DD201120A1 - Verfahren zur herstellung oberflaechenvergueteter formteile aus plattenfoermigen holzpartikelwerkstoffen - Google Patents
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Abstract
Verfahren zur Herstellung oberflaechenvergueteter Formteile aus plattenfoermiger Holzpartikelwerkstoffen auf Basis von mit einem thermoplastischen Bindemittel beauflagten Holzpartikeln mit einem Thermoplastanteil von 10 bis 40 Masse-% im Werkstoff. Das Ziel besteht in einer Rationalisierung des Herstellungsprozesses. Es war die Aufgabe zu loesen, ein Verfahren zu entwickeln, bei dem alle bekannten Oberflaechenwerkstoffe einschliesslich Furnier fuer die Beschichtung vorgefertigter Holzpartikelwerkstoffe eingesetzt werden koennen. Auf den Holzpartikelwerkstoff wird die Verguetungsauflage ohne weitere Bindemittel aufgelegt. Die Verbindung erfolgt gleichzeitig mit der Formgebung unter Anwendung von Hitze und Druck. Die erhaltenen Formteile mit fertiger Finish-Oberflaeche sind zum Einsatz im sichtbaren Bereich bei der Fertigung in der Moebelindustrie vorgesehen.
Description
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Titel der Erfindung
Verfahren zur Herstellung oberflächenvergüteter Formteile aus plattenförmigen Holzpartikelwerkstoffen
Anwendungsgebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Formteilen aus Holzpartikelwerkstoffen mit durch Beschichtung veredelter Oberfläche, die zum Einsatz im sichtbaren Bereich bei der Fertigung in der Möbel-, Bau- und Leichtindustrie vorgesehen sind· ·
Charakteristik der bekannten technischen Lösungen
Es sind zahlreiche technische Lösungen bekannt, die die Beschichtung von Holzpartikelwerkstoffen mit Furnieren und Oberflächenwerkstoffen zum Gegenstand haben. Üblicherweise werden plattenförmige Holzpartikelwerkstoffe beschichtet, indem das Beschichtungsmaterial mittels einer aufgetragenen Klebstoffschicht mit der Trägerplatte fest verbunden wirdo
Es sind bereits verschiedene Verfahren bekannt, die die Herstellung beschichteter Holzpartikelwerkstoffe unter Umgehung des zusätzlich erforderlichen Arbeitsganges des Klebstoff auf träges zum Ziel haben. So ist es in manchen Fällen der Anwendung kunstharziraprägnierter Papiere im Laminatzustand möglich, daß das im Beschichtungsmaterial vorhandene Imprägnierharz zur Verbindung mit dem Trägerwerkstoff ausreicht (vgl. DE-AS 22 28 936).
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Es ist auch möglich, das verwendete Beschichtungsmaterial mit einem rückseitigen Klebstoffauftrag oder mit einer Thermoplastschicht auszurüsten (z.B. nach DE-AS 16 21 814), deren klebende Eigenschaften beim Beschichtungsvorgang durch Anwendung von Wärme aktiviert werden.
Aus der DE-OS 25 23 907 ist ein Verfahren bekannt, bei welchem Span- und Faserplatten mit vergüteter Oberflächenschicht dadurch hergestellt werden, daß das zur Bindung des Spanvlieses in dasselbe eingebrachte vorkondensierte, härtbare Kunstharzbindemittel gleichzeitig zur Verbindung mit dem Oberflächenwerk stoff verwendet wird. Hierzu ist es erforderlich, das Aufbringen des Oberflächenwerkstoffes in einem Arbeitsgang mit der Herstellung der Spanplatte selbst zu vollziehen, wobei der Preßvorgang in bestimmter Weise zu modifizieren ist: Um die Versiegelung der Oberflächenschicht des Preßgutes zu verhindern, wird das Aufheizen erst dann vorgenommen, nachdem der Preßdruck in der Kälte auf das zu verpressende Gut eingewirkt hat.
Die Nachteile der bekannten Verfahren liegen darin, daß zur Herstellung oberflächenvergüteter Holzwerkstoffe zusätzliche arbeits- und zeitaufwendige Arbeitsstufen erforderlich sind, wie z.B. Leim- oder Klebstoffaufträge, oder aber daß sie besonders vorbereitete und ausgerüstete Beschichtungsmaterialien voraussetzen,.
Bei der Herstellung der oberflächenvergüteten Holzpartikelwerkstoffplatten in einem Arbeitsgang sind besondere Verfahrensbedingungen einzuhalten und die so gewonnenen Produkte gestatten dem Verbraucher, beispielsweise bei der Möbelproduktion, keine späteren Variationsmöglichkeiten bei der Oberflächengestaltung.
