DE2555046A1 - Verfahren zur oxydativen nachbehandlung mit schwefelfarbstoffen gefaerbter oder bedruckter textilmaterialien - Google Patents

Verfahren zur oxydativen nachbehandlung mit schwefelfarbstoffen gefaerbter oder bedruckter textilmaterialien

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DE2555046A1
DE2555046A1 DE19752555046 DE2555046A DE2555046A1 DE 2555046 A1 DE2555046 A1 DE 2555046A1 DE 19752555046 DE19752555046 DE 19752555046 DE 2555046 A DE2555046 A DE 2555046A DE 2555046 A1 DE2555046 A1 DE 2555046A1
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    • D06P1/00General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed
    • D06P1/22General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed using vat dyestuffs including indigo
    • D06P1/222Oxidising agents

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Description

Verfahren zur oxydativen Nachbehandlung mit Schwefelfarbstoffen gefärbter oder bedruckter Texti!materialien
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur oxydativen Kachbehandlung mit Schwefel-, Küpen- oder Schwefelküpenlarbstoffen gefärbter oder bedruckter cellulosehaltiger Textilmaterialien zur Entwicklung des Farbtons und zur Erzielung guter Echtheiten, bei dem die Färbungen bzw. Drucke bei Temperaturen zwischen 20 und 1050C mit wäßrigen Lösungen von Verbindungen der allgemeinen Formel I
N-0-S0QMe ■ I 3 ' II
(D
worin
R Wasserstoff oder -SO3Me und
Me Wasserstoff oder ein Metall- oder Ammoniumkation
bedeutet oder deren Protonierungsprodukten nachbehandelt werden.
Schwefelfarbstoffe, die in wasser'unlöslicher Form bzw. der
7 09823/1013
- % - Ref. 3053
-if.
reduzierten, färbefertigen, flüssigen Form bzw. als wasserlösliche nicht faseraffine Thioschwefelsäuren im Handel sind, werden mit Reduktionsmitteln wie Natrium-sulfid, Natriumhydrogen-sulfid oder Natrium-dithionit in alkalischem Bade in ihre wasserlösliche reduzierte, substantive Leucoform überführt, die beim Färben bzw. Bedrucken auf die Cellulosefasern aufzieht.
Die Färbungen bzw. Drucke mit Schwefelfarbstoffen werden nach dem Aufziehen des Farbstoffs und anschließendem Spülen zur Entwicklung des Farbtons und zur vollständigen Fixierung des Farbstoffs oxydiert. Man nimmt an, daß die Merkapto-Gruppen hierbei zu Disulfid-Grupplerungen oxydiert werden. Im Falle von Chinonimin-Farbstoffen wird außerdem die Leucoverbindung durch die Oxydation in die Chinonimin-Gruppierung umgewandelt, ähnlich wie bei den Küpenfarbstoffen. Ähnliche Verhältnisse liegen bei den Küpenfarbstoffen vor, bei denen die stabile oxydierte Form eine chinoide Struktur hat und damit wasserunlöslich ist, während die reduzierte, die Leucoform, eine hydrochinoide Struktur hat und aufgrund der dann vorhandenen phenolischen OH-Gruppen in wäßrigem alkalischem Medium löslich ist. Die Leucoform der Küpenfarbstoffe zieht auf die Faser auf und wird anschließend auf. der Faser wieder in die wasserunlösliche chinoide Form zurückoxydiert.
Wie bei den Schwefelfarbstoffen ist die vollständige Rück-
• ·
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_ £ _ Ref. 3053
Oxydation ausschlaggebend für die Nuance und vor allen Dingen für die Echtheiten, insbesondere Naß- und Reibechtheit der Färbungen und daher ein wichtiger Bestandteil des gesamten Färbeprozesses. Die gebräuchlichen Oxydationsmittel sind Alkalibichromat/Essigsäure, Wasserstofiperoxyd und Peroxydverbindungen, wie Natriumperborat oder Natriumpercarbonat. In neuer Zeit werden als Oxydationsmittel vorgeschlagen: Alkalichlorit und -bromit, Kaliumjodat, Natriumtetrathionat und Ammoniumpersulfat. Insbesondere bei Stapelartikeln ist es auch üblich, die Färbung nur durch Spülen fertigzustellen. Hierbei wirkt der Luftsauerstoff als Oxydationsmittel.
