DE2556723A1 - Verfahren zum umwandeln von kleinteiligem quellfaehigem celluloseaether in ein bequem weiterverarbeitbares material - Google Patents
Verfahren zum umwandeln von kleinteiligem quellfaehigem celluloseaether in ein bequem weiterverarbeitbares materialInfo
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Description
HOECHST AKTIEMGESELLSCHAFT
'3· ι
KALLH Niederlassung der Hoechst AG K 2400b/Gbm 773
Wiesbaden-Biebrich 15. Dezember 1975
WLK-Dr.I.-db
Verfahren zum Umwandeln von kleintei 1 i gern quellfähigem
CeI1uloseäther in ein bequem weiterverarbeitbares Material
(Zusatz zu Patent Anmeldung P 25 34 358.2-45)
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Umwandeln von kleintei1igem, mit Wasser quellbarem, modifiziertem Celluloseether in ein Material, das bequem weiterverarbeitbar und
somit insbesondere bei der Herstellung von sanitären Unterlagen, Windeln, Wundverbänden, Tampons, Verpackungspapieren,
Isoliermaterial, Haushaltspapieren und ähnlichen Artikeln
bequem mitverwendbar ist.
Zur Herstellung derartiger Erzeugnisse werden Gewebe oder Vliese verwendet, die wässrige Flüssigkeiten, insbesondere
auch physiologische Körperflüssigkeiten wie Blut oder Harn,
aufnehmen können. In der deutschen Patentanmeldung P 25 34 358.2-45 wird zur Verbesserung der Saugfähigkeit derartiger Gebilde ein beschichtetes Band aus einem hydrophilen
Material beschrieben, dem an wenigstens einer Oberfläche klein·
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teiliger modifizierter Celluloseäther angeheftet ist. Ebenfalls wird in der genannten Anmeldung ein Verfahren
zur Herstellung dieser beschichteten Bänder beansprucht, nämlich ein Verfahren zum Umwandeln von kleinteiligem
Celluloseäther, der durch Modifizierung wasserunlöslich geworden, jedoch mit Wasser stark quellfähig geblieben
ist, in ein bequem verwendbares Material. Dieses Verfahren ist im wesentlichen dadurch gekennzeichnet, daß
man den kleinteiligen modifizierten Celluloseäther an
eine hydrophile Unterlage heftet, wobei man ein Band
aus hydrophilem Material als Unterlage verwendet, wenigstens eine Oberfläche des Bandes mit Wasser befeuchtet,
die befeuchtete Oberfläche mit dem kleinteiligen modifizierten Celluloseäther belegt und die Bahn trocknet.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
eine veränderte Verfahrensweise vorzuschlagen, die technisch ohne viel Aufwand auszuführen ist. Das erfindungsgemäße
Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß der modifizierte Celluloseäther durch elektrostatische
Beflockung an die Unterlage geheftet wird.
Die bei dem Verfahren verwendbaren modifizierten Celluloseäther können in beliebiger kleinteiliger, elektrostatisch
aufflockbarer Form vorliegen. Vorzugsweise verwendet man Celluloseäther, die nach dem Verfahren
der DT-OS 2t:3 57 07 9 durch Vernetzen modifiziert oder
nach dem Verfahren der DT-OS 2 358 150 modifiziert sind;
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sie zeichnen sich durch hohes Wasseraufnahme- und Rückhaltevermögen
aus. Im Rahmen der Erfindung verwendbare modifizierte Celluloseäther sind beispielsweise auch
die der deutschen Patentanmeldungen P 25 20 3 36.5, P 25 20 337.6, P 25 19 927.3 und P 25 43 187.2, die der
DT-PS 839 492, der DT-OS 1 912 740, 2 314 689 oder der US-PS 2 639 239. Diese Modifizierungen führen schon dann
zu Produkten von brauchbarem Wasseraufnahmevermögen, wenn in der Masse des modifizierten Celluloseäthers
noch wasserlösliche Anteile enthalten sind. In der Praxis werden demzufolge die Celluloseäther häufig nicht zu vollständig
in Wasser unlöslichen Produkten modifiziert, zudem kann man auch auf die Abtrennung der löslichen Anteile
verzichten; der lösliche Anteil besteht dabei in der Regel aus nicht oder zu geringfügig modifizierten Celluloseäthermolekülen.
