DE2555046A1 - Verfahren zur oxydativen nachbehandlung mit schwefelfarbstoffen gefaerbter oder bedruckter textilmaterialien - Google Patents
Verfahren zur oxydativen nachbehandlung mit schwefelfarbstoffen gefaerbter oder bedruckter textilmaterialienInfo
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Description
Verfahren zur oxydativen Nachbehandlung mit Schwefelfarbstoffen
gefärbter oder bedruckter Texti!materialien
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur oxydativen
Kachbehandlung mit Schwefel-, Küpen- oder Schwefelküpenlarbstoffen gefärbter oder bedruckter cellulosehaltiger Textilmaterialien
zur Entwicklung des Farbtons und zur Erzielung guter Echtheiten, bei dem die Färbungen bzw. Drucke bei Temperaturen
zwischen 20 und 1050C mit wäßrigen Lösungen von Verbindungen der allgemeinen Formel I
N-0-S0QMe ■
I 3 ' II
(D
worin
R Wasserstoff oder -SO3Me und
Me Wasserstoff oder ein Metall- oder Ammoniumkation
bedeutet oder deren Protonierungsprodukten nachbehandelt werden.
Schwefelfarbstoffe, die in wasser'unlöslicher Form bzw. der
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- % - Ref. 3053
-if.
reduzierten, färbefertigen, flüssigen Form bzw. als wasserlösliche
nicht faseraffine Thioschwefelsäuren im Handel sind, werden mit Reduktionsmitteln wie Natrium-sulfid, Natriumhydrogen-sulfid
oder Natrium-dithionit in alkalischem Bade in ihre wasserlösliche reduzierte, substantive Leucoform
überführt, die beim Färben bzw. Bedrucken auf die Cellulosefasern aufzieht.
Die Färbungen bzw. Drucke mit Schwefelfarbstoffen werden nach
dem Aufziehen des Farbstoffs und anschließendem Spülen zur Entwicklung des Farbtons und zur vollständigen Fixierung des
Farbstoffs oxydiert. Man nimmt an, daß die Merkapto-Gruppen hierbei zu Disulfid-Grupplerungen oxydiert werden. Im Falle
von Chinonimin-Farbstoffen wird außerdem die Leucoverbindung durch die Oxydation in die Chinonimin-Gruppierung umgewandelt,
ähnlich wie bei den Küpenfarbstoffen. Ähnliche Verhältnisse
liegen bei den Küpenfarbstoffen vor, bei denen die stabile oxydierte Form eine chinoide Struktur hat und damit wasserunlöslich ist, während die reduzierte, die Leucoform, eine hydrochinoide
Struktur hat und aufgrund der dann vorhandenen phenolischen OH-Gruppen in wäßrigem alkalischem Medium löslich
ist. Die Leucoform der Küpenfarbstoffe zieht auf die Faser auf und wird anschließend auf. der Faser wieder in die
wasserunlösliche chinoide Form zurückoxydiert.
Wie bei den Schwefelfarbstoffen ist die vollständige Rück-
• ·
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_ £ _ Ref. 3053
Oxydation ausschlaggebend für die Nuance und vor allen Dingen für die Echtheiten, insbesondere Naß- und Reibechtheit
der Färbungen und daher ein wichtiger Bestandteil des gesamten Färbeprozesses. Die gebräuchlichen Oxydationsmittel sind
Alkalibichromat/Essigsäure, Wasserstofiperoxyd und Peroxydverbindungen,
wie Natriumperborat oder Natriumpercarbonat. In neuer Zeit werden als Oxydationsmittel vorgeschlagen:
Alkalichlorit und -bromit, Kaliumjodat, Natriumtetrathionat
und Ammoniumpersulfat. Insbesondere bei Stapelartikeln ist
es auch üblich, die Färbung nur durch Spülen fertigzustellen. Hierbei wirkt der Luftsauerstoff als Oxydationsmittel.
