DE2548219C3 - Verfahren zur Behandlung von Milchproben für die eine Katalase-Analyse einschließende Milchqualitätskontrolle - Google Patents
Verfahren zur Behandlung von Milchproben für die eine Katalase-Analyse einschließende MilchqualitätskontrolleInfo
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Description
Zu diesem Zweck ist bei einem Verfahren der eingangs genannten Art gemäß der Erfindung vorgesehen,
daß man unter Verwendung eines mit einem an sich bekannten Katalase-Analysator versehenen Probenentnahme-
und Transportbehälters ein konstantts Probenmiichvolumen im Zeitpunkt der Probenentnahme und
vor dem Transport der Probe mit der für die Katalase-Analyse in an sich bekannter Weise erforderlichen
Menge einer Peroxydverbindung mischt, so daß die Reaktion wenigstens teilweise bereits während des
Transports der Probe vor sich geht, und daß die Bestimmung der entwickelten Gasmenge sowie die
weitere Analyse der Milch an derselben Milchprobe im Laboratorium erfolgt.
Indem somit nach dem Grundgedanken der Erfindung der Beginn des Katalase-Tests an die Erzeugerseite
verlagert wird und praktisch mit der Probenentnahme zusammenfallen kann, während die Messung des
Tesiergebnisses nach vollständig abgelaufener Katalase-Reaktion
nach dem Transport in dem vom Zrzeuger unabhängigen ZentraJlabor vorgenommen werden
kann, wird einerseits — im Interesse des Erzeugers — gewährleistet, daß das Testergebnis den anfänglichen
Frischzustand der Milchprobe wiederspiegelt und nicht den durch die mehr oder weniger lange Transportdauer
möglicherweise beeinträchtigten Zustand; gleichzeitig wird für die eigentliche Bestimmung des Testergebnisses
die erforderliche Erzeugerunabhängigkeit gew ährleistet
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens,
neben der durch die Erfindung erzielten Ausschaltung des transportabhängigen Zeitfaktors, besteht darin,
daß das Reagenz, mit welchem die Probe gleich zu Anfang beim Erzeuger versetzt wird, gleichzeitig als
Konservierungsmittel dient. Die weitere Qualitätskontrolle im Zentrallabor (Zusammensetzungsbestimmung,
Bestimmung des Gehalts an somatischen Zellen usw.) kann an der gleichen Probe wie der Katalasetest
vorgenommen werden, wobei gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen sein kann, daß
der Katalase-Analysator mit dem Proben- und Transportbehälter abnehmbar verbunden ist und daß der
Proben- und Transportbehälter nach Form und Abmessungen so ausgebildet ist, daß er in die Kassette
eines für die weitere Laboratoriumsanalyse der Milchprobe verwendeten Analysators paßt.
Von Vorteil ist bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ferner, daß die Transportdauer für die verhältnismäßig
langdauernde enzymatisch^ Reaktion des Katalasetests
ausgenutzt wird und das Ergebnis des Katalase- so tests — je nach der Transportdauer — entweder bereits
bei der Anlieferung der Milch im Zentrallabor oder jedenfalls in kürzerer Zeit danach verfügbar ist, als bei
der derzeitigen Ausführung, bei welcher der Kaialasetest erst nach der Anlieferung der Milch im Zentra'labor
begonnen werden kann.
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung beschrieben, deren
Figur ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zeigt.
In der Zeichnung ist mit A der kombinierte Proben-, Transport- und Reaktionsbehälter bezeichnet, der ein
Mundstück B aufweist Der Qualitäts-Meßbehälter C ist
mit einer Skala versehen, beispielsweise einer auf Konvention beruhenden Qualitätsskala; er ist mit einem
Stopfen F verschließbar und paßt mit seinem unteren Ende, beispielsweise mittels einer Schliffstopfenverbindung,
in das Mundstück B des Behälters A. Der Meßbehälter C ist bis zur obersten Marke der Skala mit
einer Flüssigkeit beispielsweise Wasser, gefüllt Der Meßbehälter Cweist einerseits ein Röhrchen /Tauf, das
zum Behälter A offen ist und in den oberen Teil des Meßbehälters führt, um während des Tests entwickeltes
Gas in den Meßbehälter einzuleiten; andererseits weist der Meßbehälter C ein Flüssigkeitsüberströmröhrchen
D auf, das aus dem unteren Teil des Meßbehälters an die Außenluft führt, um den Austritt der durch das Gas
verdrängten Flüssigkeit zu ermöglichen.
