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Vorrichtung zum Desinfizieren und/oder Sterilisieren
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von zumindest teilweise aus Feststoffen bestehendem Gut, insbesondere
Feststoffe mitführenden Abwässern.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Desinfizieren
und/oder Sterilisieren von zumindest teilweise aus Feststoffen bestehendem Gut,
insbesondere Feststoffe mitführenden Abwässern.
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Bei einer Vielzahl von Vorgängen fallen verseuchte Materialien, beispielsweise
SchIämme#Od#r Abwässer mit Festatoffanteilen an, die vor ihrer Deponierung oder
Weiterverarbeitung zuverlässig
desinfiziert und/oder sterilisiert
werden müssen, um die Erreger übertragbarer Krankheiten abzutöten bzw.
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Viren zu inaktivieren. Bei den zu desinfizierenden oder zu sterilisierenden
Materialien können die unterschiedlichsten Fe ststof feinl agerungen und Feststoffe
auftreten, beispielsweise Kunstatoffabfälle oder körnige oder faserige Einlagerungen.
Diese Materialien erzeugen beim Durchleiten durch Desinfektions- oder Sterilisationsanlagen
leicht Verstopfungen oder Stauungen und sie führen zum Teil durch Festbacken zu
Anlagerungen an den Innenwänden der Sterilisationsanlagen, die die earksamen Querschnitte
rasch verringern und im übrigen die Funktionstüchtigkeit solcher Anlagen beeinträchtigen
und zerstören. Außerdem besteht insbesondere bei zu sterilisierenden Materialien
mit hohem Feststoffgehalt das Problem, diese Materialien mit vertretbarem Energieaufwand
durch eine Sterilisationsanlage zu fördern und anschließend.
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zu einer Weiterbehandlungseinrichtung oder einer Deponie fördern zu
können, Ein weiteres sehr wesentliches Problem besteht bei der Sterilisation von
Materialien mit hohem Feststoffgehalt darin, alle Bestandteile solcher Materialien
in wirtschaftlich vertretbarer Zeit zuverlässig auf eine Sterilisationstemperatur
aufheizen zu können und auf dieser Temperatur zur Gelehrleistung einer zuverlässigen
Sterilisation die erforderliche Zeit halten zu können. Bei den bisher bekannten
Sterilisationsvorrichtungen werden die vorstehend genannten Schwierigkeiten bei
der Sterilisation von Materialien mit großem Feststoffgehalt nicht zufriedenstellend
gelöst.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs
erläuterten Art zu schaffen, welche bei einfachem AuSbau und wirtschaftlicher Herstellung
und wirtschaftlichen Betrieben eine zuverlässige Sterilisation des gesamten jeweils
zu behandelnden Gutes, insbesondere auch
von Fest stoff en, innerhalb
eines wirtschaftlich vertretbaren Zeitraumes gewährleistet.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine an sich
bekannte Rohrschnecke in einem zylindrischen geschlossenen Gehäuse, welches an einem
Ende einen Einlauf und am anderen Ende einen Auslauf aufweist, um eine in der Gehäuseachse
liegende Achse mittels eines Antriebsmotors drehbar angeordnet ist, und daß der
Einlauf als Kanal ausgebildet ist, der in einem Aufheizbereich eine Anzahl um den
Kanalumfang verteilter, in den Kanal mündender Düsen zur Einleitung von Dampf aufweist.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung fördert mittels der Rohrschnecke
das zu sterilisierende Gut zwangsweise durch eine Sterilisierstrecke, längs derer
die Sterilisation erfolgt.
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Die Aufheizung des zu sterilisierenden Gutes auf die Sterilisiertemperatur
erfolgt am Einlauf des die Rohrschnecke umschließenden Gehäuses in einem Kanal,
in dem Sattdampf mit Uberdruck oder ein anderes geeignetes Aufheizmedium durch Düsen
in das zu sterilisierende Gut einströmt. Hierdurch wird das zu sterilisierende Gut
über den ganzen Querschnitt des Einlaufkanals gleichmäßig aufgeheizt. Dadurch ist
gewährleistet, daß nicht nur Randbereiche des zu sterilisierenden Guts, sondern
auch Kernbereiche auf die erforderliche Temperatur erhitzt werden. Dies erfolgt
sowohl dann, wenn daslzu sterilisierende Gut eine Flüssigkeit ist,als auch, wenn
es sich bei dem Gut um eine mit Feststoffen befrachtete Flüssigkeit handelt, als
auch, wenn es sichvum Feststoffgemische oder Agglomerate handelt. Das erhitzte,
zu sterilisierende Gut wird nach der Aufheizung mittels der Rohrschnecke durch das
Vorrichtungsgehäuse hindurch zu einem Auslauf transportiert und verbleibt somit
in dem Gehäuse über
einen bestimmten Zeitraum, während dessen sich
das zu sterilisierende Gut auf der Aufheiztemperatur befindet. Dieser Zeitraum kann
so eingestellt werden, daß er mit Sicherheit einem zur zuverlässigen Sterilisation
erforderlichen Zeitraum entspricht.
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Mit Vorteil ist die Vorrichtung gemäß der Erfindung so ausgebildet,
daß der Bereich des Einlaufs zwischen Aufheizbereich und Mündung in das Gehäuse
als sich stetig erweiternder Kanal ausgebildet ist. Diese Ausgestaltung ist insbesondere
vorteilhaft, wenn es sich bei dem zu sterilisierenden Gut um ein Blüssigkeits-Peststoffgemisch
oder ausschlieB-lich um Feststoffe handelt. Durch die Erweiterung des Kanals in
Strömungsrichtung wird verhindert, daß das zu sterilisierende Gut sich an den Kanalwänden
festsetzt oder festklemmt und den Einlauf zum Schneckengehäuse der Vorrichtung verstopft.
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Eine günstige Ausgestaltung wird auch dadurch erreicht, daß der Kanal
des Einlaufs im Aufheizbereich eine Anzahl um den Umfang verteilter, als Dampfdüsen
dienender Öffnungen in seiner Wand aufweist und von einer Ummantelung umschlossen
ist, in die Dampf einleitbar ist. Diese Ausgestaltung ist konstruktiv einfach und
ermöglicht die Einleitung einer großen Menge von Heißdampf über eine Vielzahl von
Öffnungen in den Aufheizkanal hinein.
