DE2555610C3 - Verfahren zur Herstellung von A -Aluminiumoxid-Einkristallen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von A -Aluminiumoxid-EinkristallenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Alpha-Aluminiumoxid-Einkristallen mit kreisförmigem
Querschnitt und /•-Ebene-Orientierung durch
Ziehen aus einer auf wenigstens 2040cC erhitzten Aluminiumoxid-Schmelze mit einem rotierenden, stabförmigen
Alphd-Aluminiurnüxid-Keimkristal! in einer
gegenüber der Schmelze chemisch inerten Atmosphäre.
Ein Verfahren zum Herstellen von Alpha-Aluminiumoxid-Einkristalle,1
ist in der US-PS 37 15 194 offenbart. Danach wird ein derartiger Einkristall dadurch gewonnen,
indem ein stabförmiger Keimkristall aus der Schmelze gezogen wird, ba1· offenbarte Verfahren
wurde zum Herstellen von Alpha-^luminiurnoxid-Einkristallen.
z. B. für optische Fenster, Lager, Gleitringe. Schneidwerkzeuge und dergl. erfolgreich eingesetzt.
Beim Herstellen von Alpha-Aluminiumoxid-Einkristallen
aus wasserklarem Aluminiumoxid mit r-Ebene-Orientierung
gemäß der Lehre des oben erwähnten US-Patentes wurde festgestellt, daß sich kein Einkristall
mit kreisförmigem Querschnitt, wie bei anderen Knstallorientierungen üblich, bildete, sondern ein
solcher mit einem stark ellipsenförmigen Querschnitt. Die Hauptachse des Materials liegt in der Ebene, die
durch die C-Achse und die Längsachse des Kristalls bestimmt ist. Kristalle mit ellipsenförmigem Querschnitt
sind für eine industrielle Verwendung nicht geeignet. Wenn Einkristalle mit kreisförmigem Querschnitt aus
einer Masse mit ellipsenförmigem Querschnitt hergestellt werden, entsteht überdies ein beträchtlicher
Materialverlust.
Bei einer C-Achsenorientierung von 57" sieht bei
einem bekannten Alpha-Aluminiumoxid-F.inkristall mit
r-Ebene-Orientierung eine seiner r-Ebenen senkrecht zur Wachstumsachse.
Die Verwendung von Alpha-Aluminiumoxid-Einkristallen mit r-Ebene-Orientierung als passive Substrate
in elektronischen Schaltungen, gewinnt im Vergleich /u
anderen Kristallorientierungen zunehmend an Becleu tung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren vorzuschlagen, das die Herstellung von
AIpha-AIurniniumoxid-Einkristallen mit r-Ebene-Oriientierung
und kreisförmigem Querschnitt zum Gegenstand hat.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Keimkristall mit seiner Längsachse senkrecht
zur r-Ebene orientiert und mit einer solchen Geschwindigkeit rotiert wird, daß das aus der Schmelze gezogene
Ende des Einkristalls an seinem untersten Abschnitt zu ■>
einer länglichen, facettenförmigen Fläche ausgebildet ist, dessen Achse senkrecht zu der aus der c-Achse und
der Längsachse des Einkristalls gebildeten Ebene steht.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher
in beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 eine für die Ausführung der Erfindung geeignete Vorrichtung;
Fig. la die Orientierung des stabförmigen Keimkristalls,
der in der Vorrichtung von F i g. 1 benutzt wird;
π F i g. 2a eine Fotografie eines Alpha-Aluminiumoxid-Zinkristalls
mit kreisförmigem Querschnitt und r-Ebene-Orientierung in normaler Größe;
Fig.2b eine Fotografie eines nach bekannten Verfahren hergestellten Alpha-Aluminiumoxici-Einkri-
:n stalls mit ellipsenförmigem Querschnitt und r-Ebene-Orientierung
in normaler Größe, wobei der zuletzt gebildete Teil des Einkristalls zu sehen ist;
F i g. 3 eine schematische Darstellung eines aus der
Schmelze gezogenen AIpha-AIuminiumoxid-Einkri-
->'· stalls;
Fig. 3a einen Vertikalschnitt eines Einkristalls mit
r-Ebene-Orientierung;
Fi g. 3b, 3c und 3C die Querschnitte des in Fig. 3a
dargestellten, mit verschiedenen Drehgeschwindigkeiten aus der Schmelze gezogenen Einkristalls;
F i g. 4 eine isometrische Darstellung eines Teils des in
F i g. 3a gezeigten Einkristalls mit verschiedenen, für die Durchführung der Erfindung wichtigen Ebenen und
Achsen;
r> Fig. 5 und 5a schematisch einen elliptischen Querschnitt
eines AlphaAluminiumoxid-F.inkristalls mit
r-Ebene-Orientierung und facettenförmigen, üblichen Flächen;
F i g. 6 schematisch einen kreisförmigen Querschnitt
4" eines Alpha-Aluminiumoxid-Finkris jlls mit r-Ebene-Orientierung
ohne facetlenförmige Flächen;
F i g. 7 eine graphische Darstellung der Querschnittsmessungen typischer Einkristalle mit r-Ebene-Orientierung.