Im praktischen Betrieb wird aus einer gut durchgemischten Erzeugermilch eine konstante Probenmenge
in den Behälter aufgenommen. Vorzugsweise wurde dem Behälter A be:reits zuvor eine ebenfalls konstante
Menge Wasserstoffsuperoxyd zugesetzt. Das Wasserstoffsuperoxyd kann als 3-%-ige Lösung oder ggfs. auch
in festem Zustand angewendet werden. Ein geeignetes Verhältnis von Milchprobe zu Wasserstoffperoxyd ist
beispielsweise 5:1, bei Verwendung von 3-%-iger Wasserstoffperoxydlösung, wobei in diesem Fall das
Gesamtvolumen von Milchprobe und Reagenz beispielsweise 50 ml betragen kann. Der Behälter A wird
sogleich mit dem Meßbehälter C verschlossen. Der Druck des in Abhängigkeit von der Katalase-Aktivität
der Probe erzeugten Sauerstoffs wird durch das Röhrchen Ein dem Meßbehälter Causgeglichen, indem
entsprechend Meßflüssigkeit durch das Röhrchen D verdrängt wird. Am Ende der Reaktion, etwa drei
Stunden später, zeigt der Flüssigkeitsstand in dem Meßbehälter C die Katalase-Aktivität und auf dieser
Grundlage den Qualitätsgrad der Milch an.
Am Ende des Qualitätstests wird die Probe zu einer Zusammensetzungsanalyse überführt. Zu diesem Zweck
ist der Behälter nach Form und Abmessungen so ausgebildet, daß er in die Kassette der hierfür
vorgesehenen Analysatorvorrichtung paßt.
Der vorstehend beschriebene Meßbehälter C kann auch durch ein am Stopfen des Behälters A befestigtes
Manometer (Druckmesser) ersetzt werden. Hierbei kann die Manometer-Skala so ausgebildet sein, daß sie
eine direkte Anzeige für den Katalase-Aktivitätspegel darstellt; hierbei müssen Schwankungen infolge von
Temperatur- und Luftdruck in Betracht gezogen werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zur Behandlung von Milchproben für die eine Katalase-Analyse einschließende Milchqualitätskontrolle,
bei welchem die Probe in einem Probenentnahme- und Transportbehälter entnommen und für Analysezwecke in ein Laboratorium
verbracht wird, dadurch gekennzeichnet, daß man unter Verwendung eines mit einem an sich w
bekannten Katalase-Analysator (C) versehenen Probenentnahme- und Transportbehälters (A) ein
konstantes Probenmilchvolumen im Zeitpunkt der Probennahme und vor dem Transport der Probe mit
York 1967, S. 275; E. Mundinger, »ABC des Molkereilaboratoriums«, 2. Auflage, Berlin-Göttingen-Heidelberg
1957, S. 56-62 sowie die CH-PS 6 586. Dieser Katalasetest kann entweder beim Frzeuger
selbst an der frischen Milchprobe vorgenommen werden oder aber in einem zentralen Laboratorium,
üblicherweise in Verbindung mit der Milchsammelstelle "bzw. der Molkerei, an welche die Erzeuger liefern. Die
Durchführung des Tests beim Erzeuger selbst ist im vorliegenden Zusammenhang ohne Interesse, da hierbei
das der Erfindung zugrundeliegende Problem nicht auftritt. Die Erfindung betrifft die letztlich vom
Erzeuger unabhängige Milchqualitätskontrolle in einem Zentral-Laboratorium etwa bei der erwähnten Milch-
der für die Katalase-Analyse in an sich bekannter 15 Sammelstelle oder Molkerei. Ein Bedürfnis nach einer
Weise erforderlichen Menge einer Peroxydverbin- derartigen vom Erzeuger unabhängigen Kontrolle
dung mischt, so daß die Reaktion wenigstens besteht trotz der Möglichkeit, den Katalasetest beim
teilweise bereits während des Transports der Probe Erzeuger selbst durchzuführen, weiterhin und wird
vor sich geht und daß die Bestimmung der bestehen bleiben angesichts des öffentlichen Interesses
entwickelten Gasmenge sowie die weitere Analyse 20 an einer objektiven Qualitätskontrolle,
der Milch an derselben Milchprobe im Laboratorium Für eine derartige erzeugungsunabhängige Kontrolle
erfolgt. ist es bekannt, die von den Erzeugern abgenommenen
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens Milchproben in das Zentral-Laboratorium zu verbrin-
nach Anspruch 1, mit einem Probenentnahme- und gen, wo dann der Test ausgeführt wird. Hierbei ist zwar
Transportbehälter und einem mit diesem verbünde- 2s die Unabhängigkeit der Kontrolle garantiert, jedoch hat
nen Katalase-Analysator, dadurch gekennzeichnet, dieses bekannte und heute allgemein angewandte
daß der Katalase-Analysator (C) mit dem Proben- Verfahren für den Erzeugerden Nachteil, daß — je nach
und Transportbehälter ^abnehmbar verbunden ist der Entfernung und/oder den Transportbedingungen
und daß der Proben- und Transportbehälter ^nach vom Erzeuger zum Zentrallabor — der Test nicht an der
Form und Abmessungen so ausgebildet ist, daß er in 30
die Kassette eines für die weitere Laboratoriumsanalyse der Milchprobe verwendeten Analysators
paßt.