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Eine günstige Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist
auch dadurch gegeben, daß die Rohrschnecke zur Beheizung an einem Ende an eine Dampfzuleitung
und am anderen Ende an eine Dampfableitung angeschlossen ist. Durch diese
Ausgestaltung
ist es möglich, dem zu sterilisierenden Gut während dessen Förderung durch das Schneckengehäuse
hindurch über die Rohrschnecke weitere Wärme zuzuführen und auf diese Weise den
Sterilisationsvorgang zu unterstützen.
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Es ist dann auch möglich, das Aufheizen des Sterilisierguts auf die
erforderliche Sterilisationstemperatur nicht ausschließlich im Einlaufkanal vorzunehmen,
sondern durch ein Zusammenwirken von Aufheizung im Einlaufkanal und Aufheizung mittels
der Rohrschnecke zu bewerkstelligen.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung wird dadurch erreicht daß
das Gehäuse zur Beheizung von einer Ummantelung umschlossen ist, die an Zu- und
Ableitungen für Dampf oder Heißwasser angeschlossen ist. Auf diese Weise ist es
möglich, dem zu sterilisierenden Gut im Gehäuse auch über die Gehäuseummantelung
Wärme zuzuführen und das zu sterilislerende Gut auf diese Weise aufzuheizen. Diese
Aufheizungseinrichtung kann auch mit einer Aufheizung mittels der Rohrschnecke zu
seiner Ergänzung oder unabhängig davon wirken.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann so ausgestaltet sein, daß ihr
das zu sterilisierende Gut kontinuierlich zugeführt wird. Das Gut fließt dann auch
kontinuierlich wieder ab.
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Eine günstige Ausbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung, die besonders
zur Behandlung von Materialien, die vorwiegend aus Feststoffbestandteilen bestehen,
geeignet ist und bei der ein chargenweiser Durchsatz des -zu behandelnden Gutes
erfolgt, ist dadurch gegeben, daß sowohl stromaufwärts des Einlaufs als auch stromabwärts
des Auslaufs åe eine Schleusenstrecke mit äe einem Paar im Abstand voneinander in
einen Zufuhr kanal bzw. in einen Abfuhrkanal eingeschalteter Schieber, die über
eine Steuervorrichtung individuell steuerbar sind, vorgesehen ist. Durch die Anordnung
solcher Schleusenstrecken am
Einlauf und Auslauf der Vorrichtung
ist es möglich, innerhalb der Einlaufschleuse in dem zu behandelnden Material einen
Druck aufzubauen, der einem in der Vorrichtung herrschenden erhöhten Druck entspricht
und der höher ist als der Druck des der Vorrichtung zugeführten zu behandelnden
Materials, und in der Auslauf schleuse den Druck des aus der Vorrichtung kommenden
Materials wieder auf einen niedrigeren Druck, beispielsweise den Umgebungsdruck,
abzubauen.
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Auf diese Weise kann in der Vorrichtung selbst mit erhöhtem Druck
gearbeitet werden, was einmal für die Einleitung von Aufheizdampf (Sattdampf mit
Überdruck) von Bedeutung ist und zum. .anderen bessere Wärmeübergangs und Durchgangswerte
für die Wärmeübertragung von der Rohrschnecke und/oder die Gehäuseummantelung auf
das zu sterilisierende Material ergibt.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist dabei dadurch gegeben, daß an die Schleusenstrecke im Zufuhrkanal zwischen den
Schiebern eine wahlweise verschließbare Druckentlastungsleitung sowie eine wahlweise
verschließbare Druckmediumzufuhrleitung angeschlossen sind.
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Bei diesem Aufbau ist es möglich, bei der -Zufuhr von zu sterilisierendem
Material zur Vorrichtung zunächst den am Eingang der Schleusenstrecke liegenden
Schieber zu öffnen und Material in die Schleusenstrecke bei geschlossenem Schieber
am Ende der Schleusenstrecke einzuführen. Nach Füllung der Schleusenstrecke wird
dann der Schieber am Eingang geschlossen. Anschließend kann über die Druckmediumzufuhrleitung
Druckmedium, beispielsweise Sattdampf mit tberdruck, in die Schleusenstrecke eingeführt
werden bis dort ein sehr hoher Druck erreicht wird, der gegebenenfalls auch höher
wie der in der nachgeschalteten Vorrichtung zu diesem Zeitpunkt herrschende Druck
sein kann. Anschließend
wird der am Schleusenausgang liegende Schieber
geöffnet. Das in der Schleusenstrecke befindliche Material strömt dann unter seinem
eigenen Gewicht durch den Einlauf in die Vorrichtung ein. Die Rohrschnecke der Vorrichtung
fördert das Gut zum Auslauf des Gehäuses. Dort ist zu dem Zeitpunkt der Schieber
am Anfang der Auslaufachleusenstrecke geöffnet, so daß das zu behandlende Gut nach
der Sterilisation in der Vorrichtung in die Auslaufachleusenstrecke einströmt. Sobald
die Rohrschnecke eine derartige Menge zu sterilisierendes Gut durch die Vorrichtung
transportiert hat, daß das vorher in der Schleusenstrecke befindliche Gut in die
Vorrichtung gelangt ist und Druckausgleich zwischen dem Inneren des Gehäuses und
der Einlaufschleusenstrecke erreicht ist, kann der Schieber am Ende der Einlaufachleusenstrecke
wieder geschlossen werden.
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Die in die Einlaufschleusenstrecke zwischen den Schiebern, die dann
beide geschlossen sind; mündende Druckentlastungsleitung wird dann geöffnet, um
eine Druckentlastung der Schleusenstrecke herzustellen. Sobald Ausgleich mit dem
Druck in der Zufuhrleitung vor dem Schieber am Ende der Einlaufschleuse erreicht
ist, wird die Druckentlastungsleitung wieder geschlossen. Der Schieber am Beginn
der Einlaufschleusenstrecke kann dann wieder geöffnet werden, so daß neues Material
in die Einlaufschleusenstrecke eingefördert werden kann. Die weiteren Schritte wiederholen
sich dann in der angegebenen Weise Eine günstige Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung wird dabei auch dadurch erreicht, daß die Schleusenstrecke im Abfuhrkanal
zwischen den Schiebern als sich in Strömungsrichtung allmählich erweiternder Kanal
ausgebildet ist. Durch diese Ausgestaltung wird das Abströmen des sterilisierten
Gutes ohne Gefahr eines Festsetzens oder Verstopfens des Abfuhrkanals erleichtert
und unterstützt.
