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HERSTELLUNG VON FEINFLOCKIGEM ALUMINIUM.
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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein verbessertes Verfahren
und eine Vorrichtung zum sicheren Zerkleinern oder Vermahlen von Aluminium in granulierter
oder feingepulverter Form zu feinflockigen Teilchen. Im einzelnen bettifft die Brfindung
ein kontinuierliches, trockenes, unter der Einwirkung eines Gasstromes stehendes
Verfahren, bei dem Aluminium in einer Schwingkugelmühle gemahlen wird. Das Verfahren
und die Vorrichtung bilden vorzugsweise ein geschlossenes System,
wobei
das granulierte Aluminium in frischen Mengen kontinuierlich der Schwingmühle zugeführt,
gemahlen und fertigge -stellt wird, während die feinflockigen Teilchen kontinuierlich
entfernt oder mit Hilfe eines inerten Gasstroms, der durch die Mühle geleitet wird,
abgeblasen werden. Die fortgeblasenen Teilchen werden von dem inerten Gas getrennt
und als Endprodukt gesammelt. Das gereinigte inerte Gas wird vorzugsweise im Kreislauf
durch die Mühle zurückgeleitet.
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Dieses Verfahren und die Vorrichtung sind besonders für die Herstellung
von feinflockigen Aluminiumteilchen geeignet, die als hochwirksame ensibilisatoren
für Explosivmischungen verwendet werden.
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Unter "feinflockigen Teilchen" werden in der vorliegenden Erfindungsbeschreibung
solche Teilchen verstanden, die eine Größe von weniger als etwa 20 Tyler-Maschen
(0,84 mm)/4 en größer als etwa 1 Micron sind und beidenen das Verhältnis von Durchmesser
: Dicke größer ist als etwa 10.
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Feinfiockige Aluminiumpulver oder -teilchen besitzen eine Vielzahl
von Verwendungsmöglichkeiten, beispielsweise für Malpigmente, da sie besonders gute
Farbe und Brillanz zeigen, sowie für chemische, sprengstofftechnische und pyrotechnische
Zwecke. Bei der Herstellung von feinflockigen Aluminiumteilchen aus einem Aluminiumvorrat,
der im allgemeinen in
granulierter oder gepulverter Form vorliegt,
stellen die Kosten für die Größenverminderung der Teilchen, d.h. die Kosten des
eigentlichen rishlverfahrens den größten Seil der Gesamtkosten bei der Verarbeitung
der Teilchen dar. Aus diesem Grunde ist ein verbessertes Verfahren zur Durchfüh
-rung des Mahlens von beträchtlichem Interesse. Die vorlie -gende Erfindung betrifft
ein verbessertes Verfahren und eine entsprechende Vorrichtung zur Durchführung des
Mahlens, und zwar ein Verfahren und eine Vorrichtung, die deutlich wirkungsvoller
und wirtschaftlicher hinsichtlich der Kosten sind als irgendein bisher angewandtes
Verfahren oder eine bekannte Vorrichtung.
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Ein allgemein verwendetes Verfahren zur Herstellung von feinflockigen
Aluminiumteilchen ist als sogenanntes 'Hametag'-Verfahren bekannt; es verwendet
eine z,lindrische umlaufende Kugelmühle, in der die Kugeln kontinuierlich seitlich
in der Mühle hochgehoben werden und auf den Rest der Ladung herunterfallen, wobei
man davon ausgeht, daß die Stampf- oder Hämmerwirkung für die Herstellung der Aluminiumflocken
notwendig ist. Dabei wird Aluminium in granulierter Form kontinuierlich dem einen
Ende der Kugelmühle zugeführt, während ein Schmiermittel zu der Ladung hinzugefügt
wird um zu verhüten, daß die Flocken miteinander verschweißen und um gleichzeitig
den fertigen Teilchen den gewünschten überzug zu verleihen. Ein strom von inertem
Gas, d.. einem Gas, das einen genügend geringen Uauerstoffgehalt
aufweist,
um die möglichkeit einer Explosion der Aluminiumstaubwolke innerhalb der Mühle und
der verschiedenen hiermit verbundenen Einrichtungen auszuschalten, strömt durch
die Mühle und befördert die Flocken in eine Trennvorrichtung oder eine Reihe von
Trennvorrichtungen, wo die fertigen feinen Flocken vom Gas getrennt werden, das
dann wieder in das geschlossene System zurückgeleitet wird. Dieses 'Eametag'- oder
Drehkugelmühlenverfahren ist vollständig im amerikanischen Patent Nr. 1,930,684
be -schrieben. Der 'Hametag'-Prozess wird trocken durchgeführt.
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Dies bedeutet, daß die Aluminiumteilchen nicht in Form eines Schlammes
in einem flüssigen Medium behandelt werden, sondern durch das ganze Verfahren als
vereinzelte, getrennte Teilchen eben in trockener Form durchlaufen. Die fertigen
feinen Aluminiumflocken können dann gewünschtenfalls in eine Poliervorrichtung überführt
werden, um den Flocken eine bessere Farbe und Brillanz zu verleihen.
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Ein anderes liahl- oder Zerkleinerungsverfahren wird im allgemeinen
als 'Hall'-Verfshren bezeichnet. Dies ist ein nasses Verfähren, es verwendet eine
Ladung von fein ver -teiltem Aluminium als Ausgangsmaterial, das zusammen mit den
Stahlkugeln und einer genügenden Menge Lackbenzin vermischt wird, so daß ein schlamm
von cremeartiger Be -schaffenheit entsteht. Da hierbei im Inneren kein Staub
entsteht,
kann die Mühle ohne Einleiten einer speziellen Gasatmosphäre arbeiten. Nachdem das
Aluminium in geeignete Flocken übergeführt ist, kann die flüchtige Flüssigkeit durch
Filtration und Verdampfen wiedergewonnen werden. Um hierbei ein trockenes flockenförmiges
Pulver zu gewinnen, erfordert das Verfahren zusätzliche Maßnahmen, nämlich Filtration
und Verdampfung. Das nasse Verfahren ist jedoch dann besonders wertvoll, wenn das
fertige Produkt unmittelbar ohne Trocknung in Form einer Aluminiumpste verwendet
werden kann. So kann diese Paste beispielsweise unmittelbar bei der Herstellung
von Farben verwendet werden, die feinflockiges Aluminium, wie es für Malzwecke geeignet
ist, enthalten.