ί> Das erfindungsgemäße Verfahren /um Herstellen
von Alpha-Aluminiumoxid-Einkristallen mit r-Ebene-Orientierung
wird im folgenden näher beschrieben.
Fig. I zeigt eine in der US· PS 37 15 194 beschriebene
Kristallzüchtungskammer 1. Die Aluminiumoxidschmel-
'>·> ze 9 befindet sich in einem vorzugsweise aus iridium
bestehenden Tiegel 8. Eine vorzugsweise aus Iridium bestehende Abdeckscheibe 16 mit einer zentralen
Öffnung 17 ruht auf dem oberen Teil des Tiegels 8 und dient als Schut/bild. um den Wärmeverlust der
r>"> Schmelze 9 herabzusetzen. Der Tiegel 8 ist an den
Seiten und am Boden von der Isolierung 15 umgeben Die Isolierung besteht vorzugsweise aus /irkomumdioxid
und dient da/u, die Energie /u verringern, um die Schmel/e 9 flüssig /u halten und Temperaturschwan
fco kungen auszugleichen, die von Schwankungen der
Netzspannung, von durch Konvektion bedingte Abküh lung aus der Atmosphäre und anderen Störungen
herrühren. Durch das Rohr 11 wird ein Strahlungspyrometer an die Mitle des Tiegelbodens herangeführt, um
die Temperatur am Boden des Tiegels 8 bestimmen zu können.
Eine beispielsweise aus Aluminiumoxid hergestellte Abdeckscheibe 4 ist von einem Rohr 5 getragen, das
vorzugsweise aus Zirkoniumdioxid besteht. Die Abdeckscheibe
4 dient als ein zweiter Strahlungsschutzschild und hindert die Konvektionsströmungen der
Atmosphäre daran, in den oberen Teil des Tiegels einzudringen und den wachsenden Einkristall 7 zu
erreichen. Die Abdeckscheibe 4 reduziert somit den vertikalen Temperaturgradienten in der Nähe des
wachsenden Einkristalls und verstärkt die Wirkungen der Abdeckscheibe 16. Die Hülse 6, die z. B. aus
Siliciumdioxid hcsteht, enthält die Isolierung 15 und ist
ein Teil der Isolierungseinrichtung, die den Tiegel 8 umgibt. Auch das die Abdeckscheibe 4 tragende Rohr 5
gehört zu diesem Isolierungssystem.
Der Tiegel 8 und seine Isolierung befinden sich auf einem Keramiksockel 12, der beispielsweise aus
Zirkoniumdioxid besteht. Die Einrichtung befindet sich unter einer Glocke 3, welche durch die Bodenplatte 13
abgeschlossen ist und z. B. aus silikonverstärktem Fiberglas besteht. Die im Innern des Tiegels 8
gewünschte, nicht mit der Schmelze im Tiegel reagierende Gasatmosphäre, wie z. B. Stickstoff oder
ein Edelgas, wird in das Beobachtungsrohr J4
eingeführt, das mit dem Rohr 11 in Verbindung steht. Das Gas strömt durch die öffnung 18 in die Glocke 3,
durch die der stabförmige Keimkristall 2 eingeführt wird. Der stabförmige Keimkristall 2 besteht aus einem
Alpha-Aluminiumoxid-Einkristall,dessen Längsachse 20
mit der Wachstumsachse 30 des Einkristalls 7 zusammenfällt. Die r-Ebene 40 des stabförmigen
Keimkristalls 2 steht senkrecht zur Längsachse 20 (siehe Fig. la). Ein solcher routinemäßig hergestellter Keimkristall
führt zu einem Einkristall mit /•■Ebene-Orientierung.