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Eine günstige Ausgestaltung ist auch dadurc#h gegeben, daß das Gehäuse
So angeordnet ist, daß seine Zentralachse mit der Horizontalen einen spitzefr Winkel
einschließt, wobei das Einlaufendedes Gehäuses unter dem Auslaufende liegt.
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Bei dieser Ausgestaltung strömt das zu sterilisierende Gut
vom
Einlauf des Gehäuses bis zum Auslauf des Gehäuses unter der Wirkung des archimedischen
Prinzips automatisch durch die Sterilisierstrecke, ohne daß ein hoher Energieaufwand
für eine Durchförderung über die Rohrachnecke aufgebracht werden müßte, vorausgesetzt,
daß das zu sterilisierende Material von einem Niveau, das höher liegt, als das Niveau
des Auslaufs des Gehäuses, in die Vorrichtung eingefördert wird, beispielsweise
aus einem über der Vorrichtung liegenden Vorratsbehälter. Der Schrägstellungswinkel
des Gehäuses kann dabei umso großer sein, je flüssiger das zu behandelnde Material
ist.
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Zur Anpassung an unte:rnschiedliche Konsistenzen des zu behandelnden
Materials kann die Vorrichtung so ausgebildet sein, daß das Gehäuse so gehaltert
ist, daß der Winkel zur Eorlzontalen verstell- und einstellbar ist.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann in einer Sterilisieranlage Verwendung
finden, in der vor der Sterilisation des zu behandelnden Guts die flüssigen Anteile
und die Feststoffanteile des Guts über geeignete Trenneinrichtungen getrennt werden
und dann separat jeweils einer Sterilisation unterworfen werden. In einem solchen
Fall ist die erfindungsgemäße Vorrichtung insbesondere zur Durchführung der Sterilisation
der Feststoffanteile geeignet.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann jedoch auch so ausgebildet sein,
daß in ihr sämtliche Bestandteile eines zu sterilisierenden Materials ohne vorherige
Aufteilung in flüssige Bestandteile und Feststoffbestandteile miteinander sterilisiert
werden.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist dabei in jedem Fall dadurch gegeben, daß der Schleusenstrecke am Einlauf eine
Zufuhrvorrichtung vorgeschaltet ist. Mittels dieser Zufuhrvorrichtung kann entweder
das gesamte, nicht in flüssige und feste Bestandteile aufgeteilte' Material oder
nur die bereits abgetrennte Feststoffphase des zu behandelnden Materials der Vorrichtung
zugefördert werden.
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Eine für die Aufbereitung und Förderung von Beststoffen enthaltenden,
zu sterilisierenden Materialien oder abgetrennten Feststoffbestandteilen von zu
sterilisierenden Materialien besonders günstige Ausbildung der Vorrichtung ist dabei
dadurch gegeben, daß die Zufuhrverrichtung als in einem Gehäuse gelagerte Förderschnecke
ausgebildet ist, deren Zulauf an einen Sammelbehälter für das zu behandelnde Gut
angeschlossen ist. Diese Förderschnecke gewährleistet eine störungsfreie Förderung
des zu behandelnden Gutes auch dann, wenn in dem Gut Featstoffeinlagerungen enthalten
sind oder das Gut vorwiegend aus Peststoffen besteht. Die Förderschnecke verhindert
ein Featbacken des Guts in den Förderkanälen und bewirkt rim übrigen auch zumindest
teilweise eine mechanische Zerkleinerung der Eeststoffanteile.
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Zur Erhöhung der Wirtschaftlichkeit und zur Beschleunigung des Aufheizens
des zu behandelnden Materials ist es günstig, wenn die erfindungsgemäße Vorrichtung
dabei so ausgestaltet ist, daß das die Förderschnecke der Zufuhrvorrichtung'umschließende
Gehäuse beheizbar ist. Auf diese Weise kann dem zu sterilisierenden Gut bereits
in der Zufuhrvorrichtung Wärme in erheblichem Umfang zugeführt werden, so daß dann
in
der eigentlichen Sterilisiervorrichtung nur mehr relativ wenig
Wärme zugeführt werden muß, um die Sterilisiertempe ratur zu erreichen. Auf diese
Weise kann die Verweilzeit des zu sterilisierenden Materials in der eigentlichen
Sterilisiervorrichtung abgekürzt werden.
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Eine günstige Ausbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist auch
dadurch gegeben, daß der Schleusenstrecke am Auslauf eine Abfuhrvorrichtung nachgeschaltet
ist. Mittels dieser Abfuhrvorrichtung kann das sterilisierte Gut zwangsweise abgefördert
werden, falls es nicht ausreichend strömungsfähig ist, um unter den herrschenden
Druckverhältnissen von alleine abzuströmen.
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Eine günstige Ausgestaltung ist dabei dadurch gegeben, daß die Abfuhrvorrichtung
als eine im Gehäuse gelagerte Förderschnecke ausgebildet ist.
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Zur Erhöhung der Wirtschaftlichkeit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist es dabei günstig, wenn das die Förderschnecke umschließende Gehäuse von einer
Ummantelung umgeben ist, durch die ein Kühlmedium, z.B. Wasser, leitbar ist. Durch
eine solche Ausgestaltung kann die Abfuhrvorrichtung dazu dienen, das aus der Sterilisiervorn.chtung,.kommende
sterilisierte Gut rasch auf eine Temperatur abzukühlen, bei der es an weiterverarbeitende
Anlagen abgegeben oder deponiert werden kann. Die im sterilisierten Gut bei der
Abkühlung entzogene Warme kann dabei vorteilhafterweise rückgewonnen und gegebenenfalls
zur Vorwärmung des zu sterilisierenden Guts vor dessen Einführen in eine Sterilisiervorrichtung
verwendet werden.