Die genannten Verbindungen fallen oft entweder in fasriger oder pulvriger Form an, so daß es an sich möglich
ist, sie beispielsweise auf nassem Weg in der Art der Papierherstellung über eine Aufschlämmung in Flächengebilde
zu überführen. Die auf diese Weise herstellbaren Flächengebilde sind von papierartig steifem Charakter und spröde,
so daß sowohl ihre Handhabung als auch ein Einsatz.insbesondere
auf dem Hygienegebiet, z. B. in Windeln oder Damenbinden, kaum infrage kommt.
Es ist auch schon vorgeschlagen worden, modifizierte Celluloseäther
auf textlien Flächen mit Hilfe von Bindemitteln zu fixieren (deutsche Patentanmeldung P 24 41 781).
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Die so hergestellten Flächengebilde besitzen zwar eine
erhöhte Flüssigkeitsaufnahme, diese ist jedoch im Verhältnis zur eingesetzten Menge an Celluloseäther niedrig,
weil ein Teil davon durch das Bindemittel wieder unwirksam gemacht wird. Zudem kann bei dieser Verfahrensweise
durch den Binderanteil oftmals eine Verhärtung eintreten, die vor allem bei der Anwendung in Hygiene-Artikel nicht
erwünscht ist.
Stellt man aber die Materialien nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren her, so stellen sich die genannten Nachteile nicht ein. Dabei ist die bandförmige Unterlage beispielsweise
ein Gewebe, Gewirke, Vlies oder insbesondere Papier, das aus Zellstoff, Holzschliff, Synthesefasern oder einem
Gemisch dieser zusammengesetzt ist und eine gewisse Flüssigkeitsabsorption und -rentention aufweist. Das Flächen-
2 gewicht dieses Materials liegt zwischen 12 und 500 g/m .
Die elektrostatische Beflockung und damit die Beschichtung der Unterlage erfolgt durch Befeuchtung mindestens einer
ihrer Oberflächen mit Wasser, beispielsweise durch Tauchen, Sprühen oder Imprägnieren und Führung des noch feuchten
Materials durch ein Hochspannungsfeld von bis zu 100 kV, vorzugsweise etwa 30 bis 60 kV, Dabei ist die eine der
beiden Elektroden, die das Hochspannungsfeld verursachen, in der Art eines Siebes oder einer. Lochplatte ausgebildet
und dient zur Aufnahme des modifizierten Celluloseäthers,
der bevorzugt in sehr kurzfasriger Form mit einer Faser-
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länge von etwa 0,05 bis 1 nun, vorzugsweise etwa 0,05
bis 0,3 mm vorliegt und keinerlei besonderer Präparation der Faser oder antistatischer Hilfsmittel bedarf. Die
Maschenweite bzw. der Lochdurchmesser der Elektrode wird so gewählt, daß der Faserdurchmesser des Celluloseäthers
um das etwa 60 bis 100-fache übertroffen wird. Die Gegenelektrode ist flächig ausgebildet und dient
innerhalb des Bereiches, in dem sich das Hochspannungsfeld befindet, neben ihrer elektrostatischen Anwendung
z. B. auch noch als Tragstütze für das zu beflockende Material, das seinerseits zwischen den beiden Elektroden
so hindurchgeführt wird, daß es sich in einem Abstand von etwa 10 bis 50 cm von der durchbrochenen Elektrode
und in unmittelbarer Nähe der Gegenelektrode befindet.