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Wenn ein trockenes, fein verteiltes Endprodukt, wie genäß vorliegender
Erfindung, gewünscht wird, ist es im allge -meinen wirtschaftlicher im Hinblick
auf die Kosten und bequemer, ein trocknes Verfahren anstelle des nassen Pro -zesses
anzuwenden, da der letztere zusätzliche Maßnahmen erfordert. Die vorliegende Erfindung
betrifft ein trockenes Verfahren.
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Im wesentlichen ähnelt das Verfahren und die Vorrichtung der vorliegenden
Erfindung dem 'Hametag'-Verfahren, mit der Ausnahme, daß die Drehkugelmühle durch
eine Schwingkugelmühle ersetzt ist. Dadurch ist das tatsächliche Mahlverfshren
gänzlich
verschieden. Die Verwendung einer Schwingkugelmühle vermag den spezifischen Energieverbrauch
åe Produktion:;einheit erheblich zu vermindern, und die Produktionsgeschwindigkeit
åe Einheit des Volumens der Mahlkammer erheblich zu vergrößern. Die vergrößerte
Wirksamkeit der Schvingkagelmiihle rührt von ihrer Eignung her, Beschleunigungen
des zu mahlenden Mediums zu erzeugen, die größer sin als das Gravitationsfeld der
Erde, das für eine Be -schleunigung des zu mahlenden Mediums in einer Drehkugelmühle
sorgt. Obgleich Schwingmühlen mit jedem Fassungsvermögen konstruiert werden können,
erzeugen die gebräuchlichsten Mühlen eine Beschleunigung von etwa 3 bis etwa 15
g's, wobei 'g' der Wert der Beschleunigung eines Körpers durch die Erdschwerkraft
ist. Für die Zwecke der vorliegenden Erfindung sollen die Schwingmühlen in der Lage
sein, Be -schleunigungen von mehr als 1 g, vorzugsweise von etwa mindestens 5 g's,
und noch besser von mindestens 10 g' s zu erzeugen. ochwingmühlen sind besonders
wirksam, wenn sie bei oder in der Nähe ihrer Resonanzfrequenz laufen, wobei bei
niedrigerem Energieverbrauch vergleichbar höhere Produktionsgeschwindigkeiten erzielt
werden können,als wenn die Mühle nicht in dieser Weise arbeitet.
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Die Schwingmühle besteht im allgemeinen aus einem Mahlkörper, der
ein Mahlmittel, wie Stahlkugeln, enthält. Dieser Mahlkörper
ruht
auf Federn oder ähnlichen nachgiebigen Glieaern, die eine Schwingbewegung ermöglichen.
Die hühle ist mit Mitteln ausgerüstet, die eine erhöhte Vibration aufrechterhalten.
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Dabei handelt es sich für gewöhnlich um mechanische mittel, die aus
rotierenden Gewichten bestehen, die sich nicht im Gleichgewicht befinden. Die Vibration
der Mühle durch elektromechanische Mittel, wie beispielsweise ein solenoid, das
durch einen Wechselstrom gespeist wird, ist natürlich möglich. Schwingkugelmühlen
sind seit mehr als 15 Jahren im Handel erhältlich, aber nach Kenntnis der Erfinder
sind sie niemals dazu verwendet worden, Aluminium in granulierter oder gepulverter
Form zu mahlen oder in einem kontinuierlichen, trockenen,unter Gaseinwirkung stehenden
Verfahren zu feinen Flocken zu vermahlen oder zu zerkleinern.
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Das Werk "Aluminium, Paint and Powder" von Juneius David Edwards und
Robert I. Wray erschien bei Reynolds Publishing Company, New York, 1955 und erwähnt
auf Seite , daß die Herstellung von feinflockigem Aluminiumpulver in Eugelmühlen
in der Weise erfolgen müsse, daß eine Abnutzung und ein Einschleifen bis zu einem
Minimum reduziert werden sollten; die Aluminiumteilchen werden zerschlagen und durch
Polieren unter Druck in glänzende, winzige metallische Flocken übergeführt. Eine
Schwingmühle zeigt wahrscheinlich einen erheblich erhöhten Abrieb und ein stärkeres
Einschleifen gegenüber
einer Drehkugelmühle infolge ihrer erhöhten
Beschleunigungkräfte, und daher war es nicht zu erwarten, daß man auf diese Weise
glänzende Flocken gewinnen könnte. Es wurde nun überraschenderweise gemäß vorliegender
Erfindung im Gegen -satz hierzu gefunden, daß eine Schwingmühle in der Herstellung
solcher Teilchen mit Erfolg angewendet werden kann, und zwar mit einer höheren Geschwindigkeit
auf die Einheit des Volumens der Mahlkammer gerechnet als bei einer Drehkugelmühle,
und mit einem speziellen Energieverbrauch äe Produktionseinheit, der geringer ist
als der entsprechende Energieverbrauch bei einer Drehkugelmühle. Es wurde gefunden,
daß die in einer Dchwingkugelmühle erzeugten Teilchen eine durchaus vergleichbare
Farbe und einen entsprechenden Glanz wie die in einer Drehkugelmühle erzeugten Teilchen
besitzen oder durch Anwendung üblicher Poliermittel erhalten können. Tatsächlich
wird ein derartiges Polierverfahren selbst bei Drehkugelmühlen allgemein angewendet.
Somit hat sich herausgestellt, daß das Trockenverfahren in einer Schwingkugelmühle
zur Erzeugung feinflockiger Aluminiumpulver mit guter Farbe und gutem Glanz wesentlich
wirt -schaftlicher hinsichtlich der Kosten ist, als die Herstellung solcher Teilchen
in einem Verfahren bei Verwendung einer Drehkugelmühle.
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Die vorliegende Erfindung verwendet eine Schwingmühle in
einem
trockenen Verfahren unter Durchleiten eines Gas -stroms, ähnlich wie bei dem bereits
erwahnten 'Hametag'-Verfahren. Die wirksame Verwendung einer Gasdurchleitung bei
einer Schwingmühle ist überraschend im Hinblick auf die Beschreibung auf den Seiten
40 und 41 der oben erwähnten Entgegenhaltung von Rose und Sullivan, wo angegeben
ist, daß ein Bufthindurchleiten bei einer Schwingmühle, ein Verfahren, das eine
gebräuchliche Einrichtung bei den üblichen Rollfaßmühlen darstellt, praktisch unbekannt
ist.