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Sowohl die Zufuhrvorrichtung als auch die Abfuhrvorrichtung können,
ähnlich wie die eigentliche Vorrichtung zum Sterilisieren, so ausgebildet sein,
daß das å eweilige Gehäuse mit der Horizontalen einen Winkel einschließt, derart,
daß die jeweilige Einlaufmündung über der jeweiligen Auslaufmündung liegt, der Zulauf
jedoch von einem über der Auslaufmündung liegenden Niveau aus erfolgt. Auch hier
kann dann das archimedische Prinzip zur Bewerkstelligung bzw. Förderung der Durchströmung
der Vorrichtung ausgenutzt werden.
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Auch bei dieser Vorrichtung kann der Winkel zur Horizontalen ein-
und feststellbar sein.
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Eine zur Wiedergeannnung der Wärme des sterilisierten Guts in der
Abfuhrvorrichtung besonders geeignete Ausbildung wird dadurch erreicht, daß im Zulaufkanal
zum Gehäuse der Förderschnecke der. Abfuhrvorrichtung eine an sich bekannte Schrägsiebvorrichtung
zur Trennung der Flüssigkeitskomponente von den Feststoffen vorgesehen ist, und
daß an die Schrägsiebvorrichtung eine Leitung zur Rückführung der abgetrennten Flüssigkomponente
zu einer Beheizungsummantelung der Zufuhrvorrichtung angeschlossen ist. Bei dieser
Ausbildung wird die Flüssigkomponente des zu sterilisierenden Materials selbst als
Wärmeträger benutzt, um die in der Abfuhrvorrichtung wiedergewonnene Wärme zur Zufuhrvorrichtung
zu transportieren und dort zur Aufheizung des zu sterilisierenden ~Materials zu
verwenden. Eine günstige Ausgestaltung der Vorrichtung ist dabei auch dadurch gegeben,
daß von der Beheizungsummantelung der #ufuhrvorrichtung eine Rückleitung für das
Beheizungsfluid zur Ummantelung der Abfuhrvorrichtung zurückführt. Auf diese Weise
wird ein geschlossener Kreislauf gebildet, in welchem das Fluid in der Abfuhrvorrichtung
von den sterilisierten Materialien erwärmt wird und seine Wärme dann in der Zufuhrvorrichtung
an zu sterilisierendes Material wieder abgibt. In diesen geschlossenen Kreislauf
kann die in der Schrägsiebvorrichtung der Abfuhrvorrichtung abgetrennte Flüssigkomponente
des sterilisierten Materials eingespeichert werden. Eine günstige Ausbildung
ist
dabei auch dadurch gegeben, da3 in den Kreislauf des Beheizungs- und Kühlfluids
ein wahlweise betätigbares Auslaufventil vorsehen ist. Mittels dieses Ventils kann
gegebenenfalls aus dem Kreislauf ein Teil des Fluids abgezogen werden, falls die
Fluidmenge beispielsweise wegen des Zulaufs von Flüssigkomponente des sterilisierten
Guts aus der Schrägsiebvorrichtung zu groß werden sollte.
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Eine günstige Ausgestaltung ist auch dadurch gegeben, daß die Hohlwellen
der Förderschnecke der Zufuhrvorrichtung und-4ßder Abfuhrvorrichtung parallel zu
den 3eheizungsummantelungen in den Kreislauf des H.eizungs- und Kühlfluids eingeschaltet
sind. Bei dieser Ausbildung wird eine Aufheizung des zu sterilisierenden Materials
bzw. eine Abkühlung des sterilisierten Materials durch Wärmeübergang sowohl über
die Gehäuseummentelungen als auch über die Hohlwellen der Schnecke erreicht.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand von zwei Ausführungsbeispielen
in Verbindung mit der Zeichnung beschrieben. Es zeigen Fig. 1 eine schematische
Schnittdarstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung entsprechend dem ersten Ausführungsbeispiel
5 Fig. 2 eine schematische Darstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels im Schnitt
Das in Fig. 1 dargestellte Ausführungsbeispiel der Sterilisationavorrichtung kann
sowohl zum Sterilisiéren von Sterilisiergut, das aus einem Gemisch aus einer Flüssigkomponente
und aus eingelagerten Feststoffen besteht, verwendet werden, als auch zur Sterilisation
von Material, das ausschließlich oder vorwiegend aus Feststoffbestandteilen besteht.
Im erstgenannten Fall kann die Vorrichtung so eingesetzt werden, daß das zu sterilisierende
Material am Einlauf eingegeben und das sterilisierte Material in der gleichen Mischungszu
sammensetzung am Auslauf abgenommen und weitergeleitet wird.
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Im zweitgenannten Fall kann die Vorrichtung beispielsweise
in
einer Sterilisationsanlage, insbesondere eine Abwassersterilisationsanlage, eingesetzt
werden, in der das zu sterilisierende Material vor der Sterilisation in eine flüssige
Komponente und in eine Feststoffkomponente getrennt wird und diese Komponenten dann
separat in getrennten Vorrichtungen sterilisiert werden. In diesem Fall ist die
in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung insbesondere zur Sterilisation der Feststoffkomponente
des Materials, beispielsweise zu der Sterilisation von aus Abwasser abgetrennten
Beststoffen, geeignet.
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Bei der Vorrichtung gemäß Fig. 1 ist in einem zylindrischen geschlossenen
Gehäuse 1 eine an sich bekannte Rohrschnecke 2 um eine in der Achse des Gehäuses
verlaufende Achse drehbar gelagert. Die Rohrschnecke 2 ist mittels eines außerhalb
des Gehäuses 1 angeordneten Antriebsmotors 3 drehbar. Das Gehäuse 1 weist an einem
Ende einen Einlauf 4 und am anderen Ende einen Auslauf 5 auf. Der Einlauf 4 weist
seinerseits einen Aufheizbereiäh 6 auf, in welchem eine Anzahl von um den Umfang
des Einlaufkanals verteilter, als Dampfdüsen dienender Öffnungen 7 in der Kanalwand
vorgesehen sind. Der Aufheizbereich des Einlaufkanals ist von einer Ummantelung
8 umschlossen, in die hochgespannter Wasserdampf einleitbar ist.
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Der Bereich# des Einlaufs zwischen Aufheizbereich 6 und Mündung in
das Gehäuse 1 ist #als sich stetig ,erweiternder Kanal 9 ausgebildet. Der Auslauf
5 der Vorrichtung ist als Kanal.