Der stabförmige Keimkristall 2 wird durch einen Antriebsmotor 50 über einen Riemen 51 rotiert und in
bekannter Weise aus der Aluminiumoxidschmel/e 9 gezogen. Die F ι g. I zeigt si.hematisch den Antriebsmotor
50 in Eingriff mit einer Zahnstange 53. Wird der Motor 50 auf der Zahnstange nach oben bewegt, so wird
der stabförmige Keimkristall aus der Schmelze gezogen.
Durch die Kontrolle der Drehgeschwindigkeit des stabförmige!· Keimkristalls 2 und damit auch die des
Knstallwachstums auf diesem, hat der gebildete Alpha-Aluminiumoxid-Einkristall mit r-Ebene-Orientierung
einen kreisförmigen Querschnitt, wie es die Fig. 2a zeigt. Die Drehgeschwindigkeit des stabförmigen
Keimkristalls betrug 10 Umdrehungen pro Minute. Zum Vergleich wird in Fig. 2b der ellipsenförmige
Querschnitt eines Alpha-Aluminiumoxid-Einkristalls
mit r-Ebcne-Orientierung gezeigt, der wie der in der
Fig. 2a gezeigte Einkristall hergestellt wurde, jedoch
mit einer Geschwindigkeit von 5 Umdrehungen pro Minute. Die F ι g. 2a und 2b zeigen die untersten oder
zulet/t gebildeten Teile der gewachsenen Kalotten, die
auf ihren Oberflächen mit gleich weit voneinander enifernten Schichtlinien markiert wurden und in Ebenen
senkrechl /u den Längsachsen dei Kalotten liegen. Diese den transversalen Querschmit der Kalotten
darstellenden Schichtlinien werden im folgenden näher beschrieben.
Die Fig. J /eigi einen AlphaAluminiumoxid-Einkristall
60 mit r-F.bene-Onenlierung, der durch Ziehen aus
der im Tiegel 8' befindlichen Aluminiumoxidschmelze hergestellt wurde. Die Grenzfläche zwischen dem
Einkristall 60 und der Schmelze 9' isl bei 62 gezeigt. Wenn der Einkristall 60 vollständig pus der Schmelze 9'
gezogen ist, hat er, wie die Fig. 3a zeigt, einen im allgemeinen konischen unteren Teil 63. Der unlerste
Teil des unteren konische, Abschnittes der Kalotte, der.
wie im folgenden noch zu erläutern ist, bei 64 oder 64' in
den F i g. 2a, 2b, 3,3a bis 3d angegeben ist, hat die Form
einer Facette eines Längsquerschnittes. Beim Herstellen von wasserklaren Alpha-Aluminiumoxid-Einkristallen
mit r-Ebene-Orientierung wurde festgestellt, daß der Querschnitt des Kristalls nicht kreisförmig, sondern im
aligemeinen ellipsenförmig ist, wie die Fig.3b und 3c
zeigen. Es wurde auch gefunden, daß der größte Durchmesser 66 des ellipsenförmigen Querschnitts in
der Ebene liegt, die durch die r-Achse und die
Längsachse des Einkristalls bestimmt ist Diese Ebene ist mit 57 sowohl in den Fig.3b, 3c und 3d als auch in
Fig.4 angegeben, die einen Teil des Einkristalls 60
zeigt. Wie die Fig.3b zeigt, bildet die Hauptachse 68
des transversalen Längsquerschnitts der Facette 64 einen Winkel Θ mit der Ebene 67. Es ist üblich, den auf
dem stabförmigen Keimkristall gewachsenen Einkristall 60 beim Ziehen aus der Schmelze 9' langsam zu drehen,
um mögliche radiale thermische Ungleichheiten in der Schmelzvorrichtung auszuschalten. Es wurde gefunden,
daß die Drehgeschwindigkeit des F: .kristaüs 60 den
Winke! Θ beeinflußt. Wird beispielsweise die Drehge
schwindigkeit des Einkristalls erhöht, εο nimmt der Winkel Θ zu (siehe F i g. 3b). Wenn der Kristall 60 in
entgegengesetzter Richtung gedreht wird, ändert sich der Winkel Θ, wie die F i g. 3c zeigt Unabhängig von der
Richtung wird der Winkel Θ mit steigender Drehgeschwindigkeit des Einkristalls 60 größer, bis die
Hauptachse 68 der Fläche 64 senkrecht zur Ebene 67 steht, die durch die c-Achse und die Längsachse des
Kristalls, wie bei 64' in F i g. 3b gezeigt, bestimmt ist. Es wurde gefunden, daß die bei relativ hohen Drehgeschwindigkeiten
hergestellten Einkristalle mit r-Ebene-Orientierung einen konstanten kreisförmigen Querschnitt
aufweisen (Fig. 3d), und daij die Achse 68 der
Fläche 64' senkrecht zur Ebene 67 steht, die durch die c-Achse und die Längsachse des Einkristalls definiert ist.
