DE1788649U

DE1788649U - Biegefaehiger, flaechenfoermiger presskoerper mit ausgehaerteter oberflaechenschicht auf kondensationsharzbasis.

Info

Publication number: DE1788649U
Application number: DEH28909U
Authority: DE
Original assignee: Dr Kurt Herberts and Co GmbH
Current assignee: Axalta Coating Systems Germany GmbH and Co KG
Priority date: 1958-07-12
Filing date: 1958-07-12
Publication date: 1959-05-14

Description

Biegefähiger, flächenförmiger Presskörper mit ausgehärteter Oberflächenschicht auf Kondensationsharzbasis.
Die vielfachen Versuche, die unter den verschiedensten Handelsnamen gutbekannten Hartplatten auf Lfelaminharzbasis in einer dünnen, flexiblen Form herzustellen, wurden hauptsächlich durch den Wunsch veranlasst, auch gewölbte Flächen und Rundungen an Möbeln, Ladeneinrichtungen usw. mit Melaminharz-Schichtstoffen zu verkleiden, wozu die herkömmlichen, starren Schichtstoffplatten nicht oder wenig geeignet sind. Bei diesen Bestrebungen spielen aber auch wirtschaftliche Gesichtspunkte eine wesentliche Rolle.
Die bekannten Melaminharzplatten werden in einer Qualität hergestellt, die hohen Ansprüchen gerecht wird. Doch sind z. B. mit solchen hochwertigen Platten ausgestattete Küchenmöbel so teuer, dass sie nur für einen kleinen Käuferkreis in Betracht kommen. Für die breite Masse weniger kaufkräftiger Verbraucher sind diese Kunststoffplatten oder damit ausgestattete Möbel unerschwinglich. Auch dem Interessentenkreis der auch in Deutschland heute immer stärker fussfassenden"Selbst ist der Mann" - Bewegung

bleiben diese hochwertigen Platten wegen ihres hohen

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Preises und der für einen Bastler schwierigen Verarbeitung verschlossen.
Es ist daher versucht worden, die bekannten Kunststoff-Hartplatten dadurch in einer billigeren und flexibleren Form herzustellen, dass anstelle der für den Phenolharzkern dieser Platten meist verwendeten 10-12 Blatt mit Phenolharz getränkten Papiers eine geringere Anzahl solcher

Papiereverpresst wurde. es hat sich aber gezeigt, dass

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solche dünnen Platten so spröde sind, dass ihre Verarbeitung als Oberflächen-Vergütungsmaterial sehr schwierig ist sie haben sich daher in der Praxis bisher nicht eingeführt.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung jLst eine neuartige,

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hochflexible Verbundfolie oder -platte. Sie ist gekennzeichnet durch einen dreischichtigen Aufbau, bestehend aus

einer Trägerschicht aus Vulkanfiber, Pergament oder auch

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einem gewöhnlichen Papier, einem mit einem thermoplastischen Kunstharz getränkten farbigen oder bedruckten Papier (Dekorpapier) und einem mit einem Kondensationsharz wie Melamin-, Harnstoff-oder Phenolformaldehydharz getränkten dünnen Seidenpapier. Als Tränkharz für die mittlere Dekorschicht sind z. B. Polymerisatharze auf Acryl-, Methacryl-oder Vinylester-Basis geeignet. Die einzelnen Schichten werden durch heisses Verpressen mit Hilfe einer hydraulischen Presse miteinander verbunden. Beim Verpressen verbindet sich die das thermoplastische Harz enthaltende Dekorschicht einerseits mit der dünnen Kondensations- (vorzugsweise Melamin-) harzschicht und andererseits mit der Trägerschicht so innig, dass die einzelnen Schichten nicht mehr zu trennen sind. Der so hergestellte Presskörper stellt

eine folienartige chichtplatte dar, deren Oberfläche aus

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einer dünnen, gehärteten, z. B. Melaminharzschidit besteht.