Nach Durchlaufen des elektrischen Feldes wird das beflockte Material beispielsweise durch einen Wärmestrahler oder in
einem Wärmekanal getrocknet und kann anschließend aufgerollt
werden.
Bei den Materialien, welche wie beispielsweise Tissue-Papier eine geringe Naßfestigkeit besitzen, kann als zusätzliche
Unterstützung zwischen Ab- und Aufrollvorrichtung ein tragfähiges Endlosband eingeschaltet werden, das insbesondere
aus einer Kunststoffolie, einem Kunststoffgitter oder einem Metallnetz besteht. Zweckmäßig befindet sich
diese Anordnung in dem Bereich der Vorrichtung, der von dem.feuchten Material durchlaufen wird, d, h, dem Bereich
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zwischen Befeuchtungs- und Trocknungszone.
Bei einer anderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens, die bevorzugt bei der elektrostatischen Beflockung von Materialien der Art eines gekreppten
Papiers zur Erhaltung der ursprünglichen Form z. B. der Kreppung angewandt wird, wird zunächst ein endlos-laufendes
Band befeuchtet, auf das dann das zu beflockende Material aufläuft und so die Feuchte übertragen bekommt.
Die Beflockung und Trocknung verlaufen wie oben beschrieben.
Das aufzuflockende Gut aus modifiziertem Celluloseäther
wird vorteilhaft mechanisch,.z. B. durch leichte Vibration oder durch einen rotierenden Schaber, in Bewegung gehalten,
um eine Brückenbildung zwischen seinen Teilchen in der Elektrode zu vermeiden, da dieser Effekt zu einer Verschlechterung
der Flockenbeweglichkeit führen kann.
Die Teilchen des Celluloseäthers werden von der durchbrochenen Elektrode in Richtung der Gegenelektrode und
damit auch der dazwischenbefindlichen, bandförmigen Unterlage abgestoßen, saugen Wasser von deren feuchten Oberfläche
auf und quellen an. Durch die letztgenannte Auswirkung wird eine mögliche Rückkehr der Teilchen, die
beispielsweise durch eine Ladungsumkehr verursacht werden kann, verhindert und so die Unterlage sehr gleichmäßig mit
modifiziertem Celluloseäther belegt. Es wird angenommen,
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daß während des anschließenden Trocknungsvorgangs die angequollenen Teilchen angeklebt werden, wodurch sowohl
ein Nicht-Stauben des Schichtmaterials als auch eine gute Haftung bewirkt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann sowohl kontinuierlich
als auch diskontinuierlich durchgeführt werden, wobei die Belegungsdichte auf der beschichteten Unterlage in weiten
Grenzen variiert werden kann, sie ist z. B. abhängig von der aufgebrachten Wassermenge, der an den Elektroden anliegenden
Spannung, aber auch von der Teilchengröße des aufzuflockenden modifizierten Celluloseäthers. Die BeIe-
2 gungsdichten können bis zu etwa 100 g/m betragen, bei
für die Verwendung im Hygienegebiet vorgesehenen Materialien vorzugsweise etwa 15 bis 30 g/m .
Alle die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten
bandförmigen Materialien sind hoch-saugfähig und zeichnen sich zudem noch durch eine gute Flüssigkeitsretention aus.
Da sie sich darüberhinaus leicht verarbeiten lassen, können sie besonders vorteilhaft in flächenförmigen Schichtgebilden,
wie sie beispielsweise auf dem Hygienegebiet für die Verwendung als Binden, Windeln oder Betteinlagen benötigt werden,
als Unter-, Zwischen- oder Oberlagen eingearbeitet werden, um deren Saugverhalten positiv zu beeinflussen.
Auch als Zwischenlagen in Flächengebilden mit "Sandwich-Struktur" lassen sich die erfindungsgemäß hergestellten
Materialien verwenden, so z, B. in Naßwischtüchern (Haushaltstüchern),
ölabsorbermatten oder ähnlichen Artikeln.