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ausgebildet, der ein sich unmittelbar an die Austrittsöffnung anschließendes
Kanalstück 10, das sich in Strömungsrichtung ständig erweitert, aufweist. Die Rohrschnecke
2 ist zur Beheizung an ihrem einen Ende an eine Dampfzuleitung 11 und an ihrem anderen
Ende an eine Dampfableitung 12 angeschlossen. Die Anschlüsse der Dampfzu- und -ableitungen
an die Rohrschnecke sind mittels an sich bekannter Vorrichtungen
so
durchgeführt, daß die Drehbarkeit der Schnecke.durch diese Leitungen nicht beeinträchtigt
wird. Die Rohrschnecke selbst hat eine Doppelfunktion als Transport- und Bearbeitungsorgan
für das zu sterilisierende Material und als Leitung für das Heizmedium, das im Inneren
des Rohrs der Rohrschnecke geführt wird. Das Gehause 1 ist von einer Ummantelung
13 umschlossen, die an eine Zuleitung 14 für Sattdampf oder Heißwasser und eine
Ableitung 15 angeschlossen ist.
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Stromaufwärts des Einlaufs 4 ist eine Schleusenstrecke 14 mit einem
Paar im Abstand voneinander in den Zufuhrkanal eingeschalteter Schieber 15 und 16,
die über eine Steuervorrichtung individuell steuerbar sind, vorgesehen.
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Stromabwärts des Auslaufs 5 ist eine Schleusenstrecke 17 mit einem
Paar im Abstand voneinander in den Abfuhrkanal eingeschalteter Schieber 18 und 19,
die über eine aus Ubersichtlichkeitsgründen nicht dargestellte Steuervorrichtung
individuell steuerbar sind, vorgesehen.
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An die Schleusenstrecke 14 im Zufuhrkanal zwischen den Schiebern 15
und 16 sind eine mittels eines Ventils 21 verschließbare Druckentlastungsleitung
20 sowie eine mittels eines Ventils verschließbare Druckmediumzufuhrleitung 22 angeschlossen.
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Im Abfuhrkanal ist die Schleusenstrecke 17 zwischen den Schiebern
18 und 19 als sich in Strömung Sri c#tung. allmählich erweiternder Kanal ausgebildet.
Auch der Auslauf 5 zwischen Gehäuse 1 und Schieber 18 ist als sich in Strömungsrichtung
erweiternder Kanal ausgestaltet.
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Das Gehäuse 1 ist in einer aus Ubersichtlicnkeitsgründen nicht dargestellten
Halterung so gehaltert, daß seine Zentralachse mit der Horizontalen einen spitzen
Winkel einschließt, wobei das Einlaufende des Gehäuses unter dem Auslaufende liegt.Das
Gehäuse 1 ist dabei so gehaltert, daß der Winkel zur Horizontalen verstell- und
einstellbar ist.
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Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 arbeitet wie folgt: Das zu sterilisierende
Gut wird in den Einlaufkanal der Vorrichtung eingegeben, beispielsweise aus einem
der Ubersichtlichkeit halber nicht dargestellten Vorratsbehälter, abgelassen oder
mittels einer aus Übersichtlichkeitsgründen ebenfalls nicht dargestellten Zufuhrfördervorrichtung
in den Einlaufkanal gepumpt. Bei dieser Zufuhr ist der Schieber 15 der Einlaufschleuse
geöffnet, der Schieber 16 ist geschlossen. Die Steuerung der Schieber könnte grundsätzlich
von Hand durchgeführt werden, ist jedoch zweckmäßigerweise automatisiert, so daß
die Schließ- und Öffnungsbewegungen der Schieber mittels einer nicht dargestellten
Ste#uervorrichtung gesteuert werden. Die Betätigungsmechanismen der Schieber können
beispielsweise elektromagnetisch oder pneumatisch oder hydraulisch ausgebildet sein.
Beim Zufördern des zu sterilisierenden Materials wird bei der genannten Schieberstellung
zunächst die Schleusenstrecke 14 zwischen den Schiebern 15 und 16 gefüllt. Sobald
dies geschehen ist, wird der Schieber 15 geschlossen. Der Schieber 16 bleibt nocht
geschlossen. Nach dem Schließen des Schiebers 15 wird über die Beithng 22 Sattdampf
mit Vberd'ruck#nach öffnen eines entsprechenden Zufuhrwinkels in der Leitung 22
in die Schleusenstrecke 14 eingeleitet. Die Entlastungsleitung 20 ist dabei
geschlossen
Durch das Einleiten des Sattdampfes, der als Druckmedium dient, wird in der zu diesem
Zeitpunkt geschlossenen Schleusenstrecke 14 ein Überdruck erzeugt, dessen Hohe durch
den Dampfdruck und die eingeleitete Dampfmenge einregelbar ist. Sobald der gelfinschte
Überdruck in der Schleusenstrecke 14 aufgebaut ist, wird die Dampfzufuhr durch Schließen
des Ventils in der Leitung 22 unterbrochen.
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Anschließend wird der Schieber 16 geöffnet. Das unter ueberdruck stehende
zu sterilisierende Material in der Schleusenstrecke 14 strömt dann unter diesem
Druck in den Einlaufkanal 4 der Vorrichtung. Nach dem Öffnen des Schiebers 16 wird
in die Ummantelung 8 der Aufheizstrecke 6 des Einlaufkanals Sattdampf mit Uberdruck
eingeleitet, der durch die Öffnung 7 in den Einlaufkanal einströmt und dort das
zu sterilisierende Medium durchdringt. Auf diese Weise wird dieses Medium auf dem
Weg' durch den Einlauf stark erhitzt, sobald die Schleusenstrecke 14 von dem zu
sterilisierenden Medium geleert ist, wird der Schieber 16 wieder geschlossen. In
der Schleusenstrecke 14 herrscht dann immer noch ein erhöhter Gas- und/oder Dampfdruck.
Zur Beseitigung des erhöhten Drucks wird daher das Ventil 21 der Entlastungsleitung
20 geöffnet, so daß der Vberdruck aus der Schleusenstrecke 14 entweichen kann. Anschließend
wird das Ventil 21 wieder geschlossen und der Schieber 15 wird durch die Steuerung
geöffnet, so daß ein neuer Püllvorgang in der Schleusenstrecke 14 beginnen kann.