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Dies rührt vielleicht daher, daß infolge der hohen Beladung, die in
Verbindung mit einer Schwingmühle für ein wirksames Arbeiten angewendet wird, ein
solches system sich als unpraktisch erwiesen hat. Die Entgegenhaltung gibt an, daß
unter einer'sehr hohen Füllung' eine solche von 80 96 zu verstehen sei, d.h. daß
das zu mahlende Gut 80 O/o des Mahlkammervolumens ausfüllt. Im Gegensatz zu diesen
Angaben hat sich gemäß vorliegender Erfindung herausgestellt, daß selbst bei einer
solchen sehr hohen Füllung Gas in wirksamer Weise durch eine Schwingmühle hindurchgeleitet
werden kann, ein Verfahren, das wirksam und praktisch durchführbar ist.
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Demnach enthält die vorliegende Erfindung im Hinblick auf den Stand
der Technik überraschende und unerwartete Maß -nehmen zur wirksamen Herstellung
von feinflockigen Aluminium
teilchen.
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Feinflockiges Aluminium wird in großem Umfange zu Brennzwecken und/oder
als Sensibilisierungsmittel für Explosivmischungen verwendet. Die vorliegende Erfindung
ist besonders vorteilhaft für die Herstellung von feinflockigen Aluminiumteilchen
für einen solchen Verwendungszweck.
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Beinflockiges Aluminium reagiert mit sauerstoffhaltigen Verbindungen
exothermisch und erhöht und erleichtert die Explosionsempfindlichkeit für eine Detonation
unter entsprechender Energieerzeugung. Ueberdies haben sich derartige Teilchen,
die einen Uberzug aufweisen, der sie flüssigkeitsabweisend macht, bei ihrer Anwendung
in schlamm -förmigen Sprengstoffmischungen, die eine kontinuierliche, wässrige flüssige
Phase anweisen, als besonders wirksam als Sensibilisatoren erwiesen, d.h. sie erleichtern
in ausserordentlichem MaBe die Detonation der Masse. So beschreibt beispielsweise
das amerikanische Patent 3,249,474, daß Bluminiumteilchen, die in schlammförmigen
Sprengstoffmischungen verwendet werden, und einen Uberzug besitzen, der sie hydrophob
und für die flüssige Phase solcher Mischungen abwesend macht, wirksamer sind als
solche,die keinen solchen Uberzug besitzen. Das Patent beschreibt die nunmehr wohlbekannte
Tatsache, daß, wenn die Oberfläche der Aluminiumteilchen nicht wirksam überzogen
ist, diese von der kontinuierlichen flüssigen Phase der Mischung benetzt werden
und ihre Sensibilisierungswirksamkeit
verlieren. Es ist daher wichtig,
in geeigneter Weise mit einem verzug versehene Aluminiumteilchen in schlammförmigen
Sprengstoffmischungen zu verwenden. Der Ausdruck: 'mit einem Überzug' versehene
Teilchen bezieht sich im folgenden auf Teilchen, die einen Überzug besitzen, der
sie hydrophob und abstoßend gegenüber der flüssigen Phase der Mischung macht, welche
gewöhnlich eine wässrige Phase darstellt, die gelöste anorganische Oxidationssalze
und andere Elektrolyten und Flüssigkeiten, wie mit Wasser mischbare organische Lösungsmittel
wie Alkohole, Glycole,Amide und analoge Stickstoff-haltige flüssige Verbindungen
enthalten; ferner sind darin noch mit Wasser nicht mischbare organische Blüssigkeiten
wie Erdöldestillate und Dieselöl enthalten.
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Das amerikanische Patent 3,367,805 beschreibt, daß eine ausserordentlich
hohe Sensibilisierung der schlammförmigen Sprengstoffmischungen dadurch erzielt
werden kann, daß man lediglich verhältnismäßig geringe Mengen,im im allgemeinen
wesentlich weniger als 5 96 sehr fein verteilter Aluminiumteilchen verwendet, die
eine überzogene Oberfläche besitzen, und zusätzlich eine verhältnismäßig große Oberfläche
aufweisen. Das Patent beschreibt, daß geringe Mengen von überzogenen Aluminiumteilchen
mit einer Oberfläche von mindestens 0,5 m²/g eine hohe Sensibilisierung verursachen.
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Es hat sich gezeigt, daß im Handel erhältliche Aluminiumpulver von
einer für Malzwecke geeigneten Feinheit diesen Bedingungen entsprechen und nunmehr
allgemein in schlnmmförmigen Sprengstoffmischungen infolge ihrer Eignung zur Sensibilisierung
verwendet werden.
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Aluminiumteilchen, die zur Verwendung in schlammförmigen Explosivmischungen
in erster Linie als bensibilisatoren bestimmt sind und die im folgenden als Explosionssensibilisierungsmittel
bezeichnet werden, sollen sehr fein sein, eine hohe Oberfläche besitzen und in geeigneter
Weise über die zogen sein. Demnach ist die Farbe und der Glanz am allgemeinen für
Mal zwecke wesentlich tat, für die Zwecke der Explosionssensibilisierung in erster
Linie nicht erforderlich. In Explosionsmischungen, die eine hohe S Sensibilisierung
erfordern, ist die Menge des Aluminiums von der Feinheit, wie sie für Malzwecke
erforderlich ist, in erster Linie durch ihre relativ hohen Kosten im Vergleich zu
anderen Bestandteilen oder Sensibilisierungsmitteln oder gröberem Aluminium mit
einer geringeren Oberfläche begrenzt.
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Es ist daher sehr günstig, wenn man mit geringeren Kosten Aluminiumteilchen
herstellen kann, welche Eigenschaften besitzen, die gleich oder besser sind als
die eines für Malzwecke geeigneten Aluminiums, welches nun für schibomförmige Explosionsmittel
Verwendung finden soll. Die vorliegende. Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren,
und
eine Vorrichtung zur Herstellung solcher Teilchen, welche die
notwendigen Eigenschaften besitzen und mit deutlich geringeren Kosten hergestellt
werden können als sie für die Herstellung von Teilchen mit der Feinheit für Malzwecke
auf zuwenden sind.