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Beispiel 1 ·
9 Ein Kreppapier mit einem Flächengewicht von 25 g/m und
einer Breite von 30 cm läßt man von.einer Rolle auf eine
kontinuierlich mit Wasser besprühte Polyesterfolie, die 40 cm breit ist und mit einer Geschwindigkeit von 80 m/min
endlos umläuft, ohne Andruck auflaufen. Die Folie %id das
so befeuchtete Papier werden durch ein Hochspannungsfeld von 50 kV geführt; dabei ist die eine Elektrode als Sieb
ausgebildet und mit einer durch das Vernetzungsmittel Dimethylol-methylen-bisacrylamid modifizierten Carboxymethylcellulose
einer mittleren Faserlänge νοηΟ,Ι mm
gefüllt. Die Siebelektrode ist 25 cm vom Papier entfernt. Nach der erfolgten Befleckung durchläuft das Material
zur Trocknung einen Infrarotstrahler-Bereich und kann dann aufgerollt werden. Die Auftragsmenge an modifiziertem
Celluloseäther beträgt 25 g/m2.
Ein Baumwoll-Nesselgewebe mit einem Flächengewicht von
150 bis 170 g/m und einer Breite von 50 cm läßt man von einer Rolle mit einer Geschwindigkeit von 20 m/min ablaufen,
befeuchtet es unter einem Sprührohr mit Wasser und führt es durch ein Hochspannungsfeld von 60 kV. Die mit
durch N-Methylol-acrylamid modifizierter Carboxymethyl-
i cellulose einer mittleren Faserlänge von 0,2 mm gefüllte
SiebelektDode ist 35 cm vom Pppier^entfernt. Das beflockte
und getrocknete Material weist eine Auftragsmenge an modi-
2 fiziertem Celluloseäther von 18 g/m auf und kann aufgerollt
werden. n y (\ η
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Claims (1)
- Patentansprüche1. Verfahren zum Umwandeln von kleinteiligem Celluloseäther, der durch Modifizierung wasserunlöslich, jedoch mit Wasser stark quellbar geblieben ist, in ein bequem verwendbares Material, bei dem man den modifizierten Celluloseäther an eine mit Wasser befeuchtete Oberfläche einer bandförmigen hydrophilen Unterlage mindestens einseitig anheftet und diese trocknet, gemäß Patent(Anmeldung P 25 31* 358.2), dadurch gekennzeichnet, daß der modifizierte Celluloseäther durch elektrostatische Beflockung an die Unterlage geheftet wird.2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der modifizierte Celluloseäther in Form von Fasern einer mittleren Länge von 0,05 bis lmm, bevorzugt 0,05 bis 0,3 mm verwendet wird.3. Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn-2 zeichnet, daß an die Unterlage bis zu 100 g/m , bevorzugtetwa 15 bis 30 g/m , modifizierter Celluloseäther angeheftet werden.H. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß Anspruch 1, bestehend aus709828/0408 original inspected25bB723a) einer Einrichtung zum Aufbringen von Wasser auf die Oberfläche einer bandförmigen Unterlage,b) einer Einrichtung zur elektrostatischen Beflockung der befeuchteten Oberfläche mit einer in der Art eines Siebes oder einer Lochplatte ausgebildeten durchbrochenen Hochspannungselektrode und einer flächenförmigen Gegenelektrode,..undc) einer Einrichtung zur Trocknung der beflockten Unterlagein der angegebenen Reihenfolge, sowie einer Einrichtung zum Transport der bandförmigen Unterlage durch die Einrichtungen a, b und c.5. Vorrichtung gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß sie ein zusätzlich mitlaufendes Endlosband zur Stützung der Unterlage aufweist.6. Vorrichtung gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Endlosband zugleich als Einrichtung zum Aufbringen von Wasser auf die Oberfläche der bandförmigen Unterlage dient.- 10 -709826/0408
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
8340 | Patent of addition ceased/non-payment of fee of main patent |