DE2551877A1 - Verfahren zur behandlung von starren hohlkoerpern aus amorphem thermoplastischem material - Google Patents
Verfahren zur behandlung von starren hohlkoerpern aus amorphem thermoplastischem materialInfo
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Description
Carnaud (Total Interplastic, Rue Paul Sabatier, JF-71106 Chalon-
sur-Saone, Frankreich
Verfahren zur Behandlung; von starren Hohlkörpern aus amorphem
thermoplastischem Material.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur
Behandlung von starren Hohlkörpern, z.B. Flaschen aus amorphem thermoplastischem Material, insbesondere auf der Basis von
Polyvinylchlorido
Die Erfindung hat außerdem einen nach dem Verfahren hergestellten
Hohlkörper, insbesondere Flaschen, zum Gegenstände Es ist
bereits bekannt, daß man eine Verbesserung der mechanischen Eigenschaften von Erzeugnissen aus gewissen thermoplastischen
Materialien erhalten kann, indem man eine Wärmebehandlung mit anschließender Abkühlung durchführte
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, diese bekannten Verfahren und die mechanischen Eigenschaften mit diesem Verfahren
behandelten Hohlkörper zu verbessern, die aus amorphem thermoplastischem ηaterial, z.B. PVC, hergestellt sindo
Diese Aufgabe löst die Erfindung dadurch, daß man den Hohlkörper einer Erwärmung bei einer Temperatur unterzieht, die 1 bis
20° C unterhalb der Entglasungstemperatur des den Hohlkörper bildenden Materials liegt und daß danach der Hohlkörper abgekühlt
wird.
Die Dauer der Erwärmung einschließlich des Temperaturanstiegs
hängt von der Dicke des zu behandelnden thermoplastischen Ma-
- 2 609823/0663
terials ab und liegt vorzugsweise in der Größenordnung einiger
Minuten, zoB. zwischen 2 und 15 oder vorzugsweise zwischen 4-10
Minuten.
Die Abkühlung kann vorteilhaft erweise so erfolgen, daß man den Hohlkörper einfach in der Umgebungstemperatur abkühlen läßt.
Die Erwärmung wird vorteilhafterweise in einem Konvektions—
tunnelofen durchgeführto Auch andere Arten der Erwärmung können
Anwendung finden, z.Bo eine Erhitzung mittels Mikrowellen
Das erfindungsgemäße Verfahren sichert eine vorteilhafte Änderung der mechanischen Eigenschaften der behandelten Hohlkörper
und fiinrt insbesondere zu einer Erhöhung des Widerstandes gegen Platzen bei Druckstößen, zu einer Erhöhung der vertikalen
Stauchfestigkeit und zu einer Vergrößerung des Verformungswider Standes gegen Innendrucke. Im übrigen erhält man überraschenderweise
bei Hohlkörpern, die nach dem Blasverfahren oder nach dem Extrusionsblasverfahren hergestellt sind, eine wesentliche Erhöhung der ßodenfestigkeit. Die Verbesserung dieser
Eigenschaft scheint auf einem besseren Ausgleich der erheblichen Spannungen zurückzugehen, die bei der Fabrikation des
Hohlkörpers im Hohlkörperboden entstehen,,
Weiterhin ist zu bemerken, daß die erfindungsgemäße Behandlung keine nachteiligen Wirkungen auf die Fehlerquote oder in bezug
auf das Aussehen des Fertigerzeugnisses hat.
Gegenstand der Erfindung sind auch Hohlkörper, insbesondere Flaschen und Behälter aus amorphem thermoplastischem Material,
insbesondere aus Polyvinylchloride
Diese Behälter zeichnen sich dadurch aus, daß sie in bezug auf nichtbehandelte Hohlkörper überlegene Eigenschaften aufweisen,
was es ermöglicht, das Gewicht um 8 bis 10% gegenüber nichtbehandelten Hohlkörpern zu erniedrigen«,
- 3 6Ü9823/0663
Andere Vorteile und Merkmale der Erfindung werden in der nach-«
stehenden Beschreibung anhand eines nicht beschränkenden Aus—
führungsbeispiels erläutert.