Die Oxydation mit den genannten Chemikalien hat verschiedene Nachteile: Wasserstoffperoxyd und seine Derivate verringern in den meisten Fällen, insbesondere bei der Anwendung in alkalischem Medium, die Naßechtheit der Färbungen deutlich, während bei Einsatz der Peroxide im sauren Medium die Oxydation relativ langsam verläuft, sL'umpfere Farbtöne erzielt werden und die Gefahr von Faserschädigungen besteht, insbesondere bei Schwefelschwarzfärbungen. Man nimmt an, daß hierbei der Oxydationsprozeß nicht bei der Disulfid-Stufe stehen bleibt, sondern bis zur Bildung von Sulfonatgruppierungen, die den Farbstoff leichter löslich machen und die schlechtere Naßechtheit verursachen, weitergeht. In anderen Fällen, insbesondere bei Grünfärbungen mit Schwefelfarbstoffen wird durch die Behandlung mit Wasserstoffperoxyd oder Perborat der Farbton wesentlich blaustichiger. Beim Arbeiten mit Bichromat oder
- 4 - i
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- * - Ref. 3053
Bichromat/Kupfersulfat treten zwar im allgemeinen keine Verschlechterungen der Waschechtheit auf,1 dagegen muß man eine beachtliche Abtrübung des Farbtons in Kauf nehmen. Durch einen neben der Oxydation stattfindenden Einbau von Chromatomen in den Farbstoff unter Chelatbildung tritt eine Verhärtung bzw. Versprödung des gefärbten Fasermaterials ein, was zu FestigkeitsverLüsten und Schwierigkeiten bei der Weiterverarbeitung und Verwendung des gefärbten Materials führen kann. Ferner hat das Oxydieren mit Bichromat neben der bei einer Anzahl von Farbstoffen auftretenden Hydrophobierung der gefärbten Materialien vor allem den Nachteil der Verunreinigung der Abwässer mit toxischen Chrom-VI-Verbindungen, wodurch diese Oxydationsmethode zunehmend durch gesetzliche Abwasserauflagen in Wegfall kommt.
Die Oxydation durch Luftsauerstoff durch "Verhängen" oder entsprechend ausgiebige Spülprozesse verläuft relativ langsam bzw. ist mit hohem Wasserverbrauch verbunden und ist vor allem bei Schwefelfarbstoffen meist unvollständig. Dies führt durch allmähliche Nachoxydation zu einer "Verlagerung", d. h. einer Änderung des Farbtones, der Klarheit und auch der Farbstärke der Färbung im Verlauf von Stunden bis zu mehreren Wochen. Außerdem besteht die Gefahr einer Migration des noch reduzierten Farbstoffs beim Trocknen, woraus ungleichmäßige Färbungen resultieren.
Natriumchlorit hat den Nachteil; daß es in saurem Bereich
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_ \g _ Ref. 3053
die Färbungen bis zur Aufheilung oxydiert, andererseits in alkaligepuffertem Medium der Oxydati.onseffekt träge ist und deshalb erst nahe Kochtemperatur mit relativ hohen Konzentrationen an Natriumchlorit eintritt.
Natrium- bzw. Kaliumbromit hat den Nachteil, daß die Naßechtheiten der Färbungen gegenüber solchen, die mit Bichromat oxydiert worden sind, merklich zurückstehen.
watrium- bzw. Kaliumjodat gibt im sauren Bereich gute Oxydationseffekte mit Wasehechtheiten, wie etwa bei der Bichromatoxydation.
Der hohe Preis dieses Oxydationsmittels setzt im Interesse einer wirtschaftlichen Arbeitsweise eine genaue Kontrolle des Arbeitsvorganges voraus und die Wirksamkeit ist sehr pH- und temperaturabhängig.
t m
Es wurde nun gefunden, daß man die Nachteile der bekannten Oxydationsprozesse vermeiden kann, wenn man die mit Schwefel-, Küpen- oder Schwefelküpenfarbstoffen gefärbten oder bedruck-"ten Textilmaterialien zur Entwicklung des Farbtones bei Temperaturen von 20 bis 1050C mit wäßrigen Lösungen von Verbindungen der allgemeinen Formel I
N-0-S0,.Me (I)
I ·
ΪΙ
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- ff - Ref. 3053
R Wasserstoff oder -SOoMe und
Me Wasserstoff oder ein Metall- oder Ammoniumkation
bedeutet oder deren Protonierungsprodukten nachbehandelt werden.