Wenn also die Drehgeschwindigkeit steigt, nimmt der charakteristische größere Durchmesser 66 von Finkristallen
mit r-Ebene-Orientierung ab und wird gleich dem kürzeren Durchmesser 70. so daß sich ein
kre: ,förmiger Querschnitt, wie die Fig. 3d und 2a bei
66' und 70' zeigen, ergibt. Mit steigender Drehgeschwindigkeit wird die im allgemeinen symmptrische Form der
Fläche 64 der in Fig. 3b, 3c und 2b gezeigten ellipsenförmigen Kristalle verzerrt und exzentrisch, wie
es bei 64' in Fig. 3d und 2a für die kreisförmigen Einkristalle gezeigt ist. Auch die typische in den F i g. 5
und 5a bei 75 gezeigte stufenartige Anordnung von Flächen mit ellipsenförmigem Kristallquerschnitt tritt
bei Kristallen mit kreisförmigem Querschnitt nicht auf (Fig. 6). Dies ist ein weiterer Vorteil der vorliegenden
Erfindung, da bei Blasendefekten in Einkristallen, wie
bei 80 in Fig. 5a angedeutet, diese Blasen offenbar zusammen mit den stufenartigen Flächen 75 entstehen.
Das Ausschalten st'ifenartiger Flächen 75 in Kristallen
mit kreisförmigem Querschnitt verringert daher das Auftreten bläschenartiger Defekte (Fig. 6). Bei der
Durchführung der vorliegenden Erfindung hängt die geeignete Drehge t'hwindigkeit des Kristalls von der
Größe des zu züchtenden Kristalls, d. h. von seinem Durchmesser und bis zu einem gewissen Grade von der
benutzten Vorrichtung ab. Wenn mit der gleichen Vorrichtung Kristalle mit größerem Durchmesser
hergestellt werden sollen, sind im allgemeinen niedrigere Drehgeschwindigkeiten erforderlich.
Um die geeignete Drehgeschwindigkeit für die in einer besonderen Vorrichtung herzustellenden Einkri·
stalle mit kreisförmigem Querschnitt zu bestimmen, wird ein Versuch bei einer relativ niedrigen Drehgeschwindigkeit
von z. B. 3 bis 5 Umdrehungen pro Minute durchgeführt und dabei der Kristallwinkel beobachtet.
Die Drehgeschwindigkeit von Kristallen in aufeinanderfolgenden Versuchen wird so lange gesteigert, bis der
Winkel θ so groß ist, daß die Längsachse 68 der Facette 64' senkrecht auf der Ebene steht, die durch die c-Achse
und Längsachse des Kristalls definiert ist (Fig.3d und
F i g. 2a). Diese Drehgeschwindigkeit ist für die Herstellung von Kristallen mit bestimmten Durchmessern in
der benutzten Vorrichtung geeignet.
Die Achse der länglichen Facette eines Kristalls 60 kann leicht gemäß der in Fig. 2b gezeigten Technik
bestimmt werden. Die Oberfläche des in Fig. 2b gezeigten Endteils des Kristalls wurde — wie beschrieben
— mit Schichtlinien markiert. Die Hauptachse 95 des Ellipsoids 97 entspricht der Hauptachse der
Fig.5 gezeigten Einkristall mit ellipsenförmigem Querschnitt beträgt der Winkel Θ 42°. Fig. 2a zeigt
einen Kristall mit kreisförmigem Querschnitt, der einen Winkel Θ von 90° hat und bei größerer Drehgeschwindigkeit
hergestellt wurde. In den folgenden Beispielen wird die Erfindung näher beschrieben.
