DE2550768A1

DE2550768A1 - Verfahren zur herstellung einer dekorativen schichtstoffplatte

Info

Publication number: DE2550768A1
Application number: DE19752550768
Authority: DE
Inventors: Theodor Dipl Ing Henne; Ernst Riedl
Original assignee: ROEMMLER H RESOPAL WERK GmbH; Resopal Werk H Roemmler GmbH
Current assignee: Resopal GmbH
Priority date: 1975-11-12
Filing date: 1975-11-12
Publication date: 1977-05-26
Also published as: BE848207A; DE2550768C2

Description

"Verfahren zur Herstellung einer dekorativen Schichtsto:ff-
platte" ~ Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer dekorativen Schichtstoffplatte mit Kern und ein- oder doppelseitiger Dekorschicht, wobei deren Kernschicht eine Spanplatte istoder enthält Es sind bereits Herstellungsverfahren für Schichtstoffplatten verschiedener Art bekannt, bei denen die so hergestellten Schichtstoffplatten eine Dekorschicht und eine Kernschicht aufweisen. Sie sind aus verschiedenen bahnenförmigen Träger materialien aufgebaut, z. B. aus Papieren und Vliesen, die mit härtbaren Harzen imprägniert bzw0 beschichtet sind.
Mehrere solcher Bahnen gleicher oder verschiedener Art werden bei der Herstellung einer Schichtstoffplatte unter Einwirkung von Wärme und Druck vereinigt. Besonders häufig werden für die Bildung der Kernschicht Bahnen von Natronkraftpapier als Harzträger verwendet, die mit Phenol- oder Kresolharz imprägniert sind. An diese schließt sich dann ein- oder beidseitig mi.ndestens ein mit Harnstoff- oder Melaminharz imprägnierter, gegebenenfalls unifarbiger oder dekorativ bedruckter Bogen aus Zellulose als Dekorschicht an. Die Gesamtstärke solcher Scbchtstoffplatten beträgt im allgemeinen 0,7 bis 1,5 mm.
Es wurden auch schon Verfahren bekannt, eine Schichtstoffplatte dadurch aufzubauen, daß man die meist nur aus einer Papierlage bestehende Dekorschicht auf eine ebenfalls einschichtige Kernlage entsprechender Stärke, etwa Vulkanfiber, aufbringt. Die Ergebnisse dieses Verfahrens konnten bisher nicht befriedigen.
Angesichts des ökonomischen Aufwandes, wie er zur Umwandlung von Holz bzw. Holzfaserprodukten in Papier notwendig ist, schien es erstrebenswert, ein Verfahren zur Herstellung von Schichtstoffplatten zu schaffen, das mit einer Kernschicht aus Holzfaser- bzw. Holzschnitzelstoffen auskommt. Dadurch werden die hohen Kosten für die Herstellung der einzelnen Kernpapiere sowie für deren Tränkung mit Harz entbehrlich.
Die Lösung der vorgenannten Aufgabe ist dadurch gekennzeichnet, daß eine Spanplatte mit einem Gehalt an wärmehärtbarem Harz von etwa 8 bis 45 Gew. 0,6, das nicht voll ausgehärtet und unter Einwirkung-von Druck und Wärme noch fließfähig-3st, mit der Dekorschicht-unter einem Druck von 50 bis 120 kp/cm2 und einer Temperatur von 120 bis 180 OC: verpreßt wird.
Hierbei hat sich als besonders wichtig der Aushärtungsgrad des Harzes erwiesen, der von dem üblicher Spanplatten abecht.
Es war notwendig, von Spanplatten auszugehen, die nicht voll ausgehärtet sind.
Bei Verwendung üblicher Spanplatten mit voll ausgehärteten Harzen kommt es nämlich bei Einwirkung der zur Herstellung der erfindungsgemäßen Schichtstoffplatte notwendigen Drücke von 50 bis 120 kp/cm2 und Temperaturen von 120 bis 180 0C zu einer überhärtung des bereits ausgehärteten Harzes in der Spanplatte und zu einer Zerstörung des Spanplattengefüges.
Die erfindungsgemäß eingesetzte Spanplatte kann z. B. so gewonnen werden, daß man bei der Primärherstellung solcher Platten aus Holzspänen schon dafür sorgt, daß im Gegensatz zur üblichen Vollaushärtung der Prozess rechtzeitig abgebrocken wird.
Eine andere rioglichkeit, wie sie im Anspruch-2 unter Schutz gestellt ist als erfinderische Variante, besteht darin, daß man eine handelsüblich voll ausgehärtete Spanplatte, die z. B.
einen Harzgehalt von 7 bis 8 % aufweist, mit Harz träSmt auf einen Harzgehalt von 8 oder 10 bis 45 Gew. 0,6, insbesondere 15 bis 35 Gew. Sd. Anschließend wird die getränkte Platte einem Trocknungsprozeß unterworfen und die flüchtigen Bestandteile bis auf einen Rest von etwa 4 bis 12 % (bezogen auf das Plattengewi cht) entzogen.
In sinem weitaren Verfahrensgang wird diese Spanplatte dann mit der gewünschten Dekorschicht unter einem Druck von etwa 50 bis 120 kp/cm2 und einer Temperatur von etwa 120 bis 180 °C verpreßt.
Das neue Verfahren erlaubt die Herstellung von dekorativen Schichtstoffplatten unter Verwendung von Kernen, die nicht mehr aus den mehrlagigen teuren Papieren oder Vliesen bestehen.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren ist es insbesondere auch möglich, wirtschaftlich dekorative Schichtstoffplatten in solchen Stärken herzustellen, daß sie ohne Träger als selbsttragendesElement verwendet werden können. Das Verfahren erlaubt auch, ein Produkt mit hoher Wasserfestigkeit und besseren Festigkeitswerten herzustellen, als sie bei den üblichen Verfahren möglich sind.
In den folgenden Beispielen wird das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung der Schichtstoffplatte näher erläutert.
Beispiel 1 Eine handelsübliche Spanplatte von 3 mal Stärke mit einem Phenol-Harzgehalt vc!n 7 % wurde in einer 50 %igen Lösung eines Phenol-Resolharzes so getränkt, daß sich ein Harzgehalt von 20 ffi einstellte. Anschließend wurde die geträrikte Platte im Ofen bei 110 0C getrocknet auf einen Restgehalt an flüchtigen Bestandteilen von 7 .
Für die Herstellung der SchichtstofSplatJve wurde ein Preßpaket gebildet, das folgenden Aufbau hat: Preßblech Dekorpapier mit Melaminharz imprägniert Natronkraftpapier mit Phenolharz imprägniert getränkte und getrocknete Spanplatte Trennbogen Getränkte und getrocknete Spanplatte Natronkraftpapier mit Phenolharz imprägniert Dekorpapier mit Melaminharz imprägniert Zwölf dieser Preßpakete wurden zwischen die Heizplatten einer Etagenpresse gelegt und bei 100 kg/cm2 auf 140 0C aufgeheizt und dann auf dann auf 65 °C abgekühlt in einem Zyklus von 90 Min.
Beispiel 2 Eine 2,2 mm starke Spanplat-te mit einem Phenolharzgehalt von 8 55 wurde in einer 480"eigen Melaminharzlösung so getränkt, daß sich ein Harzgehalt von 35 %0 einstellte. Die Trocknung und die weitere Verarbeitung erfolgte wie bei Beispiel 1.
Die Preßbedingungen waren 60 kg/cm2, 160 0c und 70 Minuten.
Beispiel 3 Eine handelsübliche Spanplatte von 5 mm Stärke mit einem Harnstoff-Harzgehalt von 8 % wurde in einer 48%igen Melaminharzlösung so getränkt, daß sich ein Harzgehalt von 12 % einstellte. Die Trocknung erfolgte nach Beispiel 1 inder Weise, daß ein Restgehalt än flüchtigen Bestandteilen von 5,5 ó verblieb.
Für die Herstellung der Schichtstoffplatte wurde folgendes Preßpaket gebildet: Preßblech Dekorpapier mit Melaminharz imprägniert Getränkte und getrocknete Spanplatte Dekorpapier mit Melamlnharz imprägniert Sechs dieser Pakete wurden in einer Etagenpresse in 90 Minuten bei 130°C und 120 kg/cm² nach Beispiel 1 verpreßt.
Beispiel 4 Auf einer Anlage zur Herstellung handelsüblicher Spanplatten wurde eine Spanplatte von 3 mm Stärke und einem Harzgehalt von 18 % Phenolharz so hergestellt, daß das Phenolharz nicht voll ausgehärtet war. Durch Extraktion mit Alkohol konnte nachgewiesen werden, daß etwas mehr als die Hälfte des Harzes nicht ausgehärtet war. Die Weiterverarbeitung der so hergestellten Spanplatte erfolgte wie in Beispiel 1.