Im Falle der Verwendung von Furnier zur Oberflächenveredlung machen sich besondere Nachteile bei Umformungsprozessen des Trägerwerkstoffes oder des Furniers bemerkbar. So ist im all-
gemeinen eine Profilierung des Deckfurniers nicht ohne weiteres möglich (vgl. DE-OS 28 35 830), und gemäß DE-OS 27 43 sind beim Biegen des Furniers über Ecken und Kanten zur Vermeidung von Rissen besondere Stützschichten vorzusehen.
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Ziel der Erfindung
Ziel der Erfindung ist es, oberflächenveredelte Formteile auf Basis von Holzpartikelwerkstoffen in rationeller Weise herzustellen, wobei Oberflächenwerkstoffe beliebiger Art, einschließlich Furnier, eingesetzt werden und die Formteile sowohl zwei- als auch dreidimensional geformt sein können.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, oberflächenveredelte Formkörper auf Basis von vorgefertigten plattenförmigen Holzpartikelwerkstoffen herzustellen, wobei alle bekannten Oberflächenwerkstoffe einsetzbar sind und Furniere ohne Verwendung zusätzlicher Stützschichten verarbeitet werden können.
Erfindungsgemäß wird eine bekannte Vergütungsauflage ohne weitere Bindemittel, wie Klebstoffe oder dgl«, auf einen plattenförmigen Holzpartikelwerkstoff aufgelegt und während des Formgebungsprozesses unter Anwendung von Hitze und Druck mit dem gebildeten Formteil verbunden.
Als Holzpartikelwerkstoff kommt dabei ein solcher in Frage, der aus mit einem thermoplastischen Bindemittel beauflagten Holzpartikeln mit einem Thermoplastanteil im Werkstoff von 10 bis 40 Masse-% besteht. Derartige Werkstoffe sind beispielsweise aus der DD-PS 145 079 bekannt und können durch Besprühen von Holzpartikeln mit bestimmten Thermoplastdispersionen, wie z.Bo Acrylsäureester-Styren-Copolymeren, erhalten werden.
Als Vergütungsauflagen können sowohl harz- und bindemittelfreie als auch imprägnierte Oberflächenbeschichtungsmaterialien eingesetzt werden, z.B. Dekorpapiere, Dekorfolien, textile Materialien, Kunststoffolien sowie auch Furniere.
Zur Herstellung der Formteile wird die Vergütungsauflage auf den vorgefertigten Holzpartikelwerkstoff aufgelegt und zusammen mit diesem beim stattfindenden Verformungsvorgang in die Presse eingeführt. Bei den vorzugsweise angewandten
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Preßbedingungen von 2,5 bis 5 MPa und 150 bis 200 *C erfolgt in einem einzigen Arbeitsgang die Ausbildung der jeweils gewünschten Form und die feste Verbindung des Holzpartikelwerkstoffes mit der Vergütungsauflage. Von wesentlicher Bedeutung ist dabei das gänzliche Fehlen eines zusätzlichen Klebstoffaufträges. Die zum Formgebungsprozeß zugeführte Wärme bewirkt nicht nur den Zusammenhalt und Verbund der Holzpartikeln, sondern gleichzeitig den festen Verbund mit der Vergütungsauflage. Im Gegensatz zu bekannten Verfahrensweisen der Plattenherstellung und -beschichtung in einem Arbeitsgang ist es entsprechend der Erfindung nicht erforderlich, den Preßvorgang hinsichtlich der Pressenbeheizung zu teilen, so daß der Prozeß der Bildung des Verbundes keinerlei zusätzliche Zeitaufwendung oder besondere Manipulationen der Wärme- oder Druckzuführung erfordert« Insbesondere ist überraschend, daß das Penetrierverhalten des beim Verformungsvorgang plastifizierten Bindemittels des Holzpartikelwerkstoffes an der Oberfläche ausreicht, um das aufgelegte Vergütungsmaterial über eine Adhäsionszone vollkommen ausreichender Festigkeit zu binden. Ablösprobleme, wie sie. bei der Beschichtung von aus Kunststoff bestehenden Trägerplatten bekannt sind, treten nicht auf. Die aufgebrachte Oberflächenvergütung besitzt eine ausgezeichnete Haftfestigkeit. Dies gilt für alle Materialien einschließlich Furnier. Die Verwendbarkeit von Furnieren ist bei dem Verformungsvorgang gegeben, ohne daß Rißbildungen eintreten. Als besonders vorteilhaft erweist es sich dabei, daß die Piastifizierbarkeit des Bindemittels beim Formgebungsprozeß gleichzeitig erlaubt, der Formteiloberfläche zusätzliche Strukturen oder Profilierungen einzudrücken.