Die allgemeine Formel I umfaßt die HydroxyJamido-O-schwefelsäure
N-O-SOoH und die
I 3 ■ II
Hydroxylamido-0,N-bisschwefelsäure
SO„H
I 3 ·
N-O-SOoH ' sowie deren
I 3
H Metallsalze
Als Metallkation kommen vorzugsweise Alkali- und Erdalkali- . kationen, insbesondere Natrium- oder Kaliumkationen in Betracht. Sofern Me ein Proton bedeutet, d. h. die Sulfogruppe der erfindungsgemäß einzusetzenden Hydroxylamidoschwefel- bzw. bisschwefelsäure in freier Form Vorliegen, können die Stickstoffatome durch starke Säuren wie beispielsweise Schwefelsäure protoniert werden. Hierbei entstehen die entsprechenden Hydroxjiammoniumverbindungen,
- 7 -i
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il
SO4H
oder
Ref. 3053
H ν» -N-O-SO0H . I 3 H
SO4H
die ebenfalls für den erfindungsgemäßen Einsatz geeignet sind. Hierbei kann anstelle des Hydrogensulfat- bzw. Sulfations auch das Anion einer anderen starken Säure, wie bei
spielsweise Cl
NO.
oder H3PO4
stehen.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Nachbehandlungsverfahrens wird das nach dem Färbeprozeß gespülte und eventuell durch Absaugen, Abquetschen oder Zentrifugieren teilentwässerte Fasermaterial mit einer wäßrigen Lösung, die 0,5 - 10,0 Gew.% bezogen auf das Gewicht des zu oxydierenden gefärbten Fasermaterials, einer Substanz der allgemeinen Formel I enthält bei Temperaturen zwischen 20 und 1050C nachbehandelt. Der pH-Wert der Nachbehandlungsflotte kann in weiten Grenzen variiert wenden, zweckmäßigerweise arbeitet man im Bereich zwischen pH 1 und pH 12, vorzugsweise bei pH 2 bis pH 10. Die Behandlung der gefärbten Fasermaterialien kann kontinuierlich oder diskontinuierlich erfolgen auf den für derartige Behandlungsmethoden üblichen technischen Einrichtungen, bei denen die Ware in der Nachbehandlungsflotfe in Bewegung gehalten wird oder die Nachbehandlu.ngsf lotte die Ware durchströmt. So kann beispielsweise die Behandlung durch Umziehen in einer Lösung der erfindungsgemäßen Oxydationsmittel erfolgen, wobei im aligemeinen eine Behandlungsdauer von 1 bis 20, vorzugsweise
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Ref. 3053
5 bis 10 Minuten zweckmäßig ist. Die Nachbehandlung kann aber auch durch Imprägnieren der Färbungen oder Drucke mit der Nachbehandlungsflotte beispielsweise durch Tauchen, anschließendes Abquetschen der imprägnierten, beispielsweise getauchten Ware auf eine zusätzliche Flottenaufnahme von 5 bis 150 %, vorzugsweise 20 bis 100 % und anschließendes Dämpfen mit Normaldampf bei 100 bis 1050C während 5 bis 60 Sekunden, vorzugsweise während 20 bis 40 Sekunden erfolgen. Anstelle des Dämpfens kann die Behandlung auch in Waschabteilen bei 40 bis 900C erfolgen. Bei Färbungen und Drucken mit Schwefelfarbstoffen kann die Behandlung mit waschaktiven Substanzen nach der Oxydation entfallen.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Nachoxydation ist grundsätzlich für Färbungen und Drucke aller Schwefel-, Küpen- und Schwef elküpen.f arbstof fe anwendbar. Beispiele für Schwefelfarbstoffe, deren Färbungen und Drucke erfindungsgemäß nachbehandelt werden können, sind:
C.I. Sulphur Yellow 4 C.I. Sulphur Yellow 2 C.I. Sulphur Brown 16 C.I. Sulphur Blue 10
C.I. Sulphur Blue 15
C.I. Sulphur Blue 11 C.I. Sulphur Blue 1, 3, 5, 4 C.I. Sulphur Black 8
709823/101 3
- # - Ref. 3053
C.I. Sulphur Blue 7 ' ήή% C.I. Sulphur Yellow C.I. Sulphur Red 3 C.I. Sulphur Green 5 C.I. Sulphur Brown C.I. Sulphur Brown C.I. Sulphur Brown C.I. Sulphur Brown 5 C.I. Sulphur Red 7 C.I. Sulphur Green 2 C.I. Sulphur Green 3
Beispiele für Küpenfarbstoffe und Schwefelküpenfarbstoffe, deren Färbungen und Drucke nach dem erfindungsgemäßen Verfahren oxydiert werden können, sind: C.I. Vat Yellow 33 C.I. Vat Violet 17 C.I. Vat Green 33 CIi Vat Blue 38 CI. Vat Green 4 CI. Vat Blue 25 CI. Vat Red 14 CI. Vat Red 15 CI. Vat Red 6 CI. Vat Violet 3
C.I. Vat Blue 43
-
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- KT - Ref. 3053
Ansteile der in der Tabelle auf Seite 8 genannten Schwefelfarbstoffe können deren wasserlösliche, Thioschwefelsäuregruppon enthaltende Umsetzungsprodukte mit Natriumsulfit oder die durch Anreduktion mit Natriumsulfid herstellbaren, dispergierbaren Schwefelfarbstoffe eingesetzt und nach dem er ιindungsgemäßen Verfahren oxydiert werden.