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Im Hinblick auf die vorliegende Erfindung sind Teilchen, die als Sensibilisatoren
für oprengstoffe in Betracht kommen, solche, die einen Überzug aufweisen und eine
Oberfläche von 0,5 m2/g oder mehr und vorzugsweise 1,0 m2/g oder mehr besitzen,
und dabei zusätzlich vorzugsweise eine Teilchengröße aufweisen, daß der größte Teil
oder die gesamte Menge der Teilchen durch ein 200-Maschen-Sieb nach Tyler (Porenöffnung
0,074 mm) und vorzugsweise in der Mehrzahl durch ein 325-Maschen-Sieb nach Tyler
(Porenöffnung: 0,044 mm) hindurchgehen.
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Zusammenfassend bezieht sich die vorliegende Erfindung auf ein Verfahren
und eine Vorrichtung zur Herstellung feinflockiger Aluminiumteilchen, die besondere
Kennzeichen aufweisen, sowie auf die nach diesem Verfahren und mit Hilfe dieser
Vorrichtung hergestellten Teilchen. Das Verfahren betrifft die Maßnahme des Mahlens
der Teilchen in einer Schwingkugelmühle, wobei kontinuierlich frische Mengen der
nicht gemahlenen Teilchen der Schwingkugelmühle zugeführt werden, während ein inerter
Gasstrom durch die Mühle
mit einer Geschwindigkeit hindurchgeführt
wird, die genügt, um die gemahlenen oder zerkleinerten Teilchen aus der Mühle zu
entfernen, worauf die fertiggestellten Teilchen von dem Inertgas getrennt werden.
Vorzugsweise wird das Inertgas durch die Schwingkugelmuhle zum Mahlen frischer Teilchen
geleitet, und es werden geeignete Mittel zur Durchführung der anderen oben erwähnten
Verfahrensschritte getroffen.
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Ein bevorzugtes Anwendungsgebiet der Erfindung ist die Herstellung
feinflockiger Teilchen zur Sensibilisierung von Sprengstoffen. Die nach dem Verfahren
und mit der Vorrichtung gemäß vorliegender Erfindung hergestellten Teilchen unterscheiden
sich bei mikroskopischer Betrachtung in mancher Hinsicht von den in einer rotierenden
Kugelmühle erzeugten Produkten.
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Die einzige Figur der vorliegenden Anmeldung erläutert in einem Fließschema
das Verfahren und die Vorrichtung gemäß der Erfindung.
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Um die Erfindung vollständiger zu beschreiben, wird auf die beiliegende
Figur verwiesen, die eine Schwingkugelmühle 1 beschreibt, die mit einer Vorrichtung
verbunden ist,welche kontinuierlich frisches Material von Aluminiumteilchen in granulierter
oder gepulverter Form zuführt und die fertigen Aluminiumteilchen kontinuierlich
aus der Mühle abführt. Die fertigen Teilchen werden dadurch aus der Mühle abgeführt,
-en
daß man ein inerten Gasstrom durch die Mühle hindurchleitet, worauf sie vom Gas
getrennt werden. Im einzelnen besteht die Vorrichtung aus einer Schwingkugelmühle
1; einer Elassifiziervorrichtung 2; Sammelbehälter 3; einem Gebläse 4; einer Zuführvorrichtung
für die Aluminiumteilchen 6; einer Zuführvorrichtung für die Überzugsmasse 7; einer
Leitung 5, die von der Mühle zur Klassifiziereinrichtung 2 fuhrt; einer Leitung
8, die von der Klassifiziereinrichtung 2 zum Sammelbehälter 3 führt; einer Leitung
9, die vom Dammelbehälter 3 zum Gebläse 4 und von hier zurück zur Mühle 1 führt;
einem Aufnahmebehälter 10 für das fertige Produkt; einer Leitung 11, die von der
Klassifiziereinrichtung 2 zur Leitung 9 in der Nähe des Eintritts in die Mühle 1
führt; einG Sberwachungseinrichtung 12 für Sauerstoffgas; einer Sauerstoffgasquelle
13; und einer Gasquelle 14 für inertes oder keinen Sauerstoff enthaltendes Gas.
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Im Betriebe wird ein frischer Vorrat von Aluminiumteilchen kontinuierlich
vom Vorratsbehälter 6 der Mühle 1 zugeführt.
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Die Speisevorrichtung 6 kann irgendeine geeignete Zuführvorrichtung
sein, es kann sich um einepneumatische Einrichtung, einen Trichter oder eine Vibrationseinrichtung
handeln.
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Die Schwingmühle 1 wird durch eine gewöhnliche, nicht dargestellte
Kraftquelle in Betrieb gesetzt, die vorzugsweise mit der Mühle durch eine oder mehrere
exzentrische Wellen verbunden ist, welche von einem passenden Motor angetrieben
und
in Lagern gelagert sind; diese Wellen verleihen dem Mühlengehäuse eine oszillatorische
Bewegung. Das Mühlengehäuse ist vorzugsweise auf einer stationären Grundlage durch
Federn befestigt. Es können irgendwelche verträglichen Kombinationen des Mühlengehäuses,
der Antriebs- und btützzittel angewendet werden. Das Mühlengehäuse enthält Zerkleinerungsvorrichtungen,
vorzugsweise geschmiedete 13tahlkugeln, obwohl auch Mittel aus anderen Materialien
verwendet werden können, die bis zu dem gewünschten Volumen* anteil des Gehäuses
oder der Mahlkammer eingefüllt werden können. Wahrend des Arbeitens der Mühle zerkleinern
die Mahlvorrichtungen die Aluminiumteilchen, wobei die Zerkleinerungsmittel miteinander
und mit der inneren Fläche der Mahlkammer zusammen prallen und so eine intensive
Stoß- , Gleit- und Schleifiikung ausüben. Dabei wird ein inertes Gas kontinuierlich
durch die Kugelmühle mit Hilfe des Gebläses 4 hindurchgeleitet, welche die fertigen
Teilchen aus der Mühle mit sich fortführt. Das Inertgas tritt in die Mühle durch
die Leitung 9 ein und verläßt diese zusammen mit den mitgeführten Teilchen durch
die Leitung 5. Die Strömungsgeschwindigkeit des Inertgases ist vorzugsweise ausreichend,
um einige Partikelchen mitzureißen, die eine größere Masse besitzen als das gewünschte
Endprodukt. Der Teilchen enthaltende Gasstrom aus der Mühle wird nun zu der Klassifiziereinrichtung
2 geleitet, die das fertige Material von den unfertigen Teilchen
mit
größerer Masse trennt und diese nicht fertig gemahlenen Teilchen durch die Leitung
11 zur laufenden Vermahlung in die Schwingmühle zurückleitet. Die Klassifiziereinrichtung
2 arbeitet vorzugsweise nach dem Prinzip der verschiedenen Massen, obwohl sie auch
nach dem Größenprinzip arbeitet; dabei läßt man die fertigen, feinflockigen Aluminiumteilchen
geringer Masse aus der Klassifiziereinrichtung durch die Leitung 8 abströmen, während
die unfertigen Teilchen größerer Masse aus dem inerten Gasstrom entfernt werden.