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Das in der Aufheizatrecke 6 des Einlaufkanals erhitzte, zu sterilisierende
21Material gelangt zunächst in einen sich bis zur Mündung des Gehäuses 1 stetig
erweiternden Kanal 9. Durch die stetige Erweiterung wird das Einströmen auch dann
erleichtert und ermöglicht, wenn es sich bei dem zu sterilisierenden Material um
Festatoffgemenge oder Schlämme mit
starken Feststoffgehalten handelt.
Ein Festsetzen des Materials in dem Kanal oder ein Fustbacken und damit eine Kanalverstopfung
kann nicht stattfinden. Durch den Einlauf 4 gelangt das zu sterilisierende Material
dann ins Innere des Gehäuses 1. In dem Gehäuse dreht sich die Rohrschnecke 2, angetrieben
durch den Motor 3. Der Motor ist drehzahlregeltar, so daß die -Drehgeschwindigkeit
der Rohrschnecke den jeweiligen Erfordernissen, insbesondere der jeweiligen Beschaffenheit
des zu sterilisierenden Materials angepaßt werden kann. Durch die Rohrschnecke wird
das im Inneren des Gehäuses befindliche, zu sterilisierende Material bewegt. Damit
wird einmal ein Festbacken von Material an den Innenwänden des Gehäuses 1 verhindert,
zum anderen eine intensive Durchmischung des Materials erreicht, die zur Verbesserung
des Wårmeübergangs und Wärmedurchgangs besonders günstig ist. Durch die Ummantelung
13 des Gehäuses 1 wird ebenfalls Sattdampf geleitet, der bei der Zuleitung 14 einströmt
und aus der Ableitung 15 abströmt.
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Auf diese Weise wird zusätzlich Wärme ins Innere des Gehäuses 1 geführt.
Außerdem wird durch die Rohrschnecke 2 Sattdampf geleitet, so daß diese Rohrschnecke
von innen her das Material ebenfalls erhitzt.Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
tragen somit die Erhitzung des Materials durch Einströmen von Dampf im Einlauf,
das Wärmen des Materials von der Ummantelung des Gehäuses und das Erwärmen Guts
Materials durch die Rohrschnecke gemeinsam dazu bei, daß das Material auf eine Temperatur
aufgeheizt wird, die sicher über der erforderlichen Sterilisationstemperatur liegt.
Das Material verbleibt bei dieser Temperatur für eine- Durchlaufzeit im Gehäuse,
die im wesentlichen bestimmt wird durch die über die Schleuse 14 erfolgende chargenweise
Zugabe von neuem Material und die synchron dazu erfolgende chargenweise Abfuhr
von
sterilisiertem Material durch den Auslauf 5. Sobald das Material das Gehäuse über
dessen ganze Länge durchwandert hat, war es für eine Zeitspanne auf einer Temperatur
oberhalb der erforderlichen Sterilisationstemperatur, so daß es in sterilisiertem
Zustand zum Auslauf 5 gelangt. Der Auslauf 5 weist einen von der Auslaufmündung
zum Schieber 18 hin sich stetig erweiternden Kanalabechnitt auf, durch den das sterilisierte
Material austreten kann.
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Die Erweiterung des Kanalstücks 10 stellt sicher, daß hier keine Verstopfung
oder Festsetzung an den Kanalwänden eintritt. Immer dann, wenn an der Einlaufschleuse
der Schieber 16 geöffnet wird, um eine neue Charge zu sterilisierenden Materials
in den Einlauf zu lassen, wird auch der Schieber 18 geöffnet, um eine Charge sterilisierten
Materials in die Schleusenstrecke 17 der Auslaufschleuse zu lassen.
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Der Schieber 19 ist zu diesem Zeitpunkt geschlossen. Sobald die Schleusenstrecke
17 gefüllt ist, wird der Schieber 18 wieder geschlossen. Dies erfolgt zweckmäßigerweise
zu dem Zeitpunkt, zu dem in der Einlauf schleuse 8 der Schieber 16 wieder geschlossen
wird. Anschließend wird der Schieber 19 geöffnet, so daß das in der Schleusenstrecke
17 der Auslaufschleuse befindliche sterilisierte Material in einen Auslaufkanal
gelangen kann, von wo es weiterbehan#elnden Vorrichtungen oder einer Deponie zugeführt
werden kann. Die.Schleusenstrecke 17 ist ebenfalls als sich erweiternder kanal ausgestaltet,
um ein Festsetzen oder Verstopfen dieses Kanal abschnitts durch das sterilisierte
Material auszuschalten.
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Aus dem Vorstehenden geht hervor, daß bei dem Ausführungs- -beispiel
gemäß Fig. 1 das zu sterilisierende Material chargenweise über die Einlaufschleuse
in die Vorrichtung eingegeben wird und auch chargenweise über die Auslaufschleuse
diese
Vorrichtung wieder verläßt. Das in dem Gehäuse der Vorrichtung
befindliche zu sterilisierende Material durchwandert das Gehäuse im wesentlichen
in Richtung der Längsachse des Gehäuses in einzelnen Schritten, von denen jeder
durch die Menge der einzelnen Zufuhrcharge bestimmt ist. Die zum Durchwandern des
Gehäuses erforderlichen Schritte nehmen eine Zeit in Anspruch, die so bemessen ist,
daß mit Sicherheit die erforderliche Sterilisationsdauer bei der erforderlichen
Sterilisationstemperatur erreicht ist. Bei der Wanderung des Materials durch das
Gehäuse wird das Material durch die Rohrschnecke durchgearbeitet, so daß gewährleistet
ist, daß alle Bereiche des zu sterilisierenden Materials ausreichend aufgeheizt
werden.
