DE1944602A1 - Gussform zum Herstellen von Formteilen aus schaeumbarem Kunststoff - Google Patents

Description

• Gußform zum Herstellen von Formteilen aus schäumbarem Kunststoff Der Gegenstand der Erfindung bezieht sich auf eine Gußform zum Herstellen von Formteilen aus schäumbarem thermoplastischem Kunststoff nach dem Gießverfahren oder Spritzgußverfahren mit Kanälen zur wechselweisen Beaufschlagung mit Vakuum oder komprimierten Gasen.
• Es ist bekannt, daß schäumbare Thermoplaste, die z.B. nach dem Extrusionsverfahren oder Spritzgußverfahren zu Formteilen verarbeitet werden, keine gleichmäßige Oberfläche besitzen. Dies wird oft als Mangel empfunden Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, diesem Mangel bei durch Gießen bzw. Spritzgießen hergestellten Formteilen aus schaumbaren Thermoplasten, wie z.B. schäumbarem Weich-PVO, schaumbarem Polyurethan, schäumbarem Polyäthylen, schäumbarem Polystyrol und schäumbaren Celluloseacetaten abzuhelfen.
• Die erfindungsgemäße Gußform ist gekennzeichnet durch eine gasaufnahmefähige und/oder gasdurchlässige, sehr fein poröse Auskleidung und gegebenenfalls eine Kontrollbohrung. Mit der erfindungsgemäß ausgekleideten Gußform sind die bei Formteilen aus schäumbaren Thermoplasten aufgetretenen Mängel an der Oberflache behoben. Die auf diese Weise hergestellten Formteile weisen eine gleichmäßige, blasen- und fehlerfreie Oberfläche auf, die je nach der Beschaffenheit der Oberfläche der Auskleidung einen Abdruck der letzteren wiedergibt. So werden auch gleichzeitig Oberflächen gewttnschter Maserung erzielt.
• Die erfindungsgemäße Auskleidung ermöglicht infolge ihrer Porösität und Gasaufnahmefähigkeit das Vorhandensein und den Aufbau eines Gaspolsters zwischen dem geschäumten Thermoplasten und der Wand der Gußform. So wird dem zwischen der sonst glatten Wand der Gußform und der Oberfläche des Formlings eingeschlossenen Gas Gelegenheit gegeben, in die gasaufnahmefahige Auskleidung einzudringen. Über die unterhalb der Auskleidung angeordneten Kanäle in der Gußform ist dann für den weiteren Gasabzug gesorgt. Mittels der Kontrollbohrung in der Gußform wird neben der Oberflächenentlastung von den Treibgasen eine Druckentlastung der in die Form eingespritzten thermoplastischen Masse erreicht, wodurch insbesondere das sogenannte Nachquellen des Formlings vermieden wird. Auf diese Weise wird ausserdem eine bessere Formstabilität und verbesserte Kühlung des Formlings erreicht.
• Als Material für die Auskleidung kommen in Weiterführung des Erfindungsgedankens Sintermetalle z.B. auf der Basis von Kupfer-Beryllium in Frage. Dabei#ist der Sinterwerkstoff so auszuWählen, daß er nicht vondem.j#weils#zu Uerarbeitenden Thermoplasten angegriffen wird, d.h. daß er entsprechend korrosionsfest ist.
• Eine andere Möglichkeit der Ausfuhrung des Erfindungsgedankens sind der Einsatz von sehr feinen Metalldrahtgeweben, nach Art von Siebgeweben, z.B. aus Messing oder Stahl, wobei das Sieb so fein sein muß, daß es die Masse des geschäurnten Thermoplasten nicht mehr durchläßt, jedoch Gas noch entweichen kann. Diese Gewebe können z.B. mittels Epofydharzen in der Form befestigt werden.
• Jedoch ist die Erfindung nicht auf poröse gasdurchlässige metalls sche Auskleidungen beschränkt. Alß geeignet haben sich auch feine: Textilgewebe, z.B. aus Baumwolle erwiesen. Aber auch gelochte und/oder geprägte bzw. genarbte Folien aus Leder, thermoplastischem Kunststoff od. dgl., die Raum für das Entweichen aufgestauter Gase lassen, sind als Auskleidung für die Gußform geeignet.
• Auch Kombinationen, z.B. mit gelochten Folien aus thermoplastischem Kunststoff oder Leder belegte feine Siebgewebe lassen sich erfindungsgemäß einsetzen.
• Auch das Auftragen einer porösen Auskleidung in Gestalt eines Anstriches aus z.B. mit Natriumchlorid und Zucker behandeltem Epoxydharz, wobei die wasserlöslichen Substanzen anschließend wieder herausgelöst werden und das auf diese Art gasdurchlässig gemacht ist, bringt den erfindungsgemäßen Effekt bei der Herstellung von Gußteilen aus schaumbaren Thermoplasten. Solch ein Anstrich ist allerdings einem gewissen Verschleiß unterworfen, so daß die Gußform wiederholt mit einem Anstrich versehen werden muß.
• Nicht nur die Gasdurchlässigkeit, sondern auch die Rauhigkeit der Oberfläche der Gußform ermöglichen und verbessern die Bildung eines Gaspolsters. Diese Oberflachenrauhigkeit kann beispielsweise durch Aufbringen einer Schicht aus mit Korrundsplittern vermengtem Epoxydharz erzielt werden. Auch die direkte Rasterung oder Gravierung der inneren Oberfläche der Gußform ist denkbar. Die Aufrauhung der Oberfläche der Gußform ist des weiteren auch durch Aufschweißen von Metallteilchen nach Art der Flammspritzung möglich.
• Unter Umständen ist es an Stellen, wo ein besonders hoher Druck der geschäumten Masse auftritt, zweckmäßig, die Auskleidung wegzulassen, beispielsweise gegenüber der Angußbohrung, wenn ein sehr hoher Einspritzdruck vorhanden ist. Damit wird die Gefahr eines Eindringens der Schmelze in die poröse Oberflache vermieden.
• Als weitere wesentliche Vorteile bei der Verarbeitung schaumbarer thermoplastischer Kunststoffe beim Spritzgießen mit dem Einsatz der erfindungsgemäßen Auskleidung der Spritzgußform ergeben sich ein zum Arbeiten ohne die erfindungsgemäße Auskleidung vergleichbar geringerer Einspritzdruck des Thermoplasten und eine niedrigere Drehzahl der Spritzgußmaschine bei gleicher Werkzeugtemperatur.