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Der aus der Klassifiziereinrichtung 2 durch die Leitung 8 austretende,
die Teilchen enthaltende Gasstrom tritt dann in die Sammelvorrichtung 3 ein, in
der alle Teilchen vom Gas abgetrennt werden. Das Inertgas strömt dann unter Saugwirkung
zum Gebläse 4, in welchem es wieder unter Druck gesetzt und durch die Leitung 9
zu der Schwingkugelmühle 1 im Kreislauf zurückgeleitet wird. Das Inertgas zirkuliert
somit in einem geschlossenen system.
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Ein tberzugs- oder Schmiermittel für die feinflockigen Aluminiumteilchen
ist fast immer erwünscht; es wird in die ßchwingkugelmühle durch eine geeignete
übliche Zuführeinrichtung 7 zugeleitet.
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Obwohl alle diese Maßnahmen bei dem kontinuierlichen Arbeiten des
Herstellungsprozesses gleichzeitig stattfinden,
erfolgen die einzelnen
Verfahrens schritte im Hinblick auf ein gegebenes Teilchen im wesentlichen in der
oben be -schriebenen Reihenfolge.
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Die vorliegende Erfindung läßt sich noch besser verstehen unter Bezugnahme
auf die folgenden Beispiele und die weitere 3. ausführliche Beschreibung.
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Bevorzugte Arbeitsbedingungen und Beispiel: Es wird zunächst eine
Beschreibung der generellen Arbeits-und Herstellungsbedingungen gegeben, die auf
das Schwingmahiverfahren und die Vorrichtung gemäß vorliegender Erfindung jeder
gewünschten Größe und Ausführungsform anwendbar sind. An die Beschreibung schließt
sich ein Beispiel eines bevorzugten Mahlverf ahrens und einer Vorrichtung an, bei
der die allgemeinen Arbeitsbedingungen und baulichen Kennzeichen angewendet werden.
Das Beispiel beschreibt noch zusätzliche Arbeits- und Ausführungsbedingungen von
ähnlicher allgemeiner Anwendbarkeit, die jedoch noch besser unter Bezugnahme auf
ein Schwingmahlverfahren und eine Vorrichtung gegebener Größe und Ausführung erläutert
werden können.
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Die Leitung 5, die aus der Mühle herausführt, kann entweder nach oben
oder nach unten gerichtet sein. Bei der in der
Figur dargestellten
Ausführungsform werden die Teilchen aus der Mühle zu der Klassifiziereinrichtung
mit Hilfe eines inerten Gasstroms geblasen. Diese Teilchen haben im allgemeinen
eine geringere Masse als die, welche abgeführt werden, wenn die Leitung 5 nach unten
gerichtet ist, wobei die Schwerkraft zusätzlich zu dem Gasgebläse den Transport
der gemahlenen Teilchen aus der Schwingmühle unterstützt.
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Die Anordnung der Ableitung 5 ist j jedoch in das Belieben des die
Vorrichtung Bedienenden gestellt und ist für die Erfindung nicht kennzeichnend.
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Das Inertgas soll einen Sauerstoffgehalt von etwa 0,5 bis etwa 7 Vol.-%
und vorzugsweise etwa 1 bis 3 Vol.-96 aufweisen. Die Regelung des Sauerstoffgehalts
ist wichtig,und zwar sowohl um einer unerwünschten Verbrennung oder Explosion der
Aluminiumteilchen vorzubeugen und um den Grad der Oberflächenoxidation der Aluminiumteilchen
zu regeln. Es ist im allgemeinen vorzuziehen, daß 90 Gew. -96 der Teilchen aus Aluminium
und daß weniger als 10 96 aus Aluminiumoxyd und hydrophoben Überzügen bestehen,
die im folgenden naher beschrieben werden.
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Wie bereits erwahnt, ist es wesentlich, daß die feinflockigen Aluminiumteilchen
von einer Feinheit,wie sie zur Sensibilisierung von Sprengstoffen geeignet sind,
einen Überzug
besitzen, um zu verhüten, daß sie von der flüssigen
Phase, in der sie dispergiert sind, benetzt werden. Es ist auch erwünscht, ein Schmiermittel
für die Teilchen während des Mahlens vorzusehen, um zu verhüten, daß sie sich aglome
-rieren oder miteinander verschweißen. Für gewöhnlich kann der ueberzug und die
Schmierwirkung mit Hilfe des gleichen Materials erreicht werden. Obwohl Stearinsäure
das bevorzugte tberzugs- und Schmiermittel ist, können auch andere Materialien verwendet
werden, wie für gewöhnlich feste fettsäuren neben der Stearinsäure; ferner deren
Derivate, wie beispielsweise Calciumstearat, ferner hochschmelzende Wachse, Asphaltmaterial,
Siliconmaterial oder Kombinationen dieser Verbindungen. Das besondere jeweils angewendete
Überzugsmittel hängt in weitem Maße von der Verträglich -keit mit der besonderen
zur Anwendung kommenden flüssigen Phase ab. Die gewünschte Menge des Überzugs auf
den Teilchen schwankt je nach dem besonderen verwendeten tbersugsmittel; sie liegt
für gewöhnlich unter 4 oder 5 Gew.-96, obwohl sie auch bis zu 10 96 oder mehr betragen
kann. Für einen Überzug mit Stearinsäure beträgt die Menge etwa 2 bis 3 Gew.-%.
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Zur Erzielung eines erfolgreichen Auftrags des tberzugs-oder Schmiermittels
auf die Oberfläche der Aluminiumteilchen soll die Temperatur innerhalb der Mühle,
die
vorzugsweise durch die Temperatur des ausströmenden inerten
Gases bestimmt wird, auf eins Höhe oder in einem Gebiet gehalten werden, das notwendig
ist, um einen wirksamen Niederschlag des Überzugsmittels auf der Oberfläche der
Teilchen zu erreichen. Die gewünschte Temperatur hängt von dem speziellen angewandten
Überzugsmittel ab und läßt sich durch Versuche bestimmen. Für Stearinsäure beträgt
die Temperatur vorzugsweise etwa 60bis 800C. Ein Temperaturgebiet von 500 bis 1000C
dürfte für die meisten tberzugsmaterialien ausreichen.
