt sich
derselbe jedoch beim Auftreffen auf ein weiches Ziel schnell und problemlos auf
und verliert somit sehr schnell sinne Auftreffenergie, so daß er in den getroffenen
Körper nicht tief eindringt. Trifft ein
derartines Geschoß hingegen
auf einen härteren Körper auf, so tritt der Aufspreizeffekt nicht ein, wie im Hauptpatent
und ersten Zusatzpatent erläutert.
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flach einer anderen praktischen Ausführungsform der Erfindung enthält
der Geschoßkörper längsverlaufende Schlitze und ist am vorderen Ende zusammengedrückt.
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Diese Schlitze erstrecken sich abwechselnd von außen und innen in
die Zylinderwandung des Geschoßkörpers und werden beispielsweise dadurch erzeugt,
daß die Zylinderwandung qefaltet ausgeführt ist. Bei gefalteter Ausführung der Zylinderwandung
kann man auf eine das vordere Ende des Hohlkörpers verschließende Kappe c'anz verzichten,
wenn dieses Ende genügend weit zusammengedrückt ist, um den Hohlraum ganz zu verschließen.
In diesem letztgenannten Falle kann der Geschoßkörper am vorderen Ende eine kalottenförmige
Vertiefung enthalten, was die bei gefalteter Ausführungsform der Zylinderwandung
sowieso besonders gute Aufspreizwirkunq noch verbessert.
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In Jedem Falle kann im Hohlraum des Geschoßkörpers eine Spitze angeordnet
sein, obwohl dies nicht unbedinqt notwendig ist.
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Durch die Erfindung erreicht man, daß sich das Geschoß beim Auftreffen
auf ein weiches Ziel schneller und sicherer aufspreizt, da keine die Zylinderwandung
des Geschoßkörpers versteifenden Teile wie beispielsweise ein von einer Kappe abgerissener
Ring im Inneren des Geschoßkörpers zurückbleiben, wenn die Kappe beim Auftreffen
auf ein Ziel in den Geschoßkörper gedrückt whd. Vielmehr ist sichergestellt, daß
sich das vordere Ende des Geschoßkörpers sofort aufzuspreizen beginnt,
wenn
dasselbe auf ein Ziel aufgetroffen ist.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen
Patrone dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Ausführungsform
eines mit einer Kappe verschlossenen Geschosses, Fig. 2 einen Querschnitt nach Linie
II - II durch das Geschoß aus Fig. 1, Fig. 3 eine Draufsicht auf einen Blechzuschnitt,
aus dem die Kappe des Geschosses gemäß Fig. 1 und 2 herqestellt wird, Jedoch in
gegenüber Fig. 1 und 2 verringertem Maßstab, Fig. 4 einen Längsschnitt durch eine
andere Ausführungsform eines Geschosses, das eine gefaltete Zylinderwandung aufweist,
die am vorderen Enden zusammengedrückt St, so daß dieses Geschoß ohne Anbringung
einer Kappe ein geschlossenes vorderes Ende aufweist, und Fig. 5 einen Querschnitt
nach Linie V - V durch das Geschoß aus Fig. 4.
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In der Zeichnung sind die Geschosse in einem bedeutend größeren Maßstab
als für übliche Faust- und Schulterwaffen verwendete Munition dargestellt, um Einzel
-heiten der Erfindung besser erkennen zu lassen.
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Das Geschoß aus Fig. 1 besitzt einen zylindrischen Geschoßkörper 201
mit einer kalottenartigen Ausnehmung 202 im Boden und einer nach vorne verlaufenden
Zylinderwandung 203, welche einen Hohlraum 204 umschließt, in welchem beim dargestellten
Ausführungsbeispiel eine mit dem Geschoßkörper 201 aus einem Stück bestehende Spitze
205 untergebracht ist. Obwohl die Wandung 203 im wesentlichen zylinderförmig ausgeführt
ist, ist die äußere Mantelfläche 206 des Geschosses leicht gewölbt, um dem Geschoß
eine günstige ballistische Form zu geben.
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Die Zylinderwandung 203 läuft in eine spitze Kante 207 aus, von der
eine unter einem Winkel von etwa 150 geneigte Auflagefläche 208 nach innen verläuft.
Diese konische Auflagefläche 208 geht in eine umlaufende Nut 209 über, die sich
etwa in-Höhe des äußersten Endes der Spitze 205 befindet.