Die eriindungsgemäß einzusetzenden Oxydationsmittel der allgemeinen Formel I haben den Vorteil, daß man hohe Oxydationsgeschwindigkeiten erreicht, trotzdem eine gleichmäßige Oxydation erzielt und bei Überdosierung keine Echtheitsverschlech terungen erhält. Die Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Oxydationsmittel ist weitgehend unabhängig vom pH-Wert. Die erfindungsgemäß nachoxydierten Färbungen weisen eine hohe Naßechtheit auf, selbst bei Anwendung verschärfter Verfahrensbedingungen wie beispielsweise erhöhter Konzentration des Oxydationsmittels oder höhere Arbeitstemperatur und eine klare nicht abgetrübte Nuance. E-ine Verschlechterung des Warengriffs, der Geschmeidigkeit und der Benetzbarkeit wird vermieden und, was besonders beim Nachbehandeln von Schwefelschwarzfärbungen gravierend ins Gewicht fällt, eine Faserschädigung wird vermieden. Die folgenden Ausführungsbeispiele veranschaulichen das erfindung-sgemäße Verfahren.
Beispiel 1
Ein Baumwollgewebe wird nach dem Klotz-Dämpf-Verfahren gefärbt mit ' *
• ι
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Uef. 3053
60 g/1 C.I. SoLubilised Sulphur Yellow 5 15 g/l Natriumcarbonat calc. · 12,6 g/l Natriumsulihydrat (100 %ig) 2 ml/1 eines anionischem Netzmittels auf Basis von Alkylarylsulfonat
d. h. mit der angegebenen Flotte bei ca. 20°C getränkt und abgequetscht ("geklotzt") und einer Sattdampfbehandlung von 45 Sekunden Dauer bei etwa 105 C unterzogen. Danach wird mit kaltem Wasser gespült, abgequetscht und mit einer wäßri gen Lösung von 2 % Hydroxy Lnrnido-O-schwef elsäure 2 Minuten bei 90 C behandelt, mit heißem und kaltem Wasser gespült und getrocknet.
Es werden ein klarer Farbton und bessere Naßechtheiten als mit anderen üblichen Oxydationsmitteln erzielt.
Beispiel 2
In einem Stranggarnfärbeapparat wird färbefertiges Baumwollgarn bei einem Flottenverhältnis von 1 : 10 mit einer Flotte aus
4 % Sulphur Green 3
4 g/l Natriumcarbonat, 'calc.
0,8 g/l Natriumsulfhydrat (100 %ig) 10 g/l Natriumsulfat, calc.
0,5ml/l eines anionischen Netzmittels auf Basis von Alkansulfonat
- 12 - :
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- 'Π - Ref. 3053
gefärbt, indem der Färbeapparat mit dem Garnmaterial und der Flotte beschickt wird, ca. 10 Minuten bei 30 bis 400C behandelt wird, in ca. 20 Minuten auf 900C erwärmt und 30 Minuten bei dieser Temperatur gefärbt wird. Danach wird die Färbeflotte durch Kaltwasserzulauf bis auf ca. 30 bis 40 C abgekühlt, abgelassen und durch erneuten Kaltwasserzulauf klargespült.