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Ein anderer Grund zur Temperaturregelung innerhalb der Kammer besteht
darin, daß eine zu hohe Temperatur eine übermäßige Oxidation der Teilchen verursachen
kann.
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Ein Beispiel für die vorliegende Erfindung stellt vorzugsweise eine
Schwingkugelmühle des Fabrikats Allis-Chambers VBM 3034 dar, die von zwei 50 PS
- Motoren mit 1200 UpM angetrieben wird. Diese Mühle hat eine Mahlkammer mit einem
Volumen von 12,3 fit3. (348 Liter). Die Mühle ist mit kugelförmigen Mahlkörpern
von etwa 4,8 bis 25,4 mm PI ausgestattet. Die Füllung der Mühle beträgt vorzugsweise
etwa 60 bis 80 °% des gesamten Kammervolumens. Die Mahlvorrichtungen können von
verschiedener Größe sein, wie dies für eine intensive Mahlwirkung gewünscht wird,
und eine solche Größenverteilung kann experimentell bestimmt werden,
um
fertige, flockenförmige Teilchen zu erzeugen, die die gewünschten physikalischen
Eigenschaften besitzen. Die Größe der Mallmedien wird erwünschtenfalls je nach der
Größe der Mühle schwanken, wie dies in den folgenden Beispielen beschrieben ist.
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Die Zuführungsgeschwindigkeit der Aluminiumteilchen zur Mühle kann
von 22,7 kg/h bis möglicherweise 907 kg/h schwanken; sie beträgt vorzugsweise etwa
36 bis etwa 136 kg/h.
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Das Inertgas soll eine Strömungsgeschwindigkeit zwischen etwa 8.500
Litern/Minute bis etwa 85.000 l/M besitzen; die Strömungsgeschwindigkeit ist in
gewissem Umfange von den Stützvorrichtungen der Mühle abhängig. Die Strömungsgeschwindigkeit
des Inertgases kann je nach der Zuführgeschwindigkeit der Aluminiumteilchen und
der gewünschten Art der fertigen, feinflockigen Teilchen variiert werden.
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Das Gebläse 4 muß in der Lage sein, sich auf die gewünschte Strömungsgeschwindigkeit
des Inertgases einregeln zu lassen.
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Die Klassifiziervorrichtung, die in Verbindung mit der Mühle verwendet
wird, besteht aus einer Zentrifugalklassi fiziervorrichtung. Jede übliche Klassifiziervorrichtung
wie
eine Lufttrennvorrichtung, ein Sieb, eine Schraube oder Zyklon können verwendet
werden. Der Strom des Inertgases und die Klassifiziervorrichtung können in Abstimmung
aufeinander arbeiten, um eine gewünschte Menge der Teil -chen von gewünschter Masse
zur Schwingmühle zurückzuleiten, die aus der Mühle durch den Gas strom fortgeführt
worden sind.
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Die oben beschriebene Vorrichtung wurde in folgender Weise bedient:
Aluminiumteilchen: gepulvert, 35 Vo größer als ein Sieb mit 100 Tyler-Maschen (0,149
mm-Öffnung), 65 % kleiner als ein Sieb mit 100 Tgler-Maschen, die Menge beträgt
etwa 36,774 kg/h.
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Strömungsgeschwindigkeit des Inertgases: 12.742 l/M bauerstoffgehalt
des Inertgases: 1,5 % Überzugsmaterial und Zuführgeschwindigkeit: Stearinsäure,
etwa 3 % von 36,774 kg/h Austrittstemperatur des Inertgases: 58°C bis 62°C Durchschnittliche
Verweilzeit der Teilchen: etwa 3/4 Stunde, einschl.
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der Rückführungszeit.
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Kugelfüllung der Mühle: etwa 75 % Kugelart und Größe: Stahlkugeln,
227 kg mit 19 mm 454 kg mit 12,7 mm 544,8 kg mit 4,76 mm In deibigen Beispiel 1
wurden Teilchen untersucht,die von zwei getrennten Versuchsreihen herrührten. Die
oben angegebenen Zahlen beziehen sich auf beide Versuche,soweit nicht zwei Zahlen
gegeben sind. In diesem Fall bezieht sich die erste Zahl auf eine Mischung 2 und
die zweite Zahl auf eine Mischung 3 des Beispiels.
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Feinflockige Teilchen von einer Feinheit, wie sie als Sensibilisierungsmittel
für Sprengstoffe geeignet sind,wurden so hergestellt und dann zur Bildung zweier
identischer schlammförmiger Sprengstoffmischungen benutzt. Es wurde noch eine dritte
ebensolche Zusammensetzung hergestellt n mit einer äquivaleten Menge am in Handel
erhältlichem Aluminium mit einer Feinheit für Malzwecke anstelle des erfindungsgemäß
gemahlenem Aluminiums. Diese Massen wurden dann zur Detonation gebracht, und ihre
entsprechenden Empfindlichkeiten miteinander verglichen. Die Zusammensetzung dieser
Massen und die Ergebnisse der Detonationversuche waren folgende:
BEISPIEL
1 Bestandteile (in Gewichtsteilen): M i 5 c h u n g e II
1 ( 2 . 3 |
Die Lösung enthielt: |
Ammonnitrat 39,3 39,3 | 39,3 |
Calciumnitrat für Düngezwecke 32,1 32,1 32,1 |
Wasser 12,0 12,0 12,0 |
Thioharnstoff 0,2 0,2 | 0,2 |
Guarangummiderivat 0,9 0,9 0,9 |
Äthylenglycol 5,0 5,0 5,0 |
Stärke 6,5 6,5 6,5 |
Aluminium einer Feinheit für |
Malzwecke (Alcoa 2003) 3,5 - - |
in einer Schwingmühle |
gemahlenes Aluminium - 3,5 - |
in einer Schwingmühle |
gemahlenes Aluminium - - 3,5 |
Natriumdichromat/Wasser als |
Vernetzungsmittel 0,3 0,3 0,3 |
Natriumnitrit/Wasser als |
Gasbildendes Mittel 0,2 0,2 0,2 |
Detonationsergebnisse bei 200C (Luftspaltversuch):
Dichte 1,01 0,97 1,01 |
Detoniert: bei einen Durchmesser |
von 38 mm, Zündkapsel Nr. 8 15,24 15,24 15,24 cm |
Versagt bei 17,78 17,78 17,78 cm |
Der oben genannte Luftspalttest liefert eine Angabe über die relativen
SmpSindlichkeiten der Massen. Der Luftspalttest wird in der Weise durchgeführt,
daß in einer Reihe zwei zylindrische Ladungen von 3,8 cm der oben angegebenen Zusaimensetzung
getrennt von einander im angegebenen Abstand axial angeordnet werden. Eine der Ladungen
wird dann durch eine Zündkapsel zur Detonation gebracht.