Man stellt eine Flasche von 33 el nach einem Verfahren her,
wie es beispielsweise im französischen Patent 7 112 439 beschrieben
ist. Dieses Extrusionsblasverfahren ermöglicht es.
Hohlkörper zu erzeugen, die einen sehr guten Widerstand gegen Innendrucke aufweisen·
Die Flasche wird aus einem Material hergestellt, welches eine Mischung auf Vinylbasis darstellt.
M- oder E-Polyvinylchlorid (Viskositätsindex 90) .o.o. 100
Poly-iMethaerylat-Methylbutadien-Styrol) 2 per
2 - Vinyl-Indol . 0,5 per
Hydriertes Palmöl 0,8 per
Oxydiertes Polyäthylenwachs 0,3 pep
Epoxydiertes.Sojaöl 1,52 per
(per * Gewichtsteile auf 100 Gewichtsteile Polyvinyl-Chlorid-Harz)o
Sobald die Flasche fertiggestellt ist, wird sie auf Umgebungstemperatur
abgekühlt, dann in einen Konvektionstunnelofen eingeführt
und auf eine Temperatur von 75° 0 während eines Zeitraumes von 8 min. erwärmt, wobei dieser Zeitraum auch die Dauer
des Temperaturanstiegs einschließt. Danach wird die Flasche aus dem Tunnelofen herausgezogen und die Abkühlung erfolgt an der
freien Luft.
Die Flasche wird dann einem Zugversuch gemäß der ISO-Norm R unterzogen· Die Prüfung erfolgt mit Proben, die aus der Flasche
ausgeschnitten waren. Die Flasche hat ein Gewicht von 35 δ bei einem Fassungsvermögen von 33 el und einer mittleren Dicke auf
60 98 2 3 /CHj-6-3
dem großen Flaschendurchmesser von ungefähr 0,55 - 0,60 mm.
Hierbei wurden folgende Ergebnisse erzielte
nichtbehandelte Plasche
bei 75° 8 Minuten lang behandelte Flasche
E - | d' Young-Modul | 397 | da | N/mm2 | 34-6 | da | N/mm2 |
οχ ** | Fließspannung | 5,55 | da | N/mm2 | 6,08 | da | N/mm2 |
6R ' | Briichsp annung | 5,00 | da | N/mm2 | 5,25 | da | N/mm2 |
Z - | Bruchdehnung | 231 °/ | Ό | 215 3 |
Man erhält auf diese Weise also vorteilhafte Änderungen der mechanischen Eigenschaften von Flaschen, die sich insbesondere
auf die nachfolgenden Kenngrößen auswirken:
nichtbehandelte Flasche
bei 75 8 Minuten lang behandelte Flasche
Platzdruck | 12,6 Bar | 15 Bar |
Widerstand gegen vertika le Stauchkräfte (Übergang von elastischer in eine plastische Deformation) |
175 kgf | 190 kgf |
Volumenvergrößerung bei einem Test über 7 Tage bei 40° G, wobei die Fla sche mit einer kohlensäu rehaltigen Flüssigkeit ge füllt ist (CO~-Gehalt von 4,6 g/l) d Absolute Volumenvergrösse- rung |
- 0,4 % |
|
Relative Volumenvergrös- serung |
7,2 % | 3,0 % |
60982340
nichtbehandelte bei 75° 8 Minuten
Flasche | lang behandelte Flasche |
|
Höhenveränderung | 2,7 mm | 1,5 IMi |
Vertikale Stabilität | mittelmäßig | gut |
Mit relativer Volumenvergrößerung ist die Volumenvergrößerung gemeint, die sich in bezug auf das Fassungsvermögen der Flasche
nach dem BehandlungsVorgang ergibt, wobei diese sich durch das
nachfolgende partielle Freiwerden von Spannungen zusammenzieht.