Die Oxydation mit den genannten Chemikalien hat verschiedene
Nachteile: Wasserstoffperoxyd und seine Derivate verringern
in den meisten Fällen, insbesondere bei der Anwendung in alkalischem Medium, die Naßechtheit der Färbungen deutlich,
während bei Einsatz der Peroxide im sauren Medium die Oxydation relativ langsam verläuft, sL'umpfere Farbtöne erzielt
werden und die Gefahr von Faserschädigungen besteht, insbesondere bei Schwefelschwarzfärbungen. Man nimmt an, daß hierbei
der Oxydationsprozeß nicht bei der Disulfid-Stufe stehen
bleibt, sondern bis zur Bildung von Sulfonatgruppierungen,
die den Farbstoff leichter löslich machen und die schlechtere Naßechtheit verursachen, weitergeht. In anderen Fällen, insbesondere
bei Grünfärbungen mit Schwefelfarbstoffen wird durch
die Behandlung mit Wasserstoffperoxyd oder Perborat der Farbton
wesentlich blaustichiger. Beim Arbeiten mit Bichromat oder
- 4 - i
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Bichromat/Kupfersulfat treten zwar im allgemeinen keine Verschlechterungen
der Waschechtheit auf,1 dagegen muß man eine beachtliche Abtrübung des Farbtons in Kauf nehmen. Durch
einen neben der Oxydation stattfindenden Einbau von Chromatomen
in den Farbstoff unter Chelatbildung tritt eine Verhärtung bzw. Versprödung des gefärbten Fasermaterials ein, was zu
FestigkeitsverLüsten und Schwierigkeiten bei der Weiterverarbeitung
und Verwendung des gefärbten Materials führen kann. Ferner hat das Oxydieren mit Bichromat neben der bei einer
Anzahl von Farbstoffen auftretenden Hydrophobierung der gefärbten Materialien vor allem den Nachteil der Verunreinigung
der Abwässer mit toxischen Chrom-VI-Verbindungen, wodurch
diese Oxydationsmethode zunehmend durch gesetzliche Abwasserauflagen in Wegfall kommt.
Die Oxydation durch Luftsauerstoff durch "Verhängen" oder
entsprechend ausgiebige Spülprozesse verläuft relativ langsam bzw. ist mit hohem Wasserverbrauch verbunden und ist vor
allem bei Schwefelfarbstoffen meist unvollständig. Dies führt durch allmähliche Nachoxydation zu einer "Verlagerung", d. h.
einer Änderung des Farbtones, der Klarheit und auch der Farbstärke
der Färbung im Verlauf von Stunden bis zu mehreren Wochen. Außerdem besteht die Gefahr einer Migration des noch
reduzierten Farbstoffs beim Trocknen, woraus ungleichmäßige Färbungen resultieren.
Natriumchlorit hat den Nachteil; daß es in saurem Bereich
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_ \g _ Ref. 3053
die Färbungen bis zur Aufheilung oxydiert, andererseits in
alkaligepuffertem Medium der Oxydati.onseffekt träge ist und
deshalb erst nahe Kochtemperatur mit relativ hohen Konzentrationen an Natriumchlorit eintritt.
Natrium- bzw. Kaliumbromit hat den Nachteil, daß die Naßechtheiten
der Färbungen gegenüber solchen, die mit Bichromat oxydiert worden sind, merklich zurückstehen.
watrium- bzw. Kaliumjodat gibt im sauren Bereich gute Oxydationseffekte
mit Wasehechtheiten, wie etwa bei der Bichromatoxydation.
Der hohe Preis dieses Oxydationsmittels setzt im Interesse einer wirtschaftlichen Arbeitsweise eine genaue Kontrolle des
Arbeitsvorganges voraus und die Wirksamkeit ist sehr pH- und temperaturabhängig.
t m
Es wurde nun gefunden, daß man die Nachteile der bekannten Oxydationsprozesse vermeiden kann, wenn man die mit Schwefel-,
Küpen- oder Schwefelküpenfarbstoffen gefärbten oder bedruck-"ten Textilmaterialien zur Entwicklung des Farbtones bei Temperaturen
von 20 bis 1050C mit wäßrigen Lösungen von Verbindungen
der allgemeinen Formel I
N-0-S0,.Me (I)
I ·
ΪΙ
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- ff - Ref. 3053
R Wasserstoff oder -SOoMe und
Me Wasserstoff oder ein Metall- oder Ammoniumkation
bedeutet oder deren Protonierungsprodukten nachbehandelt werden.