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Die Detonation der anderen Ladung tritt dann entweder ein oder sie
versagt, wie angegeben, in Abhängigkeit von der Detonationsempfindlichkeit der Ladung
gegen Erschütterungswellen, die von der ersten detonierten Ladung herrühren.
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Die Größe des Luftspalts, über den eine Detonation erfolgt, entspricht
unmittelbar der Größe der Enipfindlichkeit der Ladung. Demnach läßt sich aus den
obigen Versuchen leicht feststellen, daß das nach dem oben beschriebenen Verfahren
hergestellte Aluminium mindestens einem Aluminium einer Feinheit, wie sie für Malzwecke
benutzt wird, hinsichtlich der Sensibilisierung von Sprengstoffmischungen gleichwertig
ist.
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Die Oberflächengröße der gemahlten Teilchen betrug etwa 1,5 m2/g im
Vergleich zu etwa 1,4 m2/g bei den Teilchen mit einer für Malzwecke geeigneten Feinheit.
Die Teilchen größe der gemahlenen Teilchen lag für 100 % unter einem yler-Maschen-Sieb
Nr. 150 (0 der Öffnungen: 0,1 mm) und
für 86 % unter einem Tyler-Maschen-Sieb
Sr. 325 (Öffnungs durchmesser: 0,044 mm);im Vergleich hierzu besaß Aluminium einer
für Malzwecke geeigneten Feinheit eine Teilchengröße, bei der 100 * durch ein Tyler-Maschensieb
Nr. 150 (Öffnungs- 0,1 mm) und 91 * durch ein Xyler-Maschensieb Nr.325 (Öffnungs-
0,044 mm) hindurchgingen.
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Daraus läßt sich leicht ersehen, daß die oben beschriebene Vorrichtung
und das Verfahren ein als Sensibilisierungs -mittel für Sprengstoffe geeignetes
Aluminium von mindestens vergleichbarer Wirksamkeit und entsprechenden physikalischen
Eigenschaften liefert, wie das im Handel erhältliche für Malzwecke bestimmte Aluminium.
Dabei ist jedoch die Pro -duktionsgeschwindigkeit der Teilchen, nämlich 36,774 kg/h
höher,und der spezifische Energieverbrauch der Mühle mit Ausschluß der anderen Vorrichtungen
beträgt 0,6 kw/h je 454 g des erhaltenen Endprodukts berechnet auf 2/3 der geschätzten
Strombelastung der Mühlenmotoren. Dieser Enea gieverbrauch ist geringer als die
entsprechenden Zahlen bei Aluminium einer für Malzwecke geeigneten Feinheit, das
in einer Drehkugelmühle mit vergleichbarem Kammervolumen erzeugt ist, da die Drehkugelmühle
weniger wirksam ist wie oben dargelegt. Die Mahlkosten sind also merklich vermindert.
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Eine ähnliche, jedoch kleinere und vereinfachte Vorrichtung gegenüber
der in Beispiel 1 beschriebenen wurde zur Herstellung
von feinflockigen
Aluminiumteilchen angewendet. Diese Vorrichtung bestand aus einer Schwingmühle des
Fabrikats Allis-Chalmers VBM 1518, die von zwei 7,5 PS-Motoren mit 1200 UpM angetrieben
wurde. Diese Mühle besaß ein Mahl -kammervolumen von 45,3 Litern. Die Vorrichtung
verwendete einen Zyklon als Klassifizierungsapparat; dabei wurde ein Filter benutzt,
um die klassifizierten Teilchen, die durch den inerten Gas strom aus der Schwingmühle
ausgetragen waren, zu sammeln. Die fertigen Teilchen wurden kontinuierlich aus der
Mühle durch einen inerten Gas strom abgezogen, aber das Aluminiumrohmaterial wurde
auf einmal oder halbkontinuierlich zugeführt. Im Hinblick auf die vorliegende Frfindung
ist also der Ausdruck "kontinuierlich11 nicht streng anwendbar, und die Zufuhr oder
auch die Entnahme kann auf halbkontinuierliche Weise durchgeführt werden, wie dies
bei der Zuführung gemäß dem folgenden Beispiel der Fall ist. Die gesammelten Teilchen
wurden dann gesiebt, um Teilchen mit einer Teilchengrößenverteilung zu erzielen,
die annähernd dem in Beispiel 1 verwendeten im Handel erhältlichen Aluminium für
Mal zwecke entsprach. Die Arbeitsbedingungen waren folgende: Aluminiumteilchen Ausgangsmaterial
und gepulvert, Geschwindigkeit: 12 kg/h
Sauerstoffgehalt des Inertgases:
1,5 bis 2,5 % Überzugsmaterial und Zufuhrgeschwindigkeit: Stearinsäure, 272,4 g/h
Austrittstemperatur des 0 Inertgases: 50 bis 60°C Durchschnittliche Verweilzeit
d.Teilchen: etwa eine Stunde Füllung der Mühle: 80 % Kugelart und Größe: Stahl,
4,8 mm Es wurden schlammförmige Sprengstoffmischungen hergestellt, und Detonationsversuche
durchgeführt, die denen von Bei -spiel 1 identisch waren. Die Massen und die Ergebnisse
waren folgende: BEISPIEL 2 Bestandteile in Gewichtsteilen: Mischungen
1 2 |
Die Lösung enthielt: |
Ammoniumnitrat 39,2 39,2 |
Calciumnitrat für Düngezwecke: 32,1 32,1 |
Wasser 12,0 12,0 |
Thioharnstoff 0,2 0,2 |
Guarangummiderivat 0,9 0,9 |
Äthylenglycol | 5,0 | 5,0 |
Stärke 6,5 6,5 |
,Mischungen
1 2 |
Aluminium einer für Malzwecke |
geeigneten Feinheit (U.ß. |
Bronze L-84): 3,5 |
in der Schwingmühle gemahle- |
nes Aluminium: --- 3,5 |
Natriumdichromat/Wasser als |
Vernetzungsmittel: °,5 0,3 |
Natriumnitrit/Wasser als |
gaserzeugendes Mittel: 0,2 0,2 |
Detonationsergebnisse bei 5°C (Luftspalttest) |
Dichte 1,08 1,04 |
Detonation bei 15,24 cm, 15,24 15,24 cm |
Durchmesser: 5 cm |
Zündkapsel : Nr. 8 |
Versagt bei: 17,78 17,78 mm |
Die oben angegebenen Detonationsergebnisse für beide Beispiele zeigen, daß das gemahlene
Aluminium mindestens so wirksam als Sensibilisator war, wie das im Handel er -hältliche
Aluminium für Malzwecke.