Das Verfahren liefert Formteile mit fertiger Finishoberfläche. Der durch die thermodynamisehen Bedingungen von Preßdruck und Preßwärme verursachte "Bügeleffekt" bringt den Vorteil mit sich, daß eine nachträgliche Bearbeitung der Oberfläche entfallen kann.
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Ausführungsbeispiel
Zunächst wird durch Bedüsen von 3 Masseteilen Holzfasern mit 2 Masseteilen einer wäßrigen 42 %±gen Polyacrylat-Dispersion, Streuen des schüttfähigen Gemisches zu einer groben Vliesplatte und Verdichten derselben ein transportfähiger Faserplattenrohling hergestellt, der ein thermoplastgebundenes Holzpartikel-Halbzeug mit einer Rohdichte von 600 kg/m darstellt und einen Thermoplastanteil von 25 Masse-% besitzt·
Auf diesen vorgefertigten ebenen, plattenförmigen Werkstoff wird ein 0,7 mm dickes Rotbuche-Furnier aufgelegt und beide Komponenten in das Formwerkzeug der Presse eingebracht. Nach Erwärmung auf eine Temperatur oberhalb des Plastifizierungsbereiches des Bindemittels wird bei 185 *C und einem spezifischen Preßdruck von 4,5 MPa während einer Zeitdauer von 60 s der Formgebungsprozeß vorgenommene Es wird ein profiliertes Formteil mit unlösbarer vergüteter Oberflächenschicht ausgezeichneter Qualität mit einer Rohdichte von 950 kg/m erhalten, das wie ein üblicher Holzwerkstoff bearbeitet werden kann·
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung oberflächenvergüteter Pormteile
aus plattenförmigen Holzpartikelwerkstoffen auf Basis von mit einem thermoplastischen Bindemittel beauflagten Holzpartikeln mit einem Thermoplastanteil von 10 bis 40 Masse-% im Werkstoff und bekannten Vergütungsauflagen, gekennzeichnet dadurch, daß die Vergütungsauflage ohne weitere Bindemittel auf den Holzpartikelwerkstoff aufgelegt und während des Formgebungsprozesses unter Anwendung von Hitze und Druck mit dem gebildeten Formteil verbunden wird.
2. Verfahren nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß als Vergütungsauflage ein bekannter Oberflächenwerkstoff verwendet wird.
3· Verfahren nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß als Vergütungsauflage ein Furnier verwendet wird.
Verfahren nach Punkt 1, gekennzeichnet dadurch, daß die Verbindung der Vergütungsauflage mit dem Holzpartikelwerkstoff bei einem Preßdruck von 2,5 bis 5 MPa und bei einer Temperatur von 150 bis 200 C vorgenommen wirdo
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DD23475881A DD201120A1 (de) | 1981-11-11 | 1981-11-11 | Verfahren zur herstellung oberflaechenvergueteter formteile aus plattenfoermigen holzpartikelwerkstoffen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DD23475881A DD201120A1 (de) | 1981-11-11 | 1981-11-11 | Verfahren zur herstellung oberflaechenvergueteter formteile aus plattenfoermigen holzpartikelwerkstoffen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DD201120A1 true DD201120A1 (de) | 1983-07-06 |
Family
ID=5534627
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DD23475881A DD201120A1 (de) | 1981-11-11 | 1981-11-11 | Verfahren zur herstellung oberflaechenvergueteter formteile aus plattenfoermigen holzpartikelwerkstoffen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DD (1) | DD201120A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10344598B3 (de) * | 2003-09-25 | 2005-03-03 | Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. | Nachformbare Holzwerkstoffplatte und Verfahren zu deren Herstellung |
-
1981
- 1981-11-11 DD DD23475881A patent/DD201120A1/de unknown
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10344598B3 (de) * | 2003-09-25 | 2005-03-03 | Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. | Nachformbare Holzwerkstoffplatte und Verfahren zu deren Herstellung |
WO2005039845A1 (de) * | 2003-09-25 | 2005-05-06 | Fraunhofer-Gesellschaft Zur Förderung Der Angewandten Forschung E.V: | Nachformbare holzwerkstoffplatte und verfahren zu deren herstellung |
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