Die Oxydation erfolgt anschließend durch 5-minütiges Behandeln bei 900C mit einer Flotte aus 1,0 % Hydroxylamido-0-schwefelsäure und anschließendem heißen und kalten Spülen. Danach wird abgesaugt und getrocknet. Man erhält eine klare blaugrüne Färbung mit hervorragender Saugfähigkeit.
Beispiel 3
Ein ßaumwollgewebe wird nach dem Einbad-Klotz-Dämpfverfahren gefärbt mit
30 g/l C.I. Vat Blue 43.
35 g/l Natronlauge 38°Be
33 g/l Natriumdithionit
2 ml/1 eines anionischen Netzmittels auf Basis von langkettigen Alkylsulfaten
d. h. mit der angegebenen Flotte bei ca. 20 C getränkt und abgequetscht ("geklotzt") und 45 Sekunden bei ca. 105 C einer Sattdampfbehandlung unter Luftausschluß unterzogen. Anschließend wird mit kaltem Wasser gespült, abgequetscht und
- 13 -
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lief. 3053
mit einer wäßrigen Lösung von 1, ;> % llydroxylnmido-O-schwe-IeJ:säure 2 Minuten bei 60 C behandelt, mit heißem und kaltem Wasser gespült und getrocknet.
i-Js wird das volle blau der Schwel elkünen farbstoffe erhalten, lodoch etwas röter und mit besseren Naßechtheiten als mit anderen üblichen Oxydationsmitteln. Wird anstelle der Hydroxyl amido-ü-schwefeisäure die gleiche Menge Hydroxylamido-0,N-bisschweι ölsäure bzw. das durch elektrolytische Reduktion von oalpetersäure in schwelelsaurer Lösung unter Verwendung einer Out'cksilberkathode entstehende Produkt der vermutlichen ti'ormel (IIO^SONl!«) 0^4 eingesetzt, so erhält man ein ähnliches Ergebnis.
ueispiel 4
Eine Färbung auf Baumwollgewebe nach dem Pad-Steam-Verfahren kann folgendermaßen hergestellt werden:Mit einer Klotzfbtte
40 g/l C.I. Vat Yellow 20 Colloisol und 2 ml/1 eines anionischen .Netzmittels auf Basis von SuIfobernsteinsäuredialky!ester
wird das Gewebe in breiter Form mit einer Flottenaufnahme von 80 % kontinuierlich kalt getränkt und abgequetscht und in einem geeigneten Trockenaggre;»at (z. B. Hotflue) getrocknet. Anschließend wird das Gewebe mit einer Flotte aus
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255504%'
Ref. 3053
60 ml/1 Natronlauge 38°Be
40 g/1 Natriumdithionit
20 g/l Natriumsulfat calc. oder Natriumchlorid
getränkt, abgequetscht (Flottenauinähme 80 bis 100'%) und aui kürzestem Weg einer luftfreien Dampfbehandlung von ca. 4i5 Sekunden bei 102 bis 105 C unterzogen. Danach wird das gedämpfte Gewebe über einen "Luftgang" in eine Breitwaschmaschine eingeführt, in der zuerst ein gründlicher Spülprozeß (mit fließendem kaltem Wassei*) und im Anschluß daran die Oxydation erfolgt, und zwar mit einer wäßrigen Lösung von 2 g/l Ilydroxylamido-O-schweielsäure, in 2 Kästen der Maschine bei 700C. Danach wird gründlich gespült und dann in zwei oder drei Abteilen mit 2 g/l Natriumcarbonat und 5 g/l eines geeigneten synthetischen Waschmittels kochend behandelt. Abschließend wird heiß und kalt gespült und getrocknet.
Man erhält ein volles Gelb mit hervorragenden Echtheiten.
Beispiel 5
Ein gut vorbereitetes, saugfähiges Gewebe aus reiner Baumwolle wird nach dem Küpenklotz-Dämpfverfahren durch Tränken und Abquetschen mit einer Flotte* aus
50 g/l C.I. Vat Brown 17 Colloisol 100 g/l Natronlauge 38°Be
80 g/l Natriutndithionit
*
•t
- 15 -: 709823/1013
ORIGINAL INSPECTED
Ref. 3053
mit einer Flottenaufnahme von 80 % gefärbt und sofort bei 102 bis 1030C einer luftfreien Dampfbehandlung von 45 Sekunden unterzogen. Anschließend wird nach einem "I.uf tgang" in einer Waschmaschine gespült und bei 60 C 20 Sekunden mit 1,5 g/l liydroxylamido-0-schwefelsäure oxydiert. Die Fertigstellung erfolgt durch gründliches Spülen und kochendes Behandeln mit 2 g/l Natriumcarbonat und 5 g/l eines geeigneten synthetischen Waschmittels mit anschließendem kalten und heißen Spülen und Trocknen.