Die allgemeine Formel I umfaßt die HydroxyJamido-O-schwefelsäure
N-O-SOoH und die
I 3 ■ II
Hydroxylamido-0,N-bisschwefelsäure
SO„H
I 3 ·
N-O-SOoH ' sowie deren
I 3
H Metallsalze
Als Metallkation kommen vorzugsweise Alkali- und Erdalkali- . kationen, insbesondere Natrium- oder Kaliumkationen in Betracht.
Sofern Me ein Proton bedeutet, d. h. die Sulfogruppe der erfindungsgemäß einzusetzenden Hydroxylamidoschwefel- bzw.
bisschwefelsäure in freier Form Vorliegen, können die Stickstoffatome durch starke Säuren wie beispielsweise Schwefelsäure
protoniert werden. Hierbei entstehen die entsprechenden Hydroxjiammoniumverbindungen,
- 7 -i
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il
SO4H
oder
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H ν» -N-O-SO0H
. I 3 H
SO4H
die ebenfalls für den erfindungsgemäßen Einsatz geeignet
sind. Hierbei kann anstelle des Hydrogensulfat- bzw. Sulfations
auch das Anion einer anderen starken Säure, wie bei
spielsweise Cl
NO.
oder H3PO4
stehen.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Nachbehandlungsverfahrens
wird das nach dem Färbeprozeß gespülte und eventuell durch Absaugen, Abquetschen oder Zentrifugieren teilentwässerte
Fasermaterial mit einer wäßrigen Lösung, die 0,5 - 10,0 Gew.% bezogen auf das Gewicht des zu oxydierenden gefärbten Fasermaterials,
einer Substanz der allgemeinen Formel I enthält bei Temperaturen zwischen 20 und 1050C nachbehandelt. Der pH-Wert
der Nachbehandlungsflotte kann in weiten Grenzen variiert wenden, zweckmäßigerweise arbeitet man im Bereich zwischen
pH 1 und pH 12, vorzugsweise bei pH 2 bis pH 10. Die Behandlung der gefärbten Fasermaterialien kann kontinuierlich oder diskontinuierlich
erfolgen auf den für derartige Behandlungsmethoden üblichen technischen Einrichtungen, bei denen die
Ware in der Nachbehandlungsflotfe in Bewegung gehalten wird
oder die Nachbehandlu.ngsf lotte die Ware durchströmt. So kann beispielsweise die Behandlung durch Umziehen in einer Lösung
der erfindungsgemäßen Oxydationsmittel erfolgen, wobei im
aligemeinen eine Behandlungsdauer von 1 bis 20, vorzugsweise
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5 bis 10 Minuten zweckmäßig ist. Die Nachbehandlung kann
aber auch durch Imprägnieren der Färbungen oder Drucke mit der Nachbehandlungsflotte beispielsweise durch Tauchen, anschließendes
Abquetschen der imprägnierten, beispielsweise getauchten Ware auf eine zusätzliche Flottenaufnahme von
5 bis 150 %, vorzugsweise 20 bis 100 % und anschließendes Dämpfen mit Normaldampf bei 100 bis 1050C während 5 bis 60
Sekunden, vorzugsweise während 20 bis 40 Sekunden erfolgen. Anstelle des Dämpfens kann die Behandlung auch in Waschabteilen
bei 40 bis 900C erfolgen. Bei Färbungen und Drucken mit Schwefelfarbstoffen kann die Behandlung mit waschaktiven
Substanzen nach der Oxydation entfallen.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Nachoxydation ist grundsätzlich
für Färbungen und Drucke aller Schwefel-, Küpen- und Schwef elküpen.f arbstof fe anwendbar. Beispiele für Schwefelfarbstoffe,
deren Färbungen und Drucke erfindungsgemäß nachbehandelt werden können, sind:
C.I. Sulphur Blue 15
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- # - Ref. 3053
C.I. Sulphur Blue 7 ' ήή%
C.I. Sulphur Yellow C.I. Sulphur Red 3 C.I. Sulphur Green 5 C.I. Sulphur Brown C.I. Sulphur Brown
C.I. Sulphur Brown C.I. Sulphur Brown 5 C.I. Sulphur Red 7 C.I. Sulphur Green 2 C.I. Sulphur Green 3
Beispiele für Küpenfarbstoffe und Schwefelküpenfarbstoffe, deren Färbungen und Drucke nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
oxydiert werden können, sind: C.I. Vat Yellow 33 C.I. Vat Violet 17
C.I. Vat Green 33 CIi Vat Blue 38
CI. Vat Green 4 CI. Vat Blue 25 CI. Vat Red 14
CI. Vat Red 15 CI. Vat Red 6 CI. Vat Violet 3
C.I. Vat Blue 43
-
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- KT - Ref. 3053
Ansteile der in der Tabelle auf Seite 8 genannten Schwefelfarbstoffe
können deren wasserlösliche, Thioschwefelsäuregruppon
enthaltende Umsetzungsprodukte mit Natriumsulfit oder die durch Anreduktion mit Natriumsulfid herstellbaren,
dispergierbaren Schwefelfarbstoffe eingesetzt und nach dem
er ιindungsgemäßen Verfahren oxydiert werden.