35
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung von Milchproben für die eine Katalase-Analyse
einschließende Milchqualitätskontrolk, bei welchem die frischen Probe in ihrem beim Erzeuger abgenommenen
Zustand, sondern an einer mehr oder weniger alten Probe vorgenommen wird. Da die Qualität sich im
Verlauf der Transportdauer verändern kann (und zwar durch Umstände, die in der Regel nicht vom Erzeuger zu
vertreten sein werden), ist dieses bekannte Verfahren für den Erzeuger unbefriedigend, da das Testergebnis
letztlich nicht den Frischzustand der Milch, wie sie beim Erzeuger anfällt, sondern eine demgegenüber möglicherweise
durch die Transportdauer und -verhältnis-
Probe in einem Probenentnahme- und Transportbehäl- <o se für den Erzeuger unkontrollierbar beeinträchtigte
ter entnommen und für Analysezwecke in ein Laboratorium verbracht wird, sowie eine Vorrichtung
zur Durchführung dieses Verfahrens.
Die Erfindung geht von der bekannten enzymatischen Katalaseanalyse als Bestandteil der umfassenden
Milchqualitätskontrolle aus. Bei diesem klassischen Katalase-Test wird der Katalasegehalt einer Milchprobe
(welcher seinerseits eine Anzeige für unerwünschten Bakteriengehalt der Milch darstellt) durch eine enzyma-Milch
wiedergibt.
Als weiterer Nachteil kommt hinzu, daß das Ergebnis des Katalatetests im Zentrallabor angesichts der
erwähnten, nach Stunden rechnenden Dauer der «5 vollständigen enzymatischen Reaktion erst in einem
entsprechenden zeitlichen Abstand nach der Anlieferung im Zentrallabor vorliegt und nicht gleichzeitig mit
dieser Anlieferung. Milch, deren Proben im Katalasetest unzulässige Werte ergeben haben, ist inzwischen
tische Analyse bestimmt, indem man die Milchprobe mit so möglicherweise bereits mit Milch anderer, beispielswei-
Wasserstoffsuperoxyd mischt und sodann die bei der enzymatischen Zersetzung des Wasserstoffsuperoxyds
freigesetzte Sauerstoffmenge mißt, welche als Maß für den Katalase-Gehalt dienen kann. Diese Katalase-Reaktion
ist, wie die meisten enzymatischen Reaktionen, eine verhältnismäßig langsame Reaktion, die außerdem,
um signifikant zu sein, praktisch bis ganz zum Ende ablaufen muß, d. h. bis zum Verbrauch der in der Probe
vorliegenden Katalase (welche somit als der reaktionsbegrenzende Bestandteil wirken muß, damit die
insgesamt gemessene Sauerstoffmenge tatsächlich ein Maß für den Katalasegehalt darstellt). Die Dauer der
Katalase-Reaktion liegt je nach den Umständen in der Größenordnung von Stunden.
Dieser Katalasetest und Vorrichtungen zu seiner hs
Durchführung sind bekannt, vergleiche beispielsweise »Handbuch der Lebensmittelchemie«, Band II, 2. Teil:
Analytik der Lebensmittel, Berlin-Heidelberg-New
se einwandfreier Herkunft vermischt und kann nicht mehr von der weiteren Verwertung ausgeschlossen
werden.
Ausgehend von dem bekannten Katalase-Test durch Wasserstoffsuperoxydzersetzung und Messung des
freigesetzten Sauerstoffs als Maß für den Katalasegehalt der Milch liegt daher der Erfindung als Aufgabe die
Schaffung eines Verfahrens zugrunde, das bei vom Erzeuger grundsätzlich unabhängiger Ausführung des
Katalasetests in einem vom Erzeuger entfernten Zentrallabor gleichwohl gewährleistet, daß das Testergebnis
die Verhältnisse in der Frischmilchprobe in dem beim Erzeuger abgenommenen Zustand wiederspiegelt,
und nicht — wie bei der bisherigen erzeugerunabhängigen Durchführung des Tests — den Zustand der Milch
bei oder nach der Ankunft im Zentrallabor, die möglicherweise in großem zeitlichem Abstand von der
Frischmilchprobenentnahme liegt.
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