Claims (10)

Pate ntans p rü ch e

1. Gußform zum Herstellen von Formteilen aus schäumbarem thermoplastischem Kunststoff nach dem Gießverfahren oder Spritzgußverfahren mit Kanälen zur wechselweisen Beaufschlagung mit Vakuum oder komprimierten Gasen, g e k e n n z e i c h n e t d u r c h eine gasaufnahinefähige und/oder gasdurchlässige sehr fein poröse Auskleidung und gegebenenfalls eine Kontrollbohrung.

2. Gußform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Auskleidung eine rauhe Oberfläche aufweist.

3. Gußform nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Auskleidung aus Sintermetall hergestellt ist.

4. Gußform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Auskleidung aus feinem Metallgewebe hergestellt ist.

5. Gußforu nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Auskleidung aus einer gelochten und/oder geprägten bzw.

genarbten Folie aus Leder, thermoplastischem Kunststoff od.

dgl. hergestellt ist.

6. Gußform nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Auskleidung aus einer porösen Schicht aus Epoxydharz hergestellt ist.

7, Gußform nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Auskleidung aus einer nach Art einer Plammepritzung hergestellten Metallschicht besteht.

8. Gußform nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Auskleidung mit einer Rasterung versehen ist.

9. Gußform nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet durch eine teilweise Auskleidung.

10. Gußform nach einem der Anspruche 1 bis 9, dadurch gekenn zeichnet, daß die Kanäle unterhalb der Auskleidung angeordnet sind.