DE1704682B2 - Verfahren zur Herstellung eines ausgehärtete Kunstharze enthaltenden Schichtpreßstoffes - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines ausgehärtete Kunstharze enthaltenden SchichtpreßstoffesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines ausgehärtete Kunstharze enthaltenden Schichtpreßstoffes
durch Verpressen eines aus mehreren Lagen von mit hartbaren Kunstharzen getränkten Trägerbahnen
bestehenden Schichtpreßstoffpaketes unier Aii.shärtungsbedingungen zum Vergüten der Oberflächen
von Hol/werkstoffplatten, auf welche der Schichtpreßstoff unter Druck unter Verwendung einer thermopla
tischen Zwischenschicht aufgeklebt wird.
Zur Vergütung von Holzwerkstoffplatten, wie z. B. Span-, Sperrholz- und Tischlei platten, sind unter anderem
zwei Verfahren als besonders vorteilhaft bekannt. Bei dem direkten Veredelungsvcrfahren werden mit
härtbaren Kunstharzen getränkte Trägerbahnen auf die Oberflächen von Holzwerksioffplattcn unter Aushärtungsbedingungen
aufgepreßt. Dabei verklebt die Trägerbahn mit dem Uniergrund, das aufstehende Harz bilde! eine geschlossene Oberfläche aus. Beim indirekten
Verfahren werden auf die Oberfläche von Holzwerkstoffplaitcn Schichtpreßstoffe aufgeleimt.
Diese Schichtpreßstoffe werden dadurch erhalten, daß man eine Mehrzahl von mit härtbaren Kunstharzen getränkte
Trägerbahnen bei erhöhten Temperaturen gemcinsam verpreßl. Bei beiden Verfahren kommen als
härtbare Kunstharze hauptsächlich Phcnolformaldehyd- und Aminoplastharze in Betracht. Unter den Aminoplastharzen
werden insbesondere Mclaminformaldehydharze verwendet. Dabei ist es auch üblich, innerhalb
eines Schichtpreßstoffes verschiedene härtbare Kunstharze einzusetzen, indem man beispielsweise für die dekorative
Oberflächenbahn Melaminformaldehydharz und für die den Kern bildenden Trägerbahnen Phenolformaldehydharz
verwendet. Bei der Herstellung dieser Schichtpreßstoffe sind Temperaturen von 140 bis
160°C und Preßdrücke von 80 bis 140 kg/cm2 erforderlich.
Beim direkten Verfahren werden für das Aufpressen der Trägerbahnen auf die Oberflächen der Holzwerkstoffplatten, beispielsweise Spanplatten, Prcßdrük-
kc von 18 bis 25 kg/cm2 benötigt, dagegen genügt für das Aufpressen oder Aufleimen von vorgefertigten
Schichtpreßstoffen ein Druck von 5 bis 10 kg/cm-'. Beim indirekten Verfahren können also bereits übliche
Furnierpressen verwendet werden. Es handelt sich also um zwei prinzipiell verschiedene Verfahren, die je nach
Anforderungen an das Verfahreiisprodukt und Gegebenheiten des Betriebes angewendet werden.
Das eingangs beschriebene Verführen ist das indirekte Veredelungsverfahren. Die Rückseite der Schichi-.
preßstoffe weist hierbei eine PreBhnut auf, die nichi
oder nur mangelhaft verleimbar ist, Es ist daher erforderlich, die Rückseiten rauh itu schleifen. Der Schleifvorgang
erfordert durch die Härte der duroplastischen Harze einen erheblichen Aufwand an Schleifmitteln,
außerdem ist mit zusätzlichem! Malerialaufwand an getränkten
Trägerbahnen der rohe Schichtpreßstoff mit einer entsprechenden Überstisrke zu pressen, um die
Solldicke nach dem Anschleifen nicht zu unterschreiten.