Zusammenfassend läßt sich feststellen, daß die Flasche erheblich verbesserte Widerstandswerte auch im Bodenteil aufweisto Ein
Studium des Bodenteils mit polarisiertem Licht zeigt eine viel gleichmäßigere Verteilung der im Boden der Flasche vorhandenen
Spannungen, was insbesondere für die zentrale Abklemmnaht gilt, die durch das Abklemmen des Butzens des Vorformlings mittels der
beiden Formteilhälften bei der Schließung der Form entsteht«.
Das äußere Aussehen der Flasche bleibt durch das erfindungsge—
mäße Verfahren unveränderte
Obgleich die Erfindung anhand einer besonderen Ausführungsform veranschaulicht ist, versteht es sich von selber, daß sie nicht
darauf beschränkt ist, sondern daß man verschiedene Modifikationen vorsehen kann, ohne den Schutzbereich der Erfindung zu
verlasseno
Insbesondere ist es klar, daß das erfindungsgemäße Verfahren auf alle thermoplastischen Materialien angewendet werden kann,
also auf alle Hohlkörper, die aus diesen thermoplastischen Ma«
terialien hergestellt werden, indem man die Bedingungen bezüglich der (Temperatur, der Behandlungsdauer und der Heiztechnik an
die chemischen und physikalischen Eigenschaften und an den mole-
- 6 609823/0663
kularen Aufbau der verwendeten thermoplastischen Materialien
anpasst. Insbesondere müssen alle Verfahrensbedingungen auch an die Wanddicken, das Gewicht und die Form sowie an andere
Eigenschaften der Hohlkörper angepasst werden, die man zu erzielen bestrebt ist·
Ansprüche
- 7 609823/0663
Claims (9)
1)j Verfahren zur Behandlung von starren Hohlkörpern, insbeson—
\_J dere von !"laschen oder anderen Behältern aus thermoplastischem
amorphem Material mittels eines Erwärmungs- und anschließenden Abkühlungsvorganges, dadurch gekennzeichnet,
daß der starre Hohlkörper auf eine Temperatur erwärmt wird, die 1 bis 20° C unterhalb der Entglasungstemperatur des Materials
liegt, und daß danach der Hohlkörper abgekühlt wirdo
2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
starre Hohlkörper der Erwärmung während eines Zeitraumes von 2 bis 15 Minuten, vorzugsweise von 4 bis 10 Minuten unterzogen
wird.
3) Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlkörper bei Raumtemperatur abgekühlt wirdo
4) Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3» dadurch gekennzeichnet,
daß die Erwärmung des Hohlkörpers in einem Ofen, insbesondere in einem Konvektionstunnelofen vorgenommen wird.
5) Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Erwärmung des Hohlkörpers mit Mikrowellen durchgeführt wird«,
6) Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung des Hohlkörpers Polyvinylchlorid
verwendet wirdo
7) Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß als Material für den Hohlkörper die folgende Mischung verwendet wird:
609823/0663 ~8"
E- oder M-Polyvinylchlorid (Viskositätsindex 90) ..100
Poly~(Methacrylat->Methylbutadien~Styrol) 2 per
2-Vinyl-Indol 0,5 per
Hydriertes Palmöl .....o 0,8 per
Oxydiertes Polyäthylenwachs o 0,3 per
Epoxydiertes Sojaöl 1,52 per
(per « Gewichtsteile auf 100 Teile Polyvinylchloridharz)
8) Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
Hohlkörper eine mittlere Dicke der Wandung von ο,55 - 0,60 mm
aufweist und er in einer Zeitdauer von 8 Minuten auf eine Temperatur von 70 0 erwärmt wirdo
9) Hohlkörper, insbesondere Flasche, der nach einem der vorhergehenden
Ansprüche hergestellt ist, dadurch gekennzeichnet, daß sie im Bodenteil eine zentrale Abklemmnaht aufweist,.
609823/Οθ-β-*
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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FR7438261A FR2291842A1 (fr) | 1974-11-21 | 1974-11-21 | Procede de traitement de corps creux rigides en matiere thermoplastique amorphe et corps creux obtenus |
Publications (1)
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1974
- 1974-11-21 FR FR7438261A patent/FR2291842A1/fr active Granted
-
1975
- 1975-11-19 DE DE19752551877 patent/DE2551877A1/de not_active Withdrawn
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