Die eriindungsgemäß einzusetzenden Oxydationsmittel der allgemeinen
Formel I haben den Vorteil, daß man hohe Oxydationsgeschwindigkeiten erreicht, trotzdem eine gleichmäßige Oxydation
erzielt und bei Überdosierung keine Echtheitsverschlech terungen erhält. Die Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Oxydationsmittel
ist weitgehend unabhängig vom pH-Wert. Die erfindungsgemäß
nachoxydierten Färbungen weisen eine hohe Naßechtheit auf, selbst bei Anwendung verschärfter Verfahrensbedingungen wie beispielsweise erhöhter Konzentration des
Oxydationsmittels oder höhere Arbeitstemperatur und eine klare nicht abgetrübte Nuance. E-ine Verschlechterung des Warengriffs, der Geschmeidigkeit und der Benetzbarkeit wird vermieden und, was besonders beim Nachbehandeln von Schwefelschwarzfärbungen
gravierend ins Gewicht fällt, eine Faserschädigung wird vermieden. Die folgenden Ausführungsbeispiele
veranschaulichen das erfindung-sgemäße Verfahren.
Ein Baumwollgewebe wird nach dem Klotz-Dämpf-Verfahren gefärbt
mit ' *
• ι
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Uef.
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60 g/1 C.I. SoLubilised Sulphur Yellow 5
15 g/l Natriumcarbonat calc. · 12,6 g/l Natriumsulihydrat (100 %ig)
2 ml/1 eines anionischem Netzmittels auf Basis von Alkylarylsulfonat
d. h. mit der angegebenen Flotte bei ca. 20°C getränkt und abgequetscht ("geklotzt") und einer Sattdampfbehandlung von
45 Sekunden Dauer bei etwa 105 C unterzogen. Danach wird mit kaltem Wasser gespült, abgequetscht und mit einer wäßri
gen Lösung von 2 % Hydroxy Lnrnido-O-schwef elsäure 2 Minuten
bei 90 C behandelt, mit heißem und kaltem Wasser gespült und getrocknet.
Es werden ein klarer Farbton und bessere Naßechtheiten als
mit anderen üblichen Oxydationsmitteln erzielt.
In einem Stranggarnfärbeapparat wird färbefertiges Baumwollgarn
bei einem Flottenverhältnis von 1 : 10 mit einer Flotte aus
4 % Sulphur Green 3
4 g/l Natriumcarbonat, 'calc.
0,8 g/l Natriumsulfhydrat (100 %ig) 10 g/l Natriumsulfat, calc.
0,5ml/l eines anionischen Netzmittels auf Basis von Alkansulfonat
- 12 - :
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- 'Π - Ref. 3053
gefärbt, indem der Färbeapparat mit dem Garnmaterial und
der Flotte beschickt wird, ca. 10 Minuten bei 30 bis 400C
behandelt wird, in ca. 20 Minuten auf 900C erwärmt und 30
Minuten bei dieser Temperatur gefärbt wird. Danach wird die Färbeflotte durch Kaltwasserzulauf bis auf ca. 30 bis
40 C abgekühlt, abgelassen und durch erneuten Kaltwasserzulauf klargespült.
Die Oxydation erfolgt anschließend durch 5-minütiges Behandeln bei 900C mit einer Flotte aus 1,0 % Hydroxylamido-0-schwefelsäure
und anschließendem heißen und kalten Spülen. Danach wird abgesaugt und getrocknet. Man erhält eine klare
blaugrüne Färbung mit hervorragender Saugfähigkeit.