Ein anderer Weg, diese Schwierigkeiten zu überwin den, besteht darin, daß man zwei Schichlpreßstoffpakete
gemeinsam Rückseite an Rückseite verpreßt und die beiden Pakete durch eine unbeharzte P«pierlage von
einander trennt. Nach rlem Verpressen der Schichtpreßstoffe kann man die beiden Schichtpreßstoffeinhe!
ten durch Spaltung in der ujibcharzten Papiereben,· voneinander trennen. Hierdurch wird ebenfalls eine
Aufrauhung des Untergrundes erreicht.
Aus dem Buch »Holzspanwerkstoffe« von F. K ο 11 mann. Springer Verlag, 1966, S. 395, ist es bekannt,
sogenannte PVAc-Leime für die Kalt- oder Heißverpressung von Kunststoffplatten auf Spanplai
ten zu verwenden. Hier wird aber der Leim zusätzlich aufgetragen und ist nicht Bestandteil der Kunststoffplatte.
in der nicht \oi vcruffuiiiiiciiien DT-OS ί 696 244 ist
vorgeschlagen, einer Papiermasse eine Kunsisiuifdispersion
zuzusetzen, sodann in an sich bekannter Weise ein Papier herzustellen und auf eine Oberfläche des so
hergestellten Papiers einen Kunststoffilm, der hcißsie
gclfähig sein kann, aufzubringen. Dieses Produkt kann dann auf eine Spanplatte od. dgl. mit Hilfe des Kunststoffilms
»aufgeklebt« werden.
Das DT-Gbm I 943 627 betrifft die Verklebung von Deckschichten mit Trägerplatte^ Dabei werden flüssige
Kleber verwendet. Sofern die Deckschicht aus einer Folienkombination besteht, kann deren Rückseite aus
einer das Verkleben ermöglichenden Kunststoffolie gebildet sein.
Es ist nicht entnehmbar, daß das Aufbringen dieser Folie in einem Arbeitsgang mit der Vorfertigung und
dem Aushärten der Deckschicht erfolgt.
Schließlich ist noch in der nicht vorveröffentlichten DT-OS I 704 756 vorgeschlagen, die Rückseite einer
Vcrgütungslage mit der Lösung eines Kunstharzes zu imprägnieren, wobei ein natürliches oder synthetisches
Bindemittel als zusätzliche Haftungskomponente in ungelöster Form aufgebracht wird, so daß die gelösten
Stoffe von der Vergütungslage aufgesaugt werden, die unlöslichen sich hingegen an der Rückseite anlagern.
Das Produkt ist nur für den Einsatz im direkten Veredelungsverfahren gedacht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das eingangs beschriebene indirekte Verfahren so zu verbessern,
daß der ausgehärtete Schichtpreßstoff ohne besondere Vorbehandlung der Rückseite direkt auf die
Oberfläche der vorgenannten Holzwerkstoffplatten aufgebracht werden kann und die Klebschicht bereits
enthält.
Die Lösung dieser Aufgabe gelingt crfindungsgemäß dadurch, daß die Zwischenschicht dem Schichtpreßstoffpaket
vor dem Verpressen hinzugefügt und mit-■erpreßt
wird.
Als Thermoplast ist vor allem Polyvinylacetat geeignet.
Es sind ferner Polyvinylacetate, z. B. Polyvinylbutyral oder andere Polyvinylester, wie z. B. Polvvinvbro-
pioiiiii sowie Älhylen- und Vinyhiceiaieopolymerisaie
gui brauchbar.
Die erfindungsgemäß hergestellten Sehichtpreßstoi-Γο lassen sich ohne rückseitigen Anschliff und ohne weiteren Klebstoff bei verhältnismäßig niedrigen Tempe-
πι türen und geringen Drücken, /. B. 80 bis I2O"C und 4
his 7 kg/cm3, auf die Oberfläche der zu vergütenden Hol/werksioffplntten aufpressen. Von besonderer Bedeutung ist diibei, daß die notwendige Prellzeit nur wenige Minuten, z. ß. 2 Minuten, betrügt.