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Das vordere Ende des Geschosses ist mit einer druckknopfartidehgesteckten
Kappe 210 verschlossen, welche mit zungenartigen oder laschenartigen Abschnitten
211 an der konischen Wand 208 federnd anliegt. Diese Abschnitte 211 sind an ihren
äußeren Enden mit nach außen weisenden Flanschen 212 versehen, welche widerhakenartin
in die Nut 209 eingreifen. Die Abschnitte 211 sind praktisch auf der gesamten Höhe
der Auflanefläche 208 durch Einschnitte 213 voneinander getrennt.
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Fig. 3 zeigt einen beispielsweise aus Kupferblech bestehenden Zuschnitt
214, aus dem die Kappe 210 geformt wird . Dieser Zuschnitt 214 weist an seinem Rand
halbkreisförmige Ausschnitte 215 auf, zwischen deSnAbschnitte
211
stehenbleiben, aus denen die in federder Anlage an der Auflagefläche 208 anliegenden
und gegebenenfalls mit Flanschen 212 in die Nut 209 eingreifende Abschnitte 211
der fertig geformten Kappe gebildet werden.
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Die Ausschnitte 215 nehmen die in Fig. 1 erkennbare Form der Abstände
213 ein, wenn die Kappe aus dem Zuschnitt 214 in die aus Fig. 1 erkennbare Form
gebogen worden ist.
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Das in Fig. 4 und 5 dargestellte Geschoß ist am vorderen Ende zwar
auch geschlossen, Jedoch nicht mittels einer Kappe. Es besteht wiederum aus einem
zylindrischen Grundkörper 221, der im dargestellten Falle einen glatten Boden 222
aufweist, Jedoch im Boden ebenfalls eine kalottenförmige Ausnehmung haben kann.
Vom Grundkörper 221 verläuft eine gefaltet ausgebildete Zylinderwandung 223 zum
vorderen Ende des Geschosses, die eine Hohlraum, 224 umschließt und an ihrem vorderen
Ende so zusammengebogen ist, daß dasselbe eine geschlossene Form aufweist.
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Beim dargestellten Ausführungsbeispiel ist am corderen Ende des Geschosses
eine kalottenartige Vertiefung 225 vorgesehen, welche den Beginn des Aufspreizens
beim Auftreffen des Geschosses auf ein weiches Ziel verbessert.
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Die Zylinderwandung 223 besteht mit dem Grundkörper 221 aus einem
Stück und ist so gefaltet und zusammengedrückt, daß sich abwechselnd vom Innenraum
224 nach außen und von der äußeren Flanteifläche 22C nach innen erstreckende, gegeneinander
versetzte Schlitze 227 und 228 gebildet haben. Beim Aufspreizen der Zylinderwandung
223 wird dieselbe aufgefaltet, bleibt aber mit dem Grundkörper 221 verbunden. Der
Spreizeffekt ist durch die Länge und
Tiefe der Schlitze regulierbar.
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Bei dieser zweiten Ausführungsform ist also eine das vordere Ende
verschließende Kappe nicht erforderlich, obwohl man eine Kappe auch in Verbindung
mit einer gefalteten Zylinderwandung als Abschluß für den Geschoßkörper verwenden
kann.
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In beiden Ausführungsformen können im zentralen Hohlraum des Geschoßkörpers
weitere das Aufspreizen begünstigende Elemente wie beispielsweise die Spitze 205
vorgesehen sein, obwohl dies, wie Fig. 4 zeigt, nicht unbedingt notwendig ist.
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Will man das Aufspießen der Kappe 210 auf die Spitze 205 erleichtern,
so kann man im Zentrum des Zuschnittes 214 beispielsweise Sollbruchstellen in Form
rißartiger Schlitze 214a, die zweckmäßig nicht bis auf die Außenseite der Kappe
210 durchgehen, an-bringen . Beim Auftreffen auf ein weiches Ziel wird die Kappe
210 besonders leicht von der Spitze aufgespießt und rutscht, möglichst weit zum
Fuß der Spitze, so daß die aufgespießte Kappe die Funktion der Spitze nicht beeinträchtigt.
Die Kappe kann auch aus weicherem Material wie die Spitze bestehen.
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Patentansprüche:
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