Ein ßaumwollgewebe wird nach dem Einbad-Klotz-Dämpfverfahren
gefärbt mit
30 g/l C.I. Vat Blue 43.
35 g/l Natronlauge 38°Be
33 g/l Natriumdithionit
35 g/l Natronlauge 38°Be
33 g/l Natriumdithionit
2 ml/1 eines anionischen Netzmittels auf Basis von langkettigen Alkylsulfaten
d. h. mit der angegebenen Flotte bei ca. 20 C getränkt und abgequetscht ("geklotzt") und 45 Sekunden bei ca. 105 C einer
Sattdampfbehandlung unter Luftausschluß unterzogen. Anschließend wird mit kaltem Wasser gespült, abgequetscht und
- 13 -
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mit einer wäßrigen Lösung von 1, ;>
% llydroxylnmido-O-schwe-IeJ:säure
2 Minuten bei 60 C behandelt, mit heißem und kaltem Wasser gespült und getrocknet.
i-Js wird das volle blau der Schwel elkünen farbstoffe erhalten,
lodoch etwas röter und mit besseren Naßechtheiten als mit
anderen üblichen Oxydationsmitteln. Wird anstelle der Hydroxyl amido-ü-schwefeisäure die gleiche Menge Hydroxylamido-0,N-bisschweι
ölsäure bzw. das durch elektrolytische Reduktion von oalpetersäure in schwelelsaurer Lösung unter Verwendung einer
Out'cksilberkathode entstehende Produkt der vermutlichen
ti'ormel (IIO^SONl!«) 0^4 eingesetzt, so erhält man ein ähnliches
Ergebnis.
ueispiel 4
Eine Färbung auf Baumwollgewebe nach dem Pad-Steam-Verfahren
kann folgendermaßen hergestellt werden:Mit einer Klotzfbtte
40 g/l C.I. Vat Yellow 20 Colloisol und 2 ml/1 eines anionischen .Netzmittels auf Basis
von SuIfobernsteinsäuredialky!ester
wird das Gewebe in breiter Form mit einer Flottenaufnahme von 80 % kontinuierlich kalt getränkt und abgequetscht und in einem
geeigneten Trockenaggre;»at (z. B. Hotflue) getrocknet. Anschließend
wird das Gewebe mit einer Flotte aus
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255504%'
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60 ml/1 Natronlauge 38°Be
40 g/1 Natriumdithionit
20 g/l Natriumsulfat calc. oder Natriumchlorid
getränkt, abgequetscht (Flottenauinähme 80 bis 100'%) und
aui kürzestem Weg einer luftfreien Dampfbehandlung von ca.
4i5 Sekunden bei 102 bis 105 C unterzogen. Danach wird das gedämpfte Gewebe über einen "Luftgang" in eine Breitwaschmaschine
eingeführt, in der zuerst ein gründlicher Spülprozeß (mit fließendem kaltem Wassei*) und im Anschluß daran die
Oxydation erfolgt, und zwar mit einer wäßrigen Lösung von 2 g/l Ilydroxylamido-O-schweielsäure, in 2 Kästen der Maschine
bei 700C. Danach wird gründlich gespült und dann in zwei
oder drei Abteilen mit 2 g/l Natriumcarbonat und 5 g/l eines geeigneten synthetischen Waschmittels kochend behandelt. Abschließend
wird heiß und kalt gespült und getrocknet.
Man erhält ein volles Gelb mit hervorragenden Echtheiten.