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Die Kammer 1 ist in ihrer Lingsachse gegenüber der Horizontalen um
einen Winkel 4f geneigt, Dieser Neigungawinkel ist mittels einer nicht dargestellten
Halterung verstell- und einstellbar. Bei dünnflüssigen zu sterilisierendem Material
kann ein-;großer Winkel t r gewählt werden, weil dann das zu sterilisierende Material
nach dem archimedischen Prinzip von selbst in dem Gehäuse vom Einlauf zum Auslauf
aufsteigt und das Gehäuse am dann höher gelegenen Auslauf verläßt, vorausgesetzt,
daß der Beginn der Einlaufleitung höher liegt als der Auslauf. Je fester die Konsistenz
des zu sterilisierenden Materials wird, desto geringer kann der Winkel f sein und
er kann bei sehr festem Material schließlich zu Null werden. Das Material wird dann
schrittweise nach Maßgabe der Jeweils durch den Einlauf zugeführten Chargen durch
das Gehäuse gedrückt und rutscht dann gewisser' maßen im dem horizontalliegenden
Gehäuse auf die Auslauföffnung zu.
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Wie aus der vorstehenden Funktionabeschreibung des Ausführungsbeispiels
gemäß Fig. 1 hervorgeht ist diese Vorrichtung sowohl zur Sterilisation flüssiger
Materialien als auch zur Sterilisation Flüssigkeits-Feststoffgemischen als auch
zur Sterilisation von Feststoffgeschütt und Schlämmen und Feststoffmischungen geeignet.
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In Fig. 2 ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt, bei welchem einer
Vorrichtung.de-s Aufbaus, wie er anhand der Fig. 1 beschrieben wurde, eine Zu£uhrvorrichtung
23 vorgeschaltet und eine Abfuhrvorrichtung 24 nachg#eschaltet ist. Die Zufuhrvorrichtung
ist als in einem Gehäuse 25 gelagerte Förderschnecke 26 gestaltet. Der Zulauf 27
der Zufuhrvorrichtung ist an einen Sammelbehälter 28 für das zu behandelnde Material
angeschlossen. Das zu sterilisierende Material wird mittels einer Pumpe 29 aus dem
Vorratsbehälter 28 in die Zufuhrvorrichtung 23 gepumpt. Dem Sammelbehälter 28 wird
das zu sterilisierende Material über eine ~leitung 30 mittels eines Grobzerkleinerers
31 zugeführt. Das die Förderschnecke 26 umschließende Gehäuse 25 der Zufuhrvorrichtung
23 ist von einer Ummantelung 32 umschlossen. Durch die Ummantelung kann ein Heizmedium
gepumpt werden, mittels dessen das Gehäuse der Zufuhrvorrichtung und das in ihr
befindliche zu sterilisierende Material erwärmt werden kann. Die Zufuhr vorrichtung
23 fördert das zu sterilisierende, erwärmte Material in die Einlaufschleuse 14 der
Sterilisiervorrichtung. Die Förderschnecke 26 der Zufuhrvorrichtung 23 weist eine
Hohlwelle 33 auf, durch die zur zusätzlichen Erwärmung des zu sterilisierenden Materials
ebenfalls ein Wärmemedium gepumpt werden kann.
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Der Aufbau der der Zufuhrvorrichtung nachgeschalteten eigentlichen
Sterilisiervorrichtung entspricht dem Aufbau des Ausführungsbeispiels gemäß Fig.
1, so daß auf die dortigen Ausführungen verwiesen werden kann.
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Die Abfuhrvorrichtung 24 ist an die Auslauf schleuse 17 der eigentlichen
Sterilisiervorrichtung angeschlossen. Diese Abfuhrvorrichtung ist ebenfalls als
in einem ummantelten Gehäuse drehbar gelagerte und mittels eines Motors angetriebene
Förderschnecke ausgebildet. Auch hier ist die Welle der Förderschnecke als Hohlwelle
34 ausgebildet, durch welche ein Fluid gepumpt werden kann. Weiterhin kann durch
die Ummantelung 35 der Abfuhrvorrichtung ein Fluid gepumpt werden.
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Das Durchpumpen der Fluide durch die Hohlwelle 34 und die Ummantelung
35 dient dazu, die aus der eigentlichen Sterilisiervorrichtung kommenden sterilisierten
Materialien von der Sterilisationstemperatur auf eine niedrigere Temperatur abzukühlen.
Die Zufuhrvorrichtung kann vollkommen unab hrngig von der Abfuhrvorrichtung betrieben
werden und mit einem Wärmemedium gespeist werden. Ebenso kann die Abfuhrvorrichtung
unabhängig von der nufuhrvorrichtung betrieben und mit einem eigenen Kühlmedium
gespeist werden. Aus Wirtschaftlichkeitsgründen ist es Jedoch vorteilhaft, wenn
Zufuhrvorrichtung und Äofuhrvorrichtung in einem Kreislauf zusammengeschlossen werden,
in welchem das in der Zufuhrvorrichtung von dem heißen, sterilisierten Material
erwärmte Fluid zur Wärmerückgewinnung in die Zufuhrvorrichtung geführt wi: d, um
dort das zu sterilisierende Material aufzuheizen und um dann abgekühlt wieder der
Abfuhrvorrichtung zugeleitet zu werden, um dort als Kühlmedium für sterilisiertes
Material zu dienen. Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 ist ein solcher fluidkreislauf
vorgesehen. Das Fluid wird in diesem Kreislauf mittels einer Pumpe 36 bewegt.
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Eine weitere Möglichkeit der Wärme ausnutzung besteht bei sterilisiertem
Material, das aus einem Gemisch aus flüssiger Komponente und fester Komponente besteht,
darin, von diesem Material nach dem Austritt aus der eigentlichen Sterilisiervorrichtung
und vor dem Eintritt in die Abfuhrvorrichtung 24 wenigstens einen Teil der Flüssigkomponente
abzutrennen und den Wärmeinhalt dieser Flüssigkomponente zur Vorwärmung von neuem
zu sterilisierenden Material auszunutze, indem diese Flüssigkomponente selbst als
Wärme träger in den Fluidkreislauf, der zur Zufuhrvorrichtung hinführt, eingespeist
wird. Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 ist zu diesem Zweck im Zulaufkanal
zum Gehäuse der Förderschnecke der Abfuhrvorrichtung 24 eine an sich bekannte Schrägsiebvorrichtung
zur Trennung der Flüssigkomponente von den Feststoffen des sterilisierten Materials
vorgesehen. Die Feststoffe des sterilisierten Materials gleiten oberhalb des Schrägsiebs
nach unten und gelangen ins Innere der Abfuhrvorrichtung 24. Zumindest ein Teil
der Flüssigkomponente mit der in ihr enthaltenen-Wärme#tritt durch das Schrägsieb
37 durch und wird über eine Leitung 38 in den Fluidkreislauf, der zur Zufuhrvorrichtung
Wärmefluid hinführt, eingespeist. Da durch diese Einspeisung die Menge des Fluids
in dem Kreislauf zwischen Zufuhrvorrichtung und Abfuhrvorrichtung ständig zunehmen
a1ürde, ist in dem Kreislauf in der von der Zufuhrvorrichtung wegführenden Beltung,
in der kühles Medium fließt, ein Ablaßventil 39 vorgesehen, durch das bei Bedarf
dosiert eine bestimmte Menge Fluid aus dem Kreislauf entlassen werden kann, die
der durch die Leitung 38 dem Kreislauf zugeführten heißen Fluidmenge entspricht.