Dio Färbung hat einen satten, dunkelbraunen Farbton und besitzt hervorragende Echtheiten.
Bei spiel 6
Ein färbefertiges Baumwollgarn wird auf einem Garnfärbeapparat im !''lottenverhältnis 1 : 12 in einer Flotte folgender Zu sammensetzung
8,0 % Sulphur Black 1 .
8,0 g/l Natriumcarbonat, calc.
2,5 g/l Natriumsulfhydrat (100 %ig) 20,0 g/l Natriumsulfat
0,5 g/l eines anionischen Netzmittels auf Basis von Alkylarylsulfbnat,
in 20 Minuten von 500C auf 900C erwärmt und 30 Minuten bei dieser Temperatur gehalten, wobei man die Flotte durch das Garnmaterial zirkulieren läßt. D*anach wird die Färbeflotte
-16- " ;
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Ref. 3053
durch Zufuhr von kaltem Wasser auf ca. 500C abgekühlt und durch weiteren Kaltwasserzulauf klargespült.
Das gefärbte Garn wird anschließend durch eine 5-minütige Behandlung bei 90°C mit einer Flotte aus 2 % Hydroxylamido-O-schwefelsäure, die mit Natriumcarbonat auf pH 10 eingestellt wurde, oxydiert. Nach heißem und kaltem Spülen wird abgesaugt und getrocknet.
Das gefärbte Garn besitzt gegenüber einem z. B. mit H0O0/
& Cd
Essigsäure oxydierten, sonst aber analog gefärbten Garn eine deutlich verbesserte Lagerbeständigkeit.
- 17 :-
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Claims (7)

Ref. 3053 Patentansprüche
1. Verfahren zur oxydativen Nachbehandlung mit Schwefel-, Küpen- oder Schwefelküpenfarbstoffen gefärbter oder bedruckter cellulosehaltiger Textilmaterialien zur Entwicklung des Farbtons und zur Erzielung guter Echtheiten, dadurch gekennzeichnet, daß die Färbungen bzw. Drucke bei Temperaturen zwischen 20 und 105 C mit wäßrigen Lösungen von Verbindungen der allgemeinen Formel I
N-0-S0QMe (I)
I 3
H
worin
R Wasserstoff oder -SO3Me und
Me Wasserstoff oder ein Metall- oder Ammoniumkation bedeutet oder deren Protonierungsprodukten nachbehandelt werden.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mit wäßrigen Lösungen von Verbindungen der Formel I, worin Me ein Alkali- oder Erd'alkalikation bedeutet, nachbehandelt wird.
3. Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß mit wäßrigen Lösungen von Verbindungen der Formel I, worin Me ein Natrium- oder Kaliumkation bedeutet,
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Kef. 3053 nachbehandeLt wird.
4. Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß mit wäßrigen Lösungen von Verbindungen der Formel I, worin Me Wasserstoff bedeutet, oder deren Proton Lerungsprodukten nachbehandelt wird.
5. Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 bis 4 ,dadurch gekennzeichnet, daß die Nachbehandlung der Färbungen in der wäßrigen Lösung bei Temperaturen von 40 bis 90 C erfolgt.
6. Verfahren premäß den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die.Behandlung durch Klotzen der Färbung mit der wäßrigen Lösung und anschließendes Dämpfen bei 100 bis 1050C erfolgt.
7. Verfahren pemäß den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekenn-
« zeichnet, daß die wäßrige Lösung 0,5 bis 10 Gew.%, bezogen auf das Gewicht des zu oxydierenden, gefärbten Fasermaterials einer Verbindung der Formel I oder deren Protonierungsprodukte enthält.
70982 3/1013
DE19752555046 1975-12-06 1975-12-06 Verfahren zur oxydativen nachbehandlung mit schwefelfarbstoffen gefaerbter oder bedruckter textilmaterialien Pending DE2555046A1 (de)

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