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Die nach dem Verfahren mit der Vorrichtung des obigen Beispiels hergestellten
feinflockigen Aluminiumteilchen erwiesen sich nicht nur hinsichtlich der Teilchengröße
und der Oberflächengröße sondern auch hinsichtlich der Barbe und des Glanzes als
vergleichbar mit dem im Handel erhältlichen für Malzwecke bestimmten Aluminium,
mit dem sie verglichen wurden.
-
Die nach dem Verfahren der Vorrichtung der obigen Bei -spiele hergestellten
gemahlenen Teilchen besaßen, wie sich ergab, einen Stearinsäureüberzug, der äquivalent
demjenigen des im Handel erhältlichen tAluminiums für Malzwecke war, wie sich aus
dem sBenetzungsgrad ergab, der ermittelt wurde, wenn die Teilchen drei Minutenlang
in einer wässrigen Lösung ähnlich der, wie sie in den Beispielen verwendet wurde,
geschüttelt wurden. Die nicht benetzten Teilchen schwammen auf der Oberfläche der
Flüssigkeit, während die benetzten Teilchen dies nicht taten. Bei den gemahlenen
Teilchen wurde festgestellt, daß sie zu weniger als 1 % benetzt waren; dies war
derselbe Benetzungsgrad, der bei dem im Handel erhältlichen Aluminium von Malfeinheit
festgestellt wurde.
-
Bei der Prüfung unter einem Bildabtastungselektronenmikroskop der
Marke Cambridge Mark 2a Stereoscan mit einer 500-fachen Vergrößerung ergab sich,
daß die gemahlenen Teilchen gewisse offensichtliche, mikroskopische Unterschiede
im Aussehen gegenüber den vergleichbaren Teilchen für Malzwecke aufwiesen, unabhängig
davon, ob diese nach dem nassen oder trocknem Verfahren in Drehkugelmühlen gemahlen
worden waren. Derartige Unterschiede sind jedoch nicht überraschend, da die Beschleunigung
in der Schwingmühle 15mal so groß ist wie in einer Drehmühle, und die Verweilzeit
der in einer Schwingmühle gemahlenen Teilchen
bedeutend kürzer
ist. Bei den gemahlenen Teilchen wurde festgestellt, daß sie im allgemeinen getrennt
und vereinzelt sind, während die in einer Drehmühle gemahlenen Teilchen für Malzwecke
im allgemeinen aus Stücken oder Flocken verschiedener Größe zusammengesetzt waren,
die miteinander verschweißt oder aglomeriert waren.Dieser Unterschied kann wichtig
sein, da die aus Stücken oder Flocken zusammengesetzten Teilchen keine Vorteile
bieten, sondern im Gegenteil den Nachteil zeigen, daß bei einer trennung nur schlecht
überzogene Oberflächen vorhanden sind. Eine andere beobachtete,allerdings weniger
deutliche,mikroskopische Differenz besteht darin, daß die in der Schwingmühle gemahlenen
Teilchen zackig sind oder scharf definierte Kanten haben im Unterschied zu den in
der Drehmühle gemahlenen, und daß mindestens im Vergleich zu einigen der für Malzwecke
geeigneten Teilchen ein besserer Stearinsäureüberzug an diesen Kanten vorhanden
zu sein scheint. Demnach sind die gemäß vorliegender Erfindung gemahlenen Teilchen
mindestens makroskopisch den im Handel erhältlichen für Malzwecke geeigneten Teilchen
vergleichbar, und zusätzlich besitzen sie offensichtlich gewisse mikroskopische
Unterschiede, die sie den letztgenannten mindestens für die Zwecke der Sensibilisation
von Sprengstoffen überlegen erscheinen lassen.
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Die obigen zwei Beispiele erläutern, daß die Größe des
gemäß
vorliegender Erfindung angewendeten Apparates be -trächtlich schwanken kann und
demgemäß nicht entscheidend ist. Das erste Beispiel verwendete eine Mahlkammer mit
einem Volumen, das etwa 9-mal so groß ist wie das im zweiten Fall angewendete.
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Das wichtige Konzept der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung
einer Schingmühle, die eine erheblich stärkere ;s;cheuer- und Mahlwirkung auf die
Aluminiumteilchen gegenüber der,die bei einer Drehkugelmühle erzielbar ist, ausübt.
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Die Größe der Mühle kann nach Wunsch schwanken. Die wesentlichen Erfordernisse
zusätzlich zu der Verwendung der Schwingmühle bestehen lediglich darin, daß die
Mühle im trockenen Verfahren unter Gasdurchleitung betrieben wird.
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Die Arbeitsbedingungen können von Fachleuten in entspre -chender Weise
eingestellt werden, um die verschiedenen gewünschten Ergebnisse zu erzielen. Die
für die Temperaturregelung und für die Klassifizierung, die Trennung, die Zuführung,
die Zirkulation des Inertgases und andere mit dem bevorzugten geschlossenen Arbeitssystem
verbundenen Vorrichtungen sind die üblichen und können leicht variiert oder von
Fachleuten nach Wunsch abgeändert werden.
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Obwohl die vorliegende Erfindung unter Bezugnahme auf bestimmte erläuternde
Beispiele und bevorzugte Ausführungsformen beschrieben ist, besteht die Absicht,
dagauch
verschiedene Abänderungen innerhalb des Bereiches der Erfindung
liegen, welche durch die folgenden Ansprüche definiert wird.
-
L e e r s e i t e