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Die Wirkungsweise des 4usführungsbeispiels gemäß Fig. 2 ist, soweit
die eigentliche Sterilisiervorrichtung betroffen ist, die gleiche wie bei dem Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 1.
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Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 wird das zu sterilisierende
Material in der Zufuhrvorrichtung mittels einer Förderschnecke gefördert und zur
eigentlichen Sterilisiervorrichtung hingedrückt. Gleichzeitig wird das Material
in der Zufuhrvorrichtung vorgewärmt. Die Schneckenförderung in der Zufuhrvorrichtung
ist insbesondere für zu sterilisierende Materialien mit großer Konsistenz, beispielsweise
Schlämme oder Feststoffe, geeignet. Durch die Vorwärmung des zu sterilisierenden
Materials ist die Erhitzung auf Sterilisationstemperatur in der eigentlichen Sterilisiervorrichtung
dann in relativ kurzer Zeit und mit relativ geringen Wärmemedien möglich. Das sterilisierte
Material wird durch die Abfuhrvorrichtung 24 ebenfalls durch eine Förderschnecke
wieder wegtransportiert, wobei in der Abfuhrvorrichtung eine Abkühlung des sterilisierten
Materials vorgenommen wird. Durch die Kreislaufschaltung der Zufuhrvorrichtung und
der Abfuhrvorrichtung hinsichtlich der darin verwendeten Heiz- bzw.
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Kühlfluide ist eine Wärmerückgewinnung möglich, die ein besonders
wirtschaftliches Sterilisieren mit der Vorrichtung zuläßt. Zu der Wirtschaftlichkeit
des Betriebs kann auch die Rückführung der abgetrennten flüssigen heißen Phase des
sterilisierten Guts in die Zufuhrvorrichtung zur Aufheizung noch zu sterilisierenden
Materials in hohem Maße beitragen.
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Sowohl die Zufuhrvorrichtung 23 als auch die Abfuhrvorrichtung 24
können so ausgebildet sein, daß ihre Gehäuse in einen Winkel zur Horizontalen mit
unten liegenden Einlaufmündungen eingestellt sind, um die Durchströmung mittels
des archimedischen Prinzips zu fördern. Der Winkel kann einstellbar sein, groß bei
dünnflüssigem, zu sterilisierenden Gut, klein bei festem oder zähflüssigem Gut.
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Wie aus Fig. 2 zu ersehen ist, kann die Vorrichtung zentral mittels
einer Steuervorrichtung 40 so gesteuert werden, daß die Sterilisation fortlaufend
automatisch durchgeführt wird.
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Hierzu können die in die Kanäle zur Förderung des zu sterilisierten
Materials und des sterilisierten Materials eingeschalteten Schieber und die Ventile
zur Zufuhr von Heißdampf und/oder Druckmedium sowie Eftlstungsventile und Motoren
und Pumpen so an die Steuerungsvorrichtung angeschlossen sein, daß sie über nach
einem festgelegten Steuerprogramm ablauf ende Steuerbefehle betätigt und gesteuert
werden. Es ist dabei auch möglich, die Steuerung in Abhängigkeit von einer gewünschten
Sterilisationstemperatur und einer gewünschten Sterilisationsdauer vorzunehmen und
die an die einzelnen Stellglieder der Vorrichtung gegebenen Befehle der Steuervorrichtung
auf diesen Meßgrößen auszurichten.
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Es ist insbesondere vorteilhaft, die Schieberbewegungen der Einlaufschleuse
und der Auslaufschleuse der eigentlichen Sterilisiervorrichtung durch die Steuervorrichtung
40 steuern zu lassen.
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Obwohl eine Steuerung mittels der Steuervorrichtung 40 hinsichtlich
des Ablaufs des Sterilisiervorgangs große Vorteile und eine Vereinfachung der Überwachung
bietet, ist es Jedoch grundsätzlich möglich, die Sterilisiervorrichtung auch von
Hand zu steuern. Dabei müssen Jedoch die einzelnen Steuerorgane nach bestimmten
Zeit abläufen betätigt werden, was eine große Belastung des Bedienungspersonals
mit'sich bringen würde.
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Die Erfindung ist nicht auf die vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt. Beispielsweise ist es auch möglich, die Zufuhrvorrichtung und Abfuhrvorrichtung
nicht als Schneckenfördervorrichtungen auszubilden, sondern z.B.
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als Kolbenpumpen. Es ist unter Umständen auch möglich, auf eine spezielle
Zufuhrvorrichtung oder eine Abfuhrvorrichtung
ganz zu verzichten
und das zu sterilisierende Material unter seinen eigenen Schwerkraft in den Einlan£-der
eigentlichen Sterilisiervorrichtung einlaufen zu lassen.
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Eine erfindungsgemäße Vorrichtung kann gegebenenfalls auch so ausgebildet
sein, daß der Aufheizbereich mit einer Anzahl von um den Kanalumfang der Zuleitung
verteilter Düsen zur Einleitung von Dampf fehlt, falls das zu sterilisierende Gut
bereits ausreichend erhitzt, beispielsweise mittels einer Erhitzung in einer vorgeschalteten
Zuf#hrvorrichtung, in das die Rohrschnecke enthaltende Gehäuse eingeleitet wird.
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Sämtliche aus der vorstehenden Beschreibung und der Zeichnung einschließlich
der konstruktiven Einzelheiten hervorgehenden Merkmale können auch in bseliebigen
Kombinationen erfindungswesentlich sein.
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