Ein gut vorbereitetes, saugfähiges Gewebe aus reiner Baumwolle
wird nach dem Küpenklotz-Dämpfverfahren durch Tränken
und Abquetschen mit einer Flotte* aus
50 g/l C.I. Vat Brown 17 Colloisol 100 g/l Natronlauge 38°Be
80 g/l Natriutndithionit
*
•t
•t
- 15 -:
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ORIGINAL INSPECTED
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mit einer Flottenaufnahme von 80 % gefärbt und sofort bei
102 bis 1030C einer luftfreien Dampfbehandlung von 45 Sekunden
unterzogen. Anschließend wird nach einem "I.uf tgang"
in einer Waschmaschine gespült und bei 60 C 20 Sekunden mit 1,5 g/l liydroxylamido-0-schwefelsäure oxydiert. Die Fertigstellung
erfolgt durch gründliches Spülen und kochendes Behandeln mit 2 g/l Natriumcarbonat und 5 g/l eines geeigneten
synthetischen Waschmittels mit anschließendem kalten und heißen Spülen und Trocknen.
Dio Färbung hat einen satten, dunkelbraunen Farbton und besitzt
hervorragende Echtheiten.
Bei spiel 6
Ein färbefertiges Baumwollgarn wird auf einem Garnfärbeapparat
im !''lottenverhältnis 1 : 12 in einer Flotte folgender Zu
sammensetzung
8,0 % Sulphur Black 1 .
8,0 g/l Natriumcarbonat, calc.
2,5 g/l Natriumsulfhydrat (100 %ig) 20,0 g/l Natriumsulfat
0,5 g/l eines anionischen Netzmittels auf Basis von Alkylarylsulfbnat,
in 20 Minuten von 500C auf 900C erwärmt und 30 Minuten bei
dieser Temperatur gehalten, wobei man die Flotte durch das Garnmaterial zirkulieren läßt. D*anach wird die Färbeflotte
-16- " ;
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durch Zufuhr von kaltem Wasser auf ca. 500C abgekühlt und
durch weiteren Kaltwasserzulauf klargespült.
Das gefärbte Garn wird anschließend durch eine 5-minütige
Behandlung bei 90°C mit einer Flotte aus 2 % Hydroxylamido-O-schwefelsäure,
die mit Natriumcarbonat auf pH 10 eingestellt wurde, oxydiert. Nach heißem und kaltem Spülen wird abgesaugt
und getrocknet.
Das gefärbte Garn besitzt gegenüber einem z. B. mit H0O0/
& Cd
Essigsäure oxydierten, sonst aber analog gefärbten Garn eine deutlich verbesserte Lagerbeständigkeit.
- 17 :-
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Claims (7)
1. Verfahren zur oxydativen Nachbehandlung mit Schwefel-, Küpen- oder Schwefelküpenfarbstoffen gefärbter oder bedruckter
cellulosehaltiger Textilmaterialien zur Entwicklung des Farbtons und zur Erzielung guter Echtheiten,
dadurch gekennzeichnet, daß die Färbungen bzw. Drucke bei Temperaturen zwischen 20 und 105 C mit wäßrigen Lösungen
von Verbindungen der allgemeinen Formel I
N-0-S0QMe (I)
I 3
H
H
worin
R Wasserstoff oder -SO3Me und
Me Wasserstoff oder ein Metall- oder Ammoniumkation bedeutet oder deren Protonierungsprodukten nachbehandelt
werden.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mit wäßrigen Lösungen von Verbindungen der Formel I,
worin Me ein Alkali- oder Erd'alkalikation bedeutet, nachbehandelt
wird.
3. Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß mit wäßrigen Lösungen von Verbindungen der Formel I, worin Me ein Natrium- oder Kaliumkation bedeutet,
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Kef. 3053 nachbehandeLt wird.
4. Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß mit wäßrigen Lösungen von Verbindungen der Formel I, worin Me Wasserstoff bedeutet, oder deren Proton
Lerungsprodukten nachbehandelt wird.
5. Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 bis 4 ,dadurch gekennzeichnet,
daß die Nachbehandlung der Färbungen in der wäßrigen Lösung bei Temperaturen von 40 bis 90 C erfolgt.
6. Verfahren premäß den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die.Behandlung durch Klotzen der Färbung mit der wäßrigen Lösung und anschließendes Dämpfen bei
100 bis 1050C erfolgt.
7. Verfahren pemäß den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekenn-
« zeichnet, daß die wäßrige Lösung 0,5 bis 10 Gew.%, bezogen
auf das Gewicht des zu oxydierenden, gefärbten Fasermaterials einer Verbindung der Formel I oder deren Protonierungsprodukte
enthält.
70982 3/1013
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