Claims

Patentansprüche 1. Verfahren zur Herstellung einer dekorativen Schichtstoffplatte mit Kern und ein- oder doppelseitiger Dekorschicht, wobei deren Kernschicht eine Spanplatte ist oder enGh«lt, dadurch gekennzeichnet, daß eine Spanplatte mit einem Gehalt an wärmehärtbarem Harz von etwa 8 bis 45 Gew. %, das nicht voll ausgehärtet und unter Einwirkung von Druck und Wärme noch fließfähig ist, mit der Dekorschicht unter einem Druck von 50 bis 120 kp/cm.2 und einer Temperatur von 120 bis 180°C verpreßt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine handelsübliche Spanplatte mit Harz so getränkt wird, daß sich ein Harzgehalt von 8 bis 45 Gew. % einstellt, wobei in einem nachgeschalteten Trocknungsproz.eß die flüchtigen Bestandteile bis auf einen Rest von 5 bis 12 0/o'bezogen au9 das Plattengesamtgewicht, entzogen werden, und daß diese Platte sodann mit der Dekorschicht unter einem Druck von 50 bis 120 kp/cm2 und einer Temperatur von 120 bis 180°C verpreßt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Spanplatte mit einem Harzgehalt von 15 bis 35 Gew. % verwendet wird.