Etwa 7000 g gereinigten Aluminiumoxidbruchs (Saphir) wurden in einen Iridiumtiegel gegeben, der einen
inneren Durchmesser von 12,7 cm, eine Wandstärke von
0,25 cm und eine Höhe von 25,4 cm hatte. Der Tiegel wurde in eine Induktionsheizspule gebracht, die 10
Wicklungen 19 aufwies und einen inneren Durchmesser von 24,1 cm hatte. Der Tiegel stand auf einem aus
gepreßtem Zirkoniumdioxidpulver bestehenden Sockel, wobei der Raum zwischen Spule und Tiegel auch mit
Zirkoniumdioxidpulver gefüllt war. Der Tiegel war ebenfalls in Zirkoniumdioxidpulver eingepackt. Die
Vorrichtung befand sich unter einer Glocke aus Aluminium, die oben eine Öffnung hatte. Eine etwa
600 ppm Sauerstoff enthaltende Stickstoffatmosphäre wurde in der Glocke aufrechterhalten. Die Induktionsheizspule wurde von einer bekannten Hochfrequenz-Induktionsheizeinheit
mit Energie versorgt, wobei die Energiezufuhr so lange gesteigert wurde, bis der
'induzierte Strom den Iridiumtiegel auf »Weißglut« erhitzte. Die vom Iridiumtiegel übertragene Wärme
schmolz dann die Aluminiumoxidstücke auf. Ein stabförmiger Keimkristall aus Alpha-Aluminiumoxid
mit r-Ebene-Orientierung und einem Durchmesser von 0,76 cm wurde dann durch die Öffnung in die Glocke so
weit eingeführt, bis der Kristall die Oberfläche der Schmelze berührte. Der Keimkristall wurde dann mit
einer Geschwindigkeit von 10 Umdrehungen pro Minute gedreht und mit einer Geschwindigkeit von
etwa 0,25 cm/Std. aus der Schmelze gezogen, was 124
Stunden dauerte. Auf diese Weise bildete sich eine längliche Kalotte mit kreisförmigem Querschnitt, wobei
der längste Durchmesser 63 cm, der kürzeste Durchmesser
dagegen 5,9 cm bei einer Länge von 29 cm betrug. Diese Kalotte war ein wasserheller Alpha-Aluminiumoxid-Einkristal!
mit kreisförmigem Querschnitt. Die Hauptachse der länglichen im Querschnitt gezeigten
Facette an der Spitze der Kalotte stand senkrecht auf der Ebene, die durch die ο Achse und die Längsachse
des Einkristalls bestimmt ist, wobei der Winkel Θ 90° ± 15" betrug.
Beispiel Il
Die Ausgangsbedingungen gleichen denen von Beispiel I. Der Keimkristall wurde dann bei einer
■5 Geschwindigkeit von 10 Umdrehungen pro Minute
gedreht und mit einer Ziehgeschwindigkeit von 0,25 cm/Std. aus der Schmelze gezogen, was 125
Stunden dauerte. Auf diese Weise bildete sich eine längliche Kalotte mit kreisförmigem Querschnitt, wobei
to der längste Durchmesser 6,1 cm, der kürzeste Durchmesser dagegen 5,8 cm bei einer Länge von 25,4 cm
betrug. Diese Kalotte war ein wasserheller Alpha-Aluminiumoxid-Einkristall
mit kreisförmigem Querschnitt. Die Hauptachse der länglichen im Querschnitt gczeigten
Facette an der Spitze der Kalotte stand senkrecht auf der Ebene, die durch die c-Achse und die Längsachse
des Einkristalls bestimmt ist, wobei der Winkel Θ 90° ± 15° betrug.
Beispiel III (Verglcichsbeispiel)
Die Ausgangsbedingungen gleichen denen von Beispiel I. Der Keimkristall wurde dann mit einer
Geschwindigkeit von 5 Umdrehungen pro Minute gedreht und mit einer Ziehgeschwindigkeit von etwa
0,25 cm/Std. aus der Schmelze gezogen, was 130 Stunden dauerte. Auf diese Weise bildete sich eine
längliche Kalotte mit ellipsenförmigem Querschnitt, wobei 'Jer längste Durchmesser 6,4 cm, der kürzeste
Durchmesser dagegen 5,4 cm bei einer Länge von 28 cm
JO betrug. Diese Kalotte war ein wasserheller Alpha-Aluminiumoxid-Einkristall.
Die Hauptachse der länglichen im Querschnitt gezeigten Facette an der Spitze der
Kalotte bildete einen Winkel von 45° mit der Ebene, die durch die c-Achse und die Längsachse des Einkristalls
bestimmt ist, wobei der Winkel Θ 45" ± 5° betrug.