Diese Platte zeichnet sich durch eine ausserordentlich hohe Flexibilität aus. Die gute Biegefähigkeit überraschit deshalb, weil bei den Herstellern und Verbrauchern herkömmlicher starrer Kunststoffplatten die Meinung bestand, dass man dünne Platten mit hoher Biegsamkeit und hochwertiger Melaminharz-Oberflächenschicht nicht herstellen könne, weil die Melaminharzschicht dem Biegungsvermögen dünner Platten nicht folgen kann, d. h. diese Schicht beim starken Biegen reisen oder brechen würde. Nach den durch-

geführten Versuchen ist aber die Biegsamkeit des chicht-

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körpers nicht nur von der Flexibilität der Trägerschicht, sondern auch von der Dicke der Melaminharzschicht

abhängig. Deshalb wirde die Stärke der Melaminharzschicht

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dadurch beschränkt, dass das Dekorblatt nicht, wie bei den starren Schichtplatten üblich, mit Melaminharz, sondern

mit einem thermoplastischen, flexiblen Kunststoff im-

prägniert'und die aufgepresste Melaminharzschicht durch

die Verwendung eines Seidenpapier so dünn wie möglich

ehaltenewurde' -ährendalsobei herkömmlichen-Schicht-

platt-enrQie st-a-rre Phenolharzechicht das mit lel-amiriharz

getränkte Dekorblatt trägt, übernimmt bei demerfindungs-

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gemässen Presskörper das Dekorblatt die Rolle des Schichtträgers, der durch die Imprägnierung mit einem thermoplastischen Kunstharz die gewünschte gute Flexibilität be-

'>heriolharzi-, er-ries und den

sitzt. Durch den Fortfall des Phenolharzkernes und den

Austausch des teuren Melaminharzes für die Tränkung der Dekorschicht durch ein billigeres thermoplastisches Harz können die erfindungsgemässen Preßkörper zu einem Bruchteil des Preises bekannter Schichtplatten hergestellt werden.

Die vorstehend beschriebenen Presskörper dienen zur dekorativen Gestaltung von Oberflächen aller Art. Sie können mit der Schere geschnitten und mit üblichen Klebern und Tischlerleimen auf beliebige Trägerplatten wie Sperrholz-, Spanholz-, Hartfaser-und ähnliche Platten aufgepresst oder aufgeklebt werden. Solchem ! ! den neuartigen Presskörpern ausgestatteten Trägerplatten besitzen durch die oberste Melaminharzschicht eine hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber chemischen Einflüssen aller Art. Die mechanische Festigkeit ist trotz der geringen Schichtstärke überraschend gut, sie hängt jedoch auch von

der Güte bzw. Oberflächenbeschaffenheit der rägerplatte ab.

der Güte bzw. OberL

Eine andere Ausführungsform des Presskörpers besteht darin, dass anstelle eines hochwertigen Dekorpapiers ein unpigmentiertes farbloses oder schwach gefärbtes, gut saugfähiges Papier z. B. Filtrierpapier oder Natronkraftpapier in der oben beschriebenen Weise mit einer Kunstharz-Dispersion getränkt und auf die getrocknete Papierbahn dann eine gut deckende farbig pigmentierte Schicht, die gleichfalls eine Kunstharz-Dispersion als Bindemittel enthält, nach beliebigen Verfahren aufgebracht wird. Das getrocknete, beschichtete Papier wird dann gleichfalls zusammen mit einem Überpresserblatt und einem Pergamentpapier verpresst. Es wird ein Preßkörper erhalten, der in seinen Eigenschaften dem oben Beschriebenen entspricht.

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chutzanspruche :

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Claims

Schutzansprüche : 1. Biegefähiger, flächenförmiger Presskörper mit aus- gehärteter Oberflächenschicht, gekennzeichnet durch einen durch gemeinsames, heisses Verpressen von drei Einzelschichten erhaltenen dreischichtigen ufbau, bestehend aus einer Trägerschicht aus Papier, Perga- CD

ment oder Vulkanfiber, einem mit einem thermoplastischen Kunstharz imprägnierten farbigen oder bedruckten Papier (Sekorpapier) und einem mit einem Kondensationsharz getränkten dünnen Papierblatt.
2. Presskörper nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Verwendung eines unpigmentierten saugfähigen, mit einem thermoplastischen Kunstharz getränkten und mit einem Aufstrich einer auf gleicher oder ähnlicher Bindemittelbasis hergestellten Farbmasse versehenen gewöhlichen Papiers anstelle des im Anspruch 1 genannten Dekorpapiers.