Es war dabei in besonderer Weise überraschend, daß
bei der erfindungsgemäßcn Herstellung des Schichtpreßstoffes der die Zwischenschicht bildende Thermoplast nicht in den Schichtpreßstoff hineinwandert, zumal die Beharzung der als Kern verwendeter. Träger-
bahnen so gering ist, daß die Trägerbahnen noch eine Aufnahmefähigkeit für den Thermoplasten aufweisen
sollten.
Das crfindungM-emäße Verfahren wird an Hand der
folgenden Beispiele noch näher erläutert:
Das rückseitig /u verwendende phenolharzgetriinkte Papier (Papiergewicht 150 g. Phcnolhar/auftrag 70
tr, 111-') wird einseilig mit einer Polyvinykiceiatdispersion
beschichtet und getrocknet. Der Auftrag an Polyvinylacetat betrüg', 150 bis 200 g/m-. Die Polyvinvlacetatdispersion
isi weiehniiirhcrfrei v.r.0. h;u einen i'csikörpui
gehalt von 50%. IZs wird ein Schichtpreßstoff durch gemeinsames
Verpressen von melaminharzgetränktem Eclelzcllsloffpapicr und 4 Lugen eines phenolharzgetrünkten
Natronpapiers hergestellt, wobsi als rückseitige Lage die wie oben hergestellte ihermoplastbeschichtete
Papierbahn verwendet wird. Das rückseitige Preßblcch wird durch ein aufgelegtes Trennpapier vor
dem Verkleben geschützt. Das Trennpapier wird nach dem Preßvorgang vom Schichtpreßstoff entfernt. Der
Preßdruck beträgt 100 kg/cm2 bei einer Preßtemperatur von 145°C. Nach dem Riickkühlen wird der Schichtpreßstoff
der Presse entnommen. Das Verfahrensprodukt wird auf eine Spanplatte bei 1200C und einem
Preüdruck von 5 kg/cm- aufgepreßt. Es resultierte ein einwandfreier Verbund. Bei Trennversuchen erfolgt der
Bruch innerhalb der Spanplatte.
Hin Viskosefaser; lies (20 g/m-1) wird mit der gleichen
Polvvinylaceiaidispersion wie in Beispiel I getränkt
und getrocknet. Der Polyviiiylaceiatauftrag beträgt 130
g/m-\ Analog Beispiel 1 wird ein Schichtpreßstoff mit
der so behandelten Trägerbahn als Rückseite hergestellt und das Verfahrensprodukt auf eine Sperrholzplatte
bri ι(V)"C und bei c'nem Druck von 7 kg/cm-1
aufgepreßt. Der Schichtpreßstoff hafte! einwandfrei aiii' der Spcrrhoizpiatle.
Claims (2)
- Patentansprüche:1, Verfuhren zur Herstellung eines ausgehärtete Kunstharze enthaltenden Schichtpreßstoffes durch Vorpressen eines aus mehreren Lugen von mit härtbaren Kunstharzen getränkten Trägerbahnen bestehenden Schichtpreßstoffpaketes unter Aushfwlungsbedingungen zum Vergüten der Oberflächen von Holzwerkstoffplatten, auf welche der Schichtpreßstoff unter Druck unter Verwendung einer thermoplastischen Zwischenschicht aufgeklebt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenschicht dem Schichtpreßstoffpaket vor dem Verpressen hinzugefügt und mitverpreßt wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Thermoplasten Polyvinylacetat verwendet.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEG0050793 | 1967-08-02 |
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Country | Link |
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DE (1) | DE1704682B2 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4221611C2 (de) * | 1992-07-01 | 1996-11-07 | Siempelkamp Gmbh & Co | Verfahren zum formatgerechten Fixieren von mehrlagigen Papierbahnabschnitten an Holzwerkstoffplatten und Vorrichtung für die Durchführung des Verfahrens |
-
1967
- 1967-08-02 DE DE1704682A patent/DE1704682B2/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE1704682C3 (de) | 1975-02-27 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
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