Beispiel IV (Vergleichsbeispiel)
Die Ausgangsbedingungen gleichen denen von Beispiel I. Der Keimkristall wurde dann bei einer
Geschwindigkeit von 5 Umdrehungen pro Minute mit einer Ziehgeschwindigkeit von etwa 0,22 cm/Std. aus
der Schmelze gezogen, was 149 Stunden dauerte. Auf diese Weise bildete sich eine längliche Kalotte mit
ellipsenförmigem Querschnitt, wobei der längste Durchmesser 6,2 cm, der kürzeste Durchmesser dagegen
5,5 cm bei einer Länge von 29 cm betrug. Die;e Kalotte war ein wasserheüer Alpha-Aluminiumoxid-Einkristall.
Die Hauptachse der länglichen im Querschn tt gezeigten Facette an der Spitze der Kalotte bilcete einen
Winkel von 45° mit der Ebene, die durch die c Achse und die Längsachse des Einkristalls bestimmt ist, wobei
der Winkel 0 45° ± 15° betrug.
F i g. 7 zeigt Kurven für die Beispiele I bis IV, in denen
das Verhältnis vom kleinsten zum größten Durchmesser gegen die Länge des Einkristalls aufgetragen ist, wobei
die Länge des betreffenden Kristalls von der »Schulter« gemessen wurde (bei 90 der F i g. 3a).
Aus der in Fig.7 gezeigten Darstellung ist zu
entnehmen, daß die Querschnitte für Kristalle bis zu etwa 15,2 cm Länge in den Beispielen kreisförmig sind,
wobei das Verhältnis vom kleinsten zum größten Durchmesser 0,9 und größer ist Die Querschnitte der
Kristalle von etwa 15,2 cm Länge und größer (Beispie-Ie
III und IV) bei einer Geschwindigkeit von 5 Umdrehungen pro Minute sind eP.ipseniörmig, während
die erfindungsgemäßen Kristalle bei einer Geschwindigkeit von 10 Umdrehungen pro Minute (θ = 90°)
einen kreisförmigen Querschnitt bei Längen von 15,2 cm und größer aufwiesen.
Der Vorteil der vorliegenden Erfindung gegenüber dem Verfahren des US-Patentes 37 15 194 besteht darin,
daß die Drehgeschwindigkeit des stabförmigen Keimkristalls beim Erstarren und während des Kristailisierens
des Aluminiumoxids auf dem stabförmigen Keimkristall kontrolliert wird, wodurch ein Einkristall
mit r-Ebene-Orientierung und gleichmäßigem kreisförmigem
Querschnitt erhalten wird, wobei der längste Durchmesser des Kristalls höchstens 10% größer als
der kleinste Durchmesser ist. Ein weiterer Vorteil liegt darin, daß höhere Kristallwachstumsgeschwindigkeiten
erzielt werden, ohne daß die Qualität des Einkristalls nachteilig beeinflußt wird.
Hierzu 5 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zum Herstellen von AIpha-Aluminiumoxid-Einkristallen mit kreisförmigem Querschnitt und /--Ebene-Orientierung durch Ziehen aus einer auf wenigstens 2040°C erhitzten Aluminiumoxid-Schmelze mit einem rotierenden, stabförmigen Alpha-Aluminiurnoxid-Keimkristall in einer gegenüber der Schmelze chemisch inerten Atmosphäre, dadurch gekennzeichnet, daß der Keimkristall mit seiner Längsachse senkrecht zur r-Ebene orientiert und mit einer solchen Geschwindigkeit rotiert wird, daß das aus der Schmelze gezogene Ende (62) des Einkristalls (60) an seinem untersten Abschnitt zu einer länglichen, facettenförmigen Fläche (64) ausgebildet ist, dessen Achse (68) senkrecht zu der aus der c-Achse und der Längsachse (20) des Einkristalls (60) gebildeten Ebene (67) steht.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE2555610C3 true DE2555610C3 (de) | 1979-11-22 |
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Family Applications (1)
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- 1975-12-18 GB GB51773/75A patent/GB1530608A/en not_active Expired
- 1975-12-19 JP JP15074775A patent/JPS5612280B2/ja not_active Expired
- 1975-12-19 FR FR7539164A patent/FR2294747A1/fr active Granted
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JPS5187197A (de) | 1976-07-30 |
DE2555610A1 (de) | 1976-07-01 |
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FR2294747B1 (de) | 1982-03-19 |
FR2294747A1 (fr) | 1976-07-16 |
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Legal Events
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---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |