DE2552709C2 - Verfahren zur Herstellung eines hochwarmfesten Verbundteiles - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines hochwarmfesten VerbundteilesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines hochwarmfestcn Verbundteiles gemäß Oberbegriff
des Anspruches 1.
Bei einem bekannten Verfahren dieser Art (Dissertation von D. Friedrich am 30. Juli 1974 an der TU
München, Titel: »Herstellung und Eigenschaften von Sintermetall-Kunststoff-Verbundwerkstoffen«) werden
Verbundteile in der Art hergestellt, daß Sintermetallteile von einem Duroplast umspritzt oder umpreßt werden,
wobei die mehr oder weniger partielle Durchdringung des porösen Sintermetalls durch de( Kunststoff im
Hinblick auf die Haftung der Verbundpartner in dieser Dissertation abgehandelt wird. Solche Verbundteile sind
in der dargestellten Art für den Einsatz in hohen Temperaturbereichen nicht geeignet.
Die Problematik beim Spritzpressen von Verbundteilen,
welche während des Spritzpressens mit Metallteilen verbunden werden, ist allgemein bekannt, jedoch soll die
Reaktion des Phenolharzes während der Verarbeitung noch einmal dargelegt werden. Phenolharz wird durch
die Verarbeitung unter Druck und Wärme irreversibel chemisch umgewandelt. Die Molekülgruppen vernetzen
zu Makromolekülen, die unschmelzbar und unlöslich sind. Beim Spritzpressen wird bis auf einen geringen Teil
die Bildung von Makromolekülen abgeschlossen. Da derartig vernetzte Makromoleküle bei Phenolharz
durch Polykondensation unter Abspaltung von flüchtigen Stoffen gebildet werden, ergeben sich beim Spritzen
von Phenolharzformteilen, welche von einem Metallmantel umgeben sind, besondere Schwierigkeiten.
Nachteilig wirkt sich hierbei aus, daß die flüchtigen Stoffe an den Stellen des Phenolharzformteiles, welche
vom Metallmantel abgedeckt werden, nicht oder nur unter Schwierigkeiten austreten können. Somit entstehen
an der Verbindung Metallmantel-Phenolharzformteil
im Phenolharzformteil Risse und sogenannte ίο Lunkerstellen, die sich auf die mechanische Festigkeit
sowie, bei Einsatz des Phenolharzformteiles in der Elektrotechnik, auf die Hochspannungsfestigkeit auswirken
und sie vermindern.
Das gleiche vorstehend beschriebene Problem tritt bei der nach dem Spritzpressen erfolgenden anschließenden
Wärmenachbehandlung zur Erhöhung der Wärmebeständigkeit auf. Da das Ve. netzen der
Moleküle während des Spritzpressens, bedingt durch relativ kurze Zykluszeiten, niemals vollständig abgeschlossen
ist — die Anzahl der nicht vernetzten Moleküle nähen sich asymptotisch gegen Null — ist es
in der Technik bekannt, zur weiteren Erhöhung der Wärmebeständigkeit die hergestellten Vi;rbundteile
einer Wärmenachbehandlung zu unterziehen. Dabei werden nochmals flüchtige Stoffe freigesetzt, die die
gleichen nachteiligen Wirkungen auf das Verbundteil haben wie beim Spritzpressen.
Aufgabe der Erfindung ist es, unter Umgehung vorgenannter Nachteile die Verbunciteile so herzustellen,
daß keinerlei Materialschäden im Phenolharzformteil entstehen können und die Verbindung so wärmebeständig
wird, daß Überhitzungen, die weit über der normalen Wärmebeständigkeit eines Phenolharzes
liegen, ohne Schaden überstanden werden.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die kennzeichnenden Maßnahmen des Anspruches gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen dargestellt.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die kennzeichnenden Maßnahmen des Anspruches gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen dargestellt.
Die Erfindung hat somit zum entscheidenden Vorteil, daß bei der Herstellung und der daran anschließenden
Wärmenachbehandlung. bedingt durch den ungehinderten Austritt der flüchtigen Stoffe aufgrund der Porosität
des Metallmantels, keinerlei Risse und Lunker im Phenolharzformteil entstehen.
Weiterhin ist es von Vorteil, daß durch die spezielle Wärmenachbehandlung das Verbundteil mit Temperaturen
beaufschlagt werden kann, die weit über die in der Literatur allgemein als üblich angegebene Höchsttemperatur
für Phenolharz hinausgehen. Somit wird bei der so Herstellung von Verbundteilen ein Metallmantel aus
Sintermetall verwendet, der gewährleistet, daß während des Herstellens und der anschließenden Wärmenachbehandlung
die flüchtigen Stoffe, die aus dem Phenolharzformteil austreten, durch den Metallmantel hindurchtreten
können. Im Sintermetall kann das Porenvolumen variiert werden, und somit können verschiedene, für den
jeweiligen Zweck günstige Durchlässigkeiten für die flüchtigen Stoffe erzeugt werden. Beim Spritzpressen
wird also ein Metallmantel aus Sintermetall in die Form eingelegt, die Form geschlossen und das Phenoiharz
eingespritzt. Die dann entstehenden flüchtigen Stoffe können auf der gesamten Oberfläche des gefertigten
Verbundteils entweichen, da der Sintermetallmantel für sie durchlässig ist. Somit werden Fehlstellen vermieden.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung eines hochwarmfesten Verbundteiles aus Phenolharz und Sintermetall,
wobei das Sintermetall in eine Form eingelegt wird und mit dem Phenolharz durch Spritzpressen
verbunden wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Spritzpressen des Phenolharzes in einen
Metallmantel erfolgt, wobei die beim Spritzpressen entstehenden Gase durch den Metallmantel entweichen,
daß das Verbundteil nach dem Entnehmen aus der Form einer Wärmenachbehandlung unterzogen
wird, wobei die dabei entstehenden Gase durch den Metallmantel entweichen und
daß danach das Vsrbundteil ohne zusätzliche Kühlung abgekühlt wird.
daß danach das Vsrbundteil ohne zusätzliche Kühlung abgekühlt wird.
2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die nach dem Herstellen erfolgende
Wänücnachbchandltjng in zwei getrennten Schritten
erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 2. dadurch gekennzeichnet,
daß während des ersten Schrittes der Wärmenachbehandlung innerhalb einer Zeit von
3-4 Stunden das Verbundteil auf 100-120°C
aufgeheizt und über eine Zeit von 10—15 Stunden mit dieser Temperatur beaufschlagt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2. dadurch gekennzeichnet,
daß während des zweiten Schrittes der Wärmenachbehandlung das Verbundteil innerhalb
von 3-4 Stunden von 100- 1200C auf 200-2500C
aufgeheizt wird und über eine Zeit von 2—3 Stunden mit dieser Temperatur beaufschlagt wird.
